Depression: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Depression''', wörtlich "Niedergedrücktheit", bezeichnet im umgangssprachlichen Gebrauch eine niedergedrückte Stimmung. In der Psychiatrie gilt die [https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/depression/ Depression] als psychische Störung mit [[Niedergeschlagenheit]] als Hauptsymptom. Zahlreiche [[Wissenschaftliche Studien]] haben gezeigt, dass [http://www.yoga-vidya.de Yoga] und [[Meditation]] bei Depressionen sehr wirkungsvoll sind. Insbesondere [[Hatha Yoga]] verhilft dazu, seinen Körper besser zu spüren. Mit dem Körpergefühl kommt wieder ein Zugang zu den eigenen Emotionen, auch zur [[Freude]]. Yoga kann auch Psychotherapie sinnvoll ergänzen. | '''Depression''', wörtlich "Niedergedrücktheit", bezeichnet im umgangssprachlichen Gebrauch eine niedergedrückte Stimmung. In der Psychiatrie gilt die [https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/depression/ Depression] als psychische Störung mit [[Niedergeschlagenheit]] als Hauptsymptom. Zahlreiche [[Wissenschaftliche Studien]] haben gezeigt, dass [http://www.yoga-vidya.de Yoga] und [[Meditation]] bei Depressionen sehr wirkungsvoll sind. Insbesondere [[Hatha Yoga]] verhilft dazu, seinen Körper besser zu spüren. Mit dem Körpergefühl kommt wieder ein Zugang zu den eigenen Emotionen, auch zur [[Freude]]. Yoga kann auch Psychotherapie sinnvoll ergänzen. | ||
Für [[Yoga bei Depression | Für [[Yoga]] bei Depression siehe unter dem Hauptartikel '''[https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/depression/ Yoga bei Depression]''' oder auch '''[https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/burnout-stress/ Yoga bei Burnout]''' | ||
==Depression als Nachwirkung einer körperlichen Erkrankung== | ==Depression als Nachwirkung einer körperlichen Erkrankung== |
Version vom 23. März 2016, 13:32 Uhr
Depression, wörtlich "Niedergedrücktheit", bezeichnet im umgangssprachlichen Gebrauch eine niedergedrückte Stimmung. In der Psychiatrie gilt die Depression als psychische Störung mit Niedergeschlagenheit als Hauptsymptom. Zahlreiche Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Yoga und Meditation bei Depressionen sehr wirkungsvoll sind. Insbesondere Hatha Yoga verhilft dazu, seinen Körper besser zu spüren. Mit dem Körpergefühl kommt wieder ein Zugang zu den eigenen Emotionen, auch zur Freude. Yoga kann auch Psychotherapie sinnvoll ergänzen.
Für Yoga bei Depression siehe unter dem Hauptartikel Yoga bei Depression oder auch Yoga bei Burnout
Depression als Nachwirkung einer körperlichen Erkrankung
Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev <mp3player>http://veganer-vegetarier.podspot.de/files/72-depressivitaet-nach-erkrankung-vegan-ueberwinden.MP3</mp3player>
Manche körperliche Erkrankungen hinterlassen Spuren im Energiesystem. Sie sind anstrengend für das Immunsystem, sie verbrauchen viel Prana, Lebensenergie und blockieren den Fluss der Lebenskraft. Und viele Behandlungen, Therapien, die körperlich notwendig und heilend sind, haben keine gute Wirkung auf Prana, Lebensenergie. So ist es gar nicht selten, dass Menschen nach einer schweren körperlichen Erkrankung, nach einem Unfall und anschließender Operation, müde werden, unter Schlappheit, Reizbarkeit, Lustlosigkeit und Depression leiden. Darum gibt es in Deutschland ja auch das Konzept der Rehaklinik, in der du wieder zu Kräften kommen kannst.
Hier kann eine sehr gesunde Ernährung Wunder bewirken. Es gibt mehrere Formen der Ernährung, die einen wieder zu Kräften kommen lassen kann. Dazu gehören Fasten, Rohkost, Trennkost, Monodiät, Ayurveda Kost. Am effektivsten, um nach einer körperlichen Erkrankung wieder zu Kräften zu kommen, dein Prana, deine Energie erhöhen kannst, ist ein Yoga Urlaub. Oder beginne mit einem Yogakurs in einem Yoga Vidya Zentrum oder bei einer Yogalehrerin. Wenn du Yoga kennst, intensiviere insbesondere das Pranayama, die Atemübungen. Adressen von Yogalehrern findest du unter http://www.yoga-vidya.de. Während des Podcasts bekommst du auch Tipps zur Autosuggestion, Affirmationen und Selbsthypnose, die oft gerade nach körperlicher Erkrankung sehr hilfreich sein können.
Wenn die Seele abstürzt - Die Depression als ein "Systemfehler" im Gehirn
Artikel von Lioba Groth
„Alles langweilt mich, alles ist mir egal, und am meisten hasse ich die Zombies in den U-Bahnen, die nicht mehr wissen, dass Sie einmal Träume gehabt haben“, so beschreibt es Veronika in der gleichnahmigen Buchverfilmung von Paul Coelho „Veronika beschließt zu sterben“ am Anfang des Films, als sie nach einem Selbstmordversuch in einer psychiatrischen Klinik landet. Veronika steht für den modernen Menschen, der versucht, es allen Recht zu machen, Eltern und Vorgesetzten, und die wahren Wünsche unterdrückt, dabei sich selbst verliert und zuletzt die Lebensfreude. Es ist das zwanghafte Streben nach Glück und Zufriedenheit in unserer modernen Gesellschaft, das krank machen kann, bis Körper und Seele erschöpft zusammensacken und wie ein Computer abstürzen.
Vortrag mit Sukadev: Depression - Ratschläge aus Yoga und Spiritualität
Ursachen, Definition und Symptome einer Depression
In der Forschung wird unterschieden zwischen einer akuten Depression und einer über eine Weile anhaltenden depressiven Verstimmung wie dem Winter- oder kurzzeitigen Babyblues. Beide Formen gehen über die reine schlechte Laune hinaus.
Stimmungsschwankungen hat jeder einmal und auch manchmal depressive Verstimmungen. Doch hält dieser Zustand über einen längeren Zeitraum an, spricht man von einer akuten Depression“.
„Bei den meisten Menschen beginnt Depression als eine Reaktion auf eine Tragödie, einen Rückschlag oder eine sonstige Wendung im Leben. Die Ereignisse, die am ehesten eine Depression verursachen, sind Verlusterfahrungen, Demütigungen und Niederlagen, die das Gefühl hervorrufen, in den Umständen gefangen zu sein.“ (Zitat aus: Der achtsame Weg durch die Depression, S. 29)
Es ist ein Teufelskreis, der letztlich darin besteht, dass man keine Bewältigungsstrategien mehr besitzt, um mit den Widrigkeiten des Lebens umzugehen und das ganze als Überbelastung empfindet und man nur noch erschöpft den ganzen Tag im Bett liegen und seine Ruhe haben möchte. Alltägliche Dinge bleiben liegen und irgendwann fällt selbst der einfache, kurze Weg zur Post oder zum Supermarkt unendlich schwer. Am Ende hat man sich selbst isoliert und man ist nicht mehr in der Lage, seinen Alltag zu meistern und verliert sich in Selbstmitleid bis hin zu Selbstmordgedanken, dann spricht man von Major = einer schweren Depression.
Die Symptome sind:
- Gefühle von Deprimiertheit, die den ganzen Tag andauern.
- Verlust der Freude an Dingen, die vorher Spaß gemacht haben
- Geringer Appetit und Gewichtsverlust
- Schlafstörungen und dadurch gesteigertes Schlafbedürfnis
- Verlangsamung oder Erregbarkeit oder Energieverlust
- Konzentrationsstörungen/übertriebene Impulsivität, die von Anderen als Unentschlossenheit/Unfähigkeit zu (rationalem) Denken betrachtet werde kann.
- Gefühle von Wertlosigkeit bis hin zu Selbstmordgedanken und Selbstmordversuch
Anatomie einer Depression aus medizinisch-psychologischer Hinsicht
Depression und das Nervensystem
In der Forschung ist nachgewiesen, dass ein Ungleichgewicht aus neurobiologischer Sicht im Gehirn unter einer Depression besteht. Unser Gehirn hat viele tausende Nervenzellen und diese haben Zellkörper, die sich widerrum mit anderen verbinden. Elektrische Impulse gehen davon aus und senden bestimmte Botenstoffe wie Serotonin und Dopamin ans Hirn, von wo aus alles gesteuert wird beim Menschen: Denken, Fühlen, Handeln – die gesamte Selbstregulation (vgl. dazu S. 52/53 Schaubild in: „Depressionen überwinden – Niemals aufgeben“- Hrs. Stiftung Warentest, 6. Auflage). Besteht eine Störung bei diesem Übertragungsmechanismus bzw. dieser wichtigen chemischen Botenstoffe, führt dies zu „Major Depression“. (Dieser Begriff wird medizinisch verwendet für eine Akute Depression).
Man kann vereinfacht sagen, dass durch das Fehlen dieser wichtigen Botenstoffe wie Serotonin, Noradrenalin dies zu diesem biochemischen Ungleichgewicht führt, der sich auf Körper und Psyche negativ wie in den vormals beschriebenen Symptomen zeigt. Forscher sagen einerseits, dass es „Depressionsgene“ geben könne, andererseits könne diese Störung durch eine chronische Überbelastung oder besonders einschneidende Lebensereignisse wie Trennung/Tod eines geliebten Menschen oder anderer Traumata wie ein Hirnschädeltrauma nach einem Autounfall oder (stark negativ geprägten) Kindheitserinnerungen/Erlebnissen zu den Ursachen von Depressionen herbeiführen. All diese Faktoren sind letztlich Stressoren, die nicht gesundheitsförderlich sind und die Entstehung von Depressionen fördern. Mindestens 15% der Bevölkerung in Deutschland hat schon einmal im Leben eine solche Depression erlitten.
Betroffene Hirnareale bei einer Depression und ihre Auswirkungen
Welche Funktionsbereiche sind genau betroffen bei einer Depression? Forscher sprechen von einer affektiven Störung in diesem Sinne und sie betrifft die linke Hirnhälfte. Dort befindet sich das limbische System (Begriff nach Dr. Daniel Amen, Neurowissenschaftler in den USA), das für unsere emotionale Grundstimmung verantwortlich ist und in der Hirnmitte liegt. Das tiefe limbische System ist neben den Schläfenlappen an der Speicherung von emotionalen Erinnerungsbildern mitbeteiligt, die sich je nach Aktivität (erhöht oder nicht) negativ oder positiv auf unsere Grundstimmung auswirken können. Zum Beispiel reguliert es unsere tägliche Motivation zum Aufstehen und steuert zudem Appetit- und Schlafrythmus. Auch wie nah wir Menschen an uns heran lassen (Bindungsmechanismus/Sozialverhalten anderen gegenüber) reguliert das limbische System.
Bei einer akuten Depression besteht eine überhöhte Aktivität im limbischen System und führt eben dazu, dass man morgens keine Motivation/starke Antriebslosigkeit empfindet und zu negativen Gedanken und Körpergefühl insgesamt kommt.
„Das tiefe limbische System, besonders der Hypothalamus an der Basis des Hirns, ist verantwortlich für die Umsetzung des Gefühlzustandes in physische Empfindungen wie Entspannung oder Spannung(... ) Wenn das limbische System eingeschaltet ist, gewinnen meist die Emotionen die Oberhand. Wenn es sich beruhigt, ist eine stärkere Aktivierung im Cortex möglich. Laufende Forschungen zeigen einen Zusammenhang zwischen Depression und erhöhter Aktivität im limbischen System und einer Abschaltung des präfrontalen Cortex, besonders linksseitig.“ Dr. Daniel G. Amen (Das glückliche Gehirn, Goldmann Verlag, S. 72/73).
Das limbische System ist also eine Art Schaltzentrale für das Emotionale und steht in enger Verbindung zum präfrontalen Cortex (Aufsichtsorgan n. Amen), welcher Teil des Hirns für das rationale Denken und Problemlösungsdenken verantwortlich ist. Der PFC filtert Emotionen in genauere Zustände wie Angst, Freude oder Trauer und reguliert diese Impulse in allgemeiner Form, so dass die Person im gesunden Zustand mit „Kopf und Gefühl“ handelt. Liegt ein Ungleichgewicht in einem der beiden Bereiche vor, kann es zu folgenden Symtomen mit Eintreten der Depression kommen:
Im PFC Bereich kommt es zu unkontrollierten Taten, dass man Dinge sagt oder macht, die man später bereut (gegenüber Vorgesetzten, Familien, Freunden) und dass man immer die gleichen Fehler macht, das widerrum negatives Denken und Gefühle evoziert. Der innere Wächter ist nicht mehr vorhanden bzw. vorübergehend ausgeschaltet. Insgesamt kommt es zu einer „Gefühlsarmut“, im „depressiven“ Gehirn entwickelt sich eine „Mir ist alles egal“ Haltung. An diesem Punkt angekommen, kann nur noch eine Therapie in Kombination mit Medikamenten helfen.
Wege aus der Depression – Behandlungsmöglichkeiten und Alternativen
Die kognitive Therapie als „Umprogrammierung“ des Denkens und Fühlens
In der Forschung gibt es verschiedene Therapieansätze, hier seien nur die erwähnt, die speziell zur Depressionsbehandlung entwickelt worden sind und von Krankenkassen übernommen werden. Dazu gehört die kognitive Verhaltenstherapie, aus der Tiefenpsychologie stammend. Bei diesem Therapieansatzverfahren geht es um eine „Umprogrammierung“ im Gehirn; das heißt der Patient soll lernen, seine destruktiven und negativen Denk- und Verhaltensmuster durch positivere zu ersetzen und in seinem alltäglichen Leben anzuwenden. Es geht nicht darum, von Pessimisten zum Superoptimisten zu werden, sondern realistischere Denk- und Verhaltensweise zu erlernen.
Im Erstgespräch wird die Situation des Patienten analysiert und eine Stressanalyse durchgeführt. In 20 bis 45 Sitzungen lernt der Patient:
- schrittweise mehr zu tun, um aus der Antriebslosigkeit herauszukommen
- mehr angenehme Aktivitäten in sein Leben einzubauen
- (Realistische) Tages- und Wochenpläne zu erstellen und umzusetzen
- Der Situation angemessenes Denken und Verhalten zu erlernen und zwar in Form von Hausaufgaben, die in realen Situationen erprobt werden.
Das Ziel ist es also, negative Denk- und Verhaltensweisen durch realistischere zu ersetzen. Tritt zum Beispiel der negative Gedanke auf, die sogenannten „ANTS – ANTS sind zynische, trübsinnige und klagende Gedanken, die scheinbar von selbst kommen.“ Daniel G.Amen (S. 92ff. Das glückliche Gehirn) Bei der Verhaltenstherapie versucht der Therapeut den Patienten in positivere Gedanken hin zu motivieren mithilfe von Übungen, zum Beispiel schreibt man negative Leitsätze auf und rechts daneben in eine Spalte, wie man diese verinnerlichten Sätze positiver umformulieren könnte:
- Ich darf nicht egoistisch sein – vs. Ich darf mir meine Wünsche zugestehen (vgl. S. 112f. Gudrun Görlitz, Selbsthilfe bei Depression, Klett-Cotta Verlag)
- Ich muss immer perfekt sein, um geliebt zu werden- vs. Ich bin ich und kenne meine Stärken und Schwächen.
- Ich bin unwichtig – vs. Ich bin stark und komme mit vielen Dingen des Lebens klar.
Amen betont, wie wichtig das Zusammenspiel von Denken und Fühlen ist, wie mächtig sich das auf den Körper auswirken kann. Denke ich negativ, fühle ich mich auch schlecht und lasse sprichwörtlich Kopf und Schultern hängen. Negative Gedanken sind „Verschmutzung des Hirns“, und zwar des limbischen Systems.
In der Verhaltenstherapie lernt man, sich diese Denkweise abzutrainieren und ein gesünderes Denken und Fühlen zu entwickeln. Ist die Depression so stark, werden Medikamente begleitend eingenommen.
Medikamentöse Behandlung von Depressionen – Prozac als bekanntestes Mittel
„Antidepressiva greifen also direkt an der „Kommunikationsstelle“ der Nervenzellen, dem synaptischen Spalt, an und erhöhen dort die Konzentration und damit die Wirkung der körpereigenen Botenstoffe. Nach heutigem Erkenntnisstand gibt es im Wesentlichen zwei Botenstoffe, die an der Depressionsentstehung beteiligt sind: Noradrenalin und Serotonin. Auch dem Botenstoff Dopamin werden depressionslösende Eigenschaften zugeschrieben. Die meisten Antidepressiva wirken auf diese Stoffe, entweder indem sie deren Abbau oder ihre Wiederaufnahme hemmen.“ (S. 104/Ratgeber: Depressionen überwinden)
Zu diesen Medikamenten gehört Fluoxetin (20-40mg) pro Tag. Es habe ein breiteres Indikationsspektrum als die Anderen und sei besser verträglich. Insgesamt bewirken die SSRI Hemmer (u.a. Paroxetin, Fluvoxamin) neurophiosologisch in folgenden Regionen des Mittelhirns (vgl. S.71/M.Lasar/U.Trenckelmann (Hrsg: „Depressionen – Neue Befunde aus Klinik und Wissenschaft 2000“):
- Aktivierung der serotognergen Bahn 1- zum präfrontalen Cortex (antidepressive Wirkung)
b)Aktivierung der serotonergen Bahn 2- zu den Basalganglien (Steuerung der Geschwindigkeit des Körpers (n.Amen): haben eine zwangslindernde Wirkung (Beispiel Panik/Angsstörungen)
- Aktivierung der serotonergen Bahn 3 – zum Hippocampus/limbischen Kortex (Steuerung von Denken und Fühlen) – haben eine antipathische Wirkung
- Aktivierung der serotonergen Bahn - zum Hypothalamus – haben eine antibulimische Wirkung.
Es sei hier darauf hinzuweisen, dass alle Teile des Hirns zusammenwirken und somit wirkt Fluoxetin als breites Mittel bei der Depressionsbehandlung, da viele Patienten auch unter Angst- und Panikstörungen zugleich als Symtom leiden können. Fluoxetin wird allgemein als Prozac bezeichnet und überwiegend in den USA verkauft. Dieses Medikament ist beliebt geworden, macht jedoch entgegen Kritiker nicht in dem Sinne abhängig, sollte aber langsam und stetig abgesetzt werden, nicht von einem Tag auf den Anderen, ansonsten ist das Rückfallrisiko sehr hoch. Auch wirkt es nicht wie eine Aspirin, sondern erst nach ein bis zwei Wochen nach Beginn der Einnahme beginnt es zu wirken. Mindestens 6- 18 Monate lang sollte es eingenommen werden, je nach Depressionsgrad.
Sonstige Behandlungsmöglichkeiten/Alternativen
Neben der medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlung ist in der Forschung auch der Einfluss von Ernährung und sportlicher Betätigung nachgewiesen worden. Laufen als Bewegungstherapie, als ein Weg, um Körper und Psyche wieder in Einklang zu bringen.
Zertifizierte Lauftherapeuten vom Verband der Lauftherapeuten bieten ein solches Programm an. Individuell abgestimmt auf die Kondition der Person wird ein Trainingsplan erstellt, denn es soll zu keiner Überbelastung kommen. Das Ziel des lauftherapeutischen Trainings ist es, dem Patienten Tools beizubringen, wie man langfristig den Körper fit halten kann und dass Bewegung Freude macht. Das Lauftraining beinhaltet eine Kombination aus Ausdauer- und Koordinationsschulungsübungen sowie eine mentale Betreuung. Bei der mentalen Betreuung werden pädagogische Inhalte vermittelt, sodass langfristig der Patient lernen soll, aus Eigenantrieb und Verantwortlichkeit für den eigenen Gesundheitszustand etwas zu tun. Gesundheitsprävention ist somit das Oberziel und soll Erkrankungen vorbeugen oder das Risiko für Rückfälle mindern.
Ayurveda bei Burnout - Vortrag von Hans Heinrich Rhyner
Auch eine Ernährungsumstellung kann bei einer Depression hilfreich sein und auch langfristig vor Rückfällen vorbeugen. Dass auch die Ernährung eine große Rolle auf unser biochemisches Gleichgewicht besitzt, haben Forscher in den USA herausgefunden; dass zum Beispiel eine einseitige Ernährungsweise wie permanenter Fast Foodkonsum das Risiko für Depressionen steigert. Dann ist es kein Wunder, dass Prozac in den USA als „Allheilmittel“ verschrieben wird, sodass die Patienten auch weniger essen und der Appetit gezügelt wird. Eine schlechte Ernährung führt zu einem niedrigeren Spiegel von Norepinephrin und Dopamin, (weshalb auch gerne Schokolade gegessen wird).
Zu viel Kohlehydrate wie Brot, Nudeln und Süßigkeiten, auch die Schokolade, sollten verzichtet werden. Stattdessen ist es ratsamer, mehr Eiweiß wie Tofu, Hülsenfrüchte etc. zu sich zu nehmen, sowie viele Vitaminhaltige Nahrung (B-Vitamin). Kohlehydrathaltige Nahrungsmittel nur bei einem geringen Serotoninspiegel wie bei Stimmungsschwankungen und dann am besten nur Vollkornknäckebrot. Eine wichtige Säure spielt die Aminosäure wie Tyrosin (1000-1500mg pro Tag sowie DL-Phenylalanin und zwar 400mg 3x täglich, betont Daniel. G. Amen (vgl. S.131f.). Es sollte natürlich nur unter ärztlicher Beratung vom Hausarzt eingenommen und kontrolliert werden.
Ist die Depression nicht so stark (leicht bis mittelstark), kann auch eine Lichttherapie in Kombination mit dem pflanzlichen Mittel Johanniskraut als Behandlung durchgeführt werden. Auffällig ist auch hierbei ein erhöhtes Schlafbedürfnis und ein Heißhunger auf Kohlenhydrate, doch Finger weg von der Schokolade. Diese erhöht nicht wirklich den Dopaminspiegel im Hirn, es ist mehr ein Placebo-Effekt, der im Körper und Geist eintritt. Die Lichttherapie kann man auch gut zuhause machen, wichtig ist ein regelmäßiger Zeitraum (täglich eine Stunde lang in diese Licht blicken, es sind spezielle Lampen mit 2500 bis 1000 Lux (Maßeinheit für den Grad der Helligkeit des Lichts. Gelegentliche Nebenwirkungen sind Gereiztheit und trockene Augen. Auch das pflanzliche Mittel Johanniskraut hat leichte Nebenwirkungen wie Lichtempfindlichkeit und eine verstärkte Müdigkeit. Dennoch sind beide gute alternative Behandlungsmethoden bei saisonal bedingten Depressionen wie dem so genannten Winterblues. Abschließend sei hier auch die Musiktherapie (Klassikmusik wie Mozart) zu erwähnen, besonders bei affektiven Störungen wie ADS (vgl. Journal of Arts Medicine, 1995). Auch Autogenes Training und sogar Yoga können mittlerweile als ergänzende Methoden bei einer Depression miteinbezogen werden. Depression ist kein Lebensschicksal, sondern zu einer ernsthaften Volkskrankheit geworden, die mitunter zur Selbsttötung aus Verzweiflung führen kann wie das traurige Beispiel des Hannoveraner Nationaltorwarts Robert Enke gezeigt hat.
Quellen
- Stiftung Warentest: „Depressionen überwinden - niemals aufgeben!6.Auflage /Hrsg.: Günter und Rose-Riecke Niklewski
- Dr. Daniel G.Amen: „Das glückliche Gehirn – So nehmen Sie Einfluss auf die Gesundheit Ihres Gehirns – Ängste, Agressionen, Depressionen überwinden. Neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung, Goldmann Verlag, München 2010.
- M.Lasar, U. Trenckmann (Hrsg.:): „Depressionen – Neue Befunde aus Klinik und Wissenschaft, Pabst Verlag 2000.
- Mark Williams, Jon Teasdale, Zindal Segal & Jon Kabat-Zinn: Der achtsame Weg durch die Depression, Arbor Verlag.
- Gudrun Görlitz: Selbsthilfe bei Depressionen – ein praktischer Ratgeber. Klett-Cotta Verlag
- Paul Coelho: Veronika beschließt zu sterben, Roman, Diogenes Verlag
- Gleichnamige Buchverfilmung 2010: VeroniKa decides to die – USA (2009/2010 mit Sarah Michelle Gellar (feinfühlig und poetisch erzählter Film der Geschichte der Veronika Deklava)
Weiterführende Literatur
- David Servan-Schreiber: Die neue Medizin der Emotionen – Stress, Angst, Depression: Gesund werden ohne Medikamente, Goldmann Verlag
- AaronT. Beck et. al: Kognitive Therapie der Depression, Standardwerk zur Depression.
- Alain Ehrenberg: Das erschöpfte Selbst-Depression und Gesellschaft in der Gegenwart, Suhrkamp Verlag (Philosophische Essays)
Diabetes als Ursache für depressive Verstimmung erkennen, vermeiden und behandeln
Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev <mp3player>http://veganer-vegetarier.podspot.de/files/65-diabetes-verhindern-als-veganer.MP3</mp3player>
Diabetes kann Ursache für depressive Verstimmungen und Reizbarkeit sein. Daher gilt es bei auftauchender Müdigkeit und Schlappheit, zu überprüfen, ob du unter Diabetes leidest. Das schöne ist: Veganer werden bewussster. Insbesondere wenn du auch ein gesunder Veganer wirst, der natürlich merkst du eher, was mit dir los ist. Wenn du eben nicht alle Stimmungsveränderungen mit Zucker, Alkohol, Koffein, Zigaretten übergehst, dann merkst du eher, wenn etwas nicht stimmt.
Die gute Nachricht: Wer vegan lebt, ausreichend Bewegung hat und Übergewicht vermeidet, kann sein Diabetes-Risiko erheblich senken. Die schlechte Nachricht ist: Auch wenn Lebensstil das Diabetes-Risiko erheblich senken kann, ist es nicht immer leicht, das konsequent durchzuhalten. Und manchmal braucht man eben die Diabetes Medikamente.
Sukadev Bretz gibt dir in diesem Podcast einige Informationen zum Thema Diabetes und was du tun kannst, wenn du einen diagnostizierten Diabetes hast. Es gibt zwei Formen von Diabetes, dieser Podcast behandelt insbesondere Diabetes Mellitus bzw. Diabetes vom Typ 2, früher auch Altersdiabetes genannt. Diabetes ist behandelbar durch Ernährungsumstellung, durch mehr sportliche Aktivität und durch Yoga. Manchmal ist aber auch medikamentöse Behandlung notwendig. Hier wieder der Hinweis: Dieser Podcast ist nicht als Ersatz für ärztliche Diagnose und Behandlung zu verstehen. Er ist vielmehr eine Anregung dafür, gezielt mit einem Arzt zu sprechen und körperliche Ursachen für Depression abklären zu lassen.
Siehe auch
- Wissenschaftliche Studien: Depression und Meditation
- Wissenschaftliche Studien: Depression und Yoga
- Wissenschaftliche Studien: Burnout und Yoga
- Burnout
- Niedergeschlagenheit
- Krankheit
- Gesundheit
- Meditation
- Lebensfreude
- Zufriedenheit
Weblinks
- Hauptartikel Yoga bei Depression
- Hauptartikel Yoga bei Burnout
- Psychologische Yogatherapie Beratung bei Depression
- Umgang mit Depression Podcast, http://depression.podspot.de/rss
Yoga Seminare bei Depression
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