Devadatta

Aus Yogawiki

Devadatta (Sanskrit: देवदत्त devadatta m.) heißt wörtlich "von Gott (Deva) gegeben (Datta)". Dieser Name entspricht dem griech. "Theodor". Devadatta ist der Name des Muschelhorns von Arjuna.

Prana - die Lebensenergien

Im Ayurveda ist Devadatta einer der fünf untergeordneten Winde (Upapranas). Devadatta ist verantwortlich für das Gähnen.

Devadatta - ein Upaprana

Vayu Deva

Devadatta ist die Kraft des Gähnens. Devadatta, auch Devadatta Vayu genannt, sitzt in den Nasenlöchern und im Mund. Devadatta steuert das Gähnen sowie die Absorption des Prana aus der Luft und der Nahrung.

Devadatta besitzt eine ähnliche Funktion wie Samana Vayu. Gähnen stößt Gase aus, was die Müdigkeit nach dem Essen verringert. Bestimmte Nahrung, wie etwa Getreide, Zwiebeln und Knoblauch, verursachen Ermüdung. Deshalb ist es bei vielen Yogis Teil ihrer sattvigen Lebensweise, nur Gemüse und selten auch Milchprodukte zu essen. So können sie ihr Vitalitätsniveau erhalten und Energielosigkeit vermeiden.

Sukadev über Devadatta

Devadatta – von Gott gegeben, Devadatta – für Gott dargebracht: Devadatta heißt, von Gott gegeben und für Gott dargebracht. Ich hatte schon einmal über Deva gesprochen, Deva hat verschiedene Bedeutungen. Deva heißt nicht nur Lichtwesen und Engelswesen, Deva kann tatsächlich auch Gott selbst bezeichnen. Wenn Deva Singular ist und nur auf eins sich bezieht, ist es Gott selbst, ist es Ishvara selbst. Devadatta ist auch ein Beiname von Arjuna. Devadatta, als Beiname von Arjuna, soll heißen, er ist von Gott selbst gegeben worden. Das kann man wieder auf unterschiedliche Weise interpretieren, denn die fünf Pandavas hatten als Vater nicht den Pandu, der sie zwar adoptiert hatte und der Mann ihrer Mutter war, aber weil Pandu zeugungsunfähig war, haben so genannte Devas zusammen mit der Kunti die fünf Pandavas gezeugt. Deshalb könnte man auch sagen, Devadatta heißt, er ist gegeben worden von einem Deva, von einem Engelswesen.

Man kann aber auch sagen, jedes Kind ist Kind Gottes. Daher, in diesem Sinne könntest du sagen: "Ja, ich bin auch Devadatta, von Gott gegeben." Devadatta heißt aber auch, für Gott gegeben, für Gott dargebracht. Du kannst dich selbst zum Devadatta machen, indem du sagst: "Ich bringe mich Gott dar. Ich will mich selbst ganz Gott darbringen." Du wirst zum Devadatta. Devadatta ist auch der Name eines der fünf Neben-Pranas. Es gibt ja fünf Haupt-Pranas: Prana Vayu, Udana Vayu, Apana Vayu, Samana Vayu, Vyana Vayu, das sind die Haupt-Pranas. Dann gibt es fünf Neben-Pranas und eine der fünf Neben-Pranas wird auch Devadatta genannt. Und Devadatta ist das Prana, das auch hinter dem Gähnen steht. Devadatta, also das Gähn-Prana. Was das jetzt mit Gott zu tun haben kann, kannst du überlegen. Mit Gähnen verbindest du dich auch mit anderen Menschen und du kannst auch sagen, manchmal ist es gut, den Sinnen zuzugähnen und sagen: "Es reicht jetzt. Jetzt weiß ich, im tiefen Inneren bin ich Devadatta, von Gott gegeben, für Gott gegeben." Sei dankbar!

Mindestens sind alle Manifestationen von Gott gegeben. Sei Devadatta, für Gott gegeben. Es gibt schöne Strophen, die wir bei Yoga Vidya am Ende des Arati singen: "Twameva Mata Cha Pita Twameva Twameva Bandhusha Sakha Twameva Twameva Vidya Dravinam Twameva Twameva Sarvam Mama Deva Deva. Oh Gott, was auch immer da ist, du alleine bist es. Du bist mir Mutter, du bist mir Vater, Verwandter, Freund, du bist all mein Wissen, all mein Besitz. Oh Gott, alles, was da ist, Devadatta, es ist von dir gegeben." Und: "Kayena Vacha Manasendriyairva Buddhyatmanava Prakriteh Swabhavat. Karomi Yad Yad Sakalam Parasmai Narayanayeti Samarpayami. Und was auch immer ich tue, mit meinem Körper, mit meiner Stimme, ich bringe es dir dar, Oh Gott. Was auch immer ich tue, mit meinem Herzen, mit meinem Intellekt, mit meinem Verstand, mit allem, was auch immer ich tue, ich bringe es dir dar. Oh Gott, ich bin Devadatta, im Sinne, Körper und Geist sind deine Gaben. Ich bin Devadatta, im Sinne, ich widme mich dir, Gott, und bringe mich dir dar. Möge ich Devadatta in dem Sinne sein, dass alles, was ich tue, ich dir darbringe." Devadatta – von Gott gegeben. Devadatta – für Gott gegeben.


Die zehn Hauche



Siehe auch

Literatur

  • Swami Saradananda, Atem - Kraftquelle deines Lebens (2009)
  • Das neue große Ayurveda Praxis Handbuch von Rhyner
  • Das große Ayurveda-Heilbuch von Dr. Vasant Lad
  • Vedische Kochkunst
  • Selbstheilung mit Ayurveda: Das Standardwerk der indischen Heilkunde von Dr. Vasant Lad
  • Dr. Rhyner, Europäischer Ayurveda-Pionier und Autor umfangreicher und fundierter Ayurveda-Literatur
  • Crittin, Jean-Pierre, Ayurvedische Psychologie. Wege zum Selbst und das Energieprinzip im Ayurveda (2010)
  • Crittin, Jean-Pierre, Ayurvedische Psychologie in der Praxis. Wachstum und Entwicklung. Das Erwachen der Urkraft Shakti (2013)
  • Frawley, David, Soma - Verjüngung und Unsterblichkeit. Yoga und Ayurveda für Körper und Geist (2012)
  • Frawley, David, Mit dem Herzen denken. Die Psychologie des Ayurveda (2011)
  • Frawley, David, Yoga und Ayurveda. Die uralte Kunst und Wissenschaft der spirituellen und psychosomatischen Integration (2010)
  • Frawley, David, Neti – Die Heilgeheimnisse des Yoga und Ayurveda (2005)
  • Frawley, David, Vom Geist des Ayurveda (2003)
  • Frawley, David, Das große Ayurveda-Heilungsbuch. Prinzipien und Praxis (2001)
  • Frawley, David, Das große Handbuch des Yoga und Ayurveda. Das Buch des vedischen Wissens – Der Weg der Selbstverwirklichung und der Yoga der Selbstheilung (2001)
  • Frawley, David, Vom Geist des Ayurveda - Therapien für den Geist. Yogische ganzheitliche Meidzin und ayurvediscge Psychologie (1999)
  • Kessler, Christian, Wirksamkeit von Ayurveda bei chronischen Erkrankungen. Systematische Reviews und Poweranalysen von klinischen Studien zu ayurvedischen Therapien bei Diabetes mellitus, Asthma bronchiale und Fettstoffwechselstörungen (2006)
  • Kirtikar, K. R., Basu, B. D., Indian Medicinal Plants, Vol II (1988)
  • Lad, Vasant und Frawley, David, Die Ayurveda Pflanzen-Heilkunde (2011)
  • Nadkarni, K. M., Indian Materia Medica, Vol. I (1982)
  • Patnaik, Naveen, The Garden of Life (1993)
  • Przuntek, Prof. Dr. Horst, Ayurveda - neue Behandlungsmöglichkeiten in der westlichen Welt? (Eine Vorlesungsreihe der Ruhr-Universität Bochum, 20.02.2005)
  • Ranade, Subhash, Ayurveda - Wesen und Methodik (2004)
  • Skibbe, P. und J., Ayurveda – die Kunst des Kochens (2009)
  • Stapelfeldt, Elmar und Gupta , Shive Narain, Praxis Ayurveda-Medizin: kaya-cikitsa. Therapiekonzepte für Innere Erkrankungen (2013)
  • The Useful Plants of India, Publications and Informations Directorate (1986)
  • Warrier, P. K., Nambiar, V. P., Ramankutty, C., Indian Medicinal Plants (1996)

Weblinks

Seminare