Sivananda Guru Paduka Puja: Unterschied zwischen den Versionen
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==Paduka-Puja - Ein indisches Ritual zur Verehrung und Anrufung des Meisters== | |||
aus Yoga Vidya Journal 2001 | |||
Wie in allen spirituellen Traditionen, gibt es auch in Indien zahlreiche Zeremonien und Verehrungsrituale, die helfen, eine spirituelle Schwingung und Atmosphäre zu erzeugen und sich in die kosmische Energie einzuschwingen. Ein ganz spezielles Ritual ist die Paduka Puja, eine Verehrungszeremonie mit den Sandalen des Meisters. Diese für uns im Westen zunächst etwas befremdlich anmutende Sitte erklärt sich so: Durch den Meister fließt göttliche, kosmische Energie, er ist ein Instrument, Kanal des göttlichen Willens und Wirkens. Und logischerweise strömt die Energie über seine Füße nach unten und teilt sich so den Schülern mit. Natürlich spielt auch der kulturelle Hintergrund eine Rolle: In Indien ist es durchaus üblich und normal, sich vor Älteren und Respektpersonen – also den Eltern, Großeltern, Lehrern, etc., zu verneigen. | |||
Shri Karthikeyan, direkter Schüler von Swami Sivananda und Yoga-Meister aus Rishikesh, einem Pilgerort mit zahlreichen Yogaschulen, Klöstern und Ashrams (Platz, an dem Yoga gelernt und gelehrt wird) in Nordindien am Fuß des Himalaya, hat sich darauf spezialisiert, auf seinen weltweiten Vortragsreisen auf der ganzen Welt mit dieser Zeremonie die Kraft seines Meisters Swami Sivananda anzurufen. | |||
Als wäre es gestern gewesen, erzählt Shri Karthikeyan, die Geschichte, wie er 1950 als junger Mann von etwa 20 Jahren seinem Meister Swami Sivananda, einem selbstverwirklichten Weisen, erstmals begegnete. Shri Karthikeyan lebte damals in Südindien und war Verwaltungsangestellter. Eines Tages sagte ein Freund zu ihm: „Swami Sivananda Saraswati ist da und gibt einen Satsang (wörtl.: Zusammensein mit Weisheit, d.h. gemeinsame Meditation, Mantrasingen und Vortrag in spiritueller Gemeinschaft). Shri Karthikeyan war nicht übermäßig religiös. Ihm sagten weder das Wort Satsang noch Swami (Mönch) etwas. Das einzige, was er kannte, war „Saraswati“, ein in Südindien häufiger Geburtsname. Er stellte sich also vor, da käme eine hübsche junge Dame, eine Sängerin oder ein Filmstar vielleicht, die eine Vorstellung geben würde. Da dachte er, das könnte vielleicht ganz schön sein und ging mit dem Freund hin. Man kann sich seine Überraschung, um nicht zu sagen Enttäuschung, vorstellen, als er statt einer schönen Frau einen stattlichen, kahlgeschorenen Mann in orangefarbenen Kleidern vorfand, der mit kräftiger Stimme sprach, Mantras (spirituelle Formeln auf Sanskrit) wiederholte und Lieder sang. Doch dieses erste Zusammentreffen mit Swami Sivananda veränderte sein Leben nachdrücklich, denn er spürte dessen starke Energie und liebevolle Ausstrahlung. Er lebte von nun an nach dem Leitsatz seines Meisters: Diene, liebe, gib, reinige, meditiere und verwirkliche. Von da an besuchte er jedes Jahr für längere Zeit den Sivananda Ashram in Rishikesh. 1964 schließlich, nach dem Tod von Swami Sivananda, gab er seine Anstellung bei der Verwaltung des indischen Staates auf, um in den Sivananda Ashram umzusiedeln. Dort spezialisierte er sich vor allem auf die Ausführung der Paduka-Puja. | |||
Was ist eine Paduka-Puja ? Eine Puja im allgemeinen ist ein klassisches hinduistisches Ritual mit dem Ziel, eine Verbindung mit einer Gottheit oder einem Meister herzustellen. Dabei entspricht der Ablauf der Zeremonie dem Empfang eines Ehrengastes. Dieser Ablauf ist in traditionellen indischen Schriften fest vorgegebenen. Zuerst wird die Atmosphäre des Raumes durch Mantras gereinigt, anschließend wird die jeweilige Gottheit oder der Meister angerufen, gewissermaßen begrüßt. Dann wird eine Statue oder ein Bild repräsentativ für die betreffende Gottheit oder den Meister mit gereinigtem Wasser und Milch übergossen, ein rituelles Bad wird vollzogen. Nach dem Bad wird der Gast gekleidet, mit Blumen und anderen Gaben geschmückt. Geschenke werden ihm dargebracht und Speisen gereicht, die später unter den Anwesenden als Prasad (Opfergabe) verteilt werden. Die Größe und die Barmherzigkeit des Gastes wird besungen und gerühmt. Um seine Gnade wird gebeten. Mit einer Lichtzeremonie und einer kurzen Meditation wird die Puja schließlich beendet. | |||
Die Paduka-Puja birgt aber noch eine Besonderheit in sich: Objekt der Verehrung sind die Sandalen, die Padukas des Meisters, welche dieser zu Lebzeiten trug. In Indien werden die Füße von Meistern, Heiligen und Weisen besonders verehrt, da man glaubt, das die Göttliche Kraft von oben durch die Meister hindurch aus den Füßen ausstörmt. Außerdem bilden die Reflexzonen in den Füßen den ganzen Menschen ab, so daß stellvertretend durch die Füße der ganze Mensch verehrt wird. Natürlich ist es auch Ausdruck einer besonderen Hingabe und Demut. In Indien ist es durchaus üblich, sich vor Älteren und Respektpersonen zu verneigen. | |||
Wenn Shri Karthikeyan von der Verehrung seines Meisters spricht, leuchten seine Augen. „Der Meister ist Gott selbst in manifestierter Person, um den spirituell Suchenden zu führen. Die Gnade Gottes nimmt die Form des Meisters an. Betrachtet man den Meister, dann schaut man Gott. Er inspiriert andere zur Hingabe. Seine Gegenwart reinigt alles. Ein Meister ist wahrlich die Verbindung zwischen dem Individuum und dem Unsterblichen. Die Verehrung und die Anrufung des Meister, um dessen Gnade zu erlangen, hat eine lange zurückliegende Tradition. Ich habe das außerordentlich große Glück, die heiligen Sandalen von meinem Meister Swami Sivananda durch die Welt zu tragen und vielen hingebungsvollen Menschen Freude, Zufriedenheit und Wohlwollen zu bringen.“ | |||
Inspiriert durch die Zeremonie und seine rituellen Handlungen, die er im Sivananda Ashram in Rishikesh ausführte, wurde Shri Karthikeyan immer häufiger von westlichen Reisenden angesprochen, ob er nicht die Paduka-Puja auch bei ihnen zu Hause ausführen könnte und sie luden ihn zu sich ein. So begann er 1984 seine regelmäßigen Reisen durch den Westen und führte überall dort, wo er eingeladen wurde, die Puja durch. Die einzige Ausnahme bildete das Jahr 1991. | |||
Ein westlicher Astrologe hatte ihm 1990 prophezeit, er werde das Jahr 1991 nicht überleben. Zurück in Rishikesh ließ er sich von einem indischen Astrologen ein neues Horoskop erstellen, das aber zum gleichen Ergebnis kam. Der indische Astrologe empfahl als Gegenmittel und Schutz die Wiederholung von Surya Mantras, Anrufungen an die Sonne. Daraufhin verbrachte er das ganze Jahr im Ashram und rezitierte die Sonnen-Mantras. Er überlebte nicht nur, sondern danach ging es ihm gesundheitlich und in jeder Hinsicht besser. Seit Anfang der 90er Jahre besucht Shri Kartikeyan zweimal jährlich, im Januar und zu Pfingsten, das Haus Yoga Vidya im Westerwald und die dem Yoga Vidya e.V. angeschlossenen Zentren in Köln, Bonn, Koblenz und Frankfurt, um Vorträge zu halten und mit der Paduka-Puja den Menschen und Orten den Segen und die Kraft eines verwirklichten Meisters zu bringen. | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Version vom 26. Januar 2023, 06:40 Uhr
Subrahmanya Puja ist ein Verehrungsritual (Puja) zur Verehrung der Sandalen (Padukas) des Guru. In Indien gibt es dafür spezielle hölzerne Padukas in Originalgröße, oder auch versilberte oder marmorne Padukas in unterschiedlichen Größen. Während Paduka Puja stellt man sich vor, der Yogameister, der Guru, steht direkt auf den Padukas. Man verehrt und übergießt die Padukas und stellt sich vor, dass man dabei die Füße des Gut verehrt. Durch die Verehrung der Füße des Gurus (Pada Puja entwickelt sich Demut, geistige Öffnung. Shaktipat, die Übertragung der spirituellen Kraft des Guru, kann geschehen. Paduka Puja wird zelebriert, um den Segen des Guru zu bekommen, um Dankbarkeit auszudrücken, um Führung zu bitten.
Bei Yoga Vidya wird Paduka Puja regelmäßig zelebriert. Bei Yoga Vidya Bad Meinberg jeden Donnerstag. Du kannst selbst Guru Paduka Puja besonders ausführen am Dienstag, den Tag des Guru. Auch an Guru Purnima oder auch dem Geburtstag deines persönlichen Gurus kannst du Paduka Puja zelebrieren. Bei Yoga Vidya zelebrieren wir Paduka Puja zusätzlich zu Donnerstag und Guru Purnima auch an Sivananda Mahasamadhi Tag und an Swami Sivanandas Geburtstag. Auch alle, welche das Subrahmanya Mantra Om Namo Bhagavate Sivanandaya als Haupt-Mantra haben (Moksha Mantra, Diksha Mantra), führen Paduka Pujas aus, um die Gegenwart von Swami Sivananda zu erfahren und die Kraft der Meditation] zu erhöhen. Guru Paduka Puja ist auch hilfreich, um über selbstgemachte Grenzen hinauszuwachsen und eigene Konzentrationsfähigkeit zu kultivieren.
Sivananda Guru Paduka Puja zelebriert in Guru Nivas, Sivananda Ashram Rishikesh:
Einfache Sivananda Guru Paduka Puja Video
In diesem Sivananda Paduka Puja Video eine Guru Paduka Puja Video zelebriert von Sukadev. Du kannst diese Paduka Puja einfach abspielen und dir vorstellen, Sukadev zelebriert bei dir zuhause die Puja. Oder du kannst die Puja selbst gleichzeitig mit zelebrieren.
Sivananda Guru Paduka Puja Mantras und Anleitung
Hier eine Anleitung zur Kleinen Sivananda Guru Paduka Puja, mit den Mantras und Erläuterungen.
Notwendige Utensilien
- 3 Kerzen oder Öllampen
- Padukas (hölzerne, silberne, metallene oder marmorne Sandalen), evtl. andere Murtis
- 1 Glas mit Wasser und Löffel (zur Reinigung der Lokas)
- 1 Schale mit Wasser und Löffel (zum Abhisheka)
- 1 Handtuch (zum Trocknen)
- Heilige Pulver (Bhashma, Chandan, Kumkum)
- eventuell Mala, Kette, Schmuck, o .ä.
- Blüten, Blütenblätter oder Reis (zum Archana)
- Obst (als Prasad)
- Räucherstäbchen
- Klingel
- Teller
Asana: Vorbereitungen
- Sich selbst reinigen (Duschen, Zähne putzen etc.)
- Den Raum reinigen
- Den Altar vorbereiten, festlich schmücken
- Sandelholzpaste vorbereiten. Statue/Symbol auf Teller stellen. Kerze anzünden, Räucherstäbchen anzünden.
- Verbeugen
- Den Sitz einnehmen
Om Om Om
- (eventuell klingeln oder Muschelhorn blasen)
1. Achamana - Reinigung
Rezitiere die Reinigungsmantras und nimm dabei drei Schluck Wasser als Symbol der inneren Reinigung:
- oṃ keśavāya namaḥ (1 Schluck Wasser in die rechte Hand geben und trinken)
- oṃ acyutāya namaḥ (1 Schluck Wasser in die rechte Hand geben und trinken)
- oṃ anantāya namaḥ (1 Schluck Wasser in die recht Hand geben und trinken, dann über das Sahasrara Chakra streifen)
Symbolische äußere Reinigung:
- oṃ govindāya namaḥ (Wasser in die rechte Hand, dann nach oben und unten geben)
- oṃ nārāyaṇāya namaḥ (Wasser in die rechte Hand, dann in alle 4 Himmelsrichtungen geben)
- om gaṅge ca yamune caiva ' godāvari sarasvati / narmade sindhu kāveri ' namas tubhyaṃ namo namaḥ //
(Wasser in die rechte Hand, über dem Kopf kreisen, anschließenden mit den Fingern schnippen)
2. Tilaka – Auftragen der hl. Pulver, Öffnen des Dritten Auges
- om aiṃ tripurā-devyai ca vidmahe
- klīṃ kāmeśvaryai ca dhīmahi
- sauṃ tan naḥ klinne pracodayāt
Asche (Bhasma/Vibhuti) mit mittleren drei Fingern über die Stirn von links nach rechts auftragen, Sandelholzpaste (Chandan: Sandelholzpulver vermischt mit Wasser) mit Ringfinger auf Punkt zwischen den Augenbrauen, Rotes Pulver (Kumkum) mit Ringfinger auf Punkt zwischen den Augenbrauen auftragen.
- oṃ gaṃ gaṇa-pataye namaḥ
- oṃ śara-vaṇa-bhavāya namaḥ
- om aiṃ sarasvatyai namaḥ
- oṃ guṃ gurubhyo namaḥ
- oṃ namo bhagavate śivānandāya
- oṃ namo bhagavate viṣṇu-devānandāya
- om ādi-śaktyai namaḥ
Klingeln
9 x oṃ namo bhagavate śivānandāya
1-2 Minuten stille Meditation und/oder Gebet
5. Abhisheka (rituelles Bad)
oṃ namo bhagavate śivānandāya
- 9x, 27x, 108x, oder so oft Du willst
- Murti (Statue, Symbol, Stein) mit Wasser unter Zuhilfenahme eines Löffels baden.
Du kannst auch statt “ oṃ namo bhagavate śivānandāya ” Guru Stotra rezitieren und dabei die Murti mit dem Löffel baden:
- brahmānandaṃ parama-sukha-daṃ kevalaṃ jñāna-mūrtim
- dvandvātītaṃ gagana-sadṛśaṃ tat-tvam-asy-ādi-lakṣyam /
- ekaṃ nityaṃ vimalam acalaṃ sarva-dhī-sākṣi-bhūtam
- bhāvātītaṃ tri-guṇa-rahitaṃ sad-guruṃ taṃ namāmi // 1 //
- caitanyaṃ śāśvataṃ śāntaṃ ' nirākāraṃ nirañjanam /
- nāda-bindu-kalātītaṃ ' tasmai śrī-gurave namaḥ // 2 //
- gurur brahmā gurur viṣṇur ' gurur devo maheśvaraḥ /
- guruḥ sākṣāt paraṃ brahma ' tasmai śrī-gurave namaḥ // 3 //
- ajñāna-timirāndhasya ' jñānāñjana-śalākayā /
- cakṣur unmīlitaṃ yena ' tasmai śrī-gurave namaḥ // 4 //
- dhyāna-mūlaṃ guror mūrtiḥ ' pūjā-mūlaṃ guror padam /
- mantra-mūlaṃ guror vākyam ' mokṣa-mūlaṃ guroḥ kṛpā // 5 //
- om namaḥ śivāya gurave ' sac-cid-ānanda-mūrtaye
- niṣ-prapañcāya śāntāya ' (śrī) śivānandāya te namaḥ // 6 //
- śrī viṣṇu-devānandāya te namaḥ // 7 //
- Anschließend Wasser sammeln, Murtis trocknen mit Tuch, dabei Kirtan singen.
6. Alankara (Schmücken)
Auftragen der Asche:
- oṃ tatpuruṣāya vidmahe
- mahādevāya dhīmahi
- tanno rudraḥ pracodayāt
Auftragen von Sandelholzpaste:
- gandha-dvārāṃ durādharṣāṃ ' nitya-puṣṭāṃ karīṣiṇīm /
- īśvarīṃ sarva-bhūtānāṃ ' tām ihopahvaye śriyam //
- gandhān dhārayāmi
Auftragen von Kumkum:
- om aiṃ hrīṃ klīṃ cāmuṇḍāyai vicce namaḥ
Murti bzw. Padukas mit Blumen und/oder Mala und/oder Kette schmücken
oṃ namo bhagavate śivānandāya (oder Sivananda Kirtan/Bhajan)
7. Archana – Darbringen von Blüten/Reis
oṃ namo bhagavate śivānandāya
9x, 27x oder 108 x
- Mit jedem Mantra ein Reiskorn oder Blume oder Blütenblatt opfern, indem Du Reiskorn etc. mit der rechten Hand zum Herzen führst und dann zur Murti hingibst.
- Hinweis: Zum Archanam kannst du auch die 108 Namen von Swami Sivananda, das Sivananda Archanam, rezitieren und dabei die Blütenblätter darbringen.
8. Samarpaṇa: Dhūpa/Dīpa/Naivedya – Darbringen von Räucherstäbchen, Licht, Prasad
dhūpam samarpayāmi
Räucherstäbchen anzünden, im Uhrzeigersinn schwenken und darbringen. Klingeln.
dīpam samarpayāmi
Kerze oder Öllampe im Uhrzeigersinn schwenken und darbringen. Klingeln.
Prasadschüssel in die Handnehmen und vor Altar stellen
- oṃ bhūr bhuvaḥ svaḥ
- tat savitur vareṇyam
- bhargo devasya dhīmahi /
- dhiyo yo naḥ pracodayāt // (3x)
Mit Löffel Wasser in die rechte Hand geben, im Uhrzeigersinn über Prasad verteilen (3x). Prasad opfern, 1 oder mehrere Stücke auf Altar legen bzw. Swami Sivananda darbringen.
9. Mangala (Segenswünsche)
lokāḥ samastāḥ sukhino bhavantu (3x)
10. Arati (Lichtzeremonie)
Eventuell mit Klingel und/oder Muschelhorn begleiten:
- jaya jaya āratī vighna-vināyaka
- vighna-vināyaka śrī-gaṇeśa //
- jaya jaya āratī sad-guru-nātha
- sad-guru-nātha śivānanda //
- jaya jaya āratī veṇu-gopāla //
Kerze oder Öllampe schwenken. Eventuell klingeln.
11. Abschlussgebete: Atma Nivedana, Kshama
- tvam eva mātā ca pitā tvam eva
- tvam eva bandhuś ca sakhā tvam eva
- tvam eva vidyā draviṇaṃ tvam eva
- tvam eva sarvaṃ mama deva-deva // 1 //
- kāyena vācā manasendriyair vā
- buddhyātmanā vā prakṛteḥ svabhāvāt
- karomi yad yat sakalaṃ parasmai
- nārāyaṇāyeti samarpayāmi // 2 //
- sarva-dharmān pari-tyajya
- mām ekaṃ śaraṇaṃ vraja /
- ahaṃ tvā sarva-pāpebhyo
- mokṣayiṣyāmi mā śucaḥ // 3 //
Verneigen: Mit Knien, Händen und Stirn auf die Erde.
12. Stille Meditation
1-30 Minuten (oder länger) meditieren.
Danach:
Prasad verteilen.
Paduka-Puja - Ein indisches Ritual zur Verehrung und Anrufung des Meisters
aus Yoga Vidya Journal 2001
Wie in allen spirituellen Traditionen, gibt es auch in Indien zahlreiche Zeremonien und Verehrungsrituale, die helfen, eine spirituelle Schwingung und Atmosphäre zu erzeugen und sich in die kosmische Energie einzuschwingen. Ein ganz spezielles Ritual ist die Paduka Puja, eine Verehrungszeremonie mit den Sandalen des Meisters. Diese für uns im Westen zunächst etwas befremdlich anmutende Sitte erklärt sich so: Durch den Meister fließt göttliche, kosmische Energie, er ist ein Instrument, Kanal des göttlichen Willens und Wirkens. Und logischerweise strömt die Energie über seine Füße nach unten und teilt sich so den Schülern mit. Natürlich spielt auch der kulturelle Hintergrund eine Rolle: In Indien ist es durchaus üblich und normal, sich vor Älteren und Respektpersonen – also den Eltern, Großeltern, Lehrern, etc., zu verneigen.
Shri Karthikeyan, direkter Schüler von Swami Sivananda und Yoga-Meister aus Rishikesh, einem Pilgerort mit zahlreichen Yogaschulen, Klöstern und Ashrams (Platz, an dem Yoga gelernt und gelehrt wird) in Nordindien am Fuß des Himalaya, hat sich darauf spezialisiert, auf seinen weltweiten Vortragsreisen auf der ganzen Welt mit dieser Zeremonie die Kraft seines Meisters Swami Sivananda anzurufen.
Als wäre es gestern gewesen, erzählt Shri Karthikeyan, die Geschichte, wie er 1950 als junger Mann von etwa 20 Jahren seinem Meister Swami Sivananda, einem selbstverwirklichten Weisen, erstmals begegnete. Shri Karthikeyan lebte damals in Südindien und war Verwaltungsangestellter. Eines Tages sagte ein Freund zu ihm: „Swami Sivananda Saraswati ist da und gibt einen Satsang (wörtl.: Zusammensein mit Weisheit, d.h. gemeinsame Meditation, Mantrasingen und Vortrag in spiritueller Gemeinschaft). Shri Karthikeyan war nicht übermäßig religiös. Ihm sagten weder das Wort Satsang noch Swami (Mönch) etwas. Das einzige, was er kannte, war „Saraswati“, ein in Südindien häufiger Geburtsname. Er stellte sich also vor, da käme eine hübsche junge Dame, eine Sängerin oder ein Filmstar vielleicht, die eine Vorstellung geben würde. Da dachte er, das könnte vielleicht ganz schön sein und ging mit dem Freund hin. Man kann sich seine Überraschung, um nicht zu sagen Enttäuschung, vorstellen, als er statt einer schönen Frau einen stattlichen, kahlgeschorenen Mann in orangefarbenen Kleidern vorfand, der mit kräftiger Stimme sprach, Mantras (spirituelle Formeln auf Sanskrit) wiederholte und Lieder sang. Doch dieses erste Zusammentreffen mit Swami Sivananda veränderte sein Leben nachdrücklich, denn er spürte dessen starke Energie und liebevolle Ausstrahlung. Er lebte von nun an nach dem Leitsatz seines Meisters: Diene, liebe, gib, reinige, meditiere und verwirkliche. Von da an besuchte er jedes Jahr für längere Zeit den Sivananda Ashram in Rishikesh. 1964 schließlich, nach dem Tod von Swami Sivananda, gab er seine Anstellung bei der Verwaltung des indischen Staates auf, um in den Sivananda Ashram umzusiedeln. Dort spezialisierte er sich vor allem auf die Ausführung der Paduka-Puja.
Was ist eine Paduka-Puja ? Eine Puja im allgemeinen ist ein klassisches hinduistisches Ritual mit dem Ziel, eine Verbindung mit einer Gottheit oder einem Meister herzustellen. Dabei entspricht der Ablauf der Zeremonie dem Empfang eines Ehrengastes. Dieser Ablauf ist in traditionellen indischen Schriften fest vorgegebenen. Zuerst wird die Atmosphäre des Raumes durch Mantras gereinigt, anschließend wird die jeweilige Gottheit oder der Meister angerufen, gewissermaßen begrüßt. Dann wird eine Statue oder ein Bild repräsentativ für die betreffende Gottheit oder den Meister mit gereinigtem Wasser und Milch übergossen, ein rituelles Bad wird vollzogen. Nach dem Bad wird der Gast gekleidet, mit Blumen und anderen Gaben geschmückt. Geschenke werden ihm dargebracht und Speisen gereicht, die später unter den Anwesenden als Prasad (Opfergabe) verteilt werden. Die Größe und die Barmherzigkeit des Gastes wird besungen und gerühmt. Um seine Gnade wird gebeten. Mit einer Lichtzeremonie und einer kurzen Meditation wird die Puja schließlich beendet.
Die Paduka-Puja birgt aber noch eine Besonderheit in sich: Objekt der Verehrung sind die Sandalen, die Padukas des Meisters, welche dieser zu Lebzeiten trug. In Indien werden die Füße von Meistern, Heiligen und Weisen besonders verehrt, da man glaubt, das die Göttliche Kraft von oben durch die Meister hindurch aus den Füßen ausstörmt. Außerdem bilden die Reflexzonen in den Füßen den ganzen Menschen ab, so daß stellvertretend durch die Füße der ganze Mensch verehrt wird. Natürlich ist es auch Ausdruck einer besonderen Hingabe und Demut. In Indien ist es durchaus üblich, sich vor Älteren und Respektpersonen zu verneigen.
Wenn Shri Karthikeyan von der Verehrung seines Meisters spricht, leuchten seine Augen. „Der Meister ist Gott selbst in manifestierter Person, um den spirituell Suchenden zu führen. Die Gnade Gottes nimmt die Form des Meisters an. Betrachtet man den Meister, dann schaut man Gott. Er inspiriert andere zur Hingabe. Seine Gegenwart reinigt alles. Ein Meister ist wahrlich die Verbindung zwischen dem Individuum und dem Unsterblichen. Die Verehrung und die Anrufung des Meister, um dessen Gnade zu erlangen, hat eine lange zurückliegende Tradition. Ich habe das außerordentlich große Glück, die heiligen Sandalen von meinem Meister Swami Sivananda durch die Welt zu tragen und vielen hingebungsvollen Menschen Freude, Zufriedenheit und Wohlwollen zu bringen.“ Inspiriert durch die Zeremonie und seine rituellen Handlungen, die er im Sivananda Ashram in Rishikesh ausführte, wurde Shri Karthikeyan immer häufiger von westlichen Reisenden angesprochen, ob er nicht die Paduka-Puja auch bei ihnen zu Hause ausführen könnte und sie luden ihn zu sich ein. So begann er 1984 seine regelmäßigen Reisen durch den Westen und führte überall dort, wo er eingeladen wurde, die Puja durch. Die einzige Ausnahme bildete das Jahr 1991.
Ein westlicher Astrologe hatte ihm 1990 prophezeit, er werde das Jahr 1991 nicht überleben. Zurück in Rishikesh ließ er sich von einem indischen Astrologen ein neues Horoskop erstellen, das aber zum gleichen Ergebnis kam. Der indische Astrologe empfahl als Gegenmittel und Schutz die Wiederholung von Surya Mantras, Anrufungen an die Sonne. Daraufhin verbrachte er das ganze Jahr im Ashram und rezitierte die Sonnen-Mantras. Er überlebte nicht nur, sondern danach ging es ihm gesundheitlich und in jeder Hinsicht besser. Seit Anfang der 90er Jahre besucht Shri Kartikeyan zweimal jährlich, im Januar und zu Pfingsten, das Haus Yoga Vidya im Westerwald und die dem Yoga Vidya e.V. angeschlossenen Zentren in Köln, Bonn, Koblenz und Frankfurt, um Vorträge zu halten und mit der Paduka-Puja den Menschen und Orten den Segen und die Kraft eines verwirklichten Meisters zu bringen.
Siehe auch
Spezielle Pujas
- Durga Puja
- Ganesha Puja
- Guru Puja
- Guru Paduka Puja
- Hanuman Puja
- Kali Puja
- Krishna Puja
- Lakshmi Puja
- Paduka Puja
- Rama Puja
- Shiva Manasa Puja
- Sivananda Puja
- Subrahmanya Puja
Weblinks
Weblink zu Subrahmanya
- Alles über Subrahmanya, Sohne des Windes, Symbol für Vertrauen, Mut und Stärke
- Subrahmanya im Yoga Wiki
Seminare
Hinduistische Rituale
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