Helfersyndrom: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Helfersyndrom''' - [[Überlegung]]en und [[Anregung]]en zu einer schwierigen [[Persönlichkeitseigenschaft]]. Helfersyndrom ist die [[Bezeichnung]] für ein Modell seelischer [[Problem]]e von [[Mensch]]en, die in sozialen oder lehrenden Berufen, also z.B. Krankenschwester, Sozialarbeiter, [[Pfarrer]], Altenpfleger, [[Arzt]], [[Psychologie]], tätig sind. Das Helfersyndrom wurde erstmals von dem Psychoanalytiker [[Wolfgang Schmidbauer]] 1977 postuliert in seinem Buch Die hilflosen Helfer. In diesem Buch beschreibt Wolfgang Schmidbauer eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur, die er bei vielen seiner Patienten in helfenden Berufen vorgefunden hat.  
'''Helfersyndrom''' - [[Überlegung]]en und [[Anregung]]en zu einer schwierigen Persönlichkeitseigenschaft. Helfersyndrom ist die [[Bezeichnung]] für ein Modell seelischer [[Problem]]e von [[Mensch]]en, die in sozialen oder lehrenden Berufen, also z.B. Krankenschwester, Sozialarbeiter, [[Pfarrer]], Altenpfleger, [[Arzt]], [[Psychologie]], tätig sind. Das Helfersyndrom wurde erstmals von dem Psychoanalytiker [[Wolfgang Schmidbauer]] 1977 postuliert in seinem Buch Die hilflosen Helfer. In diesem Buch beschreibt Wolfgang Schmidbauer eine bestimmte [[Persönlichkeitsstruktur]], die er bei vielen seiner Patienten in helfenden Berufen vorgefunden hat.  


[[Datei:Gebet Kind Maedchen Hingabe.JPG|thumb|[[Vertrauen]] und [[Liebe]] sind Hilfen bei Helfersyndrom]]
[[Datei:Gebet Kind Maedchen Hingabe.JPG|thumb|[[Vertrauen]] und [[Liebe]] sind Hilfen bei Helfersyndrom]]


Das [[Konstrukt]] des Helfersyndroms entbehrt allerdings der empirischen [[Evidenz]]. Laut diesem Modell haben vom Helfersyndrom Betroffene ein schwaches [[Selbstwertgefühl]] und sind auf ihre Helferrolle fixiert. Sie versuchen so zu sein, wie sie es von ihren [[Eltern]] in der [[Kindheit]] schmerzlich vermisst haben. Vom Helfersyndrom Betroffene kümmern sich wenig um sich [[selbst]], werden in ihrer Helferrolle auch übergriffig, brauchen das [[Gebrauchtsein]]. Vom Helfersyndrom Betroffene neigen gemäß Wolfgang Schmidbauer zu [[Depression]]en oder [https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/burnout-stress/ Burnout], sind selbst lange [[Zeit]] nicht bereit, sich helfen zu lassen.
Das [[Konstrukt]] des Helfersyndroms entbehrt allerdings der empirischen [[Evidenz]]. Laut diesem Modell haben vom Helfersyndrom Betroffene ein schwaches [[Selbstwertgefühl]] und sind auf ihre Helferrolle fixiert. Sie versuchen so zu sein, wie sie es von ihren [[Eltern]] in der [[Kindheit]] schmerzlich vermisst haben. Vom Helfersyndrom Betroffene kümmern sich wenig um sich [[selbst]], werden in ihrer Helferrolle auch übergriffig, brauchen das Gebrauchtsein. Vom Helfersyndrom Betroffene neigen gemäß Wolfgang Schmidbauer zu [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/depression/ Depression]en oder [https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/burnout-stress/ Burnout], sind selbst lange [[Zeit]] nicht bereit, sich helfen zu lassen.


==Helfersyndrom und Burnout==
==Helfersyndrom und Burnout==
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===Das Helfersyndrom - nur eine Theorie====
===Das Helfersyndrom - nur eine Theorie?===
Das Helfersyndrom ist eine [[Theorie]] der Sozialwissenschaften, die davon spricht, dass [https://www.yoga-vidya.de/tantra/tantra-philosophie-shiva-und-shakti/mensch-und-evolution/ Menschen], die gerne helfen, es nicht nur tun, um anderen zu helfen, sondern auch, weil sie [[selbst]] alleine nicht zu [[Recht]] kommen.
Das Helfersyndrom ist eine [[Theorie]] der Sozialwissenschaften, die davon spricht, dass [https://www.yoga-vidya.de/tantra/tantra-philosophie-shiva-und-shakti/mensch-und-evolution/ Menschen], die gerne helfen, es nicht nur tun, um anderen zu helfen, sondern auch, weil sie [[selbst]] alleine nicht zu [[Recht]] kommen.


Es gibt also eine Theorie, dass Helfer selbst irgendwo ein mangelndes [[Selbstwertgefühl]] haben, dass sie vielleicht nicht ausreichend gewertschätzt werden, und dass sie einen [[Mengel]] an [[Selbstliebe]] damit ausgleichen, dass sie versuchen, anderen zu helfen. So bemühen sie sich einen [[Selbstwert]] zu bekommen, indem sie anderen helfen und sich für andere einsetzen. Und wenn sie dann nicht genügend [[Wertschätzung]] bekommen oder wenn sie anderen nicht ausreichend helfen, dann gibt es die [[Burnout]]-[[Gefahr]]. Sie helfen anderen, um Wertschätzung zu bekommen. Wenn sie nicht ausreichend Wertschätzung bekommen und [[Dankbarkeit]], dann helfen sie noch mehr. Wenn sie dann immer noch nicht ausreichend [[Wertschätzung]] und [[Anerkennung]] bekommen, dann können sie ins [[Burnout]] geraten. Es kann auch sein, dass sie ein inneres Loch haben. Und egal wieviel Wertschätzung sie bekommen, es reicht nicht aus, denn eigentlich geht es ja darum, [[Selbstliebe]] zu bekommen oder sich [[selbst]] zu lieben. Das ist die [[Theorie]], von dem was hinter dem Helfersyndrom steckt. Ich meine, es mag eine gewissen Richtigkeit haben in manchen Fällen. Aber ich befürchte die Theorie vom Helfersyndrom haben viele erst ins [[Burnout]] gebracht.
Es gibt also eine Theorie, dass Helfer selbst irgendwo ein mangelndes [[Selbstwertgefühl]] haben, dass sie vielleicht nicht ausreichend gewertschätzt werden, und dass sie damit einen [[Mangel]] an [[Selbstliebe]] ausgleichen, während sie versuchen, anderen zu helfen. So bemühen sie sich einen [[Selbstwert]] zu bekommen, indem sie anderen helfen und sich für andere einsetzen. Und wenn sie dann nicht genügend [[Wertschätzung]] bekommen oder wenn sie anderen nicht ausreichend helfen, dann gibt es die [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/burnout-stress/ Burnout]-[[Gefahr]]. Sie helfen anderen, um [[Wertschätzung]] zu bekommen, aber wenn sie nicht ausreichend Wertschätzung bekommen und [[Dankbarkeit]], dann helfen sie noch mehr. Wenn sie dann immer noch nicht ausreichend [[Wertschätzung]] und [[Anerkennung]] bekommen, dann können sie ins [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/burnout-stress/ Burnout] geraten. Es kann auch sein, dass sie ein inneres Loch haben. Und egal wieviel Wertschätzung sie bekommen, es reicht nicht aus, denn eigentlich geht es ja darum, [[Selbstliebe]] zu bekommen oder sich [[selbst]] zu lieben. Das ist die [[Theorie]], von dem was hinter dem Helfersyndrom steckt. Ich meine, es mag eine gewissen [[Richtigkeit]] haben in manchen Fällen. Aber ich befürchte die Theorie vom Helfersyndrom haben viele erst ins [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/burnout-stress/ Burnout] gebracht.


Menschen die anderen helfen, helfen jetzt nicht mehr und wollen anderen helfen, sondern sie fragen sich öfters, leide ich unter Helfersyndrom. Sie bekommen auch von anderen nicht mehr die Wertschätzung und Dankbarkeit, die sie vielleicht früher bekommen hätten, sondern man wirft ihnen vor, Du hilfst ja nur aus Helfersyndrom. Menschen, die vielleicht ein schlechtes Gewissen haben, weil sie sich selbst nicht engagieren für andere, können ihr schlechtes Gewissen entlasten, indem sie denen, die sich engagieren, Helfersyndrom vorwerfen. Und die Helfer, die durchaus gewisse Dankbarkeit durchaus gebrauchen könnten, kriegen stattdessen Vorwürfe des Helfersyndroms.
===Unterstellung vom Helfersyndrom - eine Ursache für Burnout?===
[https://www.yoga-vidya.de/tantra/tantra-philosophie-shiva-und-shakti/mensch-und-evolution/ Menschen] die anderen helfen, helfen [[jetzt]] nicht mehr und wollen anderen helfen, sondern sie fragen sich öfters, leide ich unter einem Helfersyndrom? Sie bekommen auch von anderen nicht mehr die [[Wertschätzung]] und [[Dankbarkeit]], die sie vielleicht früher bekommen hätten, sondern man wirft ihnen vor: "Du hilfst ja nur wegen deinem Helfersyndrom!"


Mein Tipp wäre in jedem Fall, werfe niemand Helfersyndrom vor. Im Gegenteil, zeigen sie jenen, die sich engagieren, Anerkennung und Wertschätzung. Und helfe ihnen, unterstütze sie. Und wenn Du Dich selber engagierst, dann lass Dir nicht vorwerfen Helfersyndrom. Du hilfst, um anderen zu helfen. Dass Du dabei Wertschätzung bekommst, ist auch gut. Dass Dir Menschen Dir Dankbarkeit geben, ist auch gut. Sorge auch dafür, dass Du selbst alles hast, was Du brauchst. Damit Du langfristig tätig sein kannst, musst Du Dich natürlich auch um Dich selbst kümmern. Schon um langfristig helfen zu können, kümmere Dich auch um Dich selbst.  
[https://www.yoga-vidya.de/tantra/tantra-philosophie-shiva-und-shakti/mensch-und-evolution/ Menschen], die vielleicht ein schlechtes [[Gewissen]] haben, weil sie sich [[selbst]] nicht engagieren für andere, können ihr schlechtes [[Gewissen]] entlasten, indem sie denen, die sich engagieren, Helfersyndrom vorwerfen. Und die Helfer, die durchaus eine gewisse [[Dankbarkeit]] gebrauchen könnten, kriegen stattdessen Vorwürfe des Helfersyndroms.  


Stelle Dein eigenes Engagement nicht in Frage, wenn Du Dich selber fragst, ob Du Helfersyndrom hast. Swami Sivananda hat gesagt, diene, liebe, gib, reinige, meditiere, verwirkliche. Diene anderen, helfe anderen, diene mit Liebe, gib was Du kannst. Aber meditiere auch, mache spirituelle Praktiken. Sorge, dass Du hast, was Du brauchst. Und wenn Menschen Dich nicht anerkennen, ist auch egal. Schaue, wie Du helfen kannst. Ab und zu mal überprüfe, ob wie Du hilfst angemessen und gut ist. Ab und zu schaue, ob Du anderen auch dazu inspirieren kannst zu helfen. Du hast selbst zwei Hände. Wenn Du die Hilfe anderer annimmst, hast Du mehr Hände.
===Die Lösungen===


Ein Prinzip für Helfer wäre auch, lehne niemals Hilfe von anderen ab. Wenn andere Dir helfen wollen beim Helfen, dann nimm‘ ihre Hilfe an. Wenn jemand sagt, kann ich Dir helfen, und Du sofort sagst, nein, ich mache das gut alleine, dann beiß Dir auf die Zunge. Dann sage, Danke, gerne. Ziehe alle mit ein. Und dann wirst Du viel mehr bewirken können, als wenn Du alleine machst. Es ist schön zu helfen. Und Menschen ziehen viel Freude aus dem Bewusstsein, dass sie helfen. Gebe anderen das Gefühl indem Du ihnen erlaubst, anderen zu helfen.
[[Datei:Sivananda Image-307497-galleryV9-feck.jpg|thumb|]]


Das waren ein paar Gedanken zum Thema „Helfersyndrom und Burnout“. Ich persönlich halte nicht viel vom dem Konzept des Helfersyndroms nicht übermäßig viel.  
Meine Tipps wären in jedem Fall:
Mehr Informationen über Burnout auf www.yoga-vidya.de.
 
*Werfe niemandem ein Helfersyndrom vor. Im Gegenteil, zeige den Menschen, die sich engagieren, [[Anerkennung]] und [[Wertschätzung]]. Und helfe ihnen, unterstütze sie.
 
*Und wenn Du Dich [[selber]] engagierst, dann lass Dir kein Helfersyndrom vorwerfen. Du hilfst, um anderen zu helfen. Dass Du dabei [[Wertschätzung]] bekommst, ist auch gut. Dass Menschen Dir [[Dankbarkeit]] geben, ist auch gut.
 
*Sorge auch dafür, dass Du [[selbst]] alles hast, was Du brauchst. Damit Du langfristig tätig sein kannst, musst Du Dich natürlich auch um Dich selbst kümmern. Schon um langfristig helfen zu können, kümmere Dich auch um Dich selbst.
 
*Stelle Dein eigenes [[Engagement]] nicht in Frage, wenn Du Dich selber fragst, ob Du ein Helfersyndrom hast.
 
[[Swami Sivananda]] hat gesagt, diene, liebe, gib, reinige, meditiere, verwirkliche. Diene anderen, helfe anderen, diene mit [[Liebe]], gib was Du kannst. Aber meditiere auch, mache [[spirituell]]e [[Praktik]]en. Sorge dafür, dass Du hast, was Du brauchst. Und wenn [https://www.yoga-vidya.de/tantra/tantra-philosophie-shiva-und-shakti/mensch-und-evolution/ Menschen] Dich nicht anerkennen, ist auch egal.
 
*Schaue, wie Du helfen kannst und ab und zu mal - überprüfe, ob wie Du hilfst angemessen und gut ist.
 
*Schaue auch ab und zu, ob Du andere auch dazu inspirieren kannst zu helfen. Du hast [[selbst]] zwei Hände. Wenn Du die Hilfe anderer annimmst, hast Du mehr Hände.
 
*Ein Prinzip für Helfer wäre auch, lehne niemals Hilfe von anderen ab. Wenn andere Dir helfen wollen beim Helfen, dann nimm ihre Hilfe an. Wenn jemand sagt: "Kann ich Dir helfen?" und Du sofort sagst: "Nein, ich mache das gut alleine!" Dann beiß Dir auf die Zunge und sage: "Danke, gerne!" Ziehe alle mit ein. Und dann wirst Du viel mehr bewirken können, als wenn Du alles alleine machst. Es ist schön zu helfen. Und [https://www.yoga-vidya.de/tantra/tantra-philosophie-shiva-und-shakti/mensch-und-evolution/ Menschen] ziehen viel [[Freude]] aus dem [[Bewusstsein]], dass sie helfen. Gebe anderen das [[Gefühl]] indem Du ihnen erlaubst, anderen zu helfen.
 
Das waren ein paar [[Gedanke]]n zum Thema "Helfersyndrom und [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/burnout-stress/ Burnout]". Ich persönlich halte nicht viel vom dem Konzept des Helfersyndroms nicht übermäßig viel.  
Mehr Informationen über [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/burnout-stress/ Burnout] auf [https://www.yoga-vidya.de/ www.yoga-vidya.de].


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Wer Helfersyndrom hat, der ist ein  Helfer.
Wer Helfersyndrom hat, der ist ein  Helfer.
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==Siehe auch==
==Siehe auch==


* [[Tugend]]
* [[Tugend]]
* [http://tugenden.podspot.de/ Tugenden Podcast] - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
* [https://tugenden.podcaster.de/ Tugenden Podcast] - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
* [http://mein.yoga-vidya.de/video/video/listTagged?tag=vidya-vortr%C3%A4ge Yoga Vorträge] - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
* [http://mein.yoga-vidya.de/video/video/listTagged?tag=vidya-vortr%C3%A4ge Yoga Vorträge] - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
* [http://www.yoga-vidya.de/de/asana/kursschwangere.html Schwangere]
* [http://www.yoga-vidya.de/de/asana/kursschwangere.html Schwangere]
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=== Spirituelle Entwicklung Yoga Vidya Seminare===
=== Spirituelle Entwicklung Yoga Vidya Seminare===
'''[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/spiritualitaet/ Spiritueller Weg und spirituelle Entwicklung Seminare]:'''
'''[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/spiritualitaet/ Spiritueller Weg und spirituelle Entwicklung Seminare]:'''
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===Weitere Informationen zu Yoga und Meditation===
===Weitere Informationen zu Yoga und Meditation===

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:50 Uhr

Helfersyndrom - Überlegungen und Anregungen zu einer schwierigen Persönlichkeitseigenschaft. Helfersyndrom ist die Bezeichnung für ein Modell seelischer Probleme von Menschen, die in sozialen oder lehrenden Berufen, also z.B. Krankenschwester, Sozialarbeiter, Pfarrer, Altenpfleger, Arzt, Psychologie, tätig sind. Das Helfersyndrom wurde erstmals von dem Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer 1977 postuliert in seinem Buch Die hilflosen Helfer. In diesem Buch beschreibt Wolfgang Schmidbauer eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur, die er bei vielen seiner Patienten in helfenden Berufen vorgefunden hat.

Vertrauen und Liebe sind Hilfen bei Helfersyndrom

Das Konstrukt des Helfersyndroms entbehrt allerdings der empirischen Evidenz. Laut diesem Modell haben vom Helfersyndrom Betroffene ein schwaches Selbstwertgefühl und sind auf ihre Helferrolle fixiert. Sie versuchen so zu sein, wie sie es von ihren Eltern in der Kindheit schmerzlich vermisst haben. Vom Helfersyndrom Betroffene kümmern sich wenig um sich selbst, werden in ihrer Helferrolle auch übergriffig, brauchen das Gebrauchtsein. Vom Helfersyndrom Betroffene neigen gemäß Wolfgang Schmidbauer zu Depressionen oder Burnout, sind selbst lange Zeit nicht bereit, sich helfen zu lassen.

Helfersyndrom und Burnout

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Flüchtling-Helfen.jpg

Das Helfersyndrom - nur eine Theorie?

Das Helfersyndrom ist eine Theorie der Sozialwissenschaften, die davon spricht, dass Menschen, die gerne helfen, es nicht nur tun, um anderen zu helfen, sondern auch, weil sie selbst alleine nicht zu Recht kommen.

Es gibt also eine Theorie, dass Helfer selbst irgendwo ein mangelndes Selbstwertgefühl haben, dass sie vielleicht nicht ausreichend gewertschätzt werden, und dass sie damit einen Mangel an Selbstliebe ausgleichen, während sie versuchen, anderen zu helfen. So bemühen sie sich einen Selbstwert zu bekommen, indem sie anderen helfen und sich für andere einsetzen. Und wenn sie dann nicht genügend Wertschätzung bekommen oder wenn sie anderen nicht ausreichend helfen, dann gibt es die Burnout-Gefahr. Sie helfen anderen, um Wertschätzung zu bekommen, aber wenn sie nicht ausreichend Wertschätzung bekommen und Dankbarkeit, dann helfen sie noch mehr. Wenn sie dann immer noch nicht ausreichend Wertschätzung und Anerkennung bekommen, dann können sie ins Burnout geraten. Es kann auch sein, dass sie ein inneres Loch haben. Und egal wieviel Wertschätzung sie bekommen, es reicht nicht aus, denn eigentlich geht es ja darum, Selbstliebe zu bekommen oder sich selbst zu lieben. Das ist die Theorie, von dem was hinter dem Helfersyndrom steckt. Ich meine, es mag eine gewissen Richtigkeit haben in manchen Fällen. Aber ich befürchte die Theorie vom Helfersyndrom haben viele erst ins Burnout gebracht.

Unterstellung vom Helfersyndrom - eine Ursache für Burnout?

Menschen die anderen helfen, helfen jetzt nicht mehr und wollen anderen helfen, sondern sie fragen sich öfters, leide ich unter einem Helfersyndrom? Sie bekommen auch von anderen nicht mehr die Wertschätzung und Dankbarkeit, die sie vielleicht früher bekommen hätten, sondern man wirft ihnen vor: "Du hilfst ja nur wegen deinem Helfersyndrom!"

Menschen, die vielleicht ein schlechtes Gewissen haben, weil sie sich selbst nicht engagieren für andere, können ihr schlechtes Gewissen entlasten, indem sie denen, die sich engagieren, Helfersyndrom vorwerfen. Und die Helfer, die durchaus eine gewisse Dankbarkeit gebrauchen könnten, kriegen stattdessen Vorwürfe des Helfersyndroms.

Die Lösungen

Sivananda Image-307497-galleryV9-feck.jpg

Meine Tipps wären in jedem Fall:

  • Werfe niemandem ein Helfersyndrom vor. Im Gegenteil, zeige den Menschen, die sich engagieren, Anerkennung und Wertschätzung. Und helfe ihnen, unterstütze sie.
  • Und wenn Du Dich selber engagierst, dann lass Dir kein Helfersyndrom vorwerfen. Du hilfst, um anderen zu helfen. Dass Du dabei Wertschätzung bekommst, ist auch gut. Dass Menschen Dir Dankbarkeit geben, ist auch gut.
  • Sorge auch dafür, dass Du selbst alles hast, was Du brauchst. Damit Du langfristig tätig sein kannst, musst Du Dich natürlich auch um Dich selbst kümmern. Schon um langfristig helfen zu können, kümmere Dich auch um Dich selbst.
  • Stelle Dein eigenes Engagement nicht in Frage, wenn Du Dich selber fragst, ob Du ein Helfersyndrom hast.

Swami Sivananda hat gesagt, diene, liebe, gib, reinige, meditiere, verwirkliche. Diene anderen, helfe anderen, diene mit Liebe, gib was Du kannst. Aber meditiere auch, mache spirituelle Praktiken. Sorge dafür, dass Du hast, was Du brauchst. Und wenn Menschen Dich nicht anerkennen, ist auch egal.

  • Schaue, wie Du helfen kannst und ab und zu mal - überprüfe, ob wie Du hilfst angemessen und gut ist.
  • Schaue auch ab und zu, ob Du andere auch dazu inspirieren kannst zu helfen. Du hast selbst zwei Hände. Wenn Du die Hilfe anderer annimmst, hast Du mehr Hände.
  • Ein Prinzip für Helfer wäre auch, lehne niemals Hilfe von anderen ab. Wenn andere Dir helfen wollen beim Helfen, dann nimm ihre Hilfe an. Wenn jemand sagt: "Kann ich Dir helfen?" und Du sofort sagst: "Nein, ich mache das gut alleine!" Dann beiß Dir auf die Zunge und sage: "Danke, gerne!" Ziehe alle mit ein. Und dann wirst Du viel mehr bewirken können, als wenn Du alles alleine machst. Es ist schön zu helfen. Und Menschen ziehen viel Freude aus dem Bewusstsein, dass sie helfen. Gebe anderen das Gefühl indem Du ihnen erlaubst, anderen zu helfen.

Das waren ein paar Gedanken zum Thema "Helfersyndrom und Burnout". Ich persönlich halte nicht viel vom dem Konzept des Helfersyndroms nicht übermäßig viel. Mehr Informationen über Burnout auf www.yoga-vidya.de.

Helfersyndrom bei anderen

Vielleicht ist in Deiner Umgebung jemand, der anderen immer wieder hilft. Der anderen beisteht, wann immer jemand gebraucht wird. Vielleicht denkst Du, der hat ein Helfersyndrom. Mein Tipp wäre: Wirf anderen kein Helfersyndrom vor, sondern wertschätze sie dafür. Wenn Menschen anderen helfen, dann sollte man ihnen Wertschätzung ausdrücken. Man sollte ihnen kein Helfersyndrom vorwerfen. Es ist wichtig, dass es Menschen gibt, die anderen helfen. Eventuell musst Du dem Helfer helfen, langfristig anderen zu helfen. Und zwar nicht, indem Du ihm ein Helfersyndrom vorwirfst, sondern indem Du sagst:

Du willst anderen helfen und das ist großartig. So vielen hast Du schon geholfen. Aber Menschen werden auch in der Zukunft Deine Hilfe brauchen. Damit Du langfristig helfen kannst, ist es auch wichtig, dass Du Dich um Dich selbst kümmerst. Ich würde Dir vorschlagen, dass Du auch mal eine Auszeit nimmst. Vielleicht können wir auch mal darüber sprechen, wie wir die Aufgaben besser verteilen können.

Anstatt jemanden, der anderen hilft, ein Helfersyndrom vorzuwerfen und den Menschen damit in Selbstzweifel zu bringen ist es gegenüber jemanden, der anderen helfen will, Wertschätzung zu äußern aber ihnen auch Tipps zu geben, wie sie dafür sorgen können, dass sie langfristig anderen helfen können und das können sie dadurch, dass sie sich auch um ihre eigenen Bedürfnisse kümmern.

Helfersyndrom in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Helfersyndrom gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Helfersyndrom - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Helfersyndrom sind zum Beispiel Mangelndes Selbstwertgefühl, Unsicherheit, mangelndes Selbstbewusstsein, übertriebene Hilfsbereitschaft, .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Antonyme Helfersyndrom - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Helfersyndrom sind zum Beispiel Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Unaufdringlichkeit, Egomanie, Egoismus, Selbstaufgabe, Selbstverleugnung . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Helfersyndrom, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Helfersyndrom, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Helfersyndrom stehen:

Eigenschaftsgruppe

Helfersyndrom kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Helfersyndrom sind zum Beispiel das Verb helfen, sowie das Substantiv Helfer.

Wer Helfersyndrom hat, der ist ein Helfer.

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Siehe auch

Spirituelle Entwicklung Yoga Vidya Seminare

Spiritueller Weg und spirituelle Entwicklung Seminare:

26.07.2024 - 31.07.2024 Heilende Rituale Ausbildung
Wie baut man Rituale auf und führt sie durch? In einer tollen sommerlichen Atmosphäre erlernst du in Einzel- und Gruppenübungen naturverbundene Methoden, schamanisches Räuchern, das Einrichten von Fe…
Galit Zairi
26.07.2024 - 04.08.2024 Yogalehrer Weiterbildung Intensiv F5 - Atma Bodha, die Erkenntnis des Selbst
Jnana Yoga, Vedanta und der spirituelle Weg anhand des "Atma Bodha" (Die Erkenntnis des Selbst) von Shankaracharya. "Durch logisches Denken und Unterscheidungskraft sollte man das Wahre Selbst im Inn…
Maheshwara Mario Illgen, Ananta Heussler, Atman Shanti Hoche

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