Maricha: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 62: Zeile 62:
*[[Tamil]]: மிளகு miḷaku  
*[[Tamil]]: மிளகு miḷaku  


*[[Sanskrit]]: ''Maricha'', [[Tikshna]], [[Kola]], [[Kolaka]], [[Krishni]], [[Ushana]], [[Shyamavalli]], [[Shleshmaghni]]; '''weißer Pfeffer''' (geschälter vollreifer Schwarzer Pfeffer: [[Shvetamaricha]], [[Sitamaricha]], [[Sitakhya]], [[Sitavallija]], Bahula
*[[Sanskrit]]: ''Maricha'', [[Tikshna]], [[Kola]], [[Kolaka]], [[Krishni]], [[Ushana]], [[Shyamavalli]], [[Shleshmaghni]]; '''weißer Pfeffer''' (geschälter vollreifer Schwarzer Pfeffer): [[Shvetamaricha]], [[Sitamaricha]], [[Sitakhya]], [[Sitavallija]], Bahula





Version vom 17. Januar 2014, 14:20 Uhr

1. Maricha (Sanskrit: मरिच marica u. मरीच marīca m. u. n.) eine Heil- und Gewürzpflanze aus der Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae): Pfeffer, Schwarzer Pfeffer (Piper nigrum); Pfefferkorn; Majoran (Maruvaka); Strychnos potatorum (Kataka); ein wohlriechender Stoff (Kakkolaka).


2.Maricha (Sanskrit: मारीच mārīca m. u. n.) ein königlicher Elefant; Kubeben-Pfeffer (Kakkola); Name eines Dämons (Rakshasa), der ein Minister Ravanas war; eine Ansammlung von Pfefferstauden (n.).


Rama und Laksmana stellen sich den Dämonen Maricha und Subahu.

Maricha im Ramayana

In dem hinduistischen Epos Ramayana ist Maricha ein Dämon, der von Rama getötet wurde. Er ist ein Onkel von Ravana. Mit seiner Unterstützung konnte Ravana Sita entführen. Maricha, sein Bruder Subahu und seine Mutter Tataka waren durch einen Fluch zu Dämonen geworden. Maricha verbrachte seine Zeit damit, Weise zu drangsalieren. In seinem früheren Leben war Maricha Bediensteter von Jaya-Vijaya. Dieser war Torwächter von Vaikuntha, dem Himmelreich Vishnus. Eines Tages fiel er in Ungnade und wurde von Vishnu verwünscht, auf der Erde als Dämon geboren zu werden. Rama wird ihn töten, dadurch wird der Fluch aufgelöst, und er kann wieder nach Vaikuntha zurückkehren.

Herkunft

Maricha war der Sohn des Dämonen Sumali und der Yaksha Prinzessin Tataka. Tataka war die Tochter von König Suketu, dem sie aufgrund seiner Bitte an Brahma nach einem Kind geboren wurde. Marichas jüngerer Bruder hieß Subahu. Die Brüder waren von gutem Charakter. Sie wurden in Magie unterrichtet.

Einst griff Sumali den Ashram des Weisen Agastya an. Mit seiner Yogakraft verbrannte dieser Sumali. Als Tataka davon erfuhr, griff sie mit ihren Söhnen Agastya an, um den Tod Sumalis zu rächen. Der Weise verwünschte die drei zu Dämonen. Sie machten sich auf in die Unterwelt, um vom dortigen Anführer, Hilfe zu erbitten. Er ging mit ihnen zu Ravana, dem Dämonenkönig von Lanka. Ravana half den Dreien die Staaten Malaja und Karusha zu besetzen. Die Staaten lagen am Sarayu Fluss nahe dem Zusammenfluss mit dem Ganges. Die Drei zerstörten die Staaten und verwandelten sie in dichten Wald, den Tatakawald. Götter, Dämonen und Menschen, sogar die Sonne und die Wolken trauten sich nicht in die Nähe des Tatakawaldes. Maricha und Subahu drangsalierten die Weisen der Region und zerstörten deren Feueropfer, indem sie es Blut und Fleisch regnen ließen.

Rama bei Vishvamitras Feueropfer

Der Weise Vishvamitra lebte mit seinen Schülern in der Nähe des Tarakawaldes. Er konnte die Störungen durch Tataka und ihren Söhnen nicht länger ertragen und wandte sich an Dasharatha, den König von Ayodhya. Dasharatha sandte seine Söhne Rama und Lakshmana, um die Opfer des Weisen zu schützen. Als Vishvamitra und die beiden Prinzen durch den Tatakawald gingen, griff Tataka an. Rama und Lakshmana töteten sie. Vishvamitra begann sein sechs Tage dauerndes Opfer, das die Prinzen bewachten.

Während der ersten fünf Tage blieb alles ruhig, doch am sechsten Tag griffen Maricha und sein Bruder Subahu zusammen mit einer Horde Dämonen an und versuchten das Opfer zu zerstören, indem sie es Blut und Fleisch regnen ließen. Rama schoss seine Pfeile auf Maricha, er wurde in die Brust getroffen und weit auf das Meer hinausgeschleudert. Auch Subahu und die anderen Dämonen wurden getötet. Das Opfer konnte erfolgreich zu Ende geführt werden.

Rama im Dandakawald

Rama, Lakshmana und Sita waren für 14 Jahre ins Exil geschickt worden. Ramas Stiefmutter, Kaikeyi, hatte König Dasharatha dazu gezwungen. Sie zogen durch den Dandakawald, der südlich von Ayodhya lag und bauten sich an den Ufern des Godavari Flusses einen Ashram.

Wenn Maricha sich mit Ravana unterhält, erinnert er sich an eine Geschichte, die keine einzelne Begebenheit im Ramayana darzustellen scheint. Maricha kam zurück in den Dandakawald und verkleidete sich in ein Ungeheuer mit flammender Zunge und zwei scharfen Hörnern. Begleitet wurde er von zwei Dämonen in Gestalt von Tieren. Sie aßen Menschenfleisch, reisten zu Pilgerstätten und drangsalierten die Asketen, töteten sie und tranken ihr Blut. Eines Tages sah Maricha Rama, Lakshmana und Sita. Er erinnerte sich an seine letzte Begegnung und griff Rama wieder an, zusammen mit seinen dämonischen Begleitern. Rama schoss drei Pfeile, tötete Marichas Gefolge doch ein Pfeil verfehlte sein Ziel, Maricha blieb unverletzt und konnte fliehen. Maricha wurde in einen Heiligen verwandelt, lebte als Asket und gründete einen Ashram. Er fürchtete Rama sein Leben lang.

Das goldenen Reh und Sita

Eines Tages machte Surpanakha, die Schwester von Ravana, Rama einen Heiratsantrag. Rama lehnte ab und schickte sie zu Lakshmana, der ebenfalls ablehnte. Verärgert griff Surpanakha Sita an, Lakshmana nahm sein Schwert und schlug ihr die Nase ab. Surpanakha ging zu ihrem Bruder Khara, der sieben Dämonenarmeen zu Rama schickte, sie wurden besiegt. Dann griff Khara persönlich mit 14.000 Soldaten an, doch auch diese wurden bis auf einen, Akampana, getötet. Akampana und Surpanakha flohen nach Lanka. Sie erzählte Ravana von Sita und beschrieben sie als würdige Ehefrau für ihn, er solle sie entführen und heiraten.

Ravana überlegte, was als nächstes zu tun sei. Er flog in seinem fliegenden Wagen zu seinem Onkel Maricha. Maricha lebte in einer abgelegenen Einsiedelei an der Küste. Ravana informierte Maricha über den Tod von Khara und dessen Armee und vom Vorschlag Surpanakhas. Er bat Maricha, sich in ein goldenes Reh zu verwandeln und in der Nähe von Ramas Wohnort zu grasen. Wenn Sita das Reh sieht, wird sie sicher Rama und Lakshmana bitten, es für sie zu fangen. Sobald Sita allein ist, werde Ravana sie entführen. Rama zu töten, wäre für Ravana ein Leichtes. Maricha, der Ramas Stärke bereits erfahren hatte, erschrak zutiefst über diesen Plan. Er versuchte Ravana umzustimmen, erzählte ihm von der Rechtschaffenheit Ramas und von dessen Mut und von den möglichen Konsequenzen für Ravana, Lanka und die Gesellschaft der Dämonen. Zum Beweis erzählte er von seinen Begegnungen mit Rama.

Ravana allerdings interessierten Marichas Worte keineswegs. Im Gegenteil, er war aufgebracht, da Maricha Rama pries und seinen Mut in Frage stellte. Ravana stellte klar, dass er Sita entführen werde, mit oder ohne Hilfe Marichas. Er erklärte den Plan nochmals und versprach Maricha die Hälfte des Königreiches Lanka, wenn sie zurück seien. Ravana ging davon aus, dass Maricha durch Rama getötet würde. Maricha stimmte zu, doch wiederholte er noch einmal seine Einwände und zeigte die Gefahren auf. Er prophezeite seinen Untergang und den Ravanas, Lankas und der Dämonen.

Maricha und Rama machten sich auf zu Ramas Ashram. Maricha verwandelte sich in das goldene Reh und graste so nahe dem Ashram, dass Sita ihn sehen musste. Die anderen Tiere des Waldes spürten, dass mit diesem Reh etwas nicht stimmte und rannten aus dem Wald. Maricha sah Sita beim Blumen pflücken und ging zu ihr. Wie erwartet wollte Sita das Reh haben und bat Rama und Lakshmana, es zu fangen. Lakshmana wunderte sich über dieses seltsame Reh und ahnte, dass das ein faules Spiel von Maricha sein müsse. Sita bestand darauf, das Reh als Haustier haben zu wollen. Rama ahnte ebenfalls, dass es sich bei dem Reh um Maricha handelte, und es seine Pflicht war ihn zu töten. Er bat Lakshmana bei Sita zu bleiben, während er das Reh töten wollte.

Maricha rannte weg vom Ashram und Rama folge ihm. Nachdem sie weit im Wald waren, blieb das Reh unter einen Baum stehen. Rama erschoss es mit seinem Pfeil. Maricha verwandelte sich in seine wahre Gestalt, er imitierte die Stimme Ramas und rief: ‚Sita! Lakshmana!‘ Sita hörte dies und bat Lakshmana Rama zu suchen. Lakshmana sagte, dass niemand Rama etwas anhaben könne, doch Sita war so in Sorge, dass Lakshmana sich überreden ließ. Als Lakshmana weg war, erschien Ravana und nahm Sita mit.

Die Pflanze Maricha (Schwarzer Pfeffer)

Maricha im Ayurveda

In der Charaka Samhita (Sutra Sthana 4.9, 11, 13, 17) gilt Maricha (Piper nigrum) im Rahmen der Aufzählung der 50 Mahakashayas als Dipaniya, Krimighna, Shirovirechanopaga und Shulaprashamana.

Namen und Synonyme

  • deutsche Namen: Schwarzer Pfeffer, Echter Pfeffer, Pfefferstrauch
  • englischer Name: black pepper
  • lateinischer Name: Piper nigrum
  • Hindi: काली मिर्च kālī mirc
  • Tamil: மிளகு miḷaku


Siehe auch

Literatur

Weblinks

Multimedia

Geschichten aus dem Ramayana

<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/129_Ramayana.mp3</mp3player>