Yogasutra: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein Schüler von Swami Sivananda, Swami Nityananda, schlägt seinen Schülern immer vor sich zu konzentrieren, einfach nur zu konzentrieren - nicht auf etwas Spezielles, sondern einfach nur konzentrieren. Er meint, es wäre wichtig, immer ganz konzentriert zu sein, dann komme alles von selbst. Wenn man dazu fähig ist, sich sehr stark zu konzentrieren, dann entwickelt man auch sehr viel Kraft, und Kraft bedeutet auch Macht - macht wiederum kurrumpiert. | |||
Patanjali beschreibt in diesem Kapitel, wie man den Geist anderer Menschen kennenlernen und einen Einfluss darauf nehmen kann, wie man die Vergangenheit und die Zukunft sehen kann, wie man mehr über die eigenen früheren Leben erfahren kann, wie man sich kleiner oder größer machen kann, wie man unsichtbar wird, schwer oder leicht usw. Dies kann man wörtlich verstehen, aber auch im übertragenen Sinn gesehen werden. Er beschreibt, wie bestimmte Techniken und schwergewichtig machen können, damit wir wahrgenommen werden, wenn wir etwas sagen und dabei auch gehört werden möchten. Es gibt Techniken, die uns unsichtbar machen, so dass wir in bestimmten Situationen gar nicht wahrgenommen werden. Sukadev hat manachmal erlebt, wie Swami Vishnu-devananda in die Zukunft sehen konnte oder Ereignisse möglich gemacht hat, die eigentlich unmöglich erschienen. | |||
Die größte Gefahr für einen erwachenden Aspiranten sind diese besonderen Fähigkeiten (Siddhis), sein Ego könnte sich dabei aufblasen, und er könnte vom rechten Weg abkommen. Deswegen betrachtet Patanjali die Sidddhis auch nur als Nebenwirkungen, denn es wäre gut, sie wirklich als solche zu sehen, uns es nicht zuzulassen, dass sie das Ego wieder stärken. Je weiter man geistig und spirituell entwickelt ist, umso weniger wird man diese Fähigkeiten benutzen. für jemanden, der geistig und spirituell noch nicht sehr weit entwickelt ist, kann es gut sein, diese Techniken zu üben, damit er fortschreitet und sich in den Dienst Gottes stellt. Es ist wichtig, dass man sich immer dessen bewusst ist, dass man, egal, was geschieht und welche Fähigkeiten man hat, sich immer in den Dienst Gottes stellt. Wir entwickeln Fähigkeiten, um sie in den Dienst Gottes zu stellen und nicht in den Dienst des Ego. Es ist unglaublich wichtig, dass wir uns immer dessen bewusst sind, dass nicht wir die Dinge tun, sondern Gott durhc uns hindurch wirkt. Jede Fähigkeit, die man erreicht oder bekommt, sollte man als Gnade Gottes sehen. | |||
===Kaivalya Pada=== | ===Kaivalya Pada=== |
Version vom 26. Mai 2013, 11:13 Uhr
Das Yogasutra (Sanskrit: योगसूत्र yogasūtra n.) wörtl.: "Leitfaden" (Sutra) des Yoga, auch पातञ्जलयोगसूत्र pātañjalayogasūtra ("Yogasutra des Patanjali") genannt. Das Yogasutra ist das Standardwerk des Yoga. Es wurde von Patanjali verfasst, der vermutlich im 2. Jh. n. Chr. lebte und stellt den Yoga als eines der sechs indischen orthodoxen philosophischen Systeme (Shaddarshana) dar.
Sutras
Das Sutra ist eine literarische Form, die in Indien am meisten verbreitet ist bzw. war. Damit werden Inhalte kurz und prägnant vermittelt. Diese literarische Form wird nicht nur im yogischen Bereich eingesetzt, sondern geht auch in andere Bereiche. Für den traditionellen indischen Tanz, Bharata Natyam, gibt es zum Beispiel das Natya Sutra. Der Jnana Yoga wird im Brahma Sutra beschrieben.
Das Yogasutra von Patanjali ist kein Buch, das man einfach so runterliest und den Inhalt dann erfasst hat. Es soll vielmehr einem Lehrer als Leitfaden dienen, um seinem Schüler Raja Yoga zu vermitteln, indem er ihm Sutra um Sutra erklärt. Und gleichzeitig hilft das Yogasutra auch dem Schüler, sich an die Sutras zu erinnnern und sie in der richtigen Reihenfolge vorliegen zu haben. Früher unterrichteten die Lehrer ihre Schüler so, dass diese zunächst ein Yogasutra auswendig lernen mussten, bevor sie sich selbst überhaupt dazu geäußert hatten. Erst wenn ein Schüler sich die Mühe gemacht hat, das Sutra auswendig zu lernen, wurde er als würdig angesehen, darin ausführlicher belehrt zu werden. Es ist in der Tat ganz einfach, das Yogasutra auswendig zu lernen, denn die Verse bauen aufeinander auf. Am letzten Wort des vorhergehenden Verses kann man schon leicht den nächsten Vers erkennen.
Wenn man einen Text auswendig lernt ist er im eigenen Geist gegenwärtig. Früher gab es ja kaum Bücher, wichtiges Wissen wurde auf Palmblättern niedergeschrieben, die schnell verfallen sind, so dass der Inhalt neu abgeschrieben werden musste. Dies war kein leichtes Unterfangen und die Blätter hielten nur eine Generation lang. Da war es natürlich besser, einen Inhalt im Gedächtnis gespeichert zu haben, als sich auf Palmblätter zu verlassen. Ein Grund dafür, dass man die Entstehungszeit einer indischen Schrift nur sehr schwer datieren kann, ist, dass die Originalschrift wahrscheinlich nicht erhalten ist, und man es immer wieder nur mit Abschriften zu tun hat. Deswegen kann man auch nicht bestimmen, ob ein Inhalt seit hunderten oder schon seit tausenden von Jahren auf der Erde ist.
Das Yogasutra dient nicht der Rezitation. Es hat keinen Mantra-Charakter und wird eher selten öffentlich rezitiert. Dafür werden die Bhagavad Gita und die Upanishaden eingesetzt, die durch ihre Klangschwingung eine bestimmte Wirkung erzeugen. Das Yogasutra wirkt durch seinen Inhalt. Der Schüler kann durch das Auswendig-Lernen seinen Geist, sein Gedächtnis trainieren und gleichzeitig etwas über seinen Geist und dessen Funktionsweise lernen.
Patanjali Yoga Sutra: Suche dir Vorbilder
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Die Yamas im Raja Yoga Sutra – Lesung als Mp3 mit Sukadev
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Dwesha nach dem Raja Yoga Sutra -mp3-Lesung mit Sukadev Bretz
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Aufbau des Raja Yogasutras
Das Yogasutra setzt sich aus vier Kapiteln zusammen und besteht aus 195 Versen. Der kurze und prägnante Stil der Yogasutras eröffnet einen großen Interpretationsspielraum, was man auch an den zahlreichen Kommentaren dazu erkennen kann. Patanjali beschreibt im Yogasutra das zentrale Wissen des Raja Yoga. Dabei lehnt er sich an die Samkhya Philosophie an, trägt aber auch das Gedankengut unterschiedlicher Traditionen zusammmen. Patanjali ist deswegen nicht der "Vater" des Yoga, er hat einfach nur die Informationen über Raja Yoga in einem Buch zusammengetragen.
Die Kapitel des Yoga Sutra nennen sich "Pada", was wörtlich "Fuß" und im übertragenen Sinn "Kapitel" bedeutet. Jedes Kapitel besteht aus zahlreichen Sutras, die man für den westlichen Menschen auch als "Aphorismen" oder "Verse" übersetzen kann. "Sutra" ist Teil des Titels des gesamten Werkes, das Wort wird allerdings auch für jeden einzelnen Vers angewendet.
Die vier Kapitel heißen:
- Samadhi Pada,
- Sadhana Pada,
- Vibhuti Pada,
- Kaivalya Pada.
Samadhi Pada
Im ersten Kapitel erläutert Patanjali die unterschiedlichen Stufen des Bewusstseins und die Arten von Samadhi, die es gibt. Mit Samadhi ist ein Geisteszustand gemeint, der über das normale Bewusstsein hinausgeht und als überbewusster Zustand bezeichnet werden kann. Er erklärt, wie der Geist funktioniert und was er ist. Deswegen wird das erste Kapitel auch gerne als die "Theorie des Geistes" bezeichnet. Patanjali beantwortet zunächst, was Yoga ist, dann beschreibt er die Gedanken, die sich im Geist bewegen und wie man diese beherrschen kann. Schließlich erklärt er die Samadhi-Stufen, die Stufen des Überbewussten: Savitarka, Nirvitarka, Savicara, Nirvicara, Sananda und Sasmita, die Formen des Samprajnata Samadhi und des Asamprajnata Samdhi sind. Er zählt auch die Hindernisse auf, die es auf dem Weg gibt, und gibt Hinweise, wie man diese überwinden kann. Er beschreibt den Zustand des Samadhi und was er zu bedeuten hat.
Patanjali definiert Yoga:
अथ योगानुशासनम् || 1.1 ||
atha yogānuśāsanam || 1.1 ||
"atha": jetzt, nun; "Yoga": Einheit, Vereinigung; "anusasana": Erklärung, Auslegung
"Nun wird Yoga erklärt."
Yoga geschieht immer im Jetzt. Jetzt wollen wir üben. Jetzt ist der richtige Moment. Jetzt wird Yoga erklärt und praktiziert.
योगश्चित्तवृत्तिनिरोधः || 1.2 ||
yogaś citta-vṛtti-nirodhaḥ || 1.2 ||
"Yoga": Yoga; "Citta": Geist, Verstand, Denksubstanz; "Vrtti": Gedanken(welle), "Nirodha": Aufhören, zur Ruhe kommen, Beherrschung
"Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist."
Das ist der bekannteste Vers des Yogasutra. Der Geist ist wie das Wasser eines Sees. Wenn das Wassser bewegt ist, können wir nicht in die Tiefe des Sees blicken und den Schatz sehen, der auf dessen Grund zu finden ist. "Nirodha" ist das Zur-Ruhe-Kommen des Geistes, was als einer der fünf Grundzustände des Geistes gilt. Die 5 Grundzustände des Geistes sind:
- Nirodha: ganz ohne Gedanken,
- Ekagrata: vollkommen konzentriert,
- Vikshipta: sammelnd,
- Kshipta: zerstreut,
- Mudha: deprimiert/unklar.
Yoga-Sutra-1.33
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Yoga Sutra 1.34 – mp3-Lesung mit Sukadev
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Yoga Sutra 1.37
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Yoga Sutra 1.38 – mp3-Vortrag mit Sukadev
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Sadhana Pada
Das zweite Kapitel beschäftigt sich hauptsächlich mit Sadhana, der spirituellen Praxis. Zunächst erklärt Patanjali Kriya Yoga, die Körperreinigungsübungen, die auch von einem Anfänger problemlos ausgeführt werden können. Danach erläutert er die Kleshas, die Ursachen des Leidens und was Karma bedeutet. Er bespricht Teile der Yoga-Philosophie des Samkhya-Systems und beantwortet die Fragen nach dieser Welt, nach dem Sinn des Daseins auf der Erde, was Gebunden-Sein bedeutet und im Gegenzug dazu Befreiung. Der wohl berühmteste Teil des Yogasutra, die acht Glieder des Raja Yoga, befindet sich ebenfalls in diesem Kapitel. Insbesondere die ersten fünf Stufen - Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara und ihre Wirkungen, wenn wir sie üben, werden hier beschrieben.
Vortrag über Kriya Yoga in der Tradition von Patanjali
Kriya Yoga im Yoga Sutra
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Es ist nicht so, dass die Kapitel systematisch sortiert und aufgeteilt sind, im ersten Kapitel die Theorie und im zweiten die Praxis besprochen wird. Im ersten Kapitel ist auch Praxis und im zweiten auch Theorie zu finden. Dennoch beschäftigt sich das erste Kapitel mit der Theorie des Geistes und das zweite Kapitel mit der spirituellen Praxis. Im zweiten Kapitel werden auch die Lebenseinstellungen des Yogis beschrieben.
Yoga Sutra 2.5 – Unwissenheit -mp3-Lesung mit Sukadev
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Yoga Sutra 2.34 – mp3-Lesung mit Yoga Meister Sukadev Bretz
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Yoga Sutra 2-52 -mp3-Vortrag mit Sukadev
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Vibhuti Pada
Im dritten Kapitel erläutert Patanjali die höheren Stufen des Raja Yoga: Ddharana, Dhyana und Samadhi, also Konzentration, Meditation und Überbewusstsein und ihre Auswirkungen. Das dritte Kapitel befasst sich vor allem mit den Auswirkungen, die eine hohe Konzentration mit sich bringen kann. Wenn ein Geist sehr konzentriert ist, erlangt der Mensch außergewöhnliche Fähigkeiten. Dieses Kapitel wird häufig nicht so intensiv in den Kommentaren bearbeitet, da man davon ausgeht, dass es nur für sehr hoch entwickelte Menschen ist, oder aber man sieht diese außergewöhnlichen Fähigkeiten (Siddhis) nur als Hindernisse auf dem spiritellen Weg, die den Aspiranten von Gott ablenken könnten. Swami Vishnu-devananda hat auch über dieses Kapitel in einem fortgeschritteneren Kurs gesprochen und dabei gezeigt, dass sie Aspiranten auf den unterschiedlichsten Entwicklungsstufen dienlich sein können. Die beschriebenen Übungen können bestimmte Probleme lösen und einem Menschen helfen, mit seinem Geist so umzugehen, dass eine Weiterentwicklung stattfinden kann.
Wenn wir lernen, uns zu konzentrieren, erhalten wir ganz unterschiedliche Fähigkeiten. Pantanjali sagt, dass Konzentration am wichtigsten ist. Und Konzentration kann man auf allen Entwicklungsstufen anstreben. Die Konzentrationstechniken sind für alle da, die sich ernsthaft darum bemühen, zu Gott zurück zu kehren. Swami Vishnu sagte immer: "Für einen Yogi mit Konzentration ist nichts unmöglich.", oder "Konzentration ist der erste Schritt der Meditation.", "Ein zerstreuter Geist ist unfähig zu meditieren." Er forderte seine Schüler immer wieder auf, auch bei ganz banalen Tätigkeiten im Alltag konzentriert zu sein. Dadurch ist man auch in der Lage die Probleme des täglichen Lebens mit Konzentration besser zu bewältigen.
Yoga Sutra von Patanjali 3.12
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Patanjali Yoga Sutra: Wie Tiere helfen positive Eigenschaften zu entwickeln
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Ein Schüler von Swami Sivananda, Swami Nityananda, schlägt seinen Schülern immer vor sich zu konzentrieren, einfach nur zu konzentrieren - nicht auf etwas Spezielles, sondern einfach nur konzentrieren. Er meint, es wäre wichtig, immer ganz konzentriert zu sein, dann komme alles von selbst. Wenn man dazu fähig ist, sich sehr stark zu konzentrieren, dann entwickelt man auch sehr viel Kraft, und Kraft bedeutet auch Macht - macht wiederum kurrumpiert.
Patanjali beschreibt in diesem Kapitel, wie man den Geist anderer Menschen kennenlernen und einen Einfluss darauf nehmen kann, wie man die Vergangenheit und die Zukunft sehen kann, wie man mehr über die eigenen früheren Leben erfahren kann, wie man sich kleiner oder größer machen kann, wie man unsichtbar wird, schwer oder leicht usw. Dies kann man wörtlich verstehen, aber auch im übertragenen Sinn gesehen werden. Er beschreibt, wie bestimmte Techniken und schwergewichtig machen können, damit wir wahrgenommen werden, wenn wir etwas sagen und dabei auch gehört werden möchten. Es gibt Techniken, die uns unsichtbar machen, so dass wir in bestimmten Situationen gar nicht wahrgenommen werden. Sukadev hat manachmal erlebt, wie Swami Vishnu-devananda in die Zukunft sehen konnte oder Ereignisse möglich gemacht hat, die eigentlich unmöglich erschienen.
Die größte Gefahr für einen erwachenden Aspiranten sind diese besonderen Fähigkeiten (Siddhis), sein Ego könnte sich dabei aufblasen, und er könnte vom rechten Weg abkommen. Deswegen betrachtet Patanjali die Sidddhis auch nur als Nebenwirkungen, denn es wäre gut, sie wirklich als solche zu sehen, uns es nicht zuzulassen, dass sie das Ego wieder stärken. Je weiter man geistig und spirituell entwickelt ist, umso weniger wird man diese Fähigkeiten benutzen. für jemanden, der geistig und spirituell noch nicht sehr weit entwickelt ist, kann es gut sein, diese Techniken zu üben, damit er fortschreitet und sich in den Dienst Gottes stellt. Es ist wichtig, dass man sich immer dessen bewusst ist, dass man, egal, was geschieht und welche Fähigkeiten man hat, sich immer in den Dienst Gottes stellt. Wir entwickeln Fähigkeiten, um sie in den Dienst Gottes zu stellen und nicht in den Dienst des Ego. Es ist unglaublich wichtig, dass wir uns immer dessen bewusst sind, dass nicht wir die Dinge tun, sondern Gott durhc uns hindurch wirkt. Jede Fähigkeit, die man erreicht oder bekommt, sollte man als Gnade Gottes sehen.
Kaivalya Pada
Das vierte Kapitel ist Kaivalya, die Befreiung. Es enthält einiges über Befreiung, aber relativ unzusammenhängend auch über alle möglichen anderen Themen. Es gab eine Theorie, nach der das vierte Kapitel nicht von Patanjali sein könne, weil hier ein Aphorismus auf den anderen folgt, ohne dass sie miteinander etwas zu tun hätten. Laut der modernen Kommentatoren soll es aber trotzdem von Patanjali sein. Er hat eben in dieses vierte Kapitel alles hineingebracht, was nicht in die Logik und Aufeinanderfolge von Versen der ersten drei Kapitel hineingepasst hat, aber trotzdem wichtig ist. Er spricht zum Beispiel nochmals über Siddhis, die übernatürlichen Kräfte, und deren mögliche Ursachen. Er geht erneut auf Karma ein, auf den Unterschied zwischen Citta und Purusa (Geist und Selbst), auf das Wesen des Gedankens, die Philosophie der Wahrnehmung, und er endet natürlich mit Kaivalya, der Befreiung.
Santosha - Kurzvortrag über Santosha, Zufriedenheit
Yogena Chittasya Padena Vacha – Patanjali Mantra
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Patanjali Mantra- Erlaeuterung von Sukadev als mp3
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Kommentare
Das Yogasutra wurde im Verlauf der Jahrhunderte immer wieder neu kommentiert und übersetzt. Der erste Kommentar stammt von Vyasa, der im 5.Jh. n.Chr. gewirkt hatte. Dieser Yogabhashya genannte Kommentar wurde von Shankara (788-820), einem der größten indischen Philosophen, in einem umfangreichen Werk nochmals kommentiert. Andere wichtige Kommentare sind das "Rajamartanda" von König Bhoja (um 1040) und das "Yogavarttika" von Vijnanabhikshu (2.H.16.Jh.). Bis zum 18. Jh. wurden nicht weniger als 15 verschiedene Kommentare zum Yogasutra verfasst. Diese Zahl erhöht sich bis heute fortlaufend.
Übersetzungen
Das Yogasutra wurde um 1000 vom muslimischen Universalgelehrten Al-Biruni ins Arabische übersetzt, dem "Kitab Batanjali". Ansonsten blieb das Yogasutra bis in die Neuzeit außerhalb Indiens unbeachtet. Mit dem Aufkommen des Interesses an Yoga in Europa und Nordamerika, wurde das Yogasutra immer wieder neu in westliche Sprachen übersetzt. Auf Deutsch gibt es mittlerweilen mehrere Übersetzungen, die sich zum Teil stark voneinander unterschieden. Auch die dazugehörigen Kommentare gehen je nach Ansicht des Autors weit auseinander.
Siehe auch
Literatur
- Sukadev Volker Bretz: Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute. Petersburg: Verlag Via nova (2001)
- T.K.V. Desikachar: Über Freiheit und Meditation – Das Yoga Sutra des Patanjali. Petersburg: Verlag Via Nova (1997)
- Swami Durgananda: Yoga-Sutren des Patanjali. Lautersheim: Mangalam Books (2003). ISBN 3-922477-79-8
- Swami Prabhavananda & Christopher Isherwood: Gotterkenntnis – Die Yoga-Sutras des Patanjali. Berlin: Ullstein Verlag (1998)
- Karl-Otto Schmidt: Selbsterkenntnis durch Yoga-Praxis, Patanjali und die Yoga-Sutren. Hammelburg: Drei Eichen Verlag (2009).
- R. Sriram: Yogasutra. Theseus-Verlag (2006). ISBN 3-89620-292-8
Weblinks
- Yoga Sutra Sanskrit (Umschrift) und Deutsch mit Kommentar von Sukadev Bretz
- Patanjala-Yoga-Sutram sanskrit/ deutsch
- Yogasutra von Patañjali auf deutsch
- PDF des Yogasutra Sanskrit-Englisch
- Kommentar von Sukadev Bretz zu den Raja Yoga Sutras von Patanjali
- Raja Yoga Sutra von Patanjali
- "Yoga Sutras" aus Göttliche Erkenntnis von Swami Sivananda
- Patanjali, Yoga-Sutra, 1-32
- Patanjali Yoga Sutra: Sanskrit, deutsch, mit Kommentar Sukadev Bretz
- Kommentar von Sukadev Volker Bretz zu den Raja Yoga Sutras von Patanjali (unbearbeitete, noch nicht korrigierte Version.