Ekadashi: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. April 2014, 12:31 Uhr
Ekadashi (Sanskrit: एकादशी ekādaśī f. ), wörtlich "die Elfte", ist der elfte lunare Tag (Tithi) nach Neu- bzw. Vollmond. Das Wort Ekadashi setzt sich aus "Eka" und "Dasha" zusammen. Eka heißt eins und Dasha heißt zehn - Ekadashi ist also 1 + 10 = 11 (die Elfte). Ekadashi gilt als besonders geeignet zum Fasten, für die Meditation und Kontemplation.
Ekadashi nach Neumond liegt in der hellen Monatshälfte, der Shukla Paksha und Ekadashi nach Vollmond liegt in der dunklen Monatshälfte, der Krishna Paksha, eines jeden Mondzyklus bzw. hinduistischen Kalendermonats (Panchanga). Es gibt also eine Vielzahl von Ekadashi Tagen - insgesamt 24 pro Jahr. An allen Ekadashi Tagen ist der Mond etwa zu Drei Vierteln gefüllt.
Die Legende von Ekadashi
In der hinduistischen Mythologie war Ekadashi eine Göttin, die den Teufel Mura besiegte. Mura wollte gerade Vishnu zum Kampf herausfordern, als Ekadashi auftauchte. Mura war so von ihrer Schönheit hingerissen, dass er um ihre Hand anhielt. Ekadashi willigte unter der Bedingung ein, dass Mura mit ihr kämpfen sollte. In diesem Kampf tötete Ekadashi den Teufel. Von der Ergebenheit Ekadashis ergriffen, gewährte Vishnu ihr einen Segen. Vishnu segnete Ekadashi damit, dass jeder, der an Ekadashi fastet, von seinen Sünden und seiner Schuld befreit wird und dadurch die Befreiung erlangt. Seitdem wird an Ekadashi - zweimal monatlich - gefastet.
Es gibt ganz verschiedene Gründe, um an Ekadashi zu fasten. Zum Beispiel gilt das Fasten an Putrada Ekadashi für verheiratete Paare als Gebet für ein Kind. Das Fasten an Amalaki Ekadashi soll dem Fastenden Glück und Reichtum schenken. Mohini Ekadashi schenkt dem Fastenden ein harmonisches Leben und die Überwindung von Trauer und Elend. Yogini Ekadashi befreit den Fastenden von ernsten Krankheiten und anderen gesundheitlichen Problemen. Indira Ekadashi soll nicht nur von den eigenen Sünden des Fastenden befreien, sondern auch von den Sünden seiner Vorfahren.
Fasten an Ekadashi
Ekadashi wird als ein höchst segensreicher Tag angesehen. Die klassischen indischen Schriften empfehlen, an Ekadashi von Sonnenaufgang an zu fasten bis zum Sonnenaufgang des nächsten Tages. Idealerweise sollte dabei sogar auf Wasser bzw. Flüssigkeiten verzichtet werden. Die Schriften erklären auch, dass es wichtig ist, an Ekadashi auf Bohnen und jede Art von Getreide zu verzichten, da sie – der Legende nach – mit Sünde belastet sind. Deshalb sollte man an Ekadashi nur Obst und Gemüse essen. Ekadashi ist im Hinduismus der am Besten zum Fasten geeignete Tag, da an diesem Tag die Strahlung des Mondes das Herz auf subtiler Ebene nährt.
Die Bhagavata Purana verzeichnet die Beobachtung des Ekadashi durch Ambarisha, einem Verehrer Vishnus.
Kleine Fastenanleitung
Zur Vorbereitung auf das Fasten an Ekadashi iss am Vortag nur mäßig und ernähre Dich vegan. Gemüse, Obst und Haferbrei sind zu empfehlen. Du kannst auch eine Darmreinigung durchführen wie etwa einen Einlauf.
Am Morgen des Ekadashi sollte man sich duschen, sich ausruhen und seinen Kopf frei bekommen. Fasten bedeutet hier nicht einfach nur, nichts zu essen, sondern auch das Fasten von Gefühlen und Gedanken, zum Beispiel seinem Ärger oder seiner Wut nicht Ausdruck zu verleihen. Man sollte an diesem Fastentag tagsüber nicht schlafen und auch Ölmassagen und das Rassieren vermeiden.
Wenn man nicht strikt fastet, sollte man an Ekadashi trotzdem nur eine Mahlzeit zu sich nehmen – am Besten kurz nach dem Mittag.
Das Fasten wird am Tag nach Ekadashi (Dvadashi) ca. 2 bis 3 Stunden nach dem Sonnenaufgang beendet. Die erste Mahlzeit sollte dann aus frischem Obst oder Fruchtsäften bestehen. Gib Acht auf die Menge, die Du dann isst, da Dein Magen während des Fastens nicht arbeitet. Überanstrenge ihn nicht mit schwerem Essen.
Wissenschaftliche Studien zu Ekadashi
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass an Ekadashi Tagen der Atmosphärendruck fällt. Deshalb ist Ekadashi eine gute Zeit für die Reinigung des Körpers durch Fasten.
Kubera
Der Gott, der über das 11. Tithi herrscht, ist Kubera, der vedische Gott des Reichtums und der Schätze der Erde.
Kubera herrscht über die Naturgeister. Er ist eine Manifestation des Elementes Wind (Vayu). Astrologisch gesehen, sind die an Ekadashi geborenen Menschen mit Fülle und dem Reichtum Kuberas gesegnet. An Ekadashi ist alles im Fluss und während der Meditation sind besondere Erfahrungen möglich.
Siehe auch
Literatur
- John Dowson, A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion (2005)
- Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
- Swami Sivananda, Feste und Fastentage im Hinduismus (2002)
- Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis: Spirituelle Essays und praktische Anleitungen zu allen Aspekten des Lebens (2001)
Weblinks
- Spiritueller Kalender
- Yoga Vidya Tägliche Inspirationen
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
- Vaikunta Ekadashi
- Reinheit
- Autobiografie Swami Shivananda
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