Parvati

Aus Yogawiki

Parvati (Sanskrit: पार्वती Pārvatī f.) wörtl.: "dem Gebirge zugehörend", "Tochter der Berges (Parvata)", gemeint ist der Berg Himavat bzw. der Himalaya; Beiname der Durga.

Als Parvati ist sie die Ehefrau von Gott Shiva und Mutter von Ganesha und Subrahmanya. Sie gilt auch als Göttin der Nahrung. In einer Legende heißt es, ihr Mann habe ihr sein gesamtes Wissen über Hatha Yoga erzählt, und sie sei währenddessen eingeschlafen. Nur dem Weisen Matsyendranath, der sich in einen Fisch verwandelt hatte, um dem Gespräch zu lauschen, sei es zu verdanken, dass das Wissen über Hatha Yoga trotzdem zu den Menschen gekommen sei.

Shiva, Parvati und Ganesha

Sukadev über die Bedeutung des Namens Parvati

Parvati ist der weibliche Aspekts Shivas. Parvati bedeutet "Die Reine", "Die, die voller Liebe ist und von Freude erfüllt". Parvati kann durch intensive Praxis das Göttliche spüren. Durga hat sich als Parvati inkarniert, damit Shiva Gutes auf der Welt bewirkt. Wer diesen Namen trägt, sorgt dafür, dass sich Gotteskraft und Segen in der Welt manifestieren, um Gutes zu bewirken.

Geschichten über Parvati

Von Dr. Nalini Sahay nacherzählte Geschichten aus den Puranas. Dr. Nalini Sahay lebt in Delhi. Sie hat sich dazu entschlossen diese Geschichte als Versuch für das Publizieren von E-Büchern zu schreiben. Sie erklärt in ihrer Einleitung: „Es war überraschend, dass die Künstler aus dem Volk und dem Stammeswesen so unkompliziert mit dem Sachverhalt umgegangen sind und diese illustrieren konnten.“ Sie glaubt, dass die Geschichten bedeutend sind und plant die Fortsetzung weiterer Auszüge.

Parvati, Mutter des Universums

Die Milch der mütterlichen Güte ergoss sich über Parvati. Sie erlaubte sich selbst nie zu vergessen, dass sie an erster Stelle eine Mutter sei und dass alle Geschöpfe in der Welt von einer Mutter geboren wurden. In ihrer vorangegangenen Inkarnation als Uma, was "Mutter des Universums" bedeutet, hat Shiva entschieden, sie zu testen.

Uma war in Samadhi (Versenkung in der Erleuchtung) und nichts konnte sie stören. Die Launen des Wetters, das Röhren der Löwen, das Trompeten der Elefanten - ließen sie unbeeindruckt. Doch auf einmal war ein wimmerndes Geräusch eines Babys in Not zu hören. Uma öffnete ihre Augen und lief so schnell wie ein Reh in Richtung des Geräusches.

Ein Krokodil hatte das Baby im Maul und wollte gerade ins Wasser abtauchen. Uma faltete ihre Hände und begann das Krokodil anzubeten, den Säugling loszulassen. Der Alligator schaute sie verächtlich an und verlautbarte, dass sie dieses reine Baby im Austausch für Shivas Hand als opferndes Bußgeld erhalten würde. Parvati schüttelte sprachlos ihren Kopf, die Tränen flossen ihre Wangen hinunter, die Augen waren geschlossen. Auf einmal war kein Säugling, kein Krokodil und kein Wasserbecken mehr. Shiva stand glanzvoll gekleidet vor Uma. Sie schaute fragend, er sagte, dass sie aufhören solle zu weinen, weil es nur eine Prüfung war, eine Illusion.

Er hatte ihre Spiritualität getestet. Er wollte sicher gehen, dass sie noch immer an erster Stelle ein mitfühlendes menschliches Wesen war. Sie vergaß sogar den Gewinn ihrer eigenen Erleuchtung. Shivas Hand war ein ausreichendes Zeugnis. Sie war bereit alles zu opfern, um das Leben des Babys zu retten.

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Wie geschah es, dass Parvati den Namen eines Mannes annahm?

Durgam war ein Dämon, der die Welt terrorisierte. Flüsse hatten ihren Flusslauf geändert, es gab Überflutungen. Alle Rituale wurden unterbrochen. Die Götter mussten ihr himmlisches Zuhause verlassen und in den Wäldern leben. Die Frauen der Weisen mussten Lobgesänge auf Durgam singen. Durgam konnte all dies bewirken, weil er jahrelang zu Brahma gebetet hatte. Seine Belohnung war, dass er große Macht bekommen hatte. Er war Gebieter über die Welt durch Tyrannei. Er war ein böser Mann und sogar die Sterne hatten Angst zu leuchten. Er hatte einen arglistigen Charakterzug und verbrachte seine Zeit indem er die Natur peinigte. Es gab keine Jahreszeiten mehr. Es gab Mangos im Winter und Äpfel im Sommer. Die Götter waren in Not. So gingen sie zu Shiva und baten um seine Hilfe. Surya weinte, dass sein Glanz ihm weggenommen worden war. Vayu heulte, dass der Wind nicht mehr nach seinem Kommando wehte. Shiva war bewegt von ihren Problemen und bat Parvati, sie zu unterstützen. Sie nahm dies ohne Zögern an und entschloss sich, Durgam zu zerstören.

Ihr Plan war Schritt für Schritt vorzugehen, denn Durgam war nicht nur stark sondern auch sehr schlau. Sie sandte Kalaratri, eine außergewöhnliche junge Schönheit, welche viele von Durgams Soldaten in Asche legte. Durgam ließ sich aber nicht überlisten und schickte eine Schar von Riesen, welche die Erdoberfläche absicherten. Kalaratri hatte panische Angst und floh in Parvatis Arme, verfolgt von den Riesen. Durgam folgte den Riesen. Ein Kampf war unvermeidbar. Als sie näher kamen, wuchsen Parvati hundert Arme und sie produzierte eine Anzahl von magischen Waffen. Sie schleuderte diese auf die Armee und auf Durgam. Sie war unbesiegbar und an einem Punkt setzte sie ihren linken Fuß auf Durgams Brust. Aber er schaffte es sich zu befreien und setzte den Fluss seiner Geschoße fort. Parvati schuf mehr Soldaten aus ihrem Körper, um diesen Kampf fortzuführen.

Durgam veränderte seine Gestalt in einen riesigen Elefanten, aber Parvati zerstückelte ihn mit ihren Nägeln, welche wie Säbel waren. Dann verwandelte er sich in einen riesigen Büffel, aber Parvati wurde nicht entmutigt. Sie bekämpfte ihn mit ihrem Dreizack. Wie auch immer, Durgam hatte eine einzige letzte Umwandlung als Ass im Ärmel. Er wurde ein Riese mit tausend Armen mit einer Waffe in jeder Hand. Parvati, unerschrocken, hob ihn hoch und schleudert ihn auf den Boden. Dieser teuflische Fall verletzte ihn nicht. So durchbohrte sie sein Herz mit einem himmlischen Pfeil und er starb. Von diesem Tag an, ist diese Seite von Parvati als Durga, die das Böse bekämpft, um die natürliche Ordnung zu erhalten, bekannt.

Parvati, die vollkommene Frau

Parvati hatte Shivas Liebe durch ihre Intelligenz, Unterscheidungsfähigkeit und Buße gewonnen. Sie blieb ihm immer ebenbürtig. Sie waren sehr verliebt, aber auch ihre Streitereien erschütterten das Universum. Vishnu und Brahma würden sich mit ihren Konsorten über ihre stürmische Beziehung beraten. Parvati war ein Kind der Arglosigkeit, was sehr im Einklang mit der Atmosphäre der Höhlen des Kailash war. Aber eines Tages war Shiva dieser harmlosen Freizeitbetätigungen überdrüssig und ging weg, um zu meditieren. Parvati fühlte sich verloren und schrecklich gelangweilt. Auch vermisste sie ihr tägliches Würfelspiel, ihre Ausflüge zu Nandi und die Vorbereitung für sein abendliches Essen und sein Rauchen.

Vishnu, der beste Freund ihres Gatten, gab ihr den Tipp, sich wie eine Banjaran Frau in kräftigen Farben und mit Perlen zu schmücken und vor Shiva zu singen und zu tanzen. Shiva wurde so durch das Klimpern der Perlen, vom Duft des Sandelholzes, der Rosen und der Musik abgelenkt, dass er seine Augen öffnete und lächelte. Parvati führte ihn liebestrunken zurück zum Kailash.

Parvati, die Göttin von vielen

Vor langer Zeit sagte Shiva zu Parvati: „Alles ist eine Illusion. Die Natur, die Gegenstände, und sogar das Essen ist nur Maya (Illusion). Parvati, die Göttin des materiellen Reichtums, fühlte sich angegriffen. Sie verschwand aus der Welt, um Shiva und die anderen herauszufordern, ohne sie das Leben weiter funktionieren zu lassen.

Chaos folgte im Universum. Die Gezeiten und die Jahreszeiten bewegten sich nicht in ihrem natürlichen Rhythmus. Die Erde wurde zur Einöde. Götter, Dämonen und Menschen hungerten, da keine Nahrungsmittel vorhanden waren. Sogar Shiva fühlte den Schmerz des Hungers. Dann hörte er, dass Parvati in Kashi war, um Essen in einer Küche zu verteilen.

Hungrig, so wie jedes andere Lebewesen auch, eilte er nach Kashi um von Parvati bedient zu werden. Als er seine Schüssel zu ihr hielt, gab er zu, dass die materielle Welt nicht als eine Illusion ignoriert werden konnte. Ihre Ansicht durchgesetzt, gab Parvati eigenhändig und lächelnd ihrem Mann zu Essen. Von da an, war sie als Annapoorna, die Göttin der Nahrung, bekannt.

Ein Leben auf Achse

Parvati tat große Buße, um Shiva zu heiraten. Aber ihr Eheleben hatte auch eine merkwürdige Seite, da Shiva in seinem Herzen ein Asket war. Er wünschte sich keinen Platz als Zuhause. So wanderten sie durch großartige Täler, kampierten an Flussufern, manchmal schliefen sie in den Höhlen, um Zuflucht vor der Kälte zu suchen, machten sie Lagerfeuer, wenn sie über Berge wanderten. Während dieser ganzen Zeit, sehnte sich Parvati nach einem Zuhause – einem Platz wo sie ihre zwei Kinder, Ganesha und Kartikeya, aufziehen konnte und sich um Shivas große Zucht von Tieren, seinen Bullen Nandi, Pfaue, Ratten, Löwen zu kümmern. Und um seine Dienerschaft und die ihm folgenden Asketen zu bewirten, mit denen er sich bis spät in die Nacht unterhielt, um die Geheimnisse des Universums zu lernen und zu lehren.

Letztendlich ging es nach ihrem Willen. Aber Shiva warnte sie, dass er unter dem Fluch des Shani (Saturns) litt. Wenn er ein Haus baue, würde es immer wieder zerbröseln wenn, er sein Horn bläst. Parvati baute sich ihren Palast bei den Gewässern des Mansarover mit Blick auf die Schneefelder des Kailash. Ihre Freude kannte keine Grenzen. Eines Tages ging Shiva fort um den listigen Shani zu besuchen. Shani begrüßte ihn und gratulierte ihn zu seinem neuen Zuhause in den Bergen von Kailash. Er meinte er wollte gerade Arati (Lichterzeremonie) für Vishnu machen und ob Shiva ihm beiwohnen wolle. Shiva tat so.

Die Arati Zeremonie schritt voran, als Shani sich zu Shiva drehte und sein großes Muschelhorn blies. Ohne einen Gedanken an den Fluch, tat Shiva ebenso und als er nach Hause kam, fand er sein Zuhause in Trümmern vor und Parvati in tiefem Kummer. Wieder einmal entschied sich Shiva einen Platz für seine Familie zu bauen, dieses Mal einen wirklich beeindruckenden Palast.

Von Vishwakarma entworfen, von den Ganas (dienenden Geistern von Shiva) errichtet, stand er auf einer offenen Fläche, glanzvoll, wie nichts zuvor. Zu den Eröffnungsfeierlichkeiten kam Ravana, ein sehr gebildeter Mann, so perfekt in seinen Errungenschaften, dass alle Priester sich vor ihm verneigten, um ihn nach Havana zu begleiten. Als die Feierlichkeiten endeten, war Parvati so erfreut, dass sie Ravana bat, irgendein Dakshana (Geschenk) anzunehmen, und sie würde alles tun, um ihm dies zu erfüllen. Trotz all seiner großartigen Bildung, war Ravana arrogant und habgierig. Er konnte es nicht ertragen, dass Shiva solch ein perfektes Zuhause hatte, und so fragte er danach. Seitdem leben Shiva und Parvati ein Leben auf Achse. Falls sie dich besuchen, gehe sicher, dass du sie erkennst und wünsche dir etwas.

Literatur

Weblinks

Videos

Parvati, Shiva und die reinigende Kraft der Ganga

Parvati in der Ausstrahlung von Annapurna