Daya

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1. Daya (Sanskrit: दया dayā f.) Anteilnahme, Mitleid, Teilnahme, Mildtätigkeit, Mitgefühl, Erbarmen, Sympathie, Güte.

Eine Tochter beschenkt ihre Mutter

2. Daya (Sanskrit: दाय dāya adj. u. m.) gebend, schenkend; Gabe, Geschenk, Spende; Anteil, Erbteil, Erbschaft.

Sukadev über Daya

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Daya

Shiva Meditierend - Majestätisch und segnend

Daya ist eine der wichtigen Eigenschaften, die ein spiritueller Aspirant entwickeln kann. Daya – Mitgefühl. Daya – auch Mitleid. Daya – auch Liebe. Je nach Kontext geht das mehr in die eine Richtung und mehr in die andere Richtung. Daya, eigentlich vom Sanskrit her, das "a" zum Schluss lang, im Praktischen wird es trotzdem meisten mit kurzem "a" ausgesprochen.

Daya – Mitgefühl. Daya ist ähnlich wie Maitri Bhavana und auch wie Karuna. Karuna ist etwas mehr Mitleid. Dann gibt es Maitri Bhavana, das ist mehr die Eigenschaft eines Freundes, freundschaftlich. Daya ist Liebe und Mitgefühl. Daya zu entwickeln, ist etwas sehr Wichtiges. Es heißt auch "entwickeln", das heißt, du musst es nicht schaffen, sondern es ist tief in dir schon drin. Tief im Inneren in deinem Herz ist Mitgefühl. Tief im Inneren ist das Mitgefühl in allen Menschen. Mitgefühl muss man nicht lernen, Mitgefühl ist in dir drin, denn, du bist verbunden mit allen Wesen. Weil du verbunden bist mit allen Wesen, hast du auch Mitgefühl mit allen Wesen.

Du musst natürlich auch Daya gegenüber dir selbst üben, auch anerkennen, auch du magst auf physischer Ebene und auf emotionaler Ebene und Persönlichkeitsebene Schwächen haben. Gehe auch mit dir selbst mit Daya, mit Mitgefühl, um. Gehe mit deinen Mitmenschen mit Mitgefühl um. Zwar musst du manchmal auch aus Mitgefühl mal streng sein zu deinen Mitmenschen, manchmal musst du auch Grenzen setzen, aber auch das mache mit Mitgefühl.

Krishna als Baby - Gemälde im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg

So ähnlich wie eine gute Mutter, mindestens idealtypisch, auch mal das Kind zurechtweist, auch mal Grenzen gibt, auch das Kind davon abhält, zum Beispiel auf einer Balustrade im zehnten Stock zu tanzen oder Gleichgewichtsübungen zu machen, zum Wohl des Kindes und das vielleicht etwas vehementer sagen muss, so kann es auch mal sein, dass ein spiritueller Lehrer auch mal streng sein muss. Und es kann auch mal sein, dass es Auseinandersetzungen geben muss. Und es kann auch sein, dass du zum Wohl der guten Sachen auch mal gegen Unrecht aufstehst.

Aber mache all das mit Mitgefühl. Du kannst selbst Mitgefühl gegenüber dem zeigen, dem du vielleicht Schranken zeigen willst. Daya ist das große Maha Vrata, der große Vorsatz, der Vorsatz, allen anderen oder allen mit Prema zu begegnen, mit großer Liebe, mit Daya, mit Mitgefühl, mit Einfühlungsvermögen. Und aus Daya wird dann natürlich auch Dana, das heißt Gaben, anderen etwas zu geben, für andere etwas Gutes tun. Daya – Mitgefühl, Liebe.

Daya दया dayā Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Daya, दया, dayā ausgesprochen wird:

Der spirituelle Nama Daya

Daya ist ein Name der die Liebe ausdrückt. Wenn du Daya heißt, dann kannst du dir sagen, dass du Liebe und Mitgefühl leben möchtest. Du kannst dir sagen, dass du Mitgefühl zu anderen Menschen und auch zu dir selbst haben willst. Ich möchte auch Anderen mein Mitgefühl schenken, Gutes tun, denn „Da“ hat auch etwas mit Geben zu tun.

Daya ist auch diejenige, die gibt, diejenige, die schenkt, diejenige, die anderen etwas gibt. Wenn du Daya heißt, dann drückt es auch aus, dass du mehr geben willst. Wenn du mehr gibst, dann empfängst du auch mehr. Das ist ja auch die Symbolik von Lakshmi. Du empfängst und du gibst. Du schenkst dein Mitgefühl und spürst Liebe. Du empfängst Liebe, du gibst Liebe. Du willst aus Liebe und Mitgefühl handeln, nicht um etwas zu bekommen sondern einfach weil es deine wahre Natur ist.

Daya in Hatha Yoga Pradipika und Bhagavad Gita

Daya, Mitgefühl, gehört zu den wichtigen Eigenschaften die ein spiritueller Sucher entwickeln sollte. So sagt es Krishna in der Bhagavad Gita. So sagt es Svatmarama in der Hatha Yoga Pradipika]:

Hatha Yoga Pradipika 1. Kapitel 17. Vers:

atha yama-niyamāḥ
ahiṁsā satyam-asteyaṁ brahmacaryaṁ kṣamā dhṛtiḥ |
dayārjavaṁ mitāhāraḥ śaucaṁ caiva yamā daśa ||17||

Nun Yama und Niyama: Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Nicht-Stehlen, Vermeidung sexuellen Fehlverhaltens, Vergeben, Festigkeit | Mitgefühl, Ehrlichkeit, gesunde Ernährung und Reinheit sind wahrlich Yama.

Svatmarama erwähnt 10 Yamas, die ersten 4 sind identisch mit den ersten 4 der 5 Yamas, die Patanjali im Yoga Sutra erwähnt. Diese sind ethisches Verhalten im engeren Sinne, also Ahimsa, Satya, Asteya, Brahmacharya. Danach kommt Kshama, Nachsicht. Dann Dhriti, Entschlossenheit. Dann wieder Ethik: Daya (Mitgefühl) und Arjava (Aufrichtigkeit). Dann Sattva Verhalten im Alltag: Mitahara und Shaucha.

Bhagavad Gita V16. Kapitel 2. und 3. Vers:

16.2

ahiṃsā satyamakrodhas
tyāgaḥ śāntirapaiśunam
dayā bhūteṣvaloluptvaṃ
mārdavaṃ hrīracāpalam

16.3.

tejaḥ kṣamā dhṛtiḥ śaucam
adroho nātimānitā
bhavanti saṃpadaṃ daivīm
abhijātasya bhārata

(Krishna spricht): Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Fehlen von Zorn, Entsagung, Friedfertigkeit, Fehlen von Hinterlist, Mitgefühl (Daya) mit den Wesen, Fehlen von Habgier, Freundlichkeit, Bescheidenheit, Fehlen von Wankelmut, Stärke, Versöhnlichkeit, seelische Kraft, Reinheit, Fehlen von Hass, Fehlen von Stolz – diese besitzt ein Mensch, der in einen lichtvollen Zustand hineinwächst, Oh Bharata.

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Quelle

Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch

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