Divination

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In die Zukunft schauen aus Yoga Sicht

Divination - Ahnung, Intuition. Voraussage von Ereignissen, Wahrsagen, Weissagen. In der Religionswissenschaft auch das Göttliche in der Natur zu erkennen.

Divination – Den himmlischen Willen erkennen

Lass dich vertrauensvoll führen

- Ein spiritueller Weg der Intuition, Hingabe und inneren Führung -

Einführung: Himmel und Erde verbinden

In einer Welt voller Informationen und Ablenkungen sehnen sich viele Menschen nach einer inneren Stimme, einer tieferen Wahrheit – einem Ruf des Himmels, der sie führt. In der spirituellen Praxis, insbesondere im Yoga, spricht man in diesem Zusammenhang von Divination, der feinen Kunst, den Willen des Göttlichen zu erkennen und diesem zu folgen. Es geht nicht um Wahrsagerei im trivialen Sinn, sondern um ein achtsames Lauschen auf die göttliche Führung, die sich in Form von Intuition, Ahnungen oder symbolischen Zeichen offenbaren kann.

Was ist Divination?

Divination ist das bewusste Streben danach, die innere Weisheit anzuzapfen – eine Form von medialer Intuition, die über reines Denken hinausgeht. Es ist das Erkennen eines göttlichen Willens, der sich durch innere Bilder, Gefühle, Eingebungen oder äußere Synchronizitäten zeigt.

Quellen göttlicher Führung:

  • Träume
  • Meditation
  • Orakel (wie Tarot oder Runen)
  • Naturbeobachtungen
  • Intuition in der Stille

Die alten Yogis haben Divination als Ausdruck des Atman, des inneren Selbst, verstanden – eine klare Verbindung zum göttlichen Funken in uns.

Der innere Kompass: Vertrauen entwickeln

Die wichtigste Voraussetzung für Divination ist Vertrauen – in dich selbst, in deine Wahrnehmung und in eine höhere Intelligenz, die dich führt. Wie Swami Sivananda schreibt: „Vertraue deinem Herzen. Dort wohnt die göttliche Stimme.“ Diese Art von Führung braucht Übung, Geduld und vor allem Hingabe. Sie ist kein Werkzeug des Egos, sondern ein Instrument der Seele.

Praxisübungen zur Stärkung der Intuition

1. Meditation der inneren Führung
  • Setze dich bequem hin, schließe die Augen.
  • Atme ruhig und tief.
  • Stell dir vor, du stehst an einem inneren Tor – das Tor zur Weisheit.
  • Wiederhole innerlich: „Ich öffne mich der göttlichen Führung.“
  • Spüre, welche Bilder, Gefühle oder Eingebungen entstehen.
  • Notiere nach der Meditation alles, was du empfangen hast.
2. Orakel der Achtsamkeit
  • Ziehe eine Tageskarte aus einem spirituellen Kartenset (zum Beispiel: Yogakarten, Göttinnenkarten, Osho-Zen-Tarot).
  • Betrachte sie in Stille.
  • Welche Gedanken und Gefühle steigen auf?
  • Stelle dir die Frage: „Wie kann ich heute dem himmlischen Willen dienen?“
3. Divinatorisches Schreiben
  • Nimm dir 10 Minuten Zeit.
  • Beginne mit dem Satz: „Die göttliche Führung spricht zu mir...“
  • Schreibe, ohne nachzudenken.
  • Lese anschließend deinen Text achtsam durch.

Symbolische Führung im Alltag

Vertraue darauf, dass dir das Leben fortwährend Zeichen sendet. Eine zufällige Begegnung, ein Lied im Radio, eine plötzliche Eingebung – all das kann Sprache des Göttlichen sein.

Halte inne, frage dich: Was will mir das Leben sagen? So entsteht ein Dialog zwischen deinem Bewusstsein und dem größeren Geist, der alles durchdringt.

Hingabe: Die Kunst des Empfangens

Divination gelingt nicht durch Zwang oder Wollen – sondern durch Hingabe. Loslassen ist der Schlüssel. So wie eine Schale leer sein muss, um gefüllt zu werden, so musst auch du innerlich still und offen werden, um göttliche Führung zu empfangen.

Vertraue darauf: Du bist geführt, du bist verbunden, du bist niemals allein.

Fazit: Himmlische Führung – geerdet im Herzen

Divination im Yoga ist der Ausdruck eines tiefen Vertrauens in das Leben, das sich als göttliche Ordnung zeigt. Sie braucht Intuition, Hingabe und die Bereitschaft, loszulassen. Je stiller du wirst, desto klarer spricht die innere Stimme. So wird dein Weg nicht nur klarer, sondern auch gesegneter.

Divination: Den himmlischen Willen erkennen und auf Erden realisieren

Mit Hilfe von Karten die Zukunft deuten

- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 39, II/2019 von Benjamin Schwering -

Wie innen so außen - als ich dieses universelle Gesetz erfahren habe, veränderte sich die Welt. Es ist nicht das Außen, auf das wir einwirken können, sondern: verändern wir uns, verändern wir den Teil der Welt, der wir sind. Und das Außen folgt. Das ist das Geheimnis, das als Esoterik bezeichnet wird. Orakel helfen dir, Einblick in dein Inneres zu erlangen und so den Weg des Glücks zu beschreiten.

Tue was du willst

Aus dem Osten stammt der Begriff des Dharma: deine Pflicht, der Grund warum du hier bist, das was du in diese Welt bringen willst. Das griechische Wort θέλημα (Thelema), deutsch: Wille, bezeichnet aus anderer Blickrichtung den gleichen Sachverhalt. Hiermit ist nicht das kleine Kind in dir gemeint, das sich mit verschränkten Armen auf den Boden setzt und sagt „Ich will aber!“. Nein, dein wahrer Wille ist gemeint, er ist das, was du in dieser Inkarnation erfahren willst, das, womit du das Ganze bereichern willst, das Wahre, das du in diese Welt bringen willst. Viel zu häufig tun wir, was dieses innere quengelnde Kind will, das, was andere von uns erwarten oder worauf Medien und Gesellschaft uns programmiert haben. Darum ist es so wichtig, nach deinem wahren Willen zu suchen und zu handeln. Durch ihn schaffst du ein bewusstes und glückliches Universum.

Brahman und Atman sind eins - doch wie erkennst du deinen wahren Willen?

Nun, es gibt einen Kern in deinem Mikrokosmos, um den alles kreist. Einige Traditionen sprechen von der Seele, in der yogischen Philosophie heißt dieser Kern Atman. Er ist das Zentrum deines Universums. Er ist die Essenz, die du bist. Und diese Essenz ist eins mit allem (im Yoga: eins mit Brahman). Sie weiß alles - auch, beziehungsweise insbesondere was dein wahrer Wille ist. Durch Konzentrationstechniken (Dharana) und das Fallen in die Meditation (Dhyana) kannst du Einblicke in diese Unendlichkeit erlangen. Auch im Schlaf kommst du dieser Essenz nahe. Darum ist in der westlichen Psychoanalyse auch die Traumdeutung ein beliebtes Mittel. Manchen Leuten kommt die Inspiration unter der Dusche, andere finden - wenn sie bereit sind - ihren Guru (Meister), der ihnen ihren Weg spiegelt. Fakt ist, dass die Inspiration dich findet und nicht umgekehrt. Sie fällt dir zu.

Zufall kommt von Zufallen

Ein Weg, der für mich sehr gut funktioniert und den ich dir in diesem Artikel näherbringen möchte, ist das Deuten des Zufalls (Divination) mit den Tarot Karten. Du ziehst sie zufällig mit der linken Hand, die eine stärkere Verbindung zu deinem intuitiven Zentrum hat, als die rechte. Wie der Traum oder die tiefe Meditation zeigen dir die gezogenen Karten jene Bilder, die Atman, dein Unterbewusstsein deiner bewussten Persönlichkeit zeigen möchte. Diese Bilder entsprechen zeitlosen Archetypen unseres kollektiven Unbewussten, so wie sie der berühmte Psychologe C.G. Jung erforscht und in die moderne Psychoanalyse überführt hat. Manchmal siehst du ein Bild und intuitiv kommt dir gleich, was diese Karte im aktuellen Moment für dich bedeutet. Und für den weitaus häufigeren Fall, dass dieser Geistesblitz nicht gleich einschlägt, kannst du die Karten mit einem über Jahrhunderte überlieferten System deuten.

Für mich waren die ersten Kartenlegungen einfach beeindruckend. Die Tatsache, dass die zufällig gezogenen Karten, auf ihren jeweiligen Positionen, meine aktuelle Situation auf den Punkt brachten und die Verhaltensvorschläge mich tatsächlich zu dem in Aussicht gestellten Ziel führten, öffneten mir einst die Augen für die bunte Welt der Magie, in der wir alle leben.

Erkenne dich selbst

Γνῶθι σεαυτόν (Gnothi seauton) war auf den Säulen zum Apollotempel von Delphi zu lesen. Erkenne dich selbst - eine Forderung, die dem großen Weisen Chilon von Sparta zugeschrieben wird und die Grundidee eines jeden Orakels beschreibt. Natürlich geht es dem Ratsuchenden vordergründig erstmal darum, seine potentielle Zukunft in einem Bereich oder die Auswirkungen seiner möglichen Handlungen zu erfahren. Und natürlich gibt das Orakel eine Antwort auf diese Frage. Es spiegelt dir jedoch stets auch den Seelenanteil, den du gerade vielleicht nicht genau wahrnehmen kannst. In dem obigen Beispiel hat der/die Ratsuchende eventuell die Angewohnheit, potentielle neue Beziehungspartner, die ihn tief berühren könnten, nicht näher an sich heran zu lassen und eher unabhängig zu bleiben (Königin der Schwerter).

Divination kann jeder

Im Orakel von Delphi sprach die in Trance gefallene Priesterin ihren Orakelspruch. Das Kartenlegen mit dem Tarot ist hingegen für jeden Menschen leicht zu erlernen und ein hervorragendes Werkzeug für deinen Weg als Yogi oder Yogini. Es befähigt dich, deine eigenen Muster und die Muster anderer noch besser zu durchschauen und dabei geschickt und glücklich in die Richtung deines wahren Willens voranzugehen. Du verstärkst durch die Beschäftigung mit den Karten dein Verständnis für die Abläufe der Welt und das tiefe Vertrauen in deine innere Führung. In Kürze: Das Tarot ist ein hervorragendes Werkzeug, um den himmlischen Willen zu erkennen. Das Außen folgt und der Wille wird Realität auf Erden.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Selbsterfahrung Psychotherapie Psychologie

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