Bedauern: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 14: Zeile 14:
Was hat Bedauern mit [[Burnout]] zu tun? Es gibt verschiedene Aspekte, die man dort sehen kann. Ein Aspekt ist, wenn du sehr stark etwas bedauerst und das so weit dazu führt, dass du den Sinnkontext von dem, was du bisher getan hast, in Frage stellst, dann kann das sehr schnell ins Burnout führen. Daher, es ist gut, dir irgendwo bewusst zu machen, dass, was auch immer du getan hast, irgendwo auch gut ist, du musst es nicht bedauern. Es gibt aber auch einen zweiten Aspekt, es kann auch sein, dass du etwas bereust, was du getan hast und der Gram dir in der Seele irgendwo nagt. Dann wäre es durchaus gut, wenn du mal darüber sprichst, wenn du es ausdrückst und vielleicht auch dein Bedauern ausdrückst. Es kann ja sein, dass die Menschen, mit denen du zu tun hast, in Wahrheit gar nicht so das Bedauern spüren. Es kann sein, dass in Wahrheit das, was du machst und wie du es machst, eigentlich sogar gut war. Also, zwei Aspekte, das eine wäre, aktiv auch dein Bedauern ausdrücken, wenn du wirklich meinst, du hast was falsch gemacht, vielleicht auch, um Entschuldigung zu bitten, und zum zweiten dir aber auch bewusst machen, was auch immer du getan hast, irgendwo war es gut und es war hilfreich und du hast davon gelernt. Zu dem Aspekt des Akzeptierens und Annehmens was du getan hast. Es kann sein, dass du dich z.B. engagierst in einem gemeinnützigen Verein, es kann sein, dass du dich engagierst als Krankenschwester, es kann sein, dass du dich in einem Unternehmen dafür engagierst, dass die Dinge gut laufen, dass gute Produkte erstellt werden usw. Und dann erlebst du etwas, was du wie einen Verrat auffasst. Die Geschäftsleitung verwirft deine Pläne, das, was du mühsam aufgebaut hast, wird plötzlich nicht mehr gemacht, der Mensch, auf den du gezählt hast, kündigt oder irgendwo hintenherum gelingt es ihm, in der Beförderung irgendwo vorgezogen zu werden, oder der Kunde, in den du so viel reingesetzt hast, kauft bei jemand anders. Das kann dann dazu führen, dass du sagst: "Warum habe ich mich jetzt so bemüht? Warum habe ich mich so angestrengt? Es war alles umsonst." Und wenn man dann sagt: "Ich habe mich vollkommen umsonst so für alle aufgeopfert, keiner würdigt das." Diese Art von Gefühl von Verrat, diese Art von Gefühl der Unsinnigkeit, diese Art von Bedauern, die kann tatsächlich ins Burnout führen. Es gibt so einige Forschungen, die sagen, dass ein Grund, ins Burnout zu geraten, ist, engagiert für etwas zu sein, wirklich auch sehr engagiert und einen großen Teil der Energie genau dort dafür verwenden und dann aber enttäuscht sein. Und diese Enttäuschung, nachdem man so viel dafür gemacht hat, die kann dann mit einem Schlag die Energie wegnehmen oder kann auch dazu führen, dass die Energie auch langfristig Schritt für Schritt verschwindet. In diesem Sinne, ein Bedauern kann dort nicht so gut sein. Der Sinnkontext ist eine wichtige Frage: "Welchen Sinn macht etwas?" Also angenommen, du hast etwas gemacht, es ist schiefgegangen, jemand hat irgendwo dein Vertrauen missbraucht, Yogis würden sagen, es war trotzdem sinnvoll, es war trotzdem etwas Gutes. Es ist gut, etwas Gutes zu tun und selbst wenn du nachher die Früchte deiner Handlungen nicht erntest, du hast Menschen berührt, du hast Erfahrungen gesammelt, du bist gewachsen, du hast die Früchte deines Handelns geerntet. Also, wenn du das Gefühl hast, dass du irgendwo überflüssigerweise und sinnloserweise etwas gemacht hast, dann beschäftige dich vielleicht mit dem Thema "Karma". Ich habe ja auch ein Buch zum Thema geschrieben, "Karma und Reinkarnation" und dort findest du noch einige andere Gedanken. Oder auch mein Buch, "Der Königsweg zur Gelassenheit", das kann dir helfen, einen tiefen Sinn zu sehen. Also, wenn ein wichtiges Thema bei dir ist, dass du etwas bedauerst, was du getan hast und durch dieses Bedauern dir die Energie weggenommen wurde, dann denke etwas mehr darüber nach und lerne, einen positiven Sinn zu sehen in dem, was du gemacht hast. Letztlich, kein Engagement ist umsonst. Ein zweiter Aspekt von Bedauern ist aber auch, es kann sein, dass du tatsächlich etwas gemacht hast, wo du nachher denkst: "Ja, es war ethisch nicht richtig." Du hättest so mit dem Menschen nicht umgehen sollen. Und da ist ja meine Empfehlung, bitte um Entschuldigung, sage dem Menschen: "Es tut mir leid, dass ich dir vorgestern das und das gesagt habe. Es war nicht richtig, ich habe dich dort so gekränkt, ich habe dich bloßgestellt. Das tut mir leid, ich bedauere es. Kannst du mir verzeihen? Oder, ich bitte um Entschuldigung." Wenn du es so machst, wird der Mensch vielleicht zum Teil sagen: "Oh, das habe ich gar nicht bemerkt, also war nicht weiter schlimm." Dann kannst du mit leichtem Herzen dort etwas annehmen. Ich muss jetzt gerade daran denken, gestern Abend habe ich eine Meditation geleitet und am Ende kam jemand zu mir und hat gesagt: "Kannst du mir vergeben?" Da habe ich ihn irgendwie so komisch angeguckt. "Ja, normalerweise komme ich nicht zu spät zur Meditation, gestern kam ich zu spät in den Raum rein." Ich habe das noch nicht mal bemerkt. Ich sitze auf einer Bühne und da sind ein paar hundert Menschen, wenn dort jemand mal zwei oder drei Minuten zu spät kommt, das bemerke ich typischerweise nicht. Es war gut, dass er mir das gesagt hat, er hat dann wieder angefangen, zu lächeln und ihm ist ein Stein vom Herzen gefallen. Wenn er es nicht gesagt hätte, hätte er vielleicht den ganzen nächsten Tag oder während der ganzen Woche irgendwo gedacht, er hätte was Schlimmes getan, was wird der Sukadev von ihm denken. Daher, wenn du etwas getan hast, was du bedauerst, dann drücke dein Bedauern aus, bitte um Entschuldigung und dann ist die Sache schnell überstanden. Du brauchst dann nicht langfristig ständig darüber nachzudenken. Ich hoffe, etwas war dabei, was für dich oder für andere hilfreich ist.  
Was hat Bedauern mit [[Burnout]] zu tun? Es gibt verschiedene Aspekte, die man dort sehen kann. Ein Aspekt ist, wenn du sehr stark etwas bedauerst und das so weit dazu führt, dass du den Sinnkontext von dem, was du bisher getan hast, in Frage stellst, dann kann das sehr schnell ins Burnout führen. Daher, es ist gut, dir irgendwo bewusst zu machen, dass, was auch immer du getan hast, irgendwo auch gut ist, du musst es nicht bedauern. Es gibt aber auch einen zweiten Aspekt, es kann auch sein, dass du etwas bereust, was du getan hast und der Gram dir in der Seele irgendwo nagt. Dann wäre es durchaus gut, wenn du mal darüber sprichst, wenn du es ausdrückst und vielleicht auch dein Bedauern ausdrückst. Es kann ja sein, dass die Menschen, mit denen du zu tun hast, in Wahrheit gar nicht so das Bedauern spüren. Es kann sein, dass in Wahrheit das, was du machst und wie du es machst, eigentlich sogar gut war. Also, zwei Aspekte, das eine wäre, aktiv auch dein Bedauern ausdrücken, wenn du wirklich meinst, du hast was falsch gemacht, vielleicht auch, um Entschuldigung zu bitten, und zum zweiten dir aber auch bewusst machen, was auch immer du getan hast, irgendwo war es gut und es war hilfreich und du hast davon gelernt. Zu dem Aspekt des Akzeptierens und Annehmens was du getan hast. Es kann sein, dass du dich z.B. engagierst in einem gemeinnützigen Verein, es kann sein, dass du dich engagierst als Krankenschwester, es kann sein, dass du dich in einem Unternehmen dafür engagierst, dass die Dinge gut laufen, dass gute Produkte erstellt werden usw. Und dann erlebst du etwas, was du wie einen Verrat auffasst. Die Geschäftsleitung verwirft deine Pläne, das, was du mühsam aufgebaut hast, wird plötzlich nicht mehr gemacht, der Mensch, auf den du gezählt hast, kündigt oder irgendwo hintenherum gelingt es ihm, in der Beförderung irgendwo vorgezogen zu werden, oder der Kunde, in den du so viel reingesetzt hast, kauft bei jemand anders. Das kann dann dazu führen, dass du sagst: "Warum habe ich mich jetzt so bemüht? Warum habe ich mich so angestrengt? Es war alles umsonst." Und wenn man dann sagt: "Ich habe mich vollkommen umsonst so für alle aufgeopfert, keiner würdigt das." Diese Art von Gefühl von Verrat, diese Art von Gefühl der Unsinnigkeit, diese Art von Bedauern, die kann tatsächlich ins Burnout führen. Es gibt so einige Forschungen, die sagen, dass ein Grund, ins Burnout zu geraten, ist, engagiert für etwas zu sein, wirklich auch sehr engagiert und einen großen Teil der Energie genau dort dafür verwenden und dann aber enttäuscht sein. Und diese Enttäuschung, nachdem man so viel dafür gemacht hat, die kann dann mit einem Schlag die Energie wegnehmen oder kann auch dazu führen, dass die Energie auch langfristig Schritt für Schritt verschwindet. In diesem Sinne, ein Bedauern kann dort nicht so gut sein. Der Sinnkontext ist eine wichtige Frage: "Welchen Sinn macht etwas?" Also angenommen, du hast etwas gemacht, es ist schiefgegangen, jemand hat irgendwo dein Vertrauen missbraucht, Yogis würden sagen, es war trotzdem sinnvoll, es war trotzdem etwas Gutes. Es ist gut, etwas Gutes zu tun und selbst wenn du nachher die Früchte deiner Handlungen nicht erntest, du hast Menschen berührt, du hast Erfahrungen gesammelt, du bist gewachsen, du hast die Früchte deines Handelns geerntet. Also, wenn du das Gefühl hast, dass du irgendwo überflüssigerweise und sinnloserweise etwas gemacht hast, dann beschäftige dich vielleicht mit dem Thema "Karma". Ich habe ja auch ein Buch zum Thema geschrieben, "Karma und Reinkarnation" und dort findest du noch einige andere Gedanken. Oder auch mein Buch, "Der Königsweg zur Gelassenheit", das kann dir helfen, einen tiefen Sinn zu sehen. Also, wenn ein wichtiges Thema bei dir ist, dass du etwas bedauerst, was du getan hast und durch dieses Bedauern dir die Energie weggenommen wurde, dann denke etwas mehr darüber nach und lerne, einen positiven Sinn zu sehen in dem, was du gemacht hast. Letztlich, kein Engagement ist umsonst. Ein zweiter Aspekt von Bedauern ist aber auch, es kann sein, dass du tatsächlich etwas gemacht hast, wo du nachher denkst: "Ja, es war ethisch nicht richtig." Du hättest so mit dem Menschen nicht umgehen sollen. Und da ist ja meine Empfehlung, bitte um Entschuldigung, sage dem Menschen: "Es tut mir leid, dass ich dir vorgestern das und das gesagt habe. Es war nicht richtig, ich habe dich dort so gekränkt, ich habe dich bloßgestellt. Das tut mir leid, ich bedauere es. Kannst du mir verzeihen? Oder, ich bitte um Entschuldigung." Wenn du es so machst, wird der Mensch vielleicht zum Teil sagen: "Oh, das habe ich gar nicht bemerkt, also war nicht weiter schlimm." Dann kannst du mit leichtem Herzen dort etwas annehmen. Ich muss jetzt gerade daran denken, gestern Abend habe ich eine Meditation geleitet und am Ende kam jemand zu mir und hat gesagt: "Kannst du mir vergeben?" Da habe ich ihn irgendwie so komisch angeguckt. "Ja, normalerweise komme ich nicht zu spät zur Meditation, gestern kam ich zu spät in den Raum rein." Ich habe das noch nicht mal bemerkt. Ich sitze auf einer Bühne und da sind ein paar hundert Menschen, wenn dort jemand mal zwei oder drei Minuten zu spät kommt, das bemerke ich typischerweise nicht. Es war gut, dass er mir das gesagt hat, er hat dann wieder angefangen, zu lächeln und ihm ist ein Stein vom Herzen gefallen. Wenn er es nicht gesagt hätte, hätte er vielleicht den ganzen nächsten Tag oder während der ganzen Woche irgendwo gedacht, er hätte was Schlimmes getan, was wird der Sukadev von ihm denken. Daher, wenn du etwas getan hast, was du bedauerst, dann drücke dein Bedauern aus, bitte um Entschuldigung und dann ist die Sache schnell überstanden. Du brauchst dann nicht langfristig ständig darüber nachzudenken. Ich hoffe, etwas war dabei, was für dich oder für andere hilfreich ist.  


{{#ev:youtube|xxx}}
{{#ev:youtube|j2SeqN2Rb0E}}


==Video zum Thema Bedauern==
==Video zum Thema Bedauern==

Version vom 29. April 2016, 14:29 Uhr

Bedauern ist ein Wort mit mehreren Bedeutungen: (1) Der Zustand, dass man wegen etwas traurig ist. Man kann z.B. mit großem Bedauern auf eine Reise verzichten. (2) Man kann jemandem sein Bedauern ausdrücken wegen eines bestimmten Vorfalls. Hier bedeutet Bedauern so etwas wie Mitgefühl. (3) Mit Bedauern kann man auch um Entschuldigung bitten: Man bedauert seine Worte, drückt sein Bedauern über seine Fehler aus. Das Wort Bedauern hängt vom Ursprung her mit dem Wort Beteuern zusammen. Bedauern drückt aus, dass einem etwas kostbar dünkt, dass einem etwas leid tut.

Mann Trauer Niedergeschlagen.jpg

Meistens ist Bedauern ist ein Zustand der Enttäuschung oder auch des Mitgefühls. Man kann mit Bedauern etwas zur Kenntnis nehmen. Man kann jemandem sein Bedauern, sein Mitgefühl, über einen tragischen Vorfall ausdrücken. Man kann aber auch eine eigene Handlung, Vorgehensweise, Entscheidung bedauern und einem anderen gegenüber sein Bedauern ausdrücken, den anderen um Entschuldigung bitten.

Bedauern - eine Tugend. Was ist Bedauern? Woher stammt das Wort? Wozu ist Bedauern gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Bedauern? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps.

Bedauern als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Trauer Frau.jpg

Was hat Bedauern mit Burnout zu tun? Es gibt verschiedene Aspekte, die man dort sehen kann. Ein Aspekt ist, wenn du sehr stark etwas bedauerst und das so weit dazu führt, dass du den Sinnkontext von dem, was du bisher getan hast, in Frage stellst, dann kann das sehr schnell ins Burnout führen. Daher, es ist gut, dir irgendwo bewusst zu machen, dass, was auch immer du getan hast, irgendwo auch gut ist, du musst es nicht bedauern. Es gibt aber auch einen zweiten Aspekt, es kann auch sein, dass du etwas bereust, was du getan hast und der Gram dir in der Seele irgendwo nagt. Dann wäre es durchaus gut, wenn du mal darüber sprichst, wenn du es ausdrückst und vielleicht auch dein Bedauern ausdrückst. Es kann ja sein, dass die Menschen, mit denen du zu tun hast, in Wahrheit gar nicht so das Bedauern spüren. Es kann sein, dass in Wahrheit das, was du machst und wie du es machst, eigentlich sogar gut war. Also, zwei Aspekte, das eine wäre, aktiv auch dein Bedauern ausdrücken, wenn du wirklich meinst, du hast was falsch gemacht, vielleicht auch, um Entschuldigung zu bitten, und zum zweiten dir aber auch bewusst machen, was auch immer du getan hast, irgendwo war es gut und es war hilfreich und du hast davon gelernt. Zu dem Aspekt des Akzeptierens und Annehmens was du getan hast. Es kann sein, dass du dich z.B. engagierst in einem gemeinnützigen Verein, es kann sein, dass du dich engagierst als Krankenschwester, es kann sein, dass du dich in einem Unternehmen dafür engagierst, dass die Dinge gut laufen, dass gute Produkte erstellt werden usw. Und dann erlebst du etwas, was du wie einen Verrat auffasst. Die Geschäftsleitung verwirft deine Pläne, das, was du mühsam aufgebaut hast, wird plötzlich nicht mehr gemacht, der Mensch, auf den du gezählt hast, kündigt oder irgendwo hintenherum gelingt es ihm, in der Beförderung irgendwo vorgezogen zu werden, oder der Kunde, in den du so viel reingesetzt hast, kauft bei jemand anders. Das kann dann dazu führen, dass du sagst: "Warum habe ich mich jetzt so bemüht? Warum habe ich mich so angestrengt? Es war alles umsonst." Und wenn man dann sagt: "Ich habe mich vollkommen umsonst so für alle aufgeopfert, keiner würdigt das." Diese Art von Gefühl von Verrat, diese Art von Gefühl der Unsinnigkeit, diese Art von Bedauern, die kann tatsächlich ins Burnout führen. Es gibt so einige Forschungen, die sagen, dass ein Grund, ins Burnout zu geraten, ist, engagiert für etwas zu sein, wirklich auch sehr engagiert und einen großen Teil der Energie genau dort dafür verwenden und dann aber enttäuscht sein. Und diese Enttäuschung, nachdem man so viel dafür gemacht hat, die kann dann mit einem Schlag die Energie wegnehmen oder kann auch dazu führen, dass die Energie auch langfristig Schritt für Schritt verschwindet. In diesem Sinne, ein Bedauern kann dort nicht so gut sein. Der Sinnkontext ist eine wichtige Frage: "Welchen Sinn macht etwas?" Also angenommen, du hast etwas gemacht, es ist schiefgegangen, jemand hat irgendwo dein Vertrauen missbraucht, Yogis würden sagen, es war trotzdem sinnvoll, es war trotzdem etwas Gutes. Es ist gut, etwas Gutes zu tun und selbst wenn du nachher die Früchte deiner Handlungen nicht erntest, du hast Menschen berührt, du hast Erfahrungen gesammelt, du bist gewachsen, du hast die Früchte deines Handelns geerntet. Also, wenn du das Gefühl hast, dass du irgendwo überflüssigerweise und sinnloserweise etwas gemacht hast, dann beschäftige dich vielleicht mit dem Thema "Karma". Ich habe ja auch ein Buch zum Thema geschrieben, "Karma und Reinkarnation" und dort findest du noch einige andere Gedanken. Oder auch mein Buch, "Der Königsweg zur Gelassenheit", das kann dir helfen, einen tiefen Sinn zu sehen. Also, wenn ein wichtiges Thema bei dir ist, dass du etwas bedauerst, was du getan hast und durch dieses Bedauern dir die Energie weggenommen wurde, dann denke etwas mehr darüber nach und lerne, einen positiven Sinn zu sehen in dem, was du gemacht hast. Letztlich, kein Engagement ist umsonst. Ein zweiter Aspekt von Bedauern ist aber auch, es kann sein, dass du tatsächlich etwas gemacht hast, wo du nachher denkst: "Ja, es war ethisch nicht richtig." Du hättest so mit dem Menschen nicht umgehen sollen. Und da ist ja meine Empfehlung, bitte um Entschuldigung, sage dem Menschen: "Es tut mir leid, dass ich dir vorgestern das und das gesagt habe. Es war nicht richtig, ich habe dich dort so gekränkt, ich habe dich bloßgestellt. Das tut mir leid, ich bedauere es. Kannst du mir verzeihen? Oder, ich bitte um Entschuldigung." Wenn du es so machst, wird der Mensch vielleicht zum Teil sagen: "Oh, das habe ich gar nicht bemerkt, also war nicht weiter schlimm." Dann kannst du mit leichtem Herzen dort etwas annehmen. Ich muss jetzt gerade daran denken, gestern Abend habe ich eine Meditation geleitet und am Ende kam jemand zu mir und hat gesagt: "Kannst du mir vergeben?" Da habe ich ihn irgendwie so komisch angeguckt. "Ja, normalerweise komme ich nicht zu spät zur Meditation, gestern kam ich zu spät in den Raum rein." Ich habe das noch nicht mal bemerkt. Ich sitze auf einer Bühne und da sind ein paar hundert Menschen, wenn dort jemand mal zwei oder drei Minuten zu spät kommt, das bemerke ich typischerweise nicht. Es war gut, dass er mir das gesagt hat, er hat dann wieder angefangen, zu lächeln und ihm ist ein Stein vom Herzen gefallen. Wenn er es nicht gesagt hätte, hätte er vielleicht den ganzen nächsten Tag oder während der ganzen Woche irgendwo gedacht, er hätte was Schlimmes getan, was wird der Sukadev von ihm denken. Daher, wenn du etwas getan hast, was du bedauerst, dann drücke dein Bedauern aus, bitte um Entschuldigung und dann ist die Sache schnell überstanden. Du brauchst dann nicht langfristig ständig darüber nachzudenken. Ich hoffe, etwas war dabei, was für dich oder für andere hilfreich ist.

Video zum Thema Bedauern

Hier ein Video zum Thema, wie du anderen helfen kannst, die übermäßig ihre Vergangenheit bedauern:

Angenommen du bist mit jemanden zusammen, der stark bedauert, was er getan hat, der immer wieder sagt: "Ach hätte ich es doch nicht getan.", der große Schuldgefühle hat, dann versuche ihn abzulenken, ihn auf etwas anderes zu bringen. Versuche ihm auch zu sagen, dass er jetzt versuchen kann, sein Leben neu zu gestalten. Eventuell kannst du ihm oder ihr auch etwas über Karma erzählen. Letztlich lernen wir aus unseren Fehlern. Leben ist eine Schule, Schicksal ist eine Chance. Und wenn man mal einen Fehler gemacht hat, wird man immer wieder eine zweite Chance bekommen.

Der große Yogameister Swami Sivananda hat sogar gesagt: "Jeder Fehler ist ein Stein zum Erfolg." Man könnte auch sagen, die großen Erfolge von Menschen, sind durch Fehlschläge entstanden. Jeder Fehlschlag ist letztlich eine Stufe zum Erfolg. Große Fehlertoleranz ist hilfreich und so kann man eben auch mit Bedauern umgehen. Man mag es eine Weile betrauern und nachher geht man weiter.

Schwieriger ist ein Bedauern natürlich, wenn man damit auch anderen Menschen geschadet hat. Man kann um Entschuldigung bitten. Man kann schauen, ob man den Schaden wieder gut machen kann. Und man kann sagen: "Letztlich ist alles Karma." Man kann niemanden etwas antun, was nicht auch sein Karma ist. Man schafft sich vielleicht neues Karma. Von daher ist es schon gut, sich ethisch zu verhalten. Man sollte schauen, eventuell angerichteten Schaden wieder gut zu machen. Letztlich gilt es loszulassen, alles Gott anzuvertrauen und auch das Bedauern Gott zu überlassen.

Bedauern in Beziehung zu anderen Eigenschaften

Munch Der Schrei Angst Furcht Panik.jpg

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Bedauern in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Bedauern

Ähnliche Eigenschaften wie Bedauern, also Synonyme zu Bedauern sind z.B. Reue, Leid tun, Mitgefühl empfinden, um Verzeihung bitten, sich entschuldigen, sich zu Herzen nehmen.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Bedauern übertrieben kann ausarten z.B. in zu Kreuze kriechen, einschmeicheln, katzbuckeln. Daher braucht Bedauern als Gegenpol die Kultivierung von Objektivität, Rationalität, Klarsicht.

Gegenteil von Bedauern

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Bedauern, Antonyme zu Bedauern :

Bedauern im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Bedauern

Eigenschaften im Alphabet nach Bedauern

Literatur

Weblinks

Seminare

Depression und ihre Überwindung

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/depression/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Yogalehrer Ausbildung

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogalehrer-ausbildung/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS