Karaka

Aus Yogawiki

1. Karaka (Sanskrit: करक karaka m. u. n.) Wasserkrug; eine in Form eines Kruges ausgehölte Kokosnuss (Narikela); Schale der Kokosnuss; Hagel(korn); ein bestimmter Vogel; Granatapfel (Dadima); Indische Buche (Karanja); Malabar-Lackbaum (Palasha); Orchideenbaum (Bauhinia variegata, Karbudara); Indischer Fruchtbaum (Bakula); Capparis decidua (Karira); Pilz; (Pl.) Name eines Volkes.


2. Karaka (Sanskrit: करका karakā f.) Bittermelone (Karavalli).


3. Karaka (Sanskrit: कारक kāraka adj., m. u. n.) ist ein Nomen Agentis der Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu) kṛ und bedeutet: handelnd, bewirkend, machend, schaffend; Ursache; Kasusbegriff, Handlungsfaktor. Der Karaka ist ein zentraler Begriff in der Beschreibung der Sanskritsyntax, d.h. der Beziehung der Wörter innerhalb eines Satzes (Syntagma). Karaka heißt als Adjektiv handelnd. Als Substantiv bedeutet Karaka Ursache, Subjekt.

Bilder zu Karaka (Indischer Fruchtbaum)

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Karaka कारक kāraka Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Karaka, कारक, kāraka ausgesprochen wird:

Sukadev über Karaka

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Karaka

Karaka heißt handelnd, Karaka heißt Ursache, Karaka ist das Subjekt. Karaka, also handelnd. Jemand, der etwas tut, ist Karaka, er ist ein Handelnder. Karaka ist dann auch derjenige, der die Ursache für etwas ist. Aber nicht nur ist jemand Karaka, die Ursache, sondern auch etwas kann Karaka sein, die Ursache. Und natürlich, Karaka ist auch das Subjekt, der also etwas tut, im Sinne von, "ich bin der Handelnde, ich tue das". Derjenige, der etwas tut, ist Karaka, der Handelnde und damit das Subjekt. Das, was getan wird und das, mit dem du etwas tust, das ist eben Objekt.

In diesem Sinne ist letztlich Gott Karaka, denn letztlich Gott tut alles. Auch dein Körper, deine Psyche, deine Fähigkeiten, all das gehört dir ja nicht wirklich, sondern letztlich wirkt Gott durch dich hindurch. Und so heißt es auch, Gott ist in allen Wesen Karaka, der Handelnde, wir selbst sind nur Instrument der Handlung. Wir sind nicht der Handelnde selbst, wir sind auch nicht die Ursache des Handelns. Man kann sich identifizieren und denken: "Ich tue alles." Aber du siehst sehr schnell, dass du doch nicht alles tun kannst. Es braucht bloß einen kleinen Unfall zu geben und schon sind all deine Pläne zunichte. Es braucht bloß eine kleine Veränderung der Umstände zu sein, all deine Pläne sind vorbei. Es braucht nur irgendjemand nicht das tun, auf das du dich verlässt und alles ist vorbei. Und so ist es am klügsten, nicht zu denken, dass du selbst Karaka bist, dass du selbst der Handelnde bist, sondern dass du sagst: "Ich bin nur Instrument. Ich bin nicht der Handelnde, ich bin Instrument. Gott wirkt durch mich hindurch. Ich will ein gutes Instrument sein, ich will tun, was ich tun kann. Und ich will alles so gut tun, wie es irgend möglich ist. Ich will mich engagieren. Aber letztlich, Gott macht alles, ich will nur Instrument sein und übergebe dann alle Verantwortung an Gott."

Das ist eine sehr gute Weise, um auch Stress vorzubeugen. Wenn du alle Verantwortung auf dich nimmst, dann ist das manchmal sehr viel. Gerade Menschen, die sich viel engagieren und viel Verantwortung haben, sei es, gegenüber einem Menschen, mehreren Menschen, vielen Menschen, vieles hängt ja oft an einem Menschen. Wenn du dann immer denkst, "ich bin Karaka, der Handelnde, alles hängt an mir", dann ist die Verantwortung sehr groß. Swami Sivananda sagt gerne: "Halte deine Verantwortung gering, übergib alles Gott. Und dann ist alles einfach." In diesem Sinne, fühle, dass Gott Karaka ist, der Handelnde, Gott ist letztlich Subjekt. Du selbst, mindestens in deinen relativen Aspekten, Körper und Psyche, du bist letztlich nur Instrument. Sei Instrument in den Händen Gottes. Und so entspanne. Tue das, was du kannst, so gut, wie du kannst, und lasse los, vertraue auf Gott. Und wenn es schiefgeht, dann wisse, Gott hat es letztlich gemacht. Wenn es gutgeht, dann danke Gott, denn letztlich hat es Gott gemacht. Also, Karaka – der Handelnde. Karaka – Subjekt. Karaka – die Ursache von etwas.

Altindische Grammatik (Vyakarana)

In den Bereich der Syntax (Anvaya) gehört die Unterteilung in grammatisches Subjekt und Objekt, die wir auch im Deutschen kennen:

Ein König (Subjekt im Nom.) geht in den Wald (Objekt im Akk.).

Im Sanskrit heißt es analog:

rājā (Subjekt im Nom., kartṛ) vanam (Objekt im Akk., karman) gacchati.

Ein Karaka bzw. "Handlungsfaktor" bezeichnet also die Beziehungen einzelner Substantive im Satz, die sich in flektierenden Sprachen wie dem Deutschen oder Sanskrit in unterschiedlichen Kasusverhältnissen (im obigen Beispiel Nominativ und Akkusativ) ausdrücken. Das Subjekt steht hier im Nominativ, das Objekt im Akkusativ.

Da es im Sanskrit insgesamt acht Fälle (Kasus, Vibhakti) gibt, können diesen (außer dem Genitiv und dem Vokativ) ebenfalls Karakas bzw. "Handlungsfaktoren" zugeordnet werden, die allesamt dazu dienen, die näheren Begleitumstände einer Handlung zu beschreiben:




  • 3. Fall: Der Instrumental (Tritiya tṛtīyā) bezeichnet das Karana (karaṇa), d.h. das Instrument oder die Begleiter einer Handlung.



  • 5. Fall: Der Ablativ (Panchami pañcamī) bezeichnet das Apadana (apādāna), d.h. den Ausgangspunkt einer Handlung.



Somit beantwortet der Kartri die Frage, wer etwas tut; das Karman, auf wen oder wohin die Handlung gerichtet ist; das Karana, womit oder in Begleitung wessen etwas getan wird; das Sampradana, wem die Handlung zugute kommt; das Apadana, von wo die Handlung ihren Ausgang nimmt oder was ihre Ursache ist; das Adhikarana, wo sich die Handlung abspielt.


Zur Illustration diene die folgende kleine Geschichte (die Übersetzung enthält die Angabe der entsprechenden Karakas sowie der Kasus):


  • a) rājā (kartṛ Nom.) vanam (karman Akk.) aśva-hasti-ratha-bhṛtyaiḥ (karaṇa Instr.) gacchati (kartṛ).


Ein König (rājā kartṛ Nom.)

geht (gacchati kartṛ, d.h. das Verb drückt selbst den Handlenden aus)

in den Wald (vanam karman Akk.)

mit Pferden, Elefanten, Wagen und Dienern (aśva-hasti-ratha-bhṛtyaiḥ karaṇa Instr.).


  • b) rājñyai (sampradāna Dat.) vanāt (apādāna Abl.) phalāny (karman Akk.) āmra-vṛkṣasya (Gen.) samāharati (kartṛ).


Der Königin (rājñyai sampradāna Dat.)

bringt er (samāharati kartṛ, das Verb drückt selbst den Handelnden aus)

aus dem Wald (vanāt apādāna Abl.)

Früchte (phalāny karman Akk.)

eines Mangobaumes (āmra-vṛkṣasya Gen.) mit.


  • c) vihāre (adhikaraṇa Lok.) sva-bhāryāṃ (karman Akk.) bravīti (kartṛ):


Im Lustgarten (vihāre adhikaraṇa Lok.)

sagt er (bravīti kartṛ, das Verb drückt selbst den Handelnden aus)

zu seiner Gattin (sva-bhāryāṃ karman Akk.):


  • d) he rājñi (Vok.), tubhyam (sampradāna Dat.) etāny (karman Akk.) āmra-phalāni (karman Akk.) dadāmi (kartṛ).


Oh Königin (he rājñi Vok.),

ich schenke (dadāmi kartṛ, das Verb drückt selbst den Handelnden aus)

dir (tubhyam sampradāna Dat.)

diese (etāny karman Akk.)

Mangofrüchte (āmra-phalāni karman Akk.)!

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Siehe auch

Literatur

Weblinks

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