Sanskrit Kurs Lektion 14: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. November 2017, 15:26 Uhr

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.

Im Folgenden werden die Beispielsätze 5 - 8 zu den acht Fällen (Kasus) im Plural aus Lektion 12 ausführlich erläutert:

Ablativ

  • Devanagari: वानरा वृक्षेभ्यः प्लवन्ति |
  • wissenschaftliche Transliteration: vānarā vṛkṣebhyaḥ plavanti |
  • vereinfachte Transkription: vanara vrikshebhyah plavanti |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Die Affen (Vanara, Nominativ Plural) von den Bäumen (Vriksha, Ablativ Plural) springen (Verb, plu), d.h. "Die Affen springen von den Bäumen."

Erläuterungen

  • Der Ablativ (Panchami) antwortet auf die Frage "Von wo (aus, weg, herunter)?": vṛkṣebhyaḥ ist der Ablativ Plural von vṛkṣa (Vriksha m.).
  • Der Nominativ Plural vānarāḥ (von vānara Vanara m.) ist das logische Subjekt (Kartri) der Verbalhandlung plavanti ("sie springen").
  • Sandhi: Der Visarga in vānarāḥ fällt vor stimmhaftem Konsonant (hier: v) aus.


Genitiv

  • Devanagari: स्कन्धा एषां वृक्षाणां स्थूलाः सन्ति |
  • wissenschaftliche Transliteration: skandhā eṣāṃ vṛkṣāṇāṃ sthūlāḥ santi |
  • vereinfachte Transkription: skandha esham vrikshanam sthulah santi |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Die Stämme (Skandha, Nominativ Plural) dieser Bäume (Etad Vriksha, Genitiv Plural) dick (Sthula, Genitiv Plural) sind (Verb, as), d.h. "Die Stämme dieser Bäume sind dick."

Erläuterungen

  • Der Genitiv (Shashthi) antwortet auf die Frage "Wessen ...?": vṛkṣāṇām ist der Genitiv Plural von vṛkṣa (Vriksha m.).
  • Das Demonstrativpronomen eṣām ist der Genitiv Plural von etad (Idam "dieses") und gehört syntaktisch zu vṛkṣāṇām.
  • Der Nominativ Plural skandhāḥ (von skandha Skandha m.) ist das logische Subjekt (Kartri) der Verbalhandlung santi ("sie sind").
  • Das Adjektiv sthūlāḥ (von sthūla Sthula "dick") ist eine nähere Bestimmung (Visheshana) zu skandhāḥ und steht daher ebenfalls im Nominativ Plural.
  • Die Verbform santi ("sie sind") ist die 3. Person Plural (Indikativ Präsens Aktiv bzw. Parasmaipada) von der Verbalwurzel (Dhatu) as "sein".
  • Sandhi: Der Visarga in skandhāḥ fällt vor Vokal (hier: e) aus.


Lokativ

  • Devanagari: वृक्षेषु काकाः सीदन्ति |
  • wissenschaftliche Transliteration: vṛkṣeṣu kākāḥ sīdanti |
  • vereinfachte Transkription: vriksheshu kakah sidanti |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Auf den Bäumen (Vriksha, Lokativ Plural) Krähen (Kaka, Nominativ Plural) sitzen (Verb, sad), d.h. "Auf den Bäumen sitzen Krähen."

Erläuterungen

  • Der Lokativ (Saptami) antwortet auf die Frage "Wo ...?": vṛkṣeṣu ist der Lokativ Plural von vṛkṣa (Vriksha m.).
  • Der Nominativ Plural kākāḥ (von kāka Kaka m.) ist das logische Subjekt (Kartri) der Verbalhandlung sīdanti ("sie sitzen").
  • Die Verbform sīdanti ("sie sitzen") ist die 3. Person Plural (Indikativ Präsens Aktiv bzw. Parasmaipada) von der Verbalwurzel (Dhatu) sad "sitzen".


Vokativ

  • Devanagari: वृक्षा नमामि वः |
  • wissenschaftliche Transliteration: vṛkṣā namāmi vaḥ |
  • vereinfachte Transkription: vriksha namami vah |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Ihr Bäume (Vriksha, Vokativ Plural) ich grüße (Verb, nam) euch (Yuyam, Akkusativ Plural), d.h. "Ihr Bäume, ich grüße euch."

Erläuterungen

  • Der Vokativ (Sambodhana) ist die Rufform: vṛkṣāḥ ist der Vokativ Plural von vṛkṣa (Vriksha m.).
  • Die Verbform namāmi (nam) ist die 1. Person Singular (Indikativ Präsens Aktiv bzw. Parasmaipada) von der Verbalwurzel (Dhatu) nam "sich verneigen, grüßen".
  • Das Personalpronomen vaḥ ("euch") ist der Akkusativ Plural von yūyam (Yuyam "ihr") und zugleich das logische Objekt (Karman) der Verbalhandlung namāmi ("ich grüße").
  • Sandhi: Der Visarga in vṛkṣāḥ fällt vor stimmhaftem Konsonant (hier: n) aus.


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