Tripura Tapini Upanishad

Aus Yogawiki

Tripura Tapini Upanishad, auch geschrieben Tipura Tapani Upanishad, ist eine der kleineren Upanishaden. Sie ist eine Upanishad zur Verehrung der Göttlichen Mutter, genannt Tripura. Sie ist eine Interpretation eines Gayatri Mantras sowie des Mahamrityunjaya Mantras, Om Tryambakam. Sie gehört zu den sogenannten Vidyas, den Quellen göttlicher Weisheit.

Tripura Sundari - die Höchste Göttin, aus der alle anderen Aspekte des Göttlichen hervorgehen

Swami Sivananda über die Tripura Tapini Upanishad

Swami Sivananda schreibt im Buch "Lord Shiva and His Workship":

Ich verehre die großartige Wahrheit, die das absolute Wissen ist und die durch die Weisheit der Tripura-Tapini-Upanishade verkündet wird.

Der großartige Herr (“der Lord”) nahm die Form der zerstörerischen Grausamkeit an und er versteckte sich in allen drei Welten: Bhuh, Bhuvah und Svah. Zusätzlich nahm er die Kraft der Adi-Shakti, d.h. die Adishakti, die ursprüngliche Kraft, trat aus seinem Herz aus. Diese Adi-Shakti wird auch die “Maya von Shiva” genannt und sie wird verstanden oder angeregt mit der ursprünglichen Silbe „Hrim“. Das gesamte Universum wurde dann mit dieser Shakti durchdrungen und auch alle drei Welten oder die „Tripuras“. Deshalb wird sie auch als „Tripura“ bezeichnet.

Shri Vidya

Die Tripura Shakti hat die folgende Weisheit, sie wird auch die “Shri Vidya” genannt.

Das Shri Vidya Mantra lautet wie folgt:

  • Ka e i la hrim
  • Ha sa ka ha la hrim
  • Sa ka la hrim

Das Shri Vidya Mantra kann aus den folgenden Veda Mantras abgeleitet werden:

Sri-vidya-mantras.jpg

Dieses Wissen, welches aus genau einhundert Buchstaben (hier eher Silben) besteht, ist auch die höchste Weisheit in ihrer Gesamtheit. Sie ist Parameshvari, Tripura selbst.

In dem o.g. Mantras behandelt der erste Vierzeiler die Beschreibung des Ruhmes von Para-Brahman. Der zweite Vierzeiler behandelt den Ruhm von Shakti und der dritte Vierzeiler beschreibt den Ruhm von Shiva selbst.

In dieser intuitiven Erkenntnis sind alle Welten, alle Veden, alle Sastras, alle Puranas und alle Dharmas angesprochen und dies der Glanz, der entsteht, wenn sich Shiva und Shakti vereinigen.

Erläuterung der Verse des Shri Vidya

Nun wollen wir die wichtigen und verborgenen Bedeutungen dieser Verse erläutern.

In diesen Versen sind alle Silben des Shri Vidya Mantras enthalten und erläutert.

In dem ersten großartigen Wort „Tat“ steckt die Bedeutung von Para-Brahman selbst, dem Ewigen. Dies ist das Symbol dafür, daß der Herrscher (“Lord“) jenseits von allen Beschreibungen und Argumenten ist. Der Herrscher ist die Verkörperung des Höchsten Wissens selbst. Und damit ist er auch in der Form des absoluten Wissens. Er allein ist der großartige Lord Shiva, der von den Yogis herbeigesehnt wird in den Verehrungsritualen, wie z.B. bei Yajnas. Deshalb ist dort auch die Entstehung oder die Erschaffung des Wunsches. Damit ist dieser Herrscher, der jenseits der Reichweite aller Wünsche ist, selbst erwünscht und er hat auch noch Wünsche selbst Er erschafft die Alphabetische Ordnung der Sprache. Deshalb wird der Herrscher auch „Kama” oder Wunsch oder Verlangen genannt. Der Buchstabe, der für Kama steht, heißt “Ka”. Damit verkörpert das Wort “Tat” den Buchstaben “Ka” und dies ist die tiefere Bedeutung des Wortes „Tat“.

“Savituh” kann aus der Sanskrit Wort-Wurzel “Sunj Praniprasave” abgeleitet werden. Diese Wurzel bedeutet der Erschaffer oder der Erzeuger von allen Geschöpfen. Er ist die größte Kraft und diese Kraft und diese steht wiederum für Shakti. Diese großartige Shakti (oder auch die Göttin Tripura) ist verkörpert in der Mahakundali (Yantra). Deshalb sollte der „Feuerball” (der Sonne) den intelligenten Wesen immer bewußt sein. Diese Shakti oder die Kraft von Trikona (dreieckige Figur) besteht aus dem Buchstaben “E“. Deshalb sollten wir die Bezeichnung „E” aus dem Wort “Savituh” so verstehen.

“Varenyam” bedeutet, dies, welches geeignet ist, angebetet oder verehrt zu werden. Und welches unvergänglich und verehrungswürdig. Deshalb sollte verstanden werden, daß der Buchstabe “E“ aus der Wort „Varenyam“.

Nun werden die Worte „Bhargo” und “Dhimahi” detailliert besprochen. Die Silbe „Dha” bezeichnet Dharana oder Konzentration. Auf den Herrscher (Lord) wird sich immer konzentriert mittels der Silbe „Dhi“ ’oder dem Intellekt oder der Buddhi. „Bharga” ist wiederum der Bezug zu dem Herrscher (“Lord”), dieser Aspekt kann nur verstanden werden nach dem Ereichen der vierten Stufe oder von Avastha. Damit ist dies das Wesen, welches alles durchdringt. Der Buchstabe, der für diese vierte Stufe steht, ist ‘I’. Dies ist auch die wahre Bedeutung der o.g. Bestandteile des Mantras. Wir werden nun über die Bedeutung des Wortes „Mahi”sprechen. “Mahi” bedeutet Größe, Müßigkeit, Stärke, Dickköpfigkeit. Und das dazugehörige Element besitzt alle diese unterschiedliche Aspekte und wird durch die Erde dargestellt. Es ist der Silbe „La“ zugeordnet und ist der höchste Zustand. Damit zeigt dieses “Lakara” die Qualität der Erde und darin enthaltene Verkörperung aller Ozeane,Wälder, Berge und der sieben Inseln. Und deshalb wird auch die entsprechende Göttin der Erde auch „Mahi“ genannt.

Nun weiter zu “Dhiyo Yo Nah Prachodayat”. Para oder das Höchste ist der unvergängliche Shiva selbst – die ewige Seele. Die zugrunde liegende Bedeutung hier ist: Wir sollen über die unbewegte Form der „Lakara“ oder „Jyotirlinga“ oder auch über Lord Shiva selbst meditieren. Denn Shiva selbst ist das höchste Wesen, das jemals irgendwo existiert (hat). Und hier gibt es auch keinen Wunsch mehr nach irgendeiner Dhyana, welche auch immer dies gerade sei. Deshalb bitten wir Shiva unseren Geist auf den Zustand des “Nirvikalpa” auszurichten. Denn in diesem Zustand gibt es keinerlei Gedanken mehr. Und die Bitte darum sollte niemals mit dem Mund (oder der Sprache) gemacht werden, sondern einfach über den Gedanken mit der Bitte im Geist. Dann folgt “Paro Rajase Savadom”. Nach der Meditation auf die Form der höchsten Wahrheit, bricht dann ein großer Glanz, rein und wonnevoll und mit umfassendem Wissen, hervor. Dieser Glanz und dieses Wissen sitzen dann im Herzen. Dies ist die Essenz der gesamten Sprache und des Wissens. Dies ist die wahre Shakti. Und es wird auch die „Panchakshar” genannt, denn sie ist der Schöpfer der Pancha Bhutas oder der fünf Elemente. All dies wird richtig verstanden von den intelligenten Wesen. Dies ist die Weisheit, die alle Wünsche an denVerehrer gibt. Und wenn dies in seiner Tiefe verstanden ist, dann ist das Wissen der Buchstaben. Der Verehrer sollte an den Buchstaben “Ha” denken, denn auch er ist eine Form von Shiva, der den unzerstörbaren und reinen Zustand hat. Dieser Buchstabe wird aus der Kombination der Sonne und des Mondes gebildet. Und dies ist auch die Kombination von Shiva und Shakti und wird auch als “Hamsa“ bezeichnet. Und dies ist auch die Saat von Kama. Mittels dieses Wissens können wir den höchsten Herrscher, Lord Shiva, erfahren.

Diese Kombination kann auch verstanden werden als die Vereinigung des Jivatma mit dem höchsten Paramatman. Deshalb steht auch „Ha” für die Ewigkeit oder auch die letztendliche Befreiung.

Dies ist die Ableitung der höchsten Weisheit. Derjenige, der dies weiß und verinnerlicht hat, erreicht den Zustand von Rudra. Und damit stößt er das Tor zu Vishnu auf und er erreicht Parabrahman.

Nun weiter zum zweiten Mantra. Dieses Mantra verehrt Mahima in der Tripura Devi.

Mit dem Wort „Jata” ist auch hier wieder Lord Shiva gemeint. Derjenige, der die ersten Silben des „Varna-Matrika” in der Form des „Bindurupa“ von Omkara hervorgebracht hat, wird direkt am Anfang „Jata“ genannt. Oder man könnte es auch beschreiben wie folgt: Da Shiva direkt zu Beginn die Erfüllung seines Kama gewünscht hat, wurde er überhaupt erst geboren. Damit wird er als der „Jata“ bezeichnet. Die Kenntnis der Devi Tripura kann nun ebenfalls vergrößert werden, wenn auch dieses Mantra ebenfalls sorgfältig in seine einzelnen Worte und Silben zerlegt wird (im Einklang mit der Mantra Shastra). Damit können dann alle Arten von „Raksha” oder auch Schutz aus dem Mantra gezogen werden. Der erste Punkt, der verstanden werden sollte, ist hier, daß „Jata“ den „Einen Herrscher“ ( oder „the One Lord“) als das strahlende Wesen bezeichnet. Dies ist die wichtige Grundlage für alle Weisheiten, die die Tripura betreffen. Desweiteren sollte verstanden werden, daß die Silbe „Sa” sich auf die Kraft der Shakti bezieht und die Silbe „Somam“ sich auf den Zustand von Shiva bezieht. Wer auch immer dies weiß, der wird berühmt und wichtig werden.

Deshalb sollte diese Weisheit, die beschreibt, wo die Devi Tripura zu allen Zeitpunkten weilt, immer als Grundlage für alle weiteren Weisheiten dienen. Und der Verehrer sollte die Weisheit immer wieder studieren und rezitieren. Diese Weisheit ist auch die Verkörperung der unterschiedlichen Kräfte von Shiva und Shakti. Diese Weisheit wird auch der Ast (oder das Glied) von Sri Tripuramba gennant. Und diese Weisheit, wenn darauf meditiert wird, wird dann auch „Sarvatodhira“ genannt. Das Shri Vidya Chakra der Tripura ist der König aller Chakras. Dies ermöglicht demjenigen, der dies weiß, alles, was er möchte, zu erreichen ohne jede Einschränkung. Dieses Chakra ist das Tor zu Moksha (der Befreiung), und die Yogis, nachdem sie durch diese Weisheit Brahman erreicht haben, gehen dann die immerwährende Wonne („permanent Bliss“) ein. Dieses Chakra ist das Haus von Tripuradevi.

Als nächstes kommt das Mrityunjaya Anushtup Mantra. “Tryambakam” (Trayanam Ambakam) bedeutet der Herrscher aller drei Welten“. “Trayanam” bedeutet “von allen drei Welten”. „Ambakam” ist der Herrscher über diese. “Yajamahe” bedeutet “Sevamahe” oder “dienen”. Zusätzlich steht das Wort “Mahe” auch für “Mrityunjaya“ oder dem Zerstörer des Todes. Und damit ist das Wort „Yajamahe” ist sehr wichtig.

Das Wort “Sugandhim” bedeutet „Ruhm, der aus allen vier Himmelrichtungen kommt“. Und das Wort „Pushtivardhanam” heißt, “Derjenige der alle Welten erschafft, der alle Welten erhält, der alle Welten durchzieht und allen Welten Erlösung bringt. “Urvarukam” bedeutet “Gurke”. „Urvarukamiva Bandhanan Mrityormukshiya Mamritat“. Eine Gurke ist an ihre Wurzel gebunden wie mittels eines Bandes. Ebenso sind auch die Menschen und andere Kreaturen gebunden an das Rad der Wiedergeburt – an Samsara. Hier bedeutet dies, die Erdgebundenen Lebewesen (Pretas) von der den Bindungen an die Maya zu befreien und zur ewigen Wonne zu führen. So wie auch eine Gurke, wenn sie reif ist, von der Kriechpflanze abfällt.

Eine Person, die den Tod überwinden möchte, sollte das Mantra „Mrityunjaya“ wiederholen. Derjenige, der Rudra erreichen möchte, sollte das Mantra “Om Namah“ rezitieren und dann wird er auch den persönlich besten Nutzen erreichen.

Dann gibt es noch das Mantra „Tad Vishnoh Paramam Padam”, etc. Vishnu ist derjenige, der das gesamte Universum durchdringt. Sein höchster Zustand, der wie der Himmel aussieht, wird „Paramam Padam“ genannt. „Surayah” bedeutet Schüler oder Student oder auch diejenigen, die intelligent sind, sie haben alle die Realität erkannt, d.h. Brahma, etc. Dieser höchste Zustand von Vishnu ist in jedem einzelnen Lebewesen enthalten oder auch innewohnend. Innewohnend ist die Bedeutung von “Vasati”. Deshalb wird er auch “Vasudeva” genannt. Die kraftvollen zwölf Silben (wörtl. Buchstaben) von Sri Vasudeva: „Om Namo Bhagavate Vasudevaya“ enthalten alles. Diese Silben sind alles. Sie sind auch ausreichend kraftvoll, um jemanden von allen Sünden zu befreien. Der Kenner dieses Mantras erreicht Brahma-Purusha, welches in der Form der Verkörperung der drei Buchstaben A, U und M.

Ansonsten haben wir noch das weitere kraftvolle Mantra “Hamsa Suchishat“, etc. Dies ist das große Mantra des Sonnengottes. Und es gibt noch ein weiteres Mantra, welches bekannt ist als das Mantra “Gananam Tva“, etc. Dies ist das Mantra von Ganapati (Ganesha). Derjenige, der diese Mantras, die sich an Shiva, Vishnu, Surya und Ganapati/Ganesha wenden, kennt und wiederholt, wird die direkte Offenbaung von Devi Tripura erhalten.

In dem Gayatri Mantra gibt es vier Formen. Am Morgen wird sie Gayatri genannt. Mittags wird sie als Savitri angesprochen. Am Abend heißt sie Sarasvati. Und sie wird auch immer Ajapa genannt, wenn sie den/ihre vierten Fuß (“Pada“) bei sich hat (?). Diese Göttin hat die Form von von fünfzig Sankrit-Buchstaben von „A“ bis „Ksha“. Alle Schriften und auch die Welten sind von der Göttin durchdrungen mittels dieser Form. Verbeugungen und Niederwerfungen dieser Göttin!

Deshalb sollte jeder Verehrer Devi Tripura mit diesen Mantras anbeten. Dann wird er auch ein wahrer Seher der Realität und er wird Moksha erreichen. Und dies sollte von jedem klar erkannt werden und jedem bewußt sein.

Als nächstes wollen wir das Karmakanda der Tripura-Verehrung darlegen. Diese Shakti oder auch die Adimaya leitet das Höchste Brahman. Dieses Brahman ist das Absolute Wissen und wird auch Paramatman genannt. Dieses Höchste Wesen ist der Zuhörer, der Kenner, der Sehende, der Befehlsgeber/Feldherr, der Wahrnehmende und die Höchste Purusha. Dieses Wesen wohnt als Atman allen Lebewesen inne. Das ist das, was es zu wissen gibt. Es gibt die Nicht-Welt, die Nicht-Nicht-Welt, der Nicht-Gott, der Nicht-Nicht-Gott, das Nicht-Lebewesen und das Nicht-Nicht-Lebewesen. So leuchtet das Nirvana und es wird Para-Brahman genannt.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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