Glauben: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:48 Uhr
Glauben bedeutet annehmen, etwas vermuten, etwas für wahr halten und zu vertrauen. Glauben ist ebenso eine innere Überzeugung von etwas. Man kann zum Beispiel an das Gute im Menschen glauben, man kann im Kontext einer Religion an eine Gottheit oder das Göttliche glauben. Glauben bedeutet somit von der Existenz von etwas überzeugt zu sein.
Glauben ist ein Verb. Glauben ist ein Substantiv. Glauben als Verb bedeutet annehmen, etwas vermuten, etwas für wahr halten. Glauben als Substantiv ist eine innere Überzeugung von etwas. Man kann den Glauben haben an das Gute im Menschen. Man kann glauben an eine glückliche Zukunft. Man kann jemandem Glauben schenken. Das heißt sein Vertrauen schenken.
Aber Glauben ist besonders eine religiöse Vermutung, ist eine religiöse Überzeugung. Glauben kann heißen auch Bekenntnis und Konfession. Glauben ist übrigens ursprünglich nicht das man etwas glaubt nur. Sondern Glauben kommt von Lateinischen Fides. Und Fides ist mehr als nur Glauben. Fides auf Lateinisch bedeutet tiefe Überzeugung. Fides bedeutet auch Gottesverehrung. Fides bedeutet auch eine Personifikation der Treue in der Römischen Mythologie. Fides ist also Treue. Fides ist Glaube, Vertrauen. Im Lateinischen gibt es die Aussage Fides Spes Caritas. Fides wird dann als Glauben übersetzt. Spes ist Hoffnung und Catitas ist die Liebe.
So sagt z. Bsp. der heilige Paulus im Hohen Lied der Liebe. Nun aber bleibet Glaube, Liebe, Hoffnung. Diese Drei. Aber die Liebe ist die größte unter ihnen. Was hier als Glauben bezeichnet wird ist auf Lateinisch Fides. Und Fides heißt Treue, heißt auch Glaube, heißt auch Überzeugung. Heißt aber vor allen Dingen bereit sein bei dem zu bleiben was man tut. In diesem Sinne was heute unter Glauben verstanden wird ist etwas anderes als was es ursprünglich bedeutet hat.
Glauben - Video und Audio
Hier findest du einen Videovortrag mit dem Thema Glauben:
Erfahre einiges über Glauben in diesem Kurzvideo. Der Yogalehrer Sukadev interpretiert hier das Wort bzw. den Ausdruck Glauben vom Yogastandpunkt aus. So kommt er zu einigen interessanten, auch diskussionswürdigen Gedanken.
Glauben Audio Vortrag
Hier findest du die Tonspur des oberen Videos, also einen Audio Vortrag über Glauben:
Der Yoga des dreifachen Glaubens
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -
Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 17, Verse 1-4
Auch Spiritualität und religiöse Praxis ist nicht immer nur gut. Es gibt im Gegenteil: sattwige, rajasige und tamasige Spiritualität und diese zeigt sich auch im sattwigen, tamasigen und rajasigen Glauben. Darüber spricht Krishna in den Versen des 17. Kapitels.
Welche Einstellung beim Opfer ausführen
Vers 1:
Arjuna: „Wie ist der Zustand der Menschen, die gläubig opfern ohne die Gebote der Schriften zu beachten, oh Krishna? Sind sie sattwig, rajasig oder tamasig?“
Im vorherigen Vers, also am Ende des 16. Kapitels, hat Krishna gesagt, dass es wichtig ist den Geboten der Schriften zu folgen. Und Arjuna weiß, dass es Menschen gibt, die die Schriften nicht so genau kennen und sie machen trotzdem spirituelle Praktiken und Rituale welche vielleicht nicht ganz den der Schriften entsprechen.
Arjuna will wissen, ob es sattwig, rajasig oder tamasig ist, wenn jemand etwas tut, was den Schriften nicht entspricht. Das interessante wird sein, dass Krishna Arjuna die Frage nicht wörtlich beantworten wird, sondern er ignoriert die Frage und geht darauf ein was sattwiger, tamasiger und rajasiger Shraddha, Glaube ist. Und auch was sattwiger, rajasiger und tamasiger Yajna beziehungsweise Tapas ist. Welche Art von Glaube sattwig, rajasig oder tamasig ist.
Letztlich könnte man auch sattiwge Spiritualität, Shraddha, als spirituelle Einstellung übersetzten und dann gibt es sattwige, tamasige und rajasige Spiritualität.
- Sattwige Spiritualität ist irgendwo erhebend, Gott zugewandt, rein und ethisch.
- Rajasige Spiritualität ist besonders dafür da, um das Ego zu nähren und wer rajasigen Glauben hat, der will mit seinen Überzeugungen und seiner Spiritualität letztlich sein Ego stärken. Da gibt es Selbstdarstellungsdrang, Kritiksucht und Gier nach Erhöhung und der Glaube daran, dass man etwas Besseres sei, als andere. Es gibt Menschen die über ihre Spiritualität letztlich ihr Ego füttern wollen.
- Und dann gibt es die tamasige Spiritualität, die entweder den Menschen in Unwissenheit gefangen hält, oder die den Menschen in seiner Lethargie und in sein Dumpfheit behält. Oder die dem Menschen ein dauerhaft schlechtes Gewissen macht, die ihn irgendwo niederdrückt.
In dieser Richtung antwortet Krishna. Letztlich ist Spiritualität nicht danach ob man den Regeln von Schriften folgt, sattwig, rajasig oder tamasig, sondern mit welcher Einstellung wir sie machen.
Drei Arten von Glauben
Vers 2:
Krishna: „Von drei Arten ist der in der Natur Verkörpernde liegende Glaube, sattwig, rajasig oder tamasig. Darüber höre jetzt.“
Shraddha ist der Glaube eines Menschen. Man könnte auch sagen die Grundüberzeugung.
Wie der Glaube eines Menschen, so ist er
Vers 3:
Krishna: „Der Glaube eines jeden Menschen entspricht seiner Natur, oh Arjuna. Letztlich besteht der Mensch aus seinem Glauben. Sowie der Glaube eines Menschen ist, so ist er.“
Das ist eine große Behauptung von ihm. Er sagt, dass deine tiefen Überzeugungen und dein tiefer Glaube, das ist was dich prägt. Wir sprechen heutzutage von den sogenannten Glaubenssätzen, die Menschen haben, die sie prägen. Und manchmal kann es helfen seine Glaubenssätze zu kennen und dann zu hinterfragen und sie vielleicht zu ändern. Diese tiefen Glaubensüberzeugungen, prägen einen Menschen.
Verehre das Höchste
Vers 4:
Krishna: „Sattwige, Reine Menschen, verehren die Devas. Rajasige Menschen verehren die Jakshas und die Rakshasas. Die anderen Getäuschten verehren Gespenster und die Scharen der Natur Geister.“
Jetzt müsstest du wissen, was Devas, Yakshas und Rakshasas sind und er wird noch im Folgenden auf die Bhutas und Ghanas eingehen. Das könnte man wörtlich nehmen und so gibt es Menschen die Devas, die Lichtgestalten verehren. Es gibt solche die, die niederen Geister verehren, die erdgebundenen Geister. Und es gibt solche, die Yakshas und Rakshasas verehren. Aber das ist auf unsere heutige Zeit bezogen keine hilfreiche Aussage. Wofür stehen die? Die Devas stehen dafür zum Licht und zum Höchsten zukommen. Die Yakshas und die Rakshasas sind solche, die einem Reichtümer geben und die, die Bhutas und Ghanas sind solche, die man aus Angst anruft und die einen in die Dunkelheit und in die Verblendung führen.
Unterschiedliche Glaubenssätze von Menschen
So könnte man es so deuten, dass Menschen unterschiedliche Glaubenssätze haben.
- Die einen haben sattwigen Glauben, welcher einen erheben will.
- Die anderen haben einen rajasigen Glauben, mit welchem sie letztlich Reichtümer haben und ihr Ego fördern.
- Es gibt dann noch den tamasigen Glauben, mit dem die anderen schaden wollen, man kann nämlich bestimmte Wesen anrufen, um anderen zu schaden, oder man begibt sich in die niederen Gefilden der Spiritualität und irgendwo voller Selbstzweifel und Bedeckung.
In diesem Sinne könnte man Shraddha als allgemein ansehen und den Glauben haben, dass es darum geht zum Licht zu kommen und sich zum Instrument des Lichts zu machen, was der sattwige Glaube wäre. Man kann auch den Glauben haben, dass es darum geht, Reichtümer anzuhäufen, was der rajasige Glaube wäre. Und man kann den tamasigen Glauben haben, wo man denkt, dass das alles keinen Sinn hat und dass man sowieso nichts zustande bekommt.
Drei Arten religiöser Überzeugung
Eine weitere Deutung wären die drei Arten der religiösen Überzeugungen:
- es gibt den sattwigen Glauben und Religiöse Überzeugung, dass wir hier sind um Gott zu erfahren um Gutes zu bewirken, um für Menschen etwas Gutes zu tun.
- Es gibt den rajasigen Glauben, bei dem man denkt, dass man besser ist als alle anderen, auserwählt und dass Gott nur für einen selbst da ist.
- Es gibt einem tamasigen Glauben, wo man versucht mit Gewalt eine Religion weiter zu geben und unethische Handlungen im Namen der Religiosität macht.
So gibt es verschiedene Deutungen von sattwigen und rajasigen Glauben.
Video - Der Yoga des dreifachen Glaubens
Im 17. Kapitel der Bhagavad Gita spricht Krishna vom dreifachen Glauben: Sattwiger Glaube ist hilfreich, rajasiger und tamasiger Glaube dagegen nicht. Hier ein Vortrag zum Thema Der Yoga des dreifachen Glaubens von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga. Dies ist ein Kommentar zu den Versen 1-4 des 17. Kapitels der Bhagavad Gita:
Siehe auch
Literatur
- Swami Sivananda: Bhagavad Gita
- Sukadev Bretz: Die Bhagavad Gita für Menschen von heute
- Swami Sivananda - Autobiografie auch als eBook
- Sivananda - Ein moderner Heiliger
- Yoga Vidya Verlag: Das große Yoga Vidya Puja Buch
- Yoga Vidya Verlag: Gurupuja von Shri Karthikeyan
Seminare
Bhakti Yoga
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- Mantras, Kirtans und Bhajans erscheinen vielen anfangs fremd und unverständlich. Doch jede/r kann die einzigartige Schönheit des Gesangs erfahren. Das hingebungsvolle Singen von spirituellen Liedern…
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- 27.12.2024 - 31.12.2024 Bhakti: Die Welt der Herzensklänge
- Entdecke verschiedene Wege, tief in deine innere Stimme einzutauchen, dich mit den spirituellen Klängen deines Selbst zu verbinden. Und es wird Momente tiefer Stille geben - immer im Fluss der Gegenw…
- Matthias Meyne