Nervosität
Nervosität - Praktische Tipps. Nervosität ist ein Zustand psychischer Anspannung. Nervosität ist ein Zustand innerer Unruhe. Aus Nervosität kommt meist erhöhte Reizbarkeit, Überempfindlichkeit und Übererregbarkeit. Nervosität ist auch in der Medizin eine Sammelbezeichnung für funktionelle Störungen des Nervensystems. Yoga, Tiefenentspannung und Meditation können helfen beim Umgang mit Nervosität. Wer regelmäßig Yoga übt, hat mehr Gelassenheit, mehr Ruhe, mehr Selbstvertrauen.
Yoga bei Nervosität – Die innere Mitte wiederfinden
Wenn der Geist rast, findet der Körper Halt
Unruhe, flache Atmung, kreisende Gedanken – Nervosität ist ein Zustand, den viele Menschen kennen. Ob vor Prüfungen, bei Leistungsdruck, in sozialen Situationen oder scheinbar grundlos: Nervosität zeigt sich körperlich und geistig. Gerade in unserer reizüberfluteten, schnelllebigen Welt suchen viele nach einem Weg, innere Ruhe und Gelassenheit wiederzufinden. Hier bietet Yoga einen ganzheitlichen Ansatz zur Stressreduktion und Erdung.
Nervosität verstehen – und freundlich begegnen
Nervosität ist mehr als ein Symptom – sie ist ein Signal. Der Körper reagiert auf Anspannung mit Aktivierung des sympathischen Nervensystems: Puls steigt, Muskeln verspannen, Atem wird schneller. Der Geist folgt mit Gedankenkreisen, Ängsten und Unsicherheit.
Im Yoga sehen wir diese Zustände nicht als Feind, sondern als Einladung zur Achtsamkeit. Die Frage ist nicht: „Wie werde ich das los?“, sondern:
„Wie kann ich lernen, damit zu sein – und aus dieser Präsenz heraus zu regulieren?“
Yoga gegen Angst und Nervosität: Der Weg nach unten Ein ruhiger Geist braucht ein geerdetes Nervensystem. Yoga beginnt hier nicht im Kopf – sondern im Körper.
1. Erdende Körperübungen (Asanas)
Bodenständige Haltungen wie die Kindeshaltung (Balasana), Krokodil (Makarasana) oder sanfte Vorwärtsbeugen beruhigen das Nervensystem. Sie vermitteln Sicherheit, reduzieren Vata-Überschuss (laut Ayurveda) und schenken Zentrierung.
Beispiele:
- Balasana (Kindhaltung) – 3–5 Minuten
- Paschimottanasana (Sitzende Vorwärtsbeuge) – 5 Atemzüge
- Viparita Karani (Beine an die Wand) – 10 Minuten
2. Atem als Anker – Pranayama gegen Stress
Der Atem ist das Tor zum Nervensystem. Bei Nervosität atmen viele Menschen flach und hoch. Durch bewusstes Atmen signalisierst du deinem Körper: „Alles ist gut.“
Empfohlene Übungen:
- Tiefe Bauchatmung (auch mit Kissen auf dem Bauch, im Liegen)
- Nadi Shodhana – die Wechselatmung zur energetischen Balance
- Chandra Bhedana – die kühlende Mondatmung bei innerer Hitze
3. Yoga Nidra – Die Kunst der tiefen Entspannung
Yoga Nidra, der yogische Schlaf, ist eine bewährte Praxis zur Stressreduktion und mentalen Klärung. Du liegst entspannt in Shavasana, während dich eine angeleitete Reise durch Körper und Bewusstsein führt. In 20–30 Minuten erreichst du eine tiefe Entspannung, vergleichbar mit mehreren Stunden Schlaf.
Regelmäßige Praxis von Yoga Nidra:
- senkt Cortisol
- verbessert Schlaf
- fördert emotionale Stabilität
- stärkt Resilienz bei innerer Unruhe
Was du täglich tun kannst – kleine Rituale bei Nervosität
- Situation / Yogische Praxis
- Vor einem stressigen Gespräch / fünf tiefe Atemzüge, Mudra der Ruhe (Jnana Mudra), ein stilles Mantra
- Beim Einschlafen / Yoga Nidra Audio, langsame Bauchatmung, Hand auf Herz und Bauch
- Im Alltag / 2-Minuten-Stillepause, Gehmeditation mit bewusster Atmung
Innere Mitte finden – ein Übungsweg
Yoga gegen Angst und Nervosität ist keine einmalige Technik – es ist ein Übungsweg. Mit jedem bewussten Atemzug, jeder liebevoll ausgeführten Asana, jedem Moment der Stille stärkst du dein Nervensystem und findest zurück in deine Mitte.
- „Wenn der Geist schweigt, beginnt der Körper zu hören.“ – Swami Vishnu-devananda
Fazit: Gelassenheit ist eine Fähigkeit
Nervosität ist ein Signal – und Yoga bietet dir Werkzeuge, um sie zu verstehen, anzunehmen und zu transformieren. Ob durch erdende Haltungen, bewusste Atmung oder die Tiefenentspannung von Yoga Nidra – du kannst lernen, deine innere Balance auch in turbulenten Zeiten zu bewahren.
Nervosität
Das Wort Nervosität leitet sich ab vom Substantiv Nerv, der sich bezieht auf einen Strang des Nervensystems, über den Informationen durch elektrische Leitungen weitergegeben werden. In einem Nerv sind jede Menge Nervenfasern, bestehend aus Neuronen, Nervenzellen. Das Wort Nerv kommt vom lateinischen Nervus, das ursprünglich Sehne, Muskel, Nerv bedeutete, später auch Bogensehne, Saite. Das lateinische nervus kommt aus dem griechischen né͞uron (νεῦρον) 'Sehne, Faser, Bogensehne, Schnur, Saite, Nerv'. Erst im 16. Jahrhundert wird sich in der Medizin darauf geeinigt, mit Nervus bzw. Nerv nur das zu bezeichnen, was heutzutage medizinisch Nerv ist, was sich erst im 19. Jahrhundert in der Umgangssprache durchgesetzt hat. Das Adjektiv nervous bedeutete Anfang des 18. Jahrhunderts stark, kraftvoll, also jemand mit starken Muskeln und Sehnen - denn in der Umgangssprache waren Muskeln und Sehen ja Nerven… Erst Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts bekam das Wort nervös die Bedeutung die Nerven betreffend, an schwachen Nerven leidend, reizbar, erregt. So entstand auch das Wort Nervosität als Nervenschwäche, Empfindlichkeit, Reizbarkeit, krankhafter Zustand der Nerven, vermutlich aus dem französischen nervosité.
Umgang mit Nervosität anderer
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Manchmal werden Menschen etwas nervös. Sie haben Angst und wirken unruhig. Sie können nicht richtig schlafen. Mein Tipp wäre: Rate ihnen zu Yoga und Meditation. Yoga und Meditation sind am besten gegen Nervosität. Nervosität hat ja etwas zu tun mit dem Flucht-Kampf-Mechanismus, mit Bedrohung und Stress. Die wirkungsvollsten Methoden gegen Stress sind Yoga, Tiefenentspannung und Meditation. Wenn Menschen eins der dreien üben, dann wird die Nervosität weniger werden. Daher mache dir nicht zu viel Gedanken über die Nervosität, rate den Menschen zu Yoga und Meditation oder Tiefenentspannung und wenn sie es nicht machen wollen, dann ist es nicht mehr deine Verantwortung.
Du kannst natürlich auch gewisse Dinge tun, um die Nervosität anderer etwas zu reduzieren. Du kannst ihnen beistehen. Du kannst mit ihnen sein und ihnen sagen, dass du ihnen helfen wirst. Du kannst ihnen bei der Vorbereitung helfen. Du kannst ihnen Vertrauen schenken. Du kannst sie ermuntern. Du kannst dich ins Publikum setzen, wenn jemand einen Vortrag gibt, vor dem er nervös ist und du kannst dem Menschen dann zunicken, zulächeln. Gerade wenn jemand schon spricht und nervös ist, dann hilft es, ihm zuzunicken, die ganze Zeit zu lächeln. Das hilft, dass Menschen etwas Vertrauen finden.
Man sollte Nervosität auch nicht überbewerten. Wenn Menschen merken, dass sie in ihrer Umgebung Verständnis finden und gleichzeitig Gleichmut und Gelassenheit, dann werden sie sich von ihrer Nervosität nicht übermäßig beeinflussen lassen.
Nervosität in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Nervosität gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Nervosität - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Nervosität sind zum Beispiel Stress, Getriebensein, Spannung, Lampenfieber .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Nervosität - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Nervosität sind zum Beispiel Entspannung, Ruhe, Gelassenheit, Faulheit, Müßigkeit, Phlegmatismus . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Nervosität, die eine positive Konnotation haben:
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Nervosität, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Nervosität stehen:
Eigenschaftsgruppe
Nervosität kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Big Five Neurotizismus hoch
- Schattenseiten-Kategorie Unruhe
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Nervosität sind zum Beispiel das Adjektiv nervös, das Verb fiebern, sowie das Substantiv Nervenbündel.
Wer Nervosität hat, der ist nervös beziehungsweise ein Nervenbündel.
Siehe auch
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Passive Yoga (AYTM) Ausbildung (Basiskurs) * [http://www.yoga-kurs-blog.de/kundalini-yoga/ Kundalini Yoga Blog
Spirituelle Entwicklung Yoga Vidya Seminare
Spiritueller Weg und spirituelle Entwicklung Seminare:
- 09.01.2026 - 11.01.2026 Raja Yoga 1
Raja Yoga ist der Yoga der Geisteskontrolle. In diesem Raja Yoga Seminar behandeln wir das 1. Kapitel der Yoga Sutras von Patanjali. Darin geht es u…- Narayan Böhm
- 11.01.2026 - 23.01.2026 Meditationskursleiter-Ausbildung Kompakt Teil 1+2
Erfahre in dieser Ausbildung die Tiefen der Meditation. Meditation ist neben Yoga die wichtigste Übung aller spirituellen Wege. Wer täglich Yoga und…- Karuna M Wapke
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