Sanskrit Kurs Lektion 68: Unterschied zwischen den Versionen

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*Der Nominativ ([[Prathama]]) '''vaṇij''' ist das logische Subjekt (Agens, [[Kartri]]) der Verbalhandlung '''vasati'''.
*Der Nominativ ([[Prathama]]) '''vaṇij''' ist das logische Subjekt (Agens, [[Kartri]]) der Verbalhandlung '''vasati'''.


*Die Verbform '''vasati''' "er lebt" ist die 3. Person Singular [[Indikativ]] (Präsens [[Aktiv im Sanskrit|Aktiv]] bzw. [[Parasmaipada]]) der Verbalwurzel [[vas]] "wohnen, leben".
*Die [[Sanskrit Verb|Verbform]] '''vasati''' "er lebt" ist die 3. Person Singular [[Indikativ]] (Präsens [[Aktiv im Sanskrit|Aktiv]] bzw. [[Parasmaipada]]) der Verbalwurzel [[vas]] "wohnen, leben" (1. bzw. [[Bhu Klasse]]).


*Die [[Nipata|Partikal]] '''sma''' verleiht der Verbform, hinter der sie steht, die Bedeutung der Vergangenheit: "(er) lebt" wird zu "(er) lebte".
*Die [[Nipata|Partikal]] '''sma''' verleiht der Verbform, hinter der sie steht, die Bedeutung der Vergangenheit: "(er) lebt" wird zu "(er) lebte".
*'''[[Sandhi]]''': Die Form '''kasmiṃś cin''' steht für '''kasmin cid''' (vgl. die obige Übersicht]]), da ein '''n''', auf das ein '''c''' folgt, zu [[Anusvara]] wird, nach dem zusätzlich ein palatales '''ś''' eingefügt wird. Das '''d''' von '''cid''' wird an ein folgendes '''n''' (in '''nagare''') angeglichen, d.h. assimiliert. Die Form '''kaś cid''' steht für '''kaḥ cid''', da [[Visarga]] '''ḥ''' vor stimmlosem palatalem '''c''' zu '''ś''' wird. Die Form '''vaṇig''' steht für '''vaṇij''', da ein auslautendes '''j''' zu stimmlosem '''k''' wird, welches wiederum vor stimmhaftem [[Konsonant]] (hier: '''v''' ) zu stimmhaftem '''g''' wird.


==Seminare==
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Version vom 11. Juni 2017, 18:42 Uhr

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze und -verse in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.

Indefinitpronomen

Ein Indefinitpronomen bzw. unbestimmtes Fürwort wird benutzt, um etwas zu verallgemeinern. Hierzu zählen Wörter wie "jemand, niemand, alle" usw.

Durch Anfügen der Partikel cid (Chid) an das (deklinierte) Interrogativpronomen ka (Ka) bzw. kim (Kim) entsteht ein Indefinitpronomen mit der Bedeutung "jemand", "irgendein", "ein gewisser" bzw. "etwas, ein gewisses". Dabei sind die Wohllautregeln des Sandhi zu beachten:

  • kaś cit "jemand, irgendein, ein gewisser" (m.)
  • kā cit "jemand, irgendeine, eine gewisse" (f.)
  • kiñ cit "etwas, irgendein, ein gewisses" (n.)

Das Indefinitpronomen wird wie ein Adjektiv dekliniert. Es stimmt mit seinem Bezugswort in Fall (Kasus), Zahl (Numerus) und Geschlecht (Genus) überein:

  • kaś cit puruṣaḥ "irgendein Mann", "ein gewisser Mann" (m.)
  • kā cit strī "irgendeine Frau", "eine gewisse Frau" (f.)
  • kiñ cit kulam "irgendeine Familie", "eine gewisse Familie" (n.)


Übersicht: Singular der Indefinitpronomen ka und kim mit cid

Die folgende Übersicht enthält alle Kasusformen des Singular Maskulinum und Neutrum des Indefinitpronomens mit cid (die männlichen und sächlichen Formen unterscheiden sich nur im Nominativ und Akkusativ, wo es im Neutrum kim lautet):

Fall (Kasus) Sanskritname Singular m. / n. (ohne Sandhi) Singular m. / n. (mit Sandhi) Übersetzung
1. Nominativ Prathama kaḥ + cid / kim + cid kaś cit / kiñ cit irgendein / irgendein
2. Akkusativ Dvitiya kam + cid / kim + cid kañ cit / kiñ cit* irgendeinen / irgendein
3. Instrumental Tritiya kena + cid kena cit mit irgendeinem
4. Dativ Chaturthi kasmai + cid kasmai cit irgendeinem, für irgendeinen
5. Ablativ Panchami kasmāt + cid kasmāc cit von irgendeinem
6. Genitiv Shashthi kasya + cid kasya cit irgendeines
7. Lokativ Saptami kasmin + cid kasmiṃś cit bei / in / auf irgendeinem

*Anmerkung: Anstelle des Klassennasals ñ wird auch Anusvara geschrieben: kaṃ cit* (m.), kiṃ cit* (n. Kinchid). Das stimmhafte d von cid wird im absoluten Auslaut zu stimmlosem t.


Negation mit Na

Durch Voranstellen der Negativpartikel na (Na) werden Wörter wie "niemand, kein" gebildet:

  • na kaś cit "niemand, keiner" (m.)
  • na kā cit "niemand, keine" (f.)
  • na kiñ cit "nichts, kein" (n.)


  • na kaś cit puruṣaḥ "kein (einziger) Mann" (m.)
  • na kā cit strī "keine (einzige) Frau" (f.)
  • na kiñ cit kulam "keine (einzige) Familie" (n.)


Übung 1

  • Devanagari: कस्मिंश्चिन्नगरे कश्चिद्वणिग्वसति स्म |
  • wissenschaftliche Transliteration: kasmiṃś cin nagare kaś cid vaṇig vasati sma |
  • vereinfachte Transkription: kasmimsh chin nagare kash chid vanig vasati sma |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: In einer gewissen (Ka Chid, Lok. Sg. n.) Stadt (Nagara, Lok. Sg. n.) ein gewisser (Ka Chid, Nom. Sg. m.) Kaufmann (Vanij, Nom. Sg. m.), lebte (vas, Verb + Sma, Partikel), d.h. "In einer gewissen Stadt lebte einmal ein gewisser Kaufmann."

Erläuterungen

  • Das Indefinitpronomen kasmiṃś cid bezieht sich auf das Substantiv nagare und steht daher ebenfalls im Lokativ Singular Neutrum.
  • Das Indefinitpronomen kaś cid bezieht sich auf das Substantiv vaṇij und steht daher ebenfalls im Nominativ Singular Neutrum.
  • Der Nominativ (Prathama) vaṇij ist das logische Subjekt (Agens, Kartri) der Verbalhandlung vasati.
  • Die Partikal sma verleiht der Verbform, hinter der sie steht, die Bedeutung der Vergangenheit: "(er) lebt" wird zu "(er) lebte".
  • Sandhi: Die Form kasmiṃś cin steht für kasmin cid (vgl. die obige Übersicht]]), da ein n, auf das ein c folgt, zu Anusvara wird, nach dem zusätzlich ein palatales ś eingefügt wird. Das d von cid wird an ein folgendes n (in nagare) angeglichen, d.h. assimiliert. Die Form kaś cid steht für kaḥ cid, da Visarga vor stimmlosem palatalem c zu ś wird. Die Form vaṇig steht für vaṇij, da ein auslautendes j zu stimmlosem k wird, welches wiederum vor stimmhaftem Konsonant (hier: v ) zu stimmhaftem g wird.

Seminare

Sanskrit und Devanagari

10.11.2017 - 12.11.2017 - Sanskrit

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Siehe auch