Lieblosigkeit

Aus Yogawiki

Lieblosigkeit wird immer wieder als Zeichen unserer Zeit beklagt. Lieblosigkeit heißt, dass man weniger aus Liebe, vielmehr aus Berechnung handelt. Liebe ist das wichtigste Bedürfnis des Menschen. Handeln ohne Liebe, also Lieblosigkeit, führt zur Vereinsamung, zum Austrocknen des Herzens.

Öffne Dein Herz!

Lieblosigkeit ist etwas, dem man den Mangel an Liebe nachsagt. Lieblosigkeit kann sein eine lieblose Art, ein liebloses Handeln. Lieblosigkeit kann auch eine Bemerkung sein, eine Verhaltensweise. Manchmal bedeutet Lieblosigkeit auch Unachtsamkeit: Wenn man z.B. einen Tisch nicht richtig dekoriert, schmückt, bei einer Geburtstagsfeier, spricht man von der Lieblosigkeit der Dekoration.

Man kann sogar einem Menschen Lieblosigkeit nachsagen. Man kann sich beschweren über die Lieblosigkeit von Menschen, von Führungskräften. Man kann sich beklagen über die Lieblosigkeit des Pfarrers, der Ashramleitung. Lieblosigkeit ist normalerweise eine Zuschreibung von außen. Tatsächlich gibt es keinen Menschen, der wirklich lieblos ist. Denn Liebe ist die Essenz eines Menschen.

Umgang mit Lieblosigkeit bei anderen

Vielleicht hast du das Gefühl, dass ein anderer Mensch sehr lieblos ist. Er behandelt z.B seinen Partner, Haustier, Pflanzen oder auch die Kollegen lieblos. Am liebsten würdest du ihm mal gründlich die Meinung sagen. Aber frage dich, ob es sinnvoll ist, einen anderen Menschen wegen seiner Lieblosigkeit zu kritisieren.

Tief im Inneren ist jeder Mensch Freude. Tief im Inneren ist jeder Mensch Liebe. Nur drücken unterschiedliche Menschen das verschieden aus. Du magst es mögen, wenn andere auf dich zu rennen, laut mit dir sprechen und dich umarmen und fast Freudentänze aufführen. Aber der andere Mensch mag es vielleicht ruhig und braucht etwas länger, bis er mit jemandem vertraut wird. Wenn dieser Mensch aber Vertrauen gefasst hat ist er oft beständiger. Menschen sind unterschiedlich in ihrem Temperament und in ihrer Ausdrucksweise und Kommunikation. Am besten ist, wenn du das respektierst anstatt andere für Lieblosigkeit zu verurteilen.

Lieblosigkeit als Folge der Ökonomisierung

Heutzutage ist das Leben einer fortschreitenden Ökonomisierung unterworfen. Marktwirtschaft ist in vielerlei Hinsicht gut. Wenn jedoch alles ein Preisschild bekommt, verschwindet die Liebe. Im Zuge der Ökonomisierung entsteht auch ein Leistungs- und Anspruchsdenken.

Leistungsdenken manifestiert sich als innere Antreiber: "Du musst vollkommen sein. Du musst schnell sein. Du musst stark sein. Alle müssen dich lieben". Leistungsdenken ist der Liebe entgegengesetzt. In der Liebe gibt es keine Leistung. Liebe heißt loslassen. Du wirst respektiert für deine Stärken, geliebt für deine Schwächen. Liebe zu zeigen, heißt auch Schwächen zu zeigen.

Das Gegenstück zum Leistungsdenken ist Anspruchsdenken: Dieses Anspruchsdenken drückt sich aus in Sätzen wie: "Für mich ist das Beste gerade gut genug". "Ich will alles und ich will es sofort". Auch Anspruchsdenken ist der Liebe entgegengesetzt. Wenn du an jemanden Ansprüche hast, dann ist die Liebe schon verschwunden.

Auch das Leben widerstrebt deinen Ansprüchen. Wenn du Liebe empfinden willst, dann nimm das Leben wie es kommt.

Wenn du das Leben, die anderen Menschen, so nimmst und liebst wie sie sind, dann kann Liebe kommen. Beklage dich nicht zu sehr über Lieblosigkeit. Vielmehr empfinde Liebe, drücke Liebe aus, nimm die Liebe der anderen an.

Lieblosigkeit als Vorwurf in spirituellen Gemeinschaften

Manchmal kaschiert sich das Leistungsdenken und Anspruchsdenken in Vorwürfe der Lieblosigkeit. Das geschieht gerade, wenn Menschen einen Ashram besuchen oder auch in eine spirituelle Gemeinschaft kommen. Zum Beispiel gibt es Menschen, die erwarten, dass ein Ashram einen hohen Komfort hat. Wenn dem nicht so ist, dann ist es leichter, den Ashrambewohnern Lieblosigkeit vorzuwerfen, anstatt zu erkennen, dass man überzogenes Anspruchsdenken hat.

Manchmal wollen sich Menschen der Disziplin eines Ashrams nicht unterwerfen. Anstatt zu erkennen, dass da eine Schwäche ist, an der man arbeiten muss, ist es leichter, den Verantwortlichen im Ashram Lieblosigkeit vorzuwerfen.

Wenn du anderen Lieblosigkeit vorwirfst, werde dir erst bewusst, ob da wirklich Lieblosigkeit herrscht, oder ob jemand deinem materiellen oder emotionalem Anspruchsdenken nicht entspricht. Und wenn dir Lieblosigkeit vorgeworfen wird, schenke dem anderen Liebe, Mitgefühl und Lichtgedanken.

Lieblosigkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Lieblosigkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Lieblosigkeit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Lieblosigkeit sind zum Beispiel Herzlosigkeit, Unfreundlichkeit, Erbarmungslosigkeit, Gefühllosigkeit, Unbarmherzigkeit, .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Antonyme Lieblosigkeit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Lieblosigkeit sind zum Beispiel Herzlichkeit, Höflichkeit, Unaufdringlichkeit, Barmherzigkeit liebevoll, gefühlvoll,, . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Lieblosigkeit, die eine positive Konnotation haben:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Lieblosigkeit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Lieblosigkeit kann gezählt werden folgenden beiden Eigenschaftsgruppen

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Lieblosigkeit sind zum Beispiel das Adjektiv lieblos, das Verb lieben, sowie das Substantiv Liebloser.

Wer Lieblosigkeit hat, der ist lieblos beziehungsweise ein Liebloser.

Siehe auch

Literatur

  • Stephan Hachtmann, Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
  • Thich Nhat Hanh, Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
  • Franz Jalics, Der kontemplative Weg (2010)
  • Ayya Khema, Das Größte ist die Liebe: Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit

Weblinks

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