Glaube Liebe Hoffnung
Glaube Liebe Hoffnung gelten als die drei besonders wichtige Tugenden jedes spirituellen Suchers. Glaube Liebe Hoffnung sind eine Grundlage des spirituellen Lebens: Glaube ist der Glaube an eine Höhere Wirklichkeit. Liebe ist die wichtigste Tugend im Alltag. Hoffnung ist die Hoffnung auf Erlösung, die Hoffnung auf Erleuchtung, die Hoffnung auf Gottverwirklichung, Selbstverwirklichung.
Glaube Liebe Hoffnung als drei Aspekte des spirituellen Weges
Glaube Liebe Hoffnung sind drei wichtige Aspekte des spirituellen Weges:
- Glaube ist eine Grundlage für alle Spiritualität: Der Glaube, dass es eine höhere Wirklichkeit gibt, dass es Gott gibt, dass hinter dem ganzen Universum eine höhere Kraft gibt. Aus diesem Glauben bekommt der spirituelle Aspirant eine Festigkeit, ein Vertrauen, ein Schicksalsvertrauen.
- Liebe ist die wichtigste Konsequenz aus diesem Glauben: Wenn es Gott gibt, und wenn Gott die Liebe ist, dann gilt es Liebe im Alltag zu erfahren und zu leben. Liebe hat zwei wichtigste Aspekte: Gottesliebe und tätige Nächstenliebe
- Hoffnung ist die Hoffnung, dass du Gott erfahren kannst, dass du Gott verwirklichen kannst, dass Gott dir Erlösung geben kann bzw. dass du die Erleuchtung erlangen kannst. Diese Hoffnung beflügelt und gibt die Kraft für regelmäßige spirituellen Praktiken, für uneigennützigen Dienst und alle Übungen der Hingabe und der Meditation.
Glaube Liebe Hoffnung sind eine gute Grundlage für den spirituellen Weg. Glaube ist zunächst einmal vergangenheitsgerichtet: Was in den Schriften steht, was die großen Meister erzählt haben, ist wahr. Liebe ist gegenwartsbezogen: Liebe ist jetzt erfahrbar. Hoffnung ist zukunftsgerichtet: Ich kann die Erlösung, die Erleuchtung erlangen, ich kann Gott erfahren.
Entwickle Glaube Liebe Hoffnung - so ist dein spirituelles Leben fest gegründet
Die Entwicklung von Glaube, Liebe und Hoffnung lassen das spirituelle Leben fest gegründet. In einer Zeit der Beschleunigung, der Leistungsgesellschaft, Anspruchsgesellschaft, des Hedonismus, in einer Zeit, in der Sicherheiten abhanden kommen, sind die drei Prinzipien Glaube Liebe Hoffnung wichtiger denn je.
Entwickle Glaube
Mache dir bewusst: Woran glaube ich? Was sind meine festen Überzeugungen? Werde dir dieser Überzeugungen bewusst - und wenn du sie mal tief durchdacht hast, stelle sie nicht zu häufig in Frage, und lass dich in deinen spirituellen Überzeugungen, deinem Glauben, nicht so leicht irre machen. Yoga betont zwar, anders als die Weltreligionen, nicht so sehr einen dogmatischen, einen blinden Glauben. Yoga ist ja sehr viel mehr Erfahrungswissenschaft. Aber auch der Jnana Yoga Meister Shankara spricht von Shraddha, Glauben bzw. Vertrauen, als eine der Tugenden eines Aspiranten. Ein spiritueller Grundglaube kann Folgendes umfassen:
- Es gibt eine Höhere Wirklichkeit. Man kann sie Gott nennen, Kosmische Intelligenz, Kosmische Energie - aber das Universum ist nicht einfach nur zufällig entstanden
- Der Mensch ist tief im Inneren verbunden oder eins mit der Höheren Wirklichkeit
- Diese Höhere Wirklichkeit ist erfahrbar. Sinn und Zweck des menschlichen Seins ist letztlich die Erfahrung dieser Höheren Wirklichkeit. Der Mensch wird erst zufrieden sein, Erfüllung finden, wenn er die Höhere Wirklichkeit erfahren hat
- Um diese Höhere Wirklichkeit zu erfahren, gilt es spirituelle Praktiken zu üben, Liebe im Alltag zu leben
- Das Leben und die Geschehnisse des Alltags haben ihren Sinn - auch wenn man das nicht immer gleich versteht
- Letztlich ist es Gnade, die einen zur Erlösung, zum Heil, zur Erleuchtung führt
Entwickle Liebe im Alltag
Liebe ist die mittlere der drei Tugenden Glaube Liebe Hoffnung. Liebe ist insbesondere Gottesliebe und Nächstenliebe. Auf dem Glauben aufbauend gilt es sein Leben auf die Erfahrung der höheren Wirklichkeit auszurichten - und das mit Liebe zu tun. Übe mit aufrichtiger Hingabe und Liebe deine spirituelle Praktiken. Gehe mit deinen Mitmenschen liebevoll um. Lebe tätige Nächstenliebe und hilf jedem in Not. So dehnst du dein Bewusstsein aus. So spürst du Gott immer mehr im Alltag.
Lebe aus der Hoffnung
Mache dir bewusst: Langfristig wirst du Gott erfahren. Langfristig wirst du höhere Bewusstseinsebenen erfahren. Langfristig wird sich herausstellen, dass jedes Leid seinen Sinn hat. Langfristig entwickelt sich alles Leben weiter.
Glaube Liebe Hoffnung zusammen
Sei fest in deinen Überzeugungen. So bist du gut verankert, verwurzelt, hast Sicherheit. So kannst du frei sein von Angst und Stress. Entwickle Liebe, mache Liebe zu deinem Grundgefühl. Aus Liebe erwächst Freude und Gotteserfahrung. Entwickle Hoffnung - so kannst du vorübergehendes Scheitern, Rückschläge hinnehmen - denn deine Hoffnung, dein Glaube, deine Überzeugung ist, dass du langfristig Gott erfahren wirst.
Glaube Liebe Hoffnung in der Bibel
Glaube Liebe Hoffnung als Grundtugenden werden erstmals erwähnt in der Bibel, und zwar im 1 Thess 1,3, also im Brief vom Apostel Paulus an die Thessaloniker. Hier heißt es: Unablässig erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater, an das Werk eures Glaubens, an die Opferbereitschaft eurer Liebe und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung auf Jesus Christus, unseren Herrn.
Am bekanntesten ist allerdings der Ausspruch vom Apostel Paulus im Hohelied der Liebe: " Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1 Kor 13,13). Hier findet man Glaube, Liebe, Hoffnung zwar in einer anderen Reihenfolge, aber doch erstmals zusammenhängend.
Glaube Liebe Hoffnung als Grundtugenden
Papst Gregor der Große (540-604) setzte den christlichen Kanon der sieben Tugenden fest. Diese sieben Tugenden bestehen aus den vier antiken Kardinaltugenden, die auf Plato zurückgehen sowie den drei göttlichen Tugenden.
- Platonische Kardinaltugenden sind Klugheit (Prudentia), Gerechtigkeit (Iustitia), Tapferkeit (Fortitudo), Mäßigung (Temperantia)
- Göttliche Tugenden sind Glaube (Fides), Liebe (Caritas), Hoffnung (Spes)
Glaube Liebe Hoffnung zu Beginn des Rosenkranzgebets
Zu Beginn des Rosenkranzgebets stehen die Sätze: "Jesus, der uns den Glauben mehre, ... der uns die Hoffnung stärke, ... der in uns die Liebe entzünde."
Papst Benedikt und Glaube Liebe Hoffnung
Papst Benedikt XVI. bezog sich immer wieder auf die Grundtugenden, die sogenannten göttlichen Tugenden, Glaube, Liebe, Hoffnung. Er schrieb über die göttlichen Tugenden Liebe und Hoffnung und Glauben jeweils eine Ezyklika:
- Deus caritas est: Gott ist Liebe. Hier schreibt Benedikt umfassend über Liebe und die Liebe Gottes
- Spe salvi: Hoffnung auf das Heil. Hier geht es um die Hoffnung, insbesondere die Hoffnung auf das Heil, auf die Erlösung
- Lumen fidei: Licht das Glaubens: Papst Benediktus hat diese Enzyklika vor seinem Amtsverzicht begonnen. Papst Franziskus stellte die Enzyklika Lume Fidei, das Licht des Glaubens, fertig.
So hat Papst Benediktus seine Amtszeit als Papst mehr als die meisten seiner Vorgänger der letzten Jahrhunderte unter das Thema Glaube Liebe Hoffnung gestellt.
Ikonographie Glaube Liebe Hoffnung
Glaube Liebe Hoffnung werden in der christlichen Kunst, Bildhauerei und Malerei wie folgt dargestellt:
- Glaube (fides) wird symbolisiert durch das Kreuz oder einen Kelch mit Hostie.
- Liebe (caritas) wird dargestellt durch ein Herz dargestellt oder auch durch eine Frau mit Kindern.
- Hoffnung (spes) kann symbolisiert werden durch einen Anker, einen Vogel oder einen Zweig
Der evangelische Gottesdienst in der Struktur von Glaube Liebe Hoffnung
Man kann den evangelischen Gottesdienst in drei Teile einteilen, nämlich in Glaube, Liebe Hoffnung:
- Der evangelische Gottesdienst beginnt damit, dass er den Glauben betont: "Wir sind versammelt im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes..." Ziemlich am Anfang kommt auch das Glaubensbekenntnis sowie die Anbetungsliturgie. All das drückt den ersten Teil von Glaube Liebe Hoffnung aus, nämlich den Glauben
- In der Mitte steht in einem evangelischem Gottesdienst die Predigt. Heutzutage ist die Predigt meist erfüllt von Ermutigung zu Liebe und zu Nächstenliebe. Wie kann man Nächstenliebe im Alltag leben?
- Am Ende eines evangelischem Gottesdienst kommt das Vaterunser und der Segen. Das Vaterunser ist ein Gebet, das eine Hoffnung auf die Zukunft ist: "Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden." Auch die Bitten im Vaterunser sind Hoffnungen für die Zukunft. Und auch der Abschlusssegen ist eine Hoffnung für die Zukunft.
So findet man im evangelischen Gottesdienst typischerweise diese Dreiteilung: Bestätigung des Glaubens als Fundament. Liebe als Verbindung zu den Mitmenschen und zu Gott. Hoffnung als Prinzip für die Zukunft, also Hoffnung auf das Reich Gottes, auf das Heil, auf die Erlösung.
Legende der Witwe Sophia und ihren Töchtern Glaube, Liebe, Hoffnung
Es gibt eine Legende um die Witwe Sophia von Mailand: Diese hatte drei Töchter, welche Fides, Caritas und Spes hießen, also Glaube, Liebe Hoffnung. Diese drei waren geweihte Jungfrauen. Sophia verteilte ihre Habe an die Armen. Sie reiste mit ihren Töchtern Fides (Glaube), Spes (Hoffnung) und Caritas (Liebe)von Mailand nach Rom. Dort erlitten sie in der Christenverfolgung unter Hadrian den Märtyrertod.
Theaterstück Glaube Liebe Hoffnung
Der österreichisch-ungarische Schriftsteller Ödön von Horvath schrieb ein Theaterstück namens "Glaube Liebe Hoffnung". Dieses ist sein neuntes Drama. Das Drama Glaube Liebe Hoffnung erschien im Jahr 1932. Es trägt den Untertitel „Ein kleiner Totentanz in fünf Bildern“.
Im Jahre 1933 wurde Heinz Hilpert im Rahmen der nationalsozialistischen Kulturpolitik gezwungen, die angekündigte Inszenierung von „Glaube Liebe Hoffnung“ abzusagen. Am 13. November 1936 fand die Uraufführung des Stücks „Liebe, Pflicht und Hoffnung„“, einer Fassung von „Glaube Liebe Hoffnung“ statt. Der Titel des Stücks variiert den bekannten Bibeltext eines Paulusbriefes: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die Größte unter ihnen.“ (1. Korintherbrief, Kap. 13, Vers 13).
Siehe auch
- Liebe
- Glaube
- Hoffnung
- Hoheslied
- Apostel Paulus
- Jesus Christus
- Christliche Nächstenliebe
- Nächstenliebe
- Bhakti Yoga
- Hingabe
- Dienst
- Gottesliebe
Literatur
- Uwe Birnstein u.a., Paulus: Wie der Christenverfolger die Liebe entdeckte (2012)
- Anselm Grün, Das Hohelied der Liebe: Münsterschwarzacher Geschenkheft (2011)
- Stephan Hachtmann, Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
- Thich Nhat Hanh, Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
- Franz Jalics, Der kontemplative Weg (2010)
- Ayya Khema, Das Größte ist die Liebe: Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
- John Ortberg u.a., Die Liebe, nach der du dich sehnst: Vom Kopf ins Herz - Gottes Liebe fühlen lernen (2001)
- Ingrid Riedel, Stark wie der Tod ist die Liebe - Das Hohelied. Mit Bildern von Renate Gier (2013)
- Kordula Witjes u.a., Die Liebe wählen: Frère Roger, Taizé 1915-2005 (2013)
- Petra und Erwin Würth, Zur Liebe befreit: Szenen aus dem Leben des Franziskus von Assisi (2011)
Weblinks
- Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis: Das Christentum]
- Jesus Christus - Galerie
- Swami Sivananda, Götter und Göttinnen: Was ist Gott?
- Swami Sivananda: Bhakti
- Bhakti Yoga
- Swami Sivananda
- Artikel von Swami Sivananda
- Swami Sivanandas Integraler Yoga
- Der ganzheitliche Yoga in der Tradition von Swami Sivananda
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