Yayati
Yayati (Sanskrit:ययाति yayāti m.) Name eines Königs, Vater von Yadu und Puru. Yayati war der Sohn von König Nahusha und Ashoka Sundari und einer der Ahnen der Pandavas. Er hatte fünf Brüder Yati, Samyati, Ayati, Viyati und Kriti. Er hatte zwei Frauen Devayani und Sharmishtha. Devayani war die Tochter von Shukra, dem Priester der Dämonen. Sharmishtha war die Tochter des Dämonen Königs Vrishparva.
Yayati im Mahabharata
Eines Tages, Devayani und Sharmishtha vergnügten sich im Park, kam König Yayati vorbei. Insgeheim war Devayani in Yayati verliebt, seit er sie aus einem ausgetrockneten Brunnen gerettet hatte. Devayani und Sharmishtha stellten sich ihm vor. Devayani gestand ihm ihre Liebe und bat ihn, sie zu heiraten. Yayati war einverstanden unter der Bedingung, dass Shukra zustimmt. Shukra gab Yayati seine Tochter zur Frau und als Mitgift Sharmishtha. Er warnte Yayati allerdings, nie mit ihr das Bett zu teilen.
Sharmishtha zog in den Ashok Vatika Palast. Als der König dort einmal vorbeikam gestand auch sie ihm ihre Liebe und bat ihn sie zu heiraten. Yayati heiratete sie im Geheimen. Sie trafen sich heimlich und Devayani bemerkte nichts. Von Devayani hatte Yayati zwei Söhne Yadu und Turvasu. Von Sharmishtha hatte er drei Söhne Druhyu, Anu und Puru. Als Devayani dahinter kam ging sie zurück zu ihrem Vater, dieser verfluchte den König, er werde seine Jugend verlieren und sofort ein alter Mann werden. So geschah es. Der Fluch konnte nicht rückgängig gemacht werden, doch war es für Yayati möglich, sein Alter gegen die Jugend eines anderen einzutauschen.
Yayati war zuversichtlich, das seine Söhne ihre Jugend mit seinem Alter tauschen würden, so dass er den weltlichen Freuden weiter frönen könne. Er fragte alle fünf Söhne, doch alle, außer Puru, lehnten ab. So nahm Yayati die Jugend von Puru. Später wurde Puru sein Nachfolger. Yayati genoss die Sinnesfreuden tausend Jahre lang, bis er die Sinnlosigkeit erkannte. Er sprach: ‚Wisse, nicht Genuss, Wohlstand und Frauen können die Lust eines den Sinnen unkontrolliert ausgelieferten Mannes befriedigen. Sehnsucht nach Sinneslust verlöscht nie, sie brennt wie Ghee im Feuer. Wer Friede und Glück sucht sollte der Sinneslust entsagen und das suchen was niemals altert‘. Yayati gab seine Jugend an Puru zurück und bekam sein Alter wieder. Er entsagte der Welt, zog sich in den Wald zurück und fand durch spirituelle Praxis Befreiung.
Nachkommenschaft - Davayanis Söhne:
- Yadu gründete die Yadu Dynastie, einer seiner Nachkommen war Krishna.
- Turvasu und seine Nachkommen gründeten das Yavana Königreich.
Söhne von Sharmishtha:
- Druhyu und seine Nachkommen gründeten das Twipra Königreich.
- Anu gründete den Mleccha Stamm der Tusharas.
- Puru gründete die Puru Dynastie. Seine Nachkommen sind Bharat, Shantanu, Dhritarashtra, Pandu, Arjuna, Abhimanyu und Parikshit.
Yayati, der fünfte Sohn des lunaren Geschlechts
Der fünfte König des lunaren Geschlechts, Sohn von Nahusha. Er hatte zwei Ehefrauen, Devayani und Sarmistha. Die erste Frau gebar ihm Yadu, von der letztgenannten bekam er Puru, der Gründer der zwei großen Linien der Yadavas und Pauravas. Insgesamt hatte er fünf Söhne. Die anderen drei hießen Druhyu, Turvasu und Anu. Er war ein Mann mit einer ausgeprägten erotischen Veranlagung: Seine Untreue gegenüber Davayni brachte ihm einen Fluch von seinem Schwiegervater Shukra ein. Mit einem Schlag wurde er ein gebrechlicher Greis. Shukra willigte gnädig ein, diesen Fluch stattdessen auf einen der Söhne Yayatis zu übertragen, doch es fand sich keinen Freiwilligen, außer Puru, der somit seine Jugend aufgab, um seinen Vater zu verschonen.
Nach eintausend Jahre voller erotischer Vergnügungen entsagte Yayati der Sinlichkeit und stellte dadurch Purus Vitalität wieder her, und machte ihn zu seinem Nachfolger. Die Geschichte darüber, wie Puru Yayatis Altersschwäche übernahm, wurde zuerst in der Mahabarata erzählt. Die obige Version ist der Vishnu Purana entnommen.
In der Padma wird die Geschichte etwas anders dargestellt: Yayati wurde in dieser Version von Indra in den Himmel eingeladen. Matali –sein Wagenlenker – wurde gesandt, um den Gast einzusammeln. Auf dem Weg dorthin, entstand ein philosophisches Gespräch zwischen ihnen, das bei Yayati einen solchen Eindruck hinterließ, dass er sich vornahm, durch tugendhaftes Verhalten alle Wesen und Gegenstände auf der Erde von der Last des Verfalls zu befreien. Yama beschwerte sich nun aber darüber, dass die Menschen nicht mehr starben. Indra sah ein, dass dies nicht gerade günstig war und schickte deshalb Kamadeva los, den Gott der Liebe, und dessen Tochter Ashruvindumati, um eine Leidenschaft in Yayatis Brust zu entfachen. Yayati verliebte sich sofort in Ashruvindumati.
Er sah aber ein, dass er nicht in seinen besten Jahren war, und um die junge Frau von sich zu überzeugen, fragte er seine Söhne, ob er nicht ihre Jugendlichkeit erhalten könnte; im Gegenzug würden sie seine Altersschwäche bekommen. Es ist nicht überraschend, dass alle den Tausch ablehnten, jedoch willigte einer von ihnen ein: Puru! Seine Männlichkeit und Energie ging also auf Yayati über, und dieser bekam seine Braut. Nach einiger Zeit überredete ihn seine schöne Ehefrau in den Himmel zurückzukehren – Indra hatte natürlich dieses Unterfangen veranlasst – und Puru bekam seine Jugendlichkeit und Kraft zurück.
In der Bhagavata Purana und der Harivamsha wird diese Geschichte erzählt, allerdings mit Variationen. Der Harivamsa zufolge erhielt Yayati von Indra einen himmlischen Wagen, mit dem er schon nach sechs Nächten die Erde erobert hatte und selbst die Götter besiegen konnte. Dieses erstaunliche Fahrzeug wurde an seine Nachfolger weitervererbt. Janamejaya verlor es jedoch durch einen Fluch des Heiligen Gargya. Yayati zog sich mit seiner Frau in die Wälder zurück, nachdem er Purus Jugendlichkeit wieder zurückgegeben hatte. Dort gab er sich dem Krankheits- und Alterungsprozess endlich hin, indem er nichts mehr zu sich nahm. Er starb und fuhr in den Himmel hinauf. Er und seine fünf Söhne werden Rajarshis genannt.
Siehe auch
- Mahabharata
- Mahabharata Personen
- Mahabharata Parvas Kapitel
- Arjuna
- Bhagavad Gita
- Ramayana
- Hinduismus
Literatur
- Bhagavad Gita, Teil der Mahabharata, mit Einführung in die Mahabharata
- Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
Weblinks
- Krishna
- Bhagavad Gita Portal
- Mahabharata Nacherzählung mit spiritueller Deutung
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