Jesus in Indien

Jesus von Nazareth und sein Einfluss – Verbindung zwischen Christentum, Indien und östlicher Spiritualität
Jesus von Nazareth war zweifellos einer der bedeutendsten spirituellen Lehrer der vergangenen 3000 Jahre. Auf ihn beruft sich eine der größten Weltreligionen: das Christentum. Nach der christlichen Tradition gilt er als göttliche Inkarnation, die die Menschheit durch seine Kreuzigung, seinen Tod und die Auferstehung von ihren Sünden befreit hat – so lehrte es insbesondere Paulus.
Schaut man sich jedoch die überlieferten Lehren und die Botschaft Jesu an, fallen viele Parallelen zu anderen spirituellen Traditionen auf, besonders zum Buddhismus und teilweise auch zum Hinduismus. Beide Religionen existierten bereits zu seinen Lebzeiten. Ist es Zufall, dass sich diese Ähnlichkeiten zeigen? Oder war Jesus möglicherweise in Indien, wo er mit östlicher Spiritualität in Berührung kam?
Auch heute stellt sich die Frage: Welchen Einfluss hat Jesus in Indien? Wie wurden die Lehren Christi dort verbreitet, und in welcher Form wirken sie bis heute? Diese drei zentralen Fragen greift Sukadev in seinen Betrachtungen auf und lädt dazu ein, die Verbindung von Jesus, Indien und interreligiösem Dialog tiefer zu verstehen.
Hat Jesus Indien besucht?
Es gibt eine Theorie, dass Jesus in der Zeit zwischen seinem 12. und 30. Lebensjahr in Indien gewesen sein soll. In der Bibel finden wir den Bericht, dass Jesus in der Nähe von Jerusalem geboren wurde. Danach flohen seine Eltern mit ihm von Betlehem nach Ägypten, wo sie eine Weile bleiben mussten. Weiter lesen wir im Evangelium nach Lukas, dass Jesus in Nazareth aufgewachsen ist. Es wird berichtet, dass er als Zwölfjähriger mit den Schriftgelehrten im Tempel diskutierte. Danach erfahren wir jedoch nichts mehr aus seinem Leben, bis zu dem Zeitpunkt, als er in der Wüste war, um die Führung Gottes bat und 40 Tage lang fastete. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits 30 Jahre alt.
Wo war Jesus zwischen dem 12. und 30. Lebensjahr?
Manche Forscher vermuten, dass Jesus auf Reisen gegangen sei, dass er in Persien, vielleicht auch in Indien oder sogar in Tibet gewesen sei. Daraus entstanden Theorien, nach denen Jesus einige Jahre in Indien verbracht habe, dort zum Vegetarier geworden sei, viel meditiert habe und möglicherweise in einem buddhistischen Kloster gelebt habe. So, heißt es, habe er sich auf seine Mission in Palästina vorbereitet.
Beweise, dass Jesus in Indien war
Beweise sind schwierig. Letztlich gibt es nur sehr wenige gesicherte Informationen über das Leben Jesu. Vermutlich waren einige buddhistische Missionare in Mesopotamien, Ägypten und Arabien tätig, und es ist ebenso anzunehmen, dass religiöse Menschen aus dem Mittelmeerraum nach Indien reisten. Es existieren auch Legenden, nach denen Menschen aus dem Mittelmeerraum nach Indien gegangen, dort gelernt und anschließend wieder zurückgekehrt seien.
Ist Jesus in Indien gestorben?
Wir wissen nicht genau, wie alles um Jesus gewesen ist. Auch wenn ich als [https://www.yoga-vidya.de/yoga/
Yoga]-Übender gerne sagen würde: „Ja, Jesus war in Indien“, und auch wenn Swami Sivananda dies in seinem Buch als Möglichkeit beschreibt – beweisbar ist es nicht. Manchmal wird sogar die Frage gestellt, ob Jesus in Indien, in Tibet oder in Kaschmir gestorben sei. In Kaschmir gibt es ein Grabmal, das sowohl Jesus als auch Maria zugeschrieben wird. Doch auch hier gilt: Sicher wissen wir nichts über ihn, außer dass er zur Zeit von Pontius Pilatus gekreuzigt wurde. Wahrscheinlicher ist, dass Jesus am Kreuz in Palästina gestorben ist, dass er vom Grab auferstand, eine Weile bei seinen Jüngern blieb und schließlich in den Himmel aufstieg.
Also: War Jesus in Indien? Wir wissen es nicht – und es ist eher unwahrscheinlich.
Welchen Einfluss hatte Jesus in Indien?
Seit dem 1. Jahrhundert nach Christus gibt es Christen in Indien. Einer Theorie zufolge soll der Heilige Thomas nach Indien gereist sein und dort missioniert haben. Sicher ist zumindest, dass seit dem 1. Jahrhundert nach Christus Christen in Indien lebten und dass es sie während der gesamten Antike bis ins Mittelalter hinein gab – oft bezeichnet als nestorianische Christen.
Einbürgerung des Christentums
Später, um 1500 herum, kamen die Portugiesen nach Indien und gründeten Kolonien, zunächst vor allem kleine Häfen, zum Beispiel Goa. Danach folgten die Holländer, später die Franzosen und schließlich die Engländer. So wurde Jesus Christus in Indien nach und nach immer bekannter.
Die Inder traten zwar nicht in großer Zahl zum Christentum über, dennoch hatten die Lehren Jesu eine gewisse Auswirkung. Vor allem, weil die Engländer die gebildeten Schichten nahezu zwangen, Missionsschulen zu besuchen – um später in den höheren Verwaltungsdienst aufgenommen zu werden und von westlicher Bildung zu profitieren –, wurde die gesamte indische Intelligenzija vom späten 19. Jahrhundert bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts mit christlichem Gedankengut vertraut.
Jesus Einfluss auf den modernen Yoga
Yogameister wie Swami Vivekananda, Swami Sivananda und Mahatma Gandhi kannten die Lehren Jesu und liebten insbesondere die Bergpredigt. Vermutlich ist die Lehre Jesu in Indien gerade in Form der Bergpredigt besonders bekannt geworden.
Die Lehren Jesu haben auch die Entwicklung des modernen [https://www.yoga-vidya.de/yoga/
Yoga] beeinflusst – im Sinne der Feindesliebe, des Loslassens, der Entsagung und letztlich der Vergebung. So hat Jesus in Indien, obwohl es dort nicht sehr viele Christen gibt, eine größere Bedeutung, als vielen Menschen bewusst ist – zum Teil auch mehr, als es vielen Indern klar ist.
Video Jesus in Indien
Hier findest du ein Vortragsvideo zum Thema Jesus in Indien :
Autor/Sprecher/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya.
Jesus in Indien Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Jesus in Indien :
Siehe auch
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