Sankt Augustin
Der große Lehrer Sankt Augustin im Unglauben des Manichäismus
Der große Lehrer Sankt Augustin wurde in dem Land Afrika geboren. Er galt als sehr tugendhaft und lernte gerne viel dazu, bis er, so schreibt man über ihn, jeden Meister, aus jeder Stadt übertraf. Über sich selbst sagte er: „Was ich gelesen habe, das habe ich sehr wohl verstanden, man brauch es mir nicht zu erklären.“ Er las gerne fremde Bücher und landete so bei der Religion Manichäismus, der damals als Unglaube galt, weil die Menschen dort nicht glaubten, dass Gott als Mensch geboren wurde.
Das Leid der stark gläubigen Mutter von Sankt Augustin, ihre Gebete und Vision im Traum
Sankt Augustin hatte eine stark gläubige Mutter, die Gott sehr liebte. Sie litt sehr stark unter dem Unglauben ihres Sohnes und betete oft weinend und klagend zu Gott das er ihren Sohn bekehre. Außerdem bat sie weitere gute Leute für ihren Sohn zu beten. Irgendwann tröstete sie Gott und ließ sie im Schlaf ein Gesicht sehen. Ein schöner junger Mann kam zu ihr und fragte sie, warum sie weint. Sie sprach: „Mein Sohn Augustinus hat sich in seinem Glauben verirrt.“ Worauf der Jüngling antwortete: „Lass dich nicht unterkriegen, er wird sich verwandeln und zu dem werden, was du bist.“
Der sture Sankt Augustin und die Hoffnung für ihn
Als sie aufgewacht ist, war sie sehr froh und erzählte ihrem Sohn, was der junge Mann ihr im Traum erzählt hat. Darauf antwortete Augustin: „Du hast es falsch verstanden, er sagte wer ich bin das wirst du!“Worauf die Mutter antwortete: „Nein er sagte, du wirst, was ich bin!“Aber Augustin glaubte ihr nicht. Doch seine Mutter ließ nicht nach und betete weiter zu Gott für ihren Sohn. Außerdem bat sie den Bischof, das er mit Augustin redet und schaut, ob er ihn von seinem Unglauben befreien kann, aber der Bischof sprach: Dein Sohn ist so gut gelehrt, das er mich fast überredet hat, doch ich glaube nicht das der Traum an deinem Sohn spurlos vorbei zieht. Du wirst noch von deinem Traum getröstet werden.
Der große Meister Sankt Augustin in Mailand und sein Treffen mit Bischof Sankt Ambsosius
Zu dieser Zeit war Sankt Augustin ein großer Meister, der viele Menschen lehrte. Nach einer Zeit kam Sankt Augustin durch den Willen Gottes nach Mailand. Dort traf er Bischof Sankt Abrosius, der sehr froh darüber war das Sankt Augustin zu ihm gekommen ist, weil er ihn gern hatte. Eines Tages predigte der Bischof Sankt Ambrosius und Sankt Augustin hörte, wie er über Gott redet. Er hörte auch, warum sich der Christen Glauben so gut bewährt hat und verstand das er durch sich selbst im Unrecht verirrt war, wodrauf hin er gedachte seinen Unglauben sein zu lassen.
Die Freude und Hoffnung der Mutter von Sankt Augustin und seine Erleuchtung
Zu dieser Zeit kam die Mutter von Sankt Augustin aus fernem Lande nach Mailand und war sehr froh ihn zu sehen. Sie hörte auch, wie er ein wenig erleuchtet wurde von dem Glauben der Christen, was sie sehr froh machte. Das machte ihr große Hoffnung in Gott, das dieser ihren Sohn bald bekehrt. Schließlich half Gott Sankt Ambrosius den Unglauben von Sankt Augustin zu überwinden, wodrauf hin Sankt Augustin sich Gott und der guten Lehre von Sankt Ambrosius zuwendete.
Sankt Augustin und sein Geselle Alippus auf dem Weg zum heiligen Simpliciano
Darauf hin dachte Sankt Augustin mit seinem Gesellen Alippus zum heiligen Simpliciano, der Gott sehr liebte, zu gehen, damit er ihre Herzen noch mehr erleuchtet. Bei ihm angekommen beklagte sich Sankt Augustin über seinen Irrglauben, den er gehabt hatte. Der heilige Simpliciano lehrte Sankt Augustin, dass er sich zum Christentum neige und erzählte ihm viel von Gott, bis das Herz von Sankt Augustin entzündet war mit göttlicher Liebe und er schrie mit betrübtem Herzen:“ Waffen, Alippus, was höre ich, was leide ich! Die dort, die diese Kunst nicht haben, haben so eine große Vernunft das ihnen der Himmel gegeben wird und wir Meister kommen die Hölle. Diese Worte brachten ihn sehr zum leiden und er ging mit Allipo in einen Garten, wo er Sankt Pauls Buch mit sich trug. Dies legte er unter einen Baum und ging weiter unter einen Feigenbaum. Dort war er ganz außer sich vor großer Reue und Leid und er weinte sehr und rief jammernd: „Wie lang soll ich in diesem Leiden sein? Bis Morgen? Herr lass es heute vorbei sein! Oh weh, wie hoch und wie tief magst du sein? Du fliehst nicht von uns und doch kommen wir kaum zu dir. Empfang mich, begreif mich und halt mich in dir!“
Die Stimme sprach: „Nimm und lies!“
Und weil Augustinus seine Liebe lange klagte und sehr betrübt war, hörte er eine Stimme, die sprach: „Nimm und lies!“ Also lief er zu seinem Gesellen Alippo, wo er das Buch hingelegt hatte. Er nahm das Buch und sah hinein. Dort stand geschrieben: „Wendet euch zu einem neuen Menschen, unseren Herrn Jesus Christus. „ Und ein großes Licht ging in seinem Herzen auf, dass aller Zweifel von ihm ging. Alippus sah, dass er fröhlich war und fragte ihn, was er gelesen hat. Da legte Augustinus seine Finger in das Buch und zeigte Alippo, was er gelesen hat. Dieser las: “Wer kranken Glauben hat, den sollt ihr trösten und empfangen“ Und so kehrte sich Augustin gänzlich zum christlichen Glauben. Das alles was ihm passiert ist erzählte er seiner Mutter. Da war sie vom Herzen froh und dankte Gott für seine Gnade. Alippus und Augustinus wurden von Sankt Ambrosius getauft. Danach ließ Augustinus alle Hoffnung, die er zu der Welt hatte und er ließ auch seine Schule, die er geleitet hat. Zu dieser Zeit war er 30 Jahre alt, als er getauft wurde.
Die Heimfahrt von Sankt Augustin und seiner Mutter und ihr Tod
Danach wollte Sankt Augustins Mutter Heim fahren nach Afrika und ihr Sohn wollte mit ihr kommen, denn sein Herz war nun verwandelt worden. Vorher floh er von ihr, nun tat er, was ihr lieb war. Da fuhren sie von Mailand und kamen in einen Garten bei Tiberia, wo sie sich an ein Fenster legten. Dort sprach Sankt Augustin reiche Worte und die Worte der beiden waren voller Freude und die Begierde in ihren Herzen war voller Süße. Und sie sprachen mit Worten die Süßigkeit aus, die Gott selbst ist und so kamen sie in ein großes Wunder. Danach sprach die Mutter zum Sohn: Ich habe keine Gründe mehr in dieser Welt zu leben, lieber sterbe ich gerne, weil ich nun weiß, dass du den Christen Glauben angenommen hast. Danach starb sie und ging zu Gott und Sankt Augustin fuhr zu seinem Erbe und predigte dem Volk mit Fleiß und machte viele Bücher, die den Christen nützlich sind.
Sankt Augustin wird Priester und gründet seinen eigenen Orden
Da kam sein guter Freund Leumund aus weiter Ferne, wo es keinen Bischof gab und Sankt Augustin floh vor ihm denn er, fürchtete die Ehre, dass Gott ihn dort zu einem Bischof machen wollte. Es gab einen Bischof in der Stadt Hippo, der hieß Valerius, dieser bat Sankt Augustinus zu ihm zu kommen und das tat Sankt Augustin. Dieser brachte Sankt Augustin dazu, Priester zu werden. Dort lebte Sankt Augustin als einer von 12 Boten und gründete einen Orden, in den er viele andere Priester aufnahm, die brüderliche Liebe hatten und ohne Eigentum lebten. Der Bischof war froh über ihr heiliges Leben und er gab Sankt Augustin viel Macht und ließ ihn in seiner Stadt predigen, denn Sankt Augustin hatte mehr Kunst als er.
Sankt Augustin wird Bischof von Hippo
Nun fürchtete Valerius, dass man Sankt Augustin wo anders zu einem Bischof macht. Und er bat ihn, dass er in seiner Stadt ein Bischof wird, denn er meinte Sankt Augustin wäre nützlicher als er. Das tat Sankt Augustin ungern, aber er täte es bis zu seinem Tod. Und er sprach: „Ich merke wohl, dass ich unwürdig bin, dass Gott mich so hoch geschätzt hat“ Und er lebte demütig und seine Kleider und Bettgewände waren ärmlich und wenn man ihm gute Kleider gab, so verkaufte er sie und er lebte gewöhnlich ohne Fleisch. Und er schrieb über den Tisch: Wer mit Worten seinem Nächsten seine Ehre abschneidet, der soll vom Tisch gehen.
Sankt Augustin lässt keine Sünde klein und beichtet alles
Sank Augustin ließ keine Sünde klein, er beichtete sie alle. Er beichtete, dass er mit dem Ball spielte, als er ein Kind war und das er gerne Schulbücher las und darin viel gelogen ist. Und er beichtete, wenn er mit den Kindern spielte, dass er gerne gegen sie gewonnen hätte. Und das er Äpfel und Birnen gestohlen hat. Und er beichtete auch, dass er guten sanften Geruch suchte und wenn er ihn fand, dass er ihm nicht entfloh. Und das er guten Ton und schönes Singen gerne gehört hat. Und das er mal einer Spinne zugesehen hat, wie sie die Fliegen ihn ihrem Netz gefangen hat.
Sankt Augustin lernt vom Feind und ließt fremde Schlussgebete
Ein mal sah er den bösen Geist ein Buch tragen. Er sprach zu ihm: „Was steht darin geschrieben?“ Da sprach der Feind: „Die Sünde steht darin geschrieben“ Und Sankt Augustin sprach: „Wo steh ich darin geschrieben?“ Da zeigte ihm der Feind ein Blatt, darauf stand geschrieben, er hätte sich aus Vergessenheit niedergelegt und hat seine eigenen nicht gelesen. Das tat ihm Leid und er gebot dem Feind, dass er in der Stadt bleibt und wieder zu ihm kommt. Dann ging er in die Kirche und sprach andere Schlussgebete und wieder Gebete. Und er bat Gott lange, dass er ihm vergibt. Und er ging wieder zum Feind und ließ ihn weitere Schlussgebete suchen, doch sie waren ausgetilgt. Da wurde der Feind zornig und sprach: „Es tut mir leid, das ich dich mein Buch lesen ließ, denn deine Gebete waren so innig, dass sie meine Schrift vertilgt haben.“
Sankt Augustin und das Kind jenes das Meer in eine kleine Grube schöpft
Sankt Augustin ging am Meer entlang und trachtete mit Ernst, wie er die heilige Dreifaltigkeit ergründen möchte. Und er sah ein schönes liebenswürdiges Kind bei dem Meer sitzen, das schöpfte mit einem kleinen Löffel das Meer in ein kleines Grüblein. Er sprach zum Kind: „Was machst du da?“ Das Kind sprach: „Ich will das große Meer in ein kleines Grüblein schöpfen.“ Sankt Augustin sprach: „Kind das magst du nicht tun, denn es ist unmöglich.“ Und das Kind sprach: „Das ist mir möglicher zu tun als dir, der es nicht tut.“ Und damit verschwand das Kind und Sankt Augustin merkte wohl, dass es bei Gott gewesen ist.
Angriff der Heiden auf Hippo, Sankt Augustins Krankheit und sein Tod
Und eines Tages kam ein großes wütendes Herr der Heiden vor die Stadt Hippo, wo Sankt Augustin Bischof war. Und sie schlugen dort Männer und Frauen Tod und wollten sie Stadt gewinnen. Nun war Sankt Augustin alt geworden und der Jammer tat ihm leid, weswegen er oft weinte. Er wollte den Jammer nicht sehen und bat Gott mit großem Ernst und sprach: Gott, erlöse dieses Volk, oder nimm mich zu dir! Es ist mir zu schwer, ich mag kein Zeuge dieser großen Gewalt sein.“ Da erhörte ihn unser Herr. Und er bestellte seine Brüder zu sich und sagte ihnen das er krank geworden ist und er sterben wird. Das war ihnen Leid. Da ließ er sich die sieben Psalmen lesen und las sie selber auch mit Andacht und mit Weinen. Danach über zehn Tage lang beichtete er alle seine Sünden und nahm Hostie, unseres Herrn Leichnam. Damit ging ihm seine Seele aus und fuhr zu den ewigen Freuden. Das war nach Jesus Christus Geburt 440 Jahre. Da er nun gestorben war, da war sein Angesicht schön und wohl gestaltet. Und ihm war nach seinem Tod die ewige Freude und Wonne im Himmelreich gegeben, von der er so viel gesagt, gelesen und geschrieben hat. Diese genießt er nun ewiglich. Da kamen seine Brüder und nahmen seinen Leichnam und begruben ihn mit großer Ehre.