Vaterunser

Aus Yogawiki
Version vom 24. November 2021, 20:54 Uhr von Sukadev (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „MP3</html5media>“ durch „mp3</html5media>“)

Das Vaterunser, das wichtigste Gebet im Christentum, lehrte Jesus Christus seinen Jüngern. Jesus lehrte das Vaterunser höchstwahrscheinlich in der Volkssprache Aramäisch. Die in den verschiedenen Richtungen des Christentum verwendete Version des Vaterunser bezieht sich auf das Matthäusevangelium. Daneben gibt es noch eine kürzere Fassung des Vaterunser im Lukasevangelium. Das Vaterunser wird im Gottesdienst in Gemeinschaft gebetet.

Die Bergpredigt - Gemälde von Carl Bloch 1877

Das Vaterunser - Text

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

Vaterunser aus yogischer Sicht

Vaterunser - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Das Vaterunser ist das verbreitetste Gebet im Christentum. Das Vaterunser soll direkt von Jesus von Nazareth seinen Jüngern gelehrt worden sein. Das Vaterunser befindet sich im Mathäus Evangelium mit sieben Bitten. Im Lukas Evangelium gibt es eine kürzere Version des Vaterunsers. Dabei gibt es fünf Bitten. Das Vaterunser ist vermutlich der bekannteste Text der Bibel. Das Vaterunser wird auch genannt Paternoster. Pater heißt Vater. Noster heißt dann wieder unser. Das Vaterunser wird auch genannt Oratio Dominica. Was dann heißt das Gebet des Herrn. In der Lutherischen Tradition wird es auch genannt das Gebet des Herrn oder das Herrengebet. Und in den Reformierten Kirchen wird das Vaterunser auch bezeichnet als Unser Vater.

Interpretation des Vaterunser

Das Vaterunser wurde auf verschiedene Weisen übersetzt. Die populärste ist in sieben Teilen und ich möchte die einzelnen Teile kurz interpretieren.

Vater unser im Himmel

Das drückt aus, dass Gott unser Vater ist. Wir können uns an Gott wenden. Gott hat uns geschaffen und Gott ist jederzeit da. Ein idealer Vater hat bedingungslose Liebe zu seinen Kindern, will aber auch das die Kinder sich entwickeln. Vater unser im Himmel heißt Gott ist letztlich in einer höheren Region. Und wir können auf Gott bauen selbst wenn wir ihn mal auf der Erde nicht erfahren. Selbst wenn es so scheint als ob Gott weit weg ist. Wir könne ihn immer erfahren.

Geheiligt werde dein Name

Der Name Gottes ist wichtig. Im Yoga finden wir die Aussage das Mantras letztlich der Name Gottes sind. Und indem wir Gottes Namen rufen werden wir mit Gott verbunden. So können wir Gott als Vater bezeichnen. Wir können ihn als Gott bezeichnen. Wir können Gott als Adonai bezeichnen. Das wäre ein Jüdischer Gottes Begriff. Gott manifestiert sich in unterschiedlichen Formen wie Brahma, Vishnu, Shiva, Durga, Lakshmi, Saraswati. In dem Moment in dem man den Namen Gottes anruft ist Gott erfahrbar.

Dein Reich komme

Das Reich Gottes ist immer da. Natürlich Gottes Reich ist immer da. Aber wir wollen es erfahren. Mögen wir Gott erfahren. Mögen wir erfahren das alles Gottes Reich ist.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden

Natürlich ist das ein Paradox. Denn der Wille Gottes geschieht immer. Er ist allmächtig, allgegenwärtig, allwissend. Natürlich Gottes Wille geschieht immer. Wir wollen damit sagen wir wollen deinen Willen geschehen lassen. Wie im Himmel so auf Erden. Also in der spirituellen Welt und in der materiellen Welt. Gottes Wille geschieht und wir wollen sagen wir wollen deinen Willen tun. Bitte zeige mir deinen Willen. Lass mich deinen Willen tun, auf spirituellem Gebiet und auf weltlichem Gebiet.

Unser tägliches Brot gib uns heute

Das Brot steht für alles was wir auf dieser Welt brauchen. Es ist nicht selbstverständlich das wir zum Leben haben was wir brauchen. Es kann jederzeit sein das wir alles wieder verlieren. Wir wollen dankbar sein und wir wollen uns bewusst machen alles was wir auf physischer Welt bekommen, bekommen wir letztlich von Gott. Darum bitten wir darum unser tägliches Brot gib uns heute. Und lass uns bewusst sein das alles was wir bekommen letztlich von dir ist.

Und vergib uns unsere Schuld

Als Mensch laden wir immer wieder Schuld auf. Und der Schuldbegriff wurde oft genug kritisiert. Aber realistisch gesehen als spirituelle Menschen und auch als religiöse Menschen haben wir hohe Ideale. Wir werden diesen Idealen nicht immer gerecht werden können. Und so bitten wir Gott vergib uns unsere Schuld. Wir werden unseren Idealen nicht gerecht. Wir werden den Geboten Gottes nicht gerecht. Aber Gott vergibt uns auch unsere Schuld. Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Auch andere machen sich schuldig an uns. Auch andere werden den hohen Idealen nicht gerecht. Menschen tun uns Dinge, die nicht richtig sind. Und anstatt im Groll zu verharren und im schlechten Gewissen zu verharren nehmen wir uns vor wir wollen denen verzeihen, die uns gegenüber sich schuldig gemacht haben.

Und führe uns nicht in Versuchung

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Es gehört auch dazu das in vielerlei Hinsicht Versuchungen entstehen. Nicht jede Chance, die kommt ist auch eine Chance. Es könnte eine Versuchung sein. Immer wieder kommen Versuchungen. Und wir bitten darum Oh Gott, bitte führe uns nicht in Versuchung. Und lass uns erkennen wann etwas eine Versuchung ist. Sondern erlöse uns von dem Bösen. Was auch immer man jetzt unter Böse verstehen will. Im Yoga sprechen wir nicht vom Bösen als dem Teuefel sondern es ist das Unethische, das was wir nicht tun wollen. Wir haben immer wieder die Neigung auch Dinge zu tun, die nicht richtig sind. Wir handeln aus Ärger, aus Angst, aus Gier, aus Eifersucht, aus Neid, aus Gekränktheit, aus Angst vor Ablehnung und vielem anderen. Wir wollen aber aus der Liebe heraus handeln.

Erlöse uns von dem Bösen

Erlöse uns von Handeln aus Angst, Ablehnung, Missgunst und so weiter.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit

Reich, Kraft und Herrlichkeit kann man deuten als die drei Welten. Reich ist hier die physische Welt. Die Kraft ist die Astralwelt und die Herrlichkeit ist die Kausalwelt. Und die Ewigkeit ist letztlich das was über alle drei Welten hinaus geht. Man kann sagen letztlich diese physische Welt, die ist hier. Das ist deine Welt. Die ganze physische Welt ist letztlich von dir geschaffen, von dir druchdrungen, wird von dir regiert. Die Kraft, das Prana, die Shakti, die Lebensenergie, die Feinstoffwelt, auch all das das bist du. Und die Herrlichkeit, also die Kausalwelt.

Man könnte es auch noch anders deuten. Es gibt auch Satchitananda. Man könnte sagen das Reich des Seins, das ist Sat. Die Kraft, die letztlich das Bewusstsein ist, ist Chit. Und Ananda ist die Herrlichkeit. In dieser Dreiheit, Reich, Kraft, Herrlichkeit kann man viele Trinitäten sehen. Man kann dort auch z. Bsp. eine Grundtrinität der Kabbala, des Lebensbaums sehen. So gibt es viele Deutungen. Wir können auch sagen Reich symbolisiert die Welt. Kraft ist die Shakti. Und die Herrlichkeit ist letztlich die Schönheit Gottes.

Amen

All das ist Gott in Ewigkeit. Und zum Schluss: Amen, so ist es so sei es. So möge ich es erfahren.

Du kannst das Vaterunser nochmal beten, denn es ist ein wunderschönes Gebet, das einen tief berühren kann und was höchste Weisheit ausdrückt.

Vaterunser Video

Hier findest du ein Video zu Vaterunser mit einigen Informationen und Anregungen:

Audiovortrag zu Vaterunser

Hier kannst du die Tonspur des Videos zu Vaterunser anhören:

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Zitat

"Das Gebet soll sich von einer öffentlichen, wortreichen, auf Außenwirkung bedachten Art unterscheiden." [1]

Siehe auch

Literatur

  • Deepak Chopra, Der dritte Jesus. Auf der Suche nach dem kosmischen Christus (2010)
  • Günther Dellbrügger, Auferstehung - Mit dem Herzen denken (2010)
  • Konrad Dietzfelbinger, Die Geburt des wahren Selbst im Menschen. Die Botschaft Jesu für unsere Zeit im Lukasevangelium (2003)
  • Rocco A. Errico und Mechthild Weber-Bahr, Das aramäische Vaterunser: Jesu ursprüngliche Botschaft entschlüsselt (2006)
  • Frere John, Taize. Das Vaterunser beten (2012)
  • Raimon Panikkar, Christophanie. Erfahrung des Heiligen als Erscheinung Christi (2006)
  • Peter Selg, Das Vaterunser in der Darstellung Rudolf Steiners (2012)
  • Rabindranath Tagore, Licht aus der ewigen Morgenröte. Gedanken zur Geburt Jesu (2003)
  • Michael Teipel, Weil du du bist und ich ich bin: Das Vaterunser als kontemplatives Gebet bei Teresa von Ávila (2013)
  • Eckard Wolz-Gottwald, Meister Eckhart. Oder Der Weg zur Gottesgeburt im Menschen (2010)

Weblinks

Seminare

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