Anpassungsbereitschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Anpassungsbereitschaft:''' Der [[Wille]], sich gegebenen Situationen anzupassen; die dem Menschen angeborene Anpassungsfähigkeit auch zu nutzen; innere [[Bereitschaft]], sich auf Situationen einzustellen, die nicht unbedingt den eigenen [[Bedürfnisse]]n bzw. [[Wünsche]]n entsprechen. Bei mangelnder Anpassungsbereitschaft wird es zu Reibereien kommen. Bei Anpassungsbereitschaft kann es um Anpassung an [[äußere Gegebenheiten]] gehen, oder um Anpassung gegenüber anderen [[Menschen]] oder Gruppen. Im Allgemeinen meint Anpassungsbereitschaft, zum Zweck eines [[Zusammenleben]]s eigene Belange zurückzustecken. Es wird also verzichtet, aber dafür im Gegenzug auch gegeben. Es kann auch gemeint sein, sich an unabänderliche Gegebenheiten anzupassen, wie z.B. das Klima, oder andere feststoffliche Dinge, welche man (zumindest kurzzeitig) nutzen muss, z.B. Gebäude. Spirituell gesehen verliert der Mensch sehr viel [[Energie]], wenn er mit etwas hadert, wenn er sich durchgehend über etwas ärgert, was er (im Moment) nicht ändern kann. Anpassung kann hier andere Kleidung sein, technische Anpassungen, phantasievolle Verschönerungen, etc. Somit könnte der unmittelbare [[Mangelzustand]] abgestellt sein, und sich nach Abschluss der Arbeiten (oder schon während) ein [[Gefühl]] der [[Zufriedenheit]] auf das Geleistete einstellen. Eventuell mag hier ein Satz von [[Buddha]] das Ganze erhellen: „Wenn Du ein [[Problem]] hast, versuche es zu lösen. Kannst du es nicht lösen, mache es nicht zu einem Problem!“  
'''Anpassungsbereitschaft:''' Der [[Wille]], sich gegebenen Situationen anzupassen; die dem Menschen angeborene Anpassungsfähigkeit auch zu nutzen; innere [[Bereitschaft]], sich auf Situationen einzustellen, die nicht unbedingt den eigenen [[Bedürfnisse]]n bzw. [[Wünsche]]n entsprechen. Bei mangelnder Anpassungsbereitschaft wird es zu Reibereien kommen. Bei Anpassungsbereitschaft kann es um Anpassung an [[äußere Gegebenheiten]] gehen, oder um Anpassung gegenüber anderen [[Menschen]] oder Gruppen. Im Allgemeinen meint Anpassungsbereitschaft, zum Zweck eines [[Zusammenleben]]s eigene Belange zurückzustecken. Es wird also verzichtet, aber dafür im Gegenzug auch gegeben. Es kann auch gemeint sein, sich an unabänderliche Gegebenheiten anzupassen, wie z.B. das Klima, oder andere feststoffliche Dinge, welche man (zumindest kurzzeitig) nutzen muss, z.B. Gebäude. Spirituell gesehen verliert der Mensch sehr viel [[Energie]], wenn er mit etwas hadert, wenn er sich durchgehend über etwas ärgert, was er (im Moment) nicht ändern kann. Anpassung kann hier andere Kleidung sein, technische Anpassungen, phantasievolle Verschönerungen, etc. Somit könnte der unmittelbare [[Mangelzustand]] abgestellt sein, und sich nach Abschluss der Arbeiten (oder schon während) ein [[Gefühl]] der [[Zufriedenheit]] auf das Geleistete einstellen. Eventuell mag hier ein Satz von [[Buddha]] das Ganze erhellen: „Wenn Du ein [[Problem]] hast, versuche es zu lösen. Kannst du es nicht lösen, mache es nicht zu einem Problem!“  



Version vom 7. Februar 2014, 20:50 Uhr

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Anpassungsbereitschaft: Der Wille, sich gegebenen Situationen anzupassen; die dem Menschen angeborene Anpassungsfähigkeit auch zu nutzen; innere Bereitschaft, sich auf Situationen einzustellen, die nicht unbedingt den eigenen Bedürfnissen bzw. Wünschen entsprechen. Bei mangelnder Anpassungsbereitschaft wird es zu Reibereien kommen. Bei Anpassungsbereitschaft kann es um Anpassung an äußere Gegebenheiten gehen, oder um Anpassung gegenüber anderen Menschen oder Gruppen. Im Allgemeinen meint Anpassungsbereitschaft, zum Zweck eines Zusammenlebens eigene Belange zurückzustecken. Es wird also verzichtet, aber dafür im Gegenzug auch gegeben. Es kann auch gemeint sein, sich an unabänderliche Gegebenheiten anzupassen, wie z.B. das Klima, oder andere feststoffliche Dinge, welche man (zumindest kurzzeitig) nutzen muss, z.B. Gebäude. Spirituell gesehen verliert der Mensch sehr viel Energie, wenn er mit etwas hadert, wenn er sich durchgehend über etwas ärgert, was er (im Moment) nicht ändern kann. Anpassung kann hier andere Kleidung sein, technische Anpassungen, phantasievolle Verschönerungen, etc. Somit könnte der unmittelbare Mangelzustand abgestellt sein, und sich nach Abschluss der Arbeiten (oder schon während) ein Gefühl der Zufriedenheit auf das Geleistete einstellen. Eventuell mag hier ein Satz von Buddha das Ganze erhellen: „Wenn Du ein Problem hast, versuche es zu lösen. Kannst du es nicht lösen, mache es nicht zu einem Problem!“

Swami Sivananda über Anpassungsbereitschaft

Aus dem Buch: How to Cultivate Virtues und Eradicate Vices

Anpassungsbereitschaft ist eine Tugend oder die Eigenschaft, sich anderen anzupassen oder sich anderen anzugleichen, wie auch immer deren Wesensart sein mag. Ein anpassungsbereiter Mensch kommt anderen entgegen, wie auch immer deren Naturell ist. Dies ist eine sehr erstrebenswerte Gepflogenheit oder Eigenschaft, um Erfolg im Leben zu haben. Diese Fähigkeit muss langsam entwickelt werden. Die große Mehrheit der Menschen weiß nicht, wie man sich anderen anpasst. Anpassungsbereitschaft ist eine besondere Gabe oder der Mut, um die Herzen anderer zu gewinnen und letztendlich den Kampf im Leben, in dem man sich ein bisschen verbiegt.

Die Ehefrau weiß nicht, wie sie sich ihrem Gatten anpassen soll. Sie verärgert ihn und schafft damit Raum für Streit und so kommt es zur Scheidung. Der Angestellte weiß nicht, wie er sich seinem Vorgesetzten anpassen soll. Er hat mit ihm Auseinandersetzungen, und es kommt zu einer sofortigen Kündigung. Der Schüler weiß nicht, wie er sich seinem Meister anpassen soll. Der Kaufmann weiß nicht, wie er sich seinen Kunden anpassen soll und daher verliert er seine Kundschaft und sein Geschäft. Der Politiker weiß nicht, wie er sich seinem Volk anpassen soll. Er muss daher den Staatsdienst verlassen. Die Welt basiert auf Anpassungsfähigkeit der Lebewesen. Derjenige, der die Kunst der Anpassung kennt, wird gut im Leben und in dieser Welt vorankommen, und er ist immer zufrieden mit allen Gegebenheiten des Lebens.

Der Mensch muss nachgiebig sein, wenn er sich anpassen will. Man benötigt kein großes Wissen oder Genialität, um Anpassungsfähigkeit zu entwickeln. Wenn der Angestellte die Handlungsweisen, Gewohnheiten und das Naturell seines Vorgesetzten versteht und er sich dementsprechend anzupassen weiß, wird er Platz für seinen Angestellten in seinem Herzen schaffen. Du wirst sein Liebling. Er wird alles tun, was du willst. Er wird deine Fehler entschuldigen. Ein egoistischer, stolzer Mensch wird es sehr schwer finden, sich anzupassen. Er wird immer in Schwierigkeiten geraten. Seine Bemühungen werden erfolgslos sein. Egoismus und Stolz sind die beiden wesentlichen und unüberwindlichen Hindernisse auf dem Weg, wenn man Anpassungsfähigkeit entwickeln will.

Wenn ein Schüler nicht weiß, wie er sich seinen Mitschülern anpassen soll, mit denen er zusammenlebt, entstehen Reibereien, und die Freundschaft steht auf dem Spiel. Anpassungsfähigkeit führt dazu, dass eine Freundschaft lange besteht. Ein anpassungsfähiger Mensch kann mit jedem überall auf der Welt zurechtkommen. Jeder liebt diesen Menschen unbewusst. Anpassungsfähigkeit verleiht unermessliche Stärke und grenzenlose Freude. Anpassungsfähigkeit entwickelt Willenskraft.

Ein anpassungsfähiger Mensch muss Opfer bringen. Er bezwingt die Selbstsucht. Ein anpassungsfähiger Mensch wird mit anderen das teilen, was er besitzt. Er muss Kränkungen und Beschimpfungen ertragen. Ein anpassungsfähiger Mensch entwickelt das Gefühl der Einheit oder des Einsseins mit dem Leben. Für das vedantische Sadhana stellt es eine unermessliche Hilfe dar.

Derjenige, der sich anpasst, muss die Gefühle von Mitleid, Abneigung, Verachtung (Ghrina), Geringschätzung und die Idee der Überlegenheit bekämpfen. Er muss mit allen Umgang pflegen. Er muss alle umarmen. Anpassungsfähigkeit einwickelt universelle Liebe und tötet Hass.

Ein anpassungsfähiger Mensch muss alle unfreundlichen Worte gegenüber seinen Mitmenschen meiden. Er muss Geduld und Ausdauer entwickeln. Diese Tugenden werden sich von alleine entwickeln, wenn er bemüht ist, sich einzufügen und anzupassen. Ein anpassungsfähiger Mensch kann in jeder Umgebung leben. Er kann die Hitze Benares‘ (ehem. Fürstenstaat in Uttar-Pradesh, Indien, Anm. des Autors) oder Afrikas ertragen, er kann in einer Baracke leben. Er kann an einem frostigen kalten Ort leben. Er entwickelt das Gleichgewicht des Geistes. Er kann extreme Hitze und Kälte verkraften. Anpassungsfähigkeit bringt ihm eventuell Atmajnana. Derjenigen, der diese vornehme Tugend hat, ist ein großer Mensch in allen drei Welten. Er ist immer heiter und erfolgreich.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda: How to Cultivate Virtues
  • Swami Sivananda: Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung