Sanskrit Kurs Lektion 74: Unterschied zwischen den Versionen

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:'''hi''' : gewiss ([[Hi]])
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:'''yoginā''' : durch den [[Yogin]] (Instr. Sg. m.)         
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*Anmerkung: Das Subjekt dieses Satzes, der unangeschlagene Ton (Nada), ist aus dem vorangehenden Vers 94 zu ergänzen.




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===Erläuterungen===
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*Der Genitiv ([[Shashthi]]) '''antar-aṅgasya''' ist ein Kompositum ([[Samasa]]) des Typs [[Tatpurusha]] ("Geist", wörtl.: "inneres Glied" [[Antar]]-[[Anga]]), das sich [[Anvaya|syntaktisch]] auf den Genitiv '''yaminaḥ''' bezieht.
*Der Genitiv ([[Shashthi]]) '''antar-aṅgasya''' steht im Sinne eines Dativs ("für den Geist") und ist ein Kompositum ([[Samasa]]) des Typs [[Tatpurusha]], das wörtlich "inneres Glied" [[Antar]]-[[Anga]]) bedeutet, und den Empfänger ([[Sampradaya]]) bzw. das Ziel der Verbalhandlung '''parighāyate''' bezeichnet. 
 
*Der Genitiv '''yaminaḥ''' "eines selbstbeherrschten Yogis" bezieht sich auf den Genitiv '''antar-aṅgasya''' "des Geistes, für den Geist".
 
*Der Genitiv '''vājinaḥ''' bezieht sich als Apposition ([[Visheshana]]) auf den Genitiv '''antar-aṅgasya''' und bezeichnet somit ebenfalls im Sinne eines Dativs den Empfänger bzw. das Ziel der Verbalhandlung '''parighāyate'''. Das durch dies Verbform ausgedrückte logische Subjekt (Agens, [[Kartri]]) dieses Satzes ([[Pada]] 1-2), der unangeschlagene Ton (nādaḥ, [[Nada]]), ist aus dem vorangehenden Vers 4.94 zu ergänzen ([[Sanskrit Kurs Lektion 53|Lektion 53]]).
 
*Die Verbform '''parighāyate''' ("er ist wie ein Riegel") ist die 3. Person Singular [[Indikativ]] (Präsens [[Medium]] bzw. [[Atmanepada]]) eines [[Denominativum]]s, das von dem Substantiv '''parigha''' "Querbalken, Riegel" ([[Parigha]]) abgeleitet ist.





Version vom 15. September 2017, 14:09 Uhr

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze und -verse in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.

Konsonantische Nominalstämme (4)

In Lektion 72 und 73 haben wir die acht Fälle des Singulars der konsonantisch auslautenden Stämme auf -in betrachtet. Der folgende Beispielvers enthält drei mit dem Suffix (Pratyaya) -in gebildete Nomina (Naman).

Beispielvers aus der Hatha Yoga Pradipika

Die gesamte Hatha Yoga Pradipika besteht aus Versen, deren häufigstes Versmaß (Chhandas) der Shloka (Anushtubh) ist. Hier folgt ein Vers aus dem vierten Kapitel (Upadesha), das der Praxis der Meditation und Versenkung (Samadhi) gewidmet ist. Der 95. Vers preist in poetischer Sprache die Bedeutung der Meditation auf den inneren Ton (Nada).


अन्तरङ्गस्य यमिनो वाजिनः परिघायते |
नादोपास्तिरतो नित्यमवधार्या हि योगिना || ४.९५ ||


  • wissenschaftliche Transliteration:
antaraṅgasya yamino vājinaḥ parighāyate |
nādopāstir ato nityam avadhāryā hi yoginā || 4.95 ||


  • vereinfachte Transkription:
antarangasya yamino vajinah parighayate |
nadopastir ato nityam avadharya hi yogina || 4.95 ||


  • Wort-für-Wort-Übersetzung:


antar-aṅgasya : (in Form) des Geistes (Antaranga, Gen. Sg. n.)
yaminaḥ : eines gezügelten, selbstbeherrschten Yogis, Yamin, Gen. Sg. m.)
vājinaḥ : des Rennpferdes (Vajin, Gen. Sg. m.)
parighāyate : (der unangeschlagene Ton) ist wie ein Riegel (vor der Stalltür, Parighay, Verb)
nādopāstiḥ : die Meditation ("Verehrung", Upasti, Nom. Sg. f.) über den unangeschlagenen Klang, Ton (Nada, m.)
ataḥ : deshalb, daher (Atas, adv.)
nityam : täglich ("immer", Nitya, adv.)
avadhāryā : ist auszuführen ("sich anzueignen", Avadharya, Nom. Sg. f.)
hi : gewiss (Hi)
yoginā : durch den Yogin (Instr. Sg. m.)


  • Übersetzung:
(Der unangeschlagene Ton) ist wie ein Riegel (vor der Stalltür) des einem Rennpferd gleichendem Geistes eines selbstbeherrschten Yogis.
Daher soll die Meditation über den unangeschlagenen Ton von einem Yogi gewiss täglich ausgeführt werden.


Erläuterungen

  • Der Genitiv (Shashthi) antar-aṅgasya steht im Sinne eines Dativs ("für den Geist") und ist ein Kompositum (Samasa) des Typs Tatpurusha, das wörtlich "inneres Glied" Antar-Anga) bedeutet, und den Empfänger (Sampradaya) bzw. das Ziel der Verbalhandlung parighāyate bezeichnet.
  • Der Genitiv yaminaḥ "eines selbstbeherrschten Yogis" bezieht sich auf den Genitiv antar-aṅgasya "des Geistes, für den Geist".
  • Der Genitiv vājinaḥ bezieht sich als Apposition (Visheshana) auf den Genitiv antar-aṅgasya und bezeichnet somit ebenfalls im Sinne eines Dativs den Empfänger bzw. das Ziel der Verbalhandlung parighāyate. Das durch dies Verbform ausgedrückte logische Subjekt (Agens, Kartri) dieses Satzes (Pada 1-2), der unangeschlagene Ton (nādaḥ, Nada), ist aus dem vorangehenden Vers 4.94 zu ergänzen (Lektion 53).


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