Indiens alte Kultur - Kapitel 14 - Die neun Formen der Gottesverehrung: Unterschied zwischen den Versionen

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Purandaradas konnte nicht verstehen, wohin diese Frau jeden Abend ging. Er verstand diese Situation nicht und wollte nichts sagen, weil sie der Gastgeber und er der Gast war, aber eines Tages konnte er seine Neugier nicht mehr zügeln und fragte: "Jeden Tag gehst du auf diese Weise hinaus und kommst verschwitzt zurück. Wohin gehst du?"
Purandaradas konnte nicht verstehen, wohin diese Frau jeden Abend ging. Er verstand diese Situation nicht und wollte nichts sagen, weil sie der Gastgeber und er der Gast war, aber eines Tages konnte er seine Neugier nicht mehr zügeln und fragte: "Jeden Tag gehst du auf diese Weise hinaus und kommst verschwitzt zurück. Wohin gehst du?"
"Es ist gut, dass du mir diese Frage stellst. Ich werde dir zeigen, wohin ich gehe", antwortete sie. Sie führte ihn in das innere Allerheiligste des Tempels. "Setz dich in eine Ecke, dann kannst du sehen, was ich mache."
Purandaradas sah das Licht dieses lebendigen Wesens aus dem Bild von [[Venkateswara]] hervorströmen, und sie tanzte mit diesem Mächtigen Wesen. Man könnte es ein kleines [[Rasa Lila]] nennen, bei dem Gott und seine Anhänger in einer unverständlichen Beziehung von [[Seele]]n standen, die mit Gott kommunizierten.
Es gibt zahlreiche Beispiele dieser Art im Leben von Heiligen, sowohl im Osten als auch im Westen, wie der heilige [[Franz von Assisi]], [[Meister Eckhart]], der heilige Johannes vom Kreuz und die heilige Teresa. Es gab zwei Teresas, eine in [[Theresa von Avila|Spanien]] und eine in Frankreich; beide waren groß. In Indien haben wir ähnliche Heilige. Ihr Leben war nicht das Leben eines einfachen Menschen. Ihre Füße waren natürlich auf der Erde gepflanzt, aber ihr [[Geist]] war nicht auf der Erde. Durch ihre Gebete konnten ihre Geister mit den höchsten Himmeln in Kontakt treten, und doch konnten sie mitten unter den Menschen sein und diese Botschaft verbreiten. Der heilige [[Tukaram]] ist ein Meisterheiliger, dessen Name für alle Zeiten in Erinnerung bleiben wird. Es wird angenommen, dass er sich mit seinem Musikinstrument, einer Tambura, einem einsaitigen Instrument, physisch von der Erde erhob. Zusammen mit dem Instrument wurde er körperlich emporgehoben; er legte eine gewisse Strecke zurück, und dann fiel ihm das Instrument aus den Händen. In Maharashtra gibt es eine Stelle, an der diese Tambura auf den Boden gefallen sein soll, und sie haben dort einen Tempel gebaut. Und Jnaneshwar Maharaj - was für ein Meister!
Diese Meisterschaft der Heiligen entspringt ihrer Kraft, die Gott in ihre Herzen eingepflanzt hat. Von Lord [[Krishna]] wird gesagt, dass er einen riesigen Berg hochgehoben hat. Ihr werdet euch fragen, wie jemand einen Berg anheben kann. Habt ihr einen Elefanten gesehen, der seinen eigenen Fuß anhebt? Man kann den abgetrennten Fuß eines Elefanten nicht anheben. Vier Menschen sind nötig, um ihn zu heben. Wie kann ein Elefant sich selbst heben? Kannst du einen Elefanten heben? Nein. Du kannst nicht einmal einen Menschen heben. Sie benötigen eine weitere Person, die Ihnen hilft, eine Person zu heben, die zum Beispiel auf dem Boden liegt. Wie kann also ein Elefant sich selbst heben, und wie kann ein Mensch, den man nicht heben kann, sich selbst heben? Der Grund ist, dass der Berg, den Sri Krishna angehoben hat, und das Bein, das der Elefant anhebt, nicht außerhalb des [[Wesen]]s liegen, das sie anhebt. Der Berg ist Teil der umfassenderen Persönlichkeit und des Körpers von Sri Krishna, und das Bein des Elefanten ist Teil des Elefanten, aber die Person, die du zu heben versuchst, ist außerhalb von dir. Das Äußere ist die Begrenzung deiner Kraft.
Die Kräfte der Heiligen und die [[Wunder]], die sie scheinbar vollbracht haben, sind allesamt Illustrationen ihrer [[Einheit]] mit der Quelle der Macht. Sie sind nicht selbst mächtig. Ihre [[Energie]] dringt in sie ein aufgrund der Offenheit ihrer Persönlichkeit für das Einströmen der [[Kraft]], die überall ist. Es ist nicht so, dass Gott nur in den Heiligen ist. Gott ist auch in den Nicht-Heiligen. Aber das Problem ist, dass diese so genannten Nicht-Heiligen ihre Fenster verschlossen haben und dem Licht der [[Sonne]] nicht erlauben, in sie einzutreten, während Heilige alle Türen geöffnet haben und das Licht der Sonne von oben, vom Himmel, in sie eintritt. Gottes Gnade ist nicht nur für heute oder morgen; sie ist ein ewiger Regen, der uns tatsächlich überflutet. Es gibt eine Offenheit von Seiten Gottes, aber auch eine Verschlossenheit von Seiten des Menschen. Gott wartet nicht auf Ihr Bitten. Es ist eine [[ewig]]e [[Fülle]], die nur dann fließt, wenn Sie bereit sind, sie zu empfangen. Die [[Ewigkeit]] ist nicht morgen oder gestern oder heute. Gottes Existenz ist die Existenz der Ewigkeit, also ist sein [[Handeln]] nicht nach irgendwann, denn die Frage nach "irgendwann" stellt sich in der Ewigkeit nicht. Es ist ein immerwährendes Fließen, für das man sich befähigt fühlen muss, es zu empfangen. Shravanam und Kirtanam sind das Hören auf die Herrlichkeit Gottes und das Singen des Namens Gottes im Gebet in deinem eigenen Zimmer, wie ich es vorgeschlagen habe.





Version vom 9. Dezember 2023, 14:03 Uhr

Swami Sivananda und Swami Krishnananda in jungen Jahren

Indiens alte Kultur - Kapitel 14 - Die neun Formen der Gottesverehrung - Eine Reihe von 21 Vorträgen wurde zu einem Buch zusammengefasst, die Sri Swami Krishnanandaji Maharaj von November 1989 bis Januar 1990 vor Studenten der Yoga Vedanta Forest Academy der Divine Life Society gehalten hat.

© Divine Life Society

Die neun Formen der Gottesverehrung

Wir haben in unseren Beobachtungen festgestellt, dass der Höhepunkt des religiösen Strebens die Positionierung des eigenen Seins im Kontext der Existenz Gottes ist. Positionierung" ist das richtige Wort; die Ausrichtung unseres ganzen Wesens auf das Wesen Gottes ist die letzte Voraussetzung für die höchste Form des religiösen Bewusstseins. Wir haben gesehen, dass es geringere Grade religiösen Bewusstseins gibt, die die Form von tatsächlichen rituellen Handlungen, Gesten in Form von Musik und Tanz, Schriftlesung, Gebet oder das Singen eines Mantras oder einer Formel an einem heiligen, geheiligten Ort wie einem Tempel oder einer Kirche annehmen.

All dies ist auch eine Form von Religion, aber Religion bedeutet nicht irgendeine Art von Leistung in dieser Form. Religion ist die Einordnung unserer selbst in den Kontext der Existenz Gottes. Wir haben viel Zeit damit verbracht, herauszufinden, wie dies erreicht werden kann, denn während wir in gewissem Maße sicher sind, wo wir uns befinden, sind wir nicht so sicher, wo Gott sich befindet.

Die Alldurchdringung Gottes, das ist die Schlussfolgerung, die wir aus unseren Untersuchungen gezogen haben, verlangt von uns eine Art der Anpassung, die diesem Charakter der Alldurchdringung entspricht. Normalerweise ist es nicht möglich, sich auf alldurchdringende Dinge einzustellen, weil wir selbst nicht alldurchdringend sind. Wir können nicht viele Dinge gleichzeitig tun; bestimmte Dinge tun wir, und bestimmte Dinge lassen wir aus. Die Fähigkeit, sich auf alle oder viele Dinge einzustellen, ist eine innere Voraussetzung, die von uns selbst ausgehen muss, wenn wir den Weg der Religion ernsthaft beschreiten wollen.

Manchmal wird zwischen Religion und Spiritualität unterschieden. Obwohl die Unterscheidung eigentlich nicht gerechtfertigt ist, können wir theoretisch eine dünne Linie zwischen den beiden Konzepten ziehen - während nämlich Religion die praktische Umsetzung unserer Annäherung an Gott in unserem täglichen Leben ist, ist der Status, den unser Bewusstsein zu diesem Zeitpunkt einnimmt, Spiritualität. Spiritualität ist der Status unseres Bewusstseins; Religion ist seine Umsetzung im täglichen Leben. Die Position, die Einstellung oder das Verhalten unseres Bewusstseins in der Gegenwart Gottes, im Zusammenhang mit der Idee von Gott, ist das, was man Spiritualität nennen kann. Aber wie setzen wir das in unserem täglichen Leben in die Praxis um? Wenn wir arbeiten, wenn wir sprechen, wenn wir uns verhalten, wenn wir irgendetwas tun, wie verhält sich dieser Bewusstseinszustand dann? Die Art und Weise, in der wir in der Lage sind, diesen Bewusstseinszustand, der wahre Spiritualität ist, in die Tat umzusetzen, wird Religion genannt.

Die Religionen der Welt, von denen es viele gibt, sind Emanationen der verschiedenen Kanäle, durch die sich die höchste Spiritualität im täglichen Leben manifestiert, denn die Manifestation dieses großen, universell gültigen spirituellen Status wird durch verschiedene Faktoren wie unsere psychophysische Persönlichkeit, die geografischen Bedingungen unseres Wohnortes, den kulturellen Hintergrund unseres Landes und viele andere Dinge bedingt, die uns auf die Erde bringen. Diese konditionierenden Faktoren sind alle möglichen Dinge, die uns zu dem machen, was wir sind - sozusagen die Formen, durch die dieses höchste spirituelle Bewusstsein hindurchgeht oder in die es gegossen wird.

Aufgrund der Tatsache, dass historische, geografische, soziale und persönliche Bedingungen von Individuum zu Individuum unterschiedlich sind, hat man das Gefühl, dass es verschiedene religiöse Haltungen gibt. In Wirklichkeit sind es nicht viele Religionen, sondern die Formen, die das eine Tageslicht, das Sonnenlicht des spirituellen Status, annimmt, wenn es durch verschiedene Medien geht. Das Sonnenlicht kann in verschiedenen Farben erscheinen. Obwohl es ein allgegenwärtiges, alles durchdringendes, universelles Licht ist, kann es aufgrund des Mediums, das es durchläuft, verschiedene Farben annehmen. Ein Glas oder eine Linse mit Farben, ohne Farben, mit Dellen, konvex, konkav und so weiter lässt das Sonnenlicht in verschiedenen Konturen erscheinen, aber es sind nicht viele unabhängige Lichter; es sind lediglich strukturelle Unterschiede eines einzigen Lichts.

In ähnlicher Weise haben wir zwar einerseits viele Religionen in dieser Welt, aber andererseits sind sie nicht als wirklich vielfältige Religionen zu betrachten. Jede Art von Dichotomie zwischen einem religiösen Glauben und einem anderen ist eine Travestie der Dinge, die darin besteht, das Medium mit dem zu verwechseln, was durch das Medium hindurchgeht, das Gefäß mit dem, was sich in dem Gefäß befindet, und andersherum. Die Streitigkeiten, die Auseinandersetzungen, die Antagonismen, die Unterschiede verschiedener Art - philosophischer, religiöser, sozialer oder anderer Art - im Namen der Religion sind eine Schande für die menschliche Intelligenz, die nicht in der Lage ist, den Grund für diese Unterschiede zu erkennen, und es sollte der menschlichen Intelligenz zur Ehre gereichen, dass sie in der Lage ist, sich über diese parochialen Hüllen zu erheben, durch die sich der ursprüngliche geistige Zustand manifestiert.

Diese Worte, die ich spreche, stehen im Zusammenhang mit der höchsten Stufe, die Sie im religiösen Bewusstsein erreichen können. Wenn ihr dieses Bewusstsein in eurem täglichen Leben aufrechterhalten könnt, seid ihr nicht nur ein religiöser Mensch und auch nicht nur ein spiritueller Mensch oder ein Suchender im gewöhnlichen Sinne des Wortes; ihr seid selbst ein Meister. Die Selbstbeherrschung folgt automatisch aus dieser Konsequenz, die sich aus der Aufrechterhaltung dieses großartigen Verhaltens deines Bewusstseins ergibt.

In der indischen Terminologie und auch in bestimmten anderen Phasen der Religion außerhalb Indiens wird die Verehrung Gottes als Schemel oder primäres Podest angesehen, um sich Gott zu nähern. Obwohl die Einordnung des inneren Bewusstseins in den Kontext des universellen Bewusstseins Gottes das letztendliche Ziel ist, muss es aufgrund der Zerbrechlichkeit des menschlichen Körpers, der Schwäche des menschlichen Geistes, der Bedingungen des sozialen Lebens und vieler anderer Dinge dieser Art allmählich, Stufe für Stufe erreicht werden.

Ein berühmter Vers steht in der Srimad Bhagavata Mahapurana: śravaṇaṁ kīrtanaṁ viṣṇoḥ smaraṇaṁ pāda-sevanam, arcanaṁ vandanaṁ dāsyaṁ sakhyam ātma-nivedanam (Bhagavata 7.5.23). Neun Arten der Annäherung an Gott durch Verehrung werden behandelt, und dieser Vers beschreibt diese neun Methoden.

Du nimmst mit Gott Kontakt auf, indem du deinen Geist in eine Haltung der Anbetung und Verehrung einstellst. Eine der Methoden ist die Teilnahme am Satsanga, einer gemeinschaftlichen Versammlung von Gottgeweihten, bei der die Herrlichkeit Gottes entweder durch das Chanten des göttlichen Namens oder durch die laute Wiederholung eines Mantras, einer Formel oder eines Gebets, eines gemeinsamen Gebets, einer Gruppenmeditation besungen wird. Du nimmst daran teil. Selbst wenn du nicht aktiv teilnehmen kannst, hörst du den Rezitationen, den Liedern, den Bhajans, den Kirtans, den Gebeten, den Anrufungen, den liturgischen Lesungen und so weiter zu.

Das füllt deine Ohren mit der Herrlichkeit Gottes. Wo immer die Herrlichkeit Gottes besungen wird, sei dabei. Ihr werdet feststellen, dass euer Herz mit dem erfüllt wird, was durch Ihre Ohren gegangen ist. Wenn du selbst nichts tun kannst, kannst du wenigstens zuhören.

Shravana bedeutet, von der Herrlichkeit Gottes zu hören. Höre ständig Gebeten zu, entweder in einem Satsanga, wo gechantet oder gesungen wird, oder wo ein Diskurs stattfindet, der die Größe, die Majestät und die Herrlichkeit Gottes hervorhebt, oder ein Studium des Srimad Bhagavata Mahapurana oder irgendeiner anderen Schrift, in der die Herrlichkeit Gottes von einer Person besungen wird, die einen Diskurs hält. Seid dabei, nehmt daran teil, hört zu, füllt euer Herz und eure Gefühle. Shravana heißt zuhören, zuhören, immer weiter zuhören. Wo immer es eine Versammlung gibt, die der Verherrlichung Gottes gewidmet ist, sei dort anwesend.

Die zweite Methode ist Kirtana. Du selbst singst die Herrlichkeit Gottes. Mitmachen ist wunderbar, aber selbst singen ist auch sehr gut. Du kannst die Herrlichkeit Gottes in deinem eigenen Zimmer singen. Sie müssen kein Musiker sein, um die Herrlichkeit Gottes zu singen. Man kann einfach nur staunen, ergriffen sein, bis ins Innerste, bei dem Gedanken an dieses mächtige Wesen. "Wunder, großer Gott, wo bist Du? Ich weine um Dich. Ich weine um Dich. Ich bin schlaflos in Trauer um Dich. Höchster Meister, göttliches Wesen, alle Augen, alle Hände, alle Macht, alles Wissen, alles, komm in mein Herz!" Wenn diese Worte aus eurem Herzen kommen, wird Gott herabkommen. Es ist nicht notwendig, ein Musikinstrument zu haben. Dein Herz ist die Tabla, deine Worte sind die Musik und dein Gefühl ist die Symphonie, also singe die Herrlichkeit Gottes. Wenn du Angst hast, vor anderen zu tanzen, dann tanze in deinem Zimmer. Gott wird deinen Tanz sehen.

Als Abschweifung möchte ich eine Geschichte erzählen. Es gab eine große Verehrerin, eine Dame der vor langer Zeit in Südindien lebte. Purandaradas war ein weiterer großer Heiliger. Sie waren Meister-Heilige. Purandaradas hörte, dass diese große Verehrerin in Tirupati war, in der Nähe des Venkateswara-Tempels, und er war weit weg in Karnataka. Als er von der Größe dieser Gottgeweihten hörte, ging er dorthin und brachte ihr seine Ehrerbietung dar, und sie bat ihn, Platz zu nehmen.

Er saß da und beobachtete, was sie tat. Sie hatte jeden Tag eine Probe. Jeden Abend gegen elf Uhr zog sie sich ihr schönstes Kostüm an und ging irgendwo hin. Gegen fünf Uhr am nächsten Morgen kam sie schwitzend und erschöpft zurück und saß da.

Purandaradas konnte nicht verstehen, wohin diese Frau jeden Abend ging. Er verstand diese Situation nicht und wollte nichts sagen, weil sie der Gastgeber und er der Gast war, aber eines Tages konnte er seine Neugier nicht mehr zügeln und fragte: "Jeden Tag gehst du auf diese Weise hinaus und kommst verschwitzt zurück. Wohin gehst du?"

"Es ist gut, dass du mir diese Frage stellst. Ich werde dir zeigen, wohin ich gehe", antwortete sie. Sie führte ihn in das innere Allerheiligste des Tempels. "Setz dich in eine Ecke, dann kannst du sehen, was ich mache."

Purandaradas sah das Licht dieses lebendigen Wesens aus dem Bild von Venkateswara hervorströmen, und sie tanzte mit diesem Mächtigen Wesen. Man könnte es ein kleines Rasa Lila nennen, bei dem Gott und seine Anhänger in einer unverständlichen Beziehung von Seelen standen, die mit Gott kommunizierten.

Es gibt zahlreiche Beispiele dieser Art im Leben von Heiligen, sowohl im Osten als auch im Westen, wie der heilige Franz von Assisi, Meister Eckhart, der heilige Johannes vom Kreuz und die heilige Teresa. Es gab zwei Teresas, eine in Spanien und eine in Frankreich; beide waren groß. In Indien haben wir ähnliche Heilige. Ihr Leben war nicht das Leben eines einfachen Menschen. Ihre Füße waren natürlich auf der Erde gepflanzt, aber ihr Geist war nicht auf der Erde. Durch ihre Gebete konnten ihre Geister mit den höchsten Himmeln in Kontakt treten, und doch konnten sie mitten unter den Menschen sein und diese Botschaft verbreiten. Der heilige Tukaram ist ein Meisterheiliger, dessen Name für alle Zeiten in Erinnerung bleiben wird. Es wird angenommen, dass er sich mit seinem Musikinstrument, einer Tambura, einem einsaitigen Instrument, physisch von der Erde erhob. Zusammen mit dem Instrument wurde er körperlich emporgehoben; er legte eine gewisse Strecke zurück, und dann fiel ihm das Instrument aus den Händen. In Maharashtra gibt es eine Stelle, an der diese Tambura auf den Boden gefallen sein soll, und sie haben dort einen Tempel gebaut. Und Jnaneshwar Maharaj - was für ein Meister!

Diese Meisterschaft der Heiligen entspringt ihrer Kraft, die Gott in ihre Herzen eingepflanzt hat. Von Lord Krishna wird gesagt, dass er einen riesigen Berg hochgehoben hat. Ihr werdet euch fragen, wie jemand einen Berg anheben kann. Habt ihr einen Elefanten gesehen, der seinen eigenen Fuß anhebt? Man kann den abgetrennten Fuß eines Elefanten nicht anheben. Vier Menschen sind nötig, um ihn zu heben. Wie kann ein Elefant sich selbst heben? Kannst du einen Elefanten heben? Nein. Du kannst nicht einmal einen Menschen heben. Sie benötigen eine weitere Person, die Ihnen hilft, eine Person zu heben, die zum Beispiel auf dem Boden liegt. Wie kann also ein Elefant sich selbst heben, und wie kann ein Mensch, den man nicht heben kann, sich selbst heben? Der Grund ist, dass der Berg, den Sri Krishna angehoben hat, und das Bein, das der Elefant anhebt, nicht außerhalb des Wesens liegen, das sie anhebt. Der Berg ist Teil der umfassenderen Persönlichkeit und des Körpers von Sri Krishna, und das Bein des Elefanten ist Teil des Elefanten, aber die Person, die du zu heben versuchst, ist außerhalb von dir. Das Äußere ist die Begrenzung deiner Kraft.

Die Kräfte der Heiligen und die Wunder, die sie scheinbar vollbracht haben, sind allesamt Illustrationen ihrer Einheit mit der Quelle der Macht. Sie sind nicht selbst mächtig. Ihre Energie dringt in sie ein aufgrund der Offenheit ihrer Persönlichkeit für das Einströmen der Kraft, die überall ist. Es ist nicht so, dass Gott nur in den Heiligen ist. Gott ist auch in den Nicht-Heiligen. Aber das Problem ist, dass diese so genannten Nicht-Heiligen ihre Fenster verschlossen haben und dem Licht der Sonne nicht erlauben, in sie einzutreten, während Heilige alle Türen geöffnet haben und das Licht der Sonne von oben, vom Himmel, in sie eintritt. Gottes Gnade ist nicht nur für heute oder morgen; sie ist ein ewiger Regen, der uns tatsächlich überflutet. Es gibt eine Offenheit von Seiten Gottes, aber auch eine Verschlossenheit von Seiten des Menschen. Gott wartet nicht auf Ihr Bitten. Es ist eine ewige Fülle, die nur dann fließt, wenn Sie bereit sind, sie zu empfangen. Die Ewigkeit ist nicht morgen oder gestern oder heute. Gottes Existenz ist die Existenz der Ewigkeit, also ist sein Handeln nicht nach irgendwann, denn die Frage nach "irgendwann" stellt sich in der Ewigkeit nicht. Es ist ein immerwährendes Fließen, für das man sich befähigt fühlen muss, es zu empfangen. Shravanam und Kirtanam sind das Hören auf die Herrlichkeit Gottes und das Singen des Namens Gottes im Gebet in deinem eigenen Zimmer, wie ich es vorgeschlagen habe.


© Divine Life Society

Siehe auch

Literatur

Seminare

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