Yantra: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 13. Mai 2015, 15:56 Uhr

Yantra (Sanskrit: यन्त्र yantra n.) Mittel zum Halten, Stütze, Befestigung; Schranke; Instrument, Werkzeug zum Halten (so heißen in der Chirurgie alle stumpfen Instrumente wie Zangen, Haken, Röhren usw.); Zange, Zwinge; eine zusammengesetzte oder künstliche Vorrichtung, Maschine; Riegel, Schloss; Ruder, Segel; Amulett; Diagramm; eine geometrische, in der Regel symetrische, auf einen zentralen Mittelpunkt ausgerichtete Figur mit spiritueller Bedeutung.

Eine Übersetzungslinie lässt auch die Bedeutung „Maschine“ zu, ein Yantra als psychischer Dynamo, geradezu eine Meditationsmaschine. Das Yantra versucht, den Raum zu gliedern mit maximaler Abstraktion, um so Prinzipien größter Allgemeinheit zu vermitteln.

Kali Yantra

Über Yantra

Die Abstraktion eines Yantra überschreitet die konkrete Darstellungsebene und öffnet sich dem Universellen. Das Yantra spricht direkt das archetypische Unbewusste an, welches beim Entschlüsseln hilft.

Traditionell werden solche Symbole in der tantrischen Lehre verwendet, um den Geist zu konzentrieren, auszugleichen oder auf bestimmte spirituelle Ideen auszurichten. Auch das Erstellen eines Yantra, seine Darstellung oder das Tragen eines Yantra-Symbols hat gemäß der tantrischen Lehren eine spirituelle, astrologische oder magische Bedeutung. Ein Yantra stellt das Zusammenwirken der makro- und mikrokosmischen Kräfte dar. Mantra plus Yantra wird zum Tantra. In einigen Disziplinen des Tantra wird gesagt, dass die gezielte, kontrollierte Konzentration auf ein bestimmtes Yantra zur Befreiung führen kann.

Was ist ein Yantra?

Ein Artikel von T.N. Srinivasan

Yantras sind wichtige mystische Diagramme mit eingravierten mystischen Botschaften auf Metalltafeln aus Gold, Silber und Eisen oder einfach aus Papier. Diese Diagramme bestehen aus sich wiederholenden Mustern aus verschiedenen Tantras und Shastras und sind sehr kraftvoll, wenn sie auf korrekte Weise verehrt werden. Die Art der Verehrung ist assoziiert mit dem Shakti-Kult, bei dem das Licht der universellen Energie aus Makro- und Mikrokosmos angerufen wird.

Die Entwicklung des Shakti-Kultes geschah in alter Zeit, als Patanjali seine großartigen Yogasutren verfasste, die verschiedene Meinungen zur Entwicklung der in jedem Individuum wohnenden Shakti und zur Realisation in der Aussenwelt enthalten.

Yantras werden oft unter dem Sockel von Murtis angebracht, so dass sie ihre größtmögliche Kraft entfalten können. Yantras sind also so etwas wie Talismane gegen Krankheiten, Leiden, Missstände und Katastrophen. Es gibt einige Variationen von Yantras. Das bekannteste und vielleicht am häufigsten verehrte Yantra ist das Srichakra, mit dem der Devi-Aspekt verehrt wird.

Das Srichakra besteht aus einer großen Zahl von Dreiecken, die einander schneiden und von zwei Reihen von Kreisen umschlossen sind, die einer genauen Zahl von Lotusblättern entsprechen. Die Form besteht aus einem eckigen und einem runden Teil. Die Zeichnung ist mit Bijaksaras ausgefüllt. Richtig geweiht ist die Form das Objekt der Verehrung. Viele andere Yantras sind dem Srichakra ähnlich. (Quelle: South Indien Images, T.N. Srinivasan)

Elemente eines Yantra

Die meisten Yantras setzen sich aus folgenden Basiselementen zusammen:

In Zentrum eines Yantra ist meistens ein Punkt, der Bindu: äußerste verdichtete Energie – die gesamte kosmische Energie.

Der Kreis steht für die zyklische Entwicklung des Sichtbarwerdens.

Das Dreieck steht für den Polaritätsaspekt der Energie, die Spitze nach oben bedeutet männliche, die Spitze nach unten weibliche Kraft.

Das Quadrat: stabil und fest, bildet es das Element Erde, die Kraft der Verdichtung und der Manifestation Beim Yantra ist das Quadrat ein heiliger Bezirk, der durch 4 t-förmige Pforten, die Initiationsschwellen sind, zur Außenwelt geöffnet sind

Der Lotus: für den Tantriker eine Konzentrierung subtiler Energie, die Blüte steht auch für das weibliche schöpferische Prinzip

Die vier äußeren Öffnungen, die Tore des Yantra stehen für die vier Himmelsrichtungen und symbolisch für die Verbindung des geheiligten Raums des Yantra zur Außenwelt.

Die meisten Yantras setzen sich aus einer unterschiedlichen Kombination dieser Elemente zusammen.

Bedeutung des Shri Yantra

Artikel von Dr. Nalini Sahay aus dem "Yoga Vidya Journal Nr. 28", Frühling 2014

Shri Yantra

Das Shri Yantra (Shri = heilig) wird so genannt, weil es den Sieg über das Böse bewirkt, das aus Zorn, Begierde oder anderen Irrtümern entsteht. Es wird als Ort geistiger Pilgerfahrt betrachtet. Es repräsentiert den (Makro-)Kosmos und den menschlichen Körper vom Standpunkt des Mikrokosmos aus. Jeder der Kreise entspricht einem Chakra des Körpers.

Unsere spirituelle Reise, ausgehend von der Stufe der materiellen Existenz bis hin zur Erleuchtung, ist im Sri Yantra aufgezeichnet wie in einer Landkarte. Indem wir die Vielschichtigkeit des Sri Yantra verstehen lernen, wird uns Folgendes möglich:

  1. unsere Energien wieder aufzuladen
  2. uns von negativen Gefühlen und Empfindungen zu lösen
  3. innere Ruhe zu pflegen
  4. zu lernen, uns selbst zu vertrauen
  5. unser Leben selbst in die Hand zu nehmen
  6. Antworten auf Fragen aus unserem Inneren
  7. unser Karma zu klären.

Die Verehrung bezieht die Meditation über das Sri Yantra als das am meisten respektierte Symbol der Devi mit ein. Das Shri Yantra ist der Tempel der Devi (Gottheit). Es wird beschrieben im Saundarya Lahiri als die vier Dreiecke mit der Spitze nach oben, die als „srikantha“ bezeichnet werden, weil sie Siva zugeordnet werden. Der Mittelpunkt ist Siva selbst. Die fünf Dreiecke, die vom Mittelpunkt ausgehen, werden Shakti zugeordnet. In Beziehung gesetzt ergeben diese neun Dreiecke dreiundvierzig Dreiecke. Sie geben Raum für den Hauptkern – den „Bindu“ – der zentrale Punkt. Dieser ist der Sitz der Maha Tripura Sundari, welche mit Siva vereint ist. Die beste Beschreibung des Wesens des Shri Yantra ist diese: Wenn man seinen Geist reinigt und wenn man Konzentration und Meditation des Shri Yantra übt, können alle in ihm verborgenen Kräfte sich entfalten.

Yantra - Erläuterungen von Swami Sivananda

Auszug aus dem Buch „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“ von Swami Sivananda, Buch I - Tantra Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 33. Divine Life Society

Yantra nimmt den Platz des Götterabbildes ein. Es ist ein Objekt der Verehrung. Es unterdrückt Begierde, Zorn und anderes Leid des Jiva. Deshalb wird es Yantra genannt.

Das Yantra ist ein auf Papier gezeichnetes Diagramm. Es kann auch in Metall graviert sein. Ein Yantra ist immer nur für eine besondere Devata bestimmt. Es gibt verschiedene Yantras, die eigens für jede Devata bestimmt sind. Sie haben je nach dem Objekt der Verehrung verschiedene Designs. Yantra ist der Körper der Devata.

Alle Yantras haben eine gemeinsame Art von Rand oder Einfassung, welche Bhupura genannt wird. Sie haben eine viereckige Form mit vier Türen, welche das Yantra von der äußeren Welt abschließen und trennen.

Der Sadhaka meditiert zuerst über die Devata und erweckt dann die Devata in sich selbst. Danach überträgt er die auf diese Art erweckte Gegenwart des Göttlichen in das Yantra. Wenn die Devi durch das passende Mantra in dem Yantra aktiviert ist, wird durch die Pranapratishtha Zeremonie der Lebenshauch (Prana) der Devata in das Yantra eingeleitet. Auf dieses Weise wird erreicht, dass die Devata in das Yantra eingeht.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

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