Besorgnis

Aus Yogawiki

Besorgnis ist die Fähigkeit, Schwierigkeiten vorauszusehen bzw. überhaupt wahrzunehmen und sie in seinen Entscheidungen und Handlungen mit einzubeziehen. Man kann sich sorgen um seine Kinder, um seinen Partner, um die eigene Gesundheit, um seinen Arbeitsplatz, um das Wohlergehen anderer Menschen. Aus Besorgnis heraus handelt der Mensch und trifft Fürsorge. Besorgnis gehört auch zu Liebe und Mitgefühl.

Sorge erkennt man als Emotion sehr leicht bei Anderen

Umgang mit Besorgnis anderer

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Vielleicht hast du mit Menschen zu tun, die sich immer wieder Sorgen machen. Und du würdest ihnen gerne helfen und ihnen die Sorgen nehmen. Mein Tipp wäre: Akzeptiere einfach, dass manche Menschen sich mehr sorgen als andere. Manche haben einfach ein Denken, wo sie mehr mit einbeziehen, was schief gehen kann. Und manchmal sind sie dann auch gut vorbereitet. Also, wenn sich jemand viele Sorgen macht und immer wieder Besorgnis äußert, dann nehme das zur Kenntnis, respektiere es. Wertschätze den Menschen dafür, dass er Dinge sehen kann, die schief gehen können. Indem du einem anderen Wertschätzung gibst, dafür, dass er sich sorgt, bekommt der Mensch dadurch einen gewisses Selbstwertgefühl, Vertrauen. Und dann sind die Sorgen nicht mehr so schlimm.

Besorgnis als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Übertriebene Sorge entsteht auch aus einem Gefühl der Allein-Verantwortung, des Alleingelassen werden, von zu viel Stress u.v.m.

Besorgnis klingt jetzt nicht als etwas, was man jetzt erstreben will. Trotzdem, Besorgnis ist eine wichtige Eigenschaft oder auch eine wichtige Fähigkeit, die Fähigkeit zur Besorgnis, sich Sorgen machen. Zu viel sich zu sorgen, ist nicht gut, Leichtsinn ist auch nicht gut. Manchmal ist Leichtsinn gut, manchmal ist Optimismus gut, manchmal ist Pessimismus gut. So ist immer wichtig, dass man erkennt, verschiedene Eigenschaften sind in bestimmten Situationen besser als andere. Und so, angenommen, du bist ein eher besorgter Mensch, dann ist das auch etwas Positives.

Häufig ist eine Weise, mit sich selbst umzugehen, ersteinmal zu erkennen: "Das, was ich in mir erstmal als unschön erlebe, ist auch eine Fähigkeit." Also, angenommen, du machst dir Sorgen, angenommen, du hast die Fähigkeit zur Besorgnis, nimm das erstmal als eine gute Eigenschaft. Du wirst nicht leichtsinnig sein, du wirst nicht Dinge wagen, die du nachher bereust. Und du wirst dich vielleicht auch um andere sorgen.

Weil du dich um andere sorgst, deshalb können die anderen sich ihren größeren Optimismus leisten. Du bist manchmal derjenige oder diejenige, die dafür sorgt, dass die Menschen, die so hyperoptimistisch sind und alles Mögliche angehen, dass die nicht auf die Nase fallen. Und wenn sie auf die Nase fallen, dann haben sie jemanden, der ihnen ein Pflaster auf die Wunden legt.

Daher siehe es als besondere Fähigkeit an, wenn du die Fähigkeit zu Besorgnis hast. Und das ist so der erste Schritt im Umgang mit allem, was du an Fähigkeiten hast, oder ein möglicher erster Schritt. Erstmal erkennen, dass das, was du vielleicht als nicht so positiv erlebst, dass das durchaus positiv ist, dass es eine wichtige Eigenschaft in dir ist.

Natürlich, du solltest dich nicht beherrschen lassen von Besorgnis. Du kannst erkennen, Besorgnis ist die Fähigkeit deines Geistes, dir zu zeigen, was schief gehen kann, es ist auch die Fähigkeit deines Geistes, dich darauf vorzubereiten. Aber du hast glücklicherweise auch andere Fähigkeiten. Du hast auch die Fähigkeit, etwas bewirken zu wollen, du hast auch die Fähigkeit, etwas wagen zu wollen, du hast auch die Fähigkeit der Durchsetzungsfähigkeit und der Beharrlichkeit. Besorgnis zu haben, in vielerlei Hinsicht kann hilfreich sein.

Es ist gut, nicht zu leichtsinnig z.B. mit deinen Yogapraktiken umzugehen. Also, nicht einfach sagen: "Ja, es ist egal, ob ich mal übe oder nicht übe, ich schaue mal, wie ich mich fühle." So kommst du nicht weiter. Eine gewisse Besorgnis, ob deine Yogapraxis ausreichend gut ist, ob sie deinem Körper entspricht, deiner Psyche entspricht, ob du regelmäßig genug bist, das hilft dir, sorgfältig zu sein, aus Besorgnis kommt Sorgfalt und beides ist dann wichtig. Natürlich, auch dort zu viel Besorgnis um deine Yogapraktik ist natürlich auch unsinnig, denn Yogapraxis will dir ja Freude geben, will dir Energie geben, will dir auch ein Gefühl der Leichtigkeit und der Lebensfreude geben, und kann es auch.

Aber ein bisschen Besorgnis ist gut. Etwas Besorgnis gegenüber deinen Kindern ist gut, du kümmerst dich um sie. Besorgnis um deinen Partner, deine Partnerin, Besorgnis um deinen Beruf, Besorgnis letztlich um den Zustand der Welt, der Umwelt, der Ökologie, der Tiere, der Pflanzen usw. Also, Besorgnis ist auch ein Aspekt von Mitgefühl, ist auch ein Aspekt der Sensibilität und des Einfühlungsvermögens.

Aber eine andere Seite sollte auch sein, Mitfreude, nicht nur Besorgnis und Mitleid, sondern auch Mitfreude und dich anstecken lassen vom Enthusiasmus von anderen. Überlege selbst, ob dir noch etwas dazu einfällt, dir wird sicher etwas einfallen, aber was dir dazu einfällt, zum Thema "Besorgnis". Die positiven Aspekte der Besorgnis und die Wichtigkeit, dich nicht von Sorgen beherrschen zu lassen. Besorgnis ist eine Fähigkeit in dir, die nützlich ist, die aber nicht dein Herrscher sein sollte.

Besorgnis und andere Tugenden

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und geistigen Eigenschaften beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Besorgnis in Beziehung zu anderen Tugenden und geistigen Eigenschaften sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Besorgnis

Ähnliche Eigenschaften wie Besorgnis, also Synonyme zu Besorgnis sind z.B. Kümmern, Sorge, Gewissen, Intuition, Vorsicht, Besonnenheit.

Ausgleichende Eigenschaften

Ganesha - dieser Aspekt Gottes hilft Hindernisse zu überwinden

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Besorgnis übertrieben kann ausarten z.B. in Angst, Ängstlichkeit, Panik, Beunruhigung, innere Unruhe, Bangigkeit, Furcht. Daher braucht Besorgnis als Gegenpol die Kultivierung von Unbekümmertheit, Optimismus, Zuversicht.

Gegenteil von Besorgnis

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Besorgnis, Antonym zu Besorgnis :

Besorgnis im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Vortragsmitschnitt zu Besorgnis - Audio zum Anhören

Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Besorgnis, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. <mp3player> http://tugenden.podspot.de/files/Besorgnis-Lexikon-der-Tugenden-Yoga-Vidya.mp3 </mp3player>

Zusammenfassung Besorgnis

Besorgnis bezeichnet Sorge, Fürsorge und Pflege. Besorgnis kann heißen, dass man sich um jemanden Sorgen macht, dass man etwas befürchtet. Besorgnis kann auch ein inneres Unbehagen, eine Vorahnung ausdrücken. Manchmal geben einem Entwicklungen gute Gründe für Besorgnis. Allzu oft besteht aber nicht wirklich ein Anlass, ein Grund zur Besorgnis.

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Besorgnis

Eigenschaften im Alphabet nach Besorgnis

Literatur

Weblinks

Seminare

Seminare zum Thema Depression und ihre Überwindung

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Kochseminare und Ausbildungen

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