Sattva
Sattva (Sanskrit: सत्त्व sattva n.) Sein, Existenz, Realität; Wesen, Charakter; ein fester Charakter, Festigkeit, Entschlossenheit, Energie, Mut; das absolut gute Wesen, die erste der drei Qualitäten der Prakriti; geistiges Wesen, Geist; der menschliche Geist (in ayurvedischen Texten im Sinne von Manas oder Chetas verwendet); Lebensatem; ein reales Wesen, Gegenstand, Ding; ein Lebewesen, vernunftbegabtes Wesen; Gespenst, böser Geist, Kobold.
In der Philosophie des Samkhya ist Sattva einer der drei Gunas bzw. Eigenschaften der Natur (Prakriti). Es entspricht Reinheit, Licht, Gleichgewicht, Harmonie. Das bedeutet rhythmische Übereinstimmung mit der reinen Existenz; entspricht dem "intellektuellen Licht", der intelligenten Substanz.
Es gibt keinen reinen Zustand des Sattva ohne die beiden anderen Gunas Rajas und Tamas, da sich die Welt der Manifestation Maya aus den drei Gunas zusammensetzt. Solange ein Mensch an Maya und damit an irgendeine der Gunas verhaftet ist, bleibt er gefangen. Er müsste letztlich auch Sattva überwinden, um zur völligen Befreiung (Mukti, Moksha) zu gelangen.
Sattviges Leben
Als Lebensregel aus dem Ayurveda gilt, dass alle Menschen einen sattwigen (reinen) Lebensstil folgen sollten, der Frieden und geistige Klarheit vermittelt. Zur körperlichen Reinheit gehören eine reine Ernährung mit rohen oder frisch gekochten vegetarischen Nahrungsmitteln, reine Luft und sauberes Wasser, angemessene körperliche Übungen, die beruhigend wirken, sowie körperliche Sauberkeit. Der Geist wird durch Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit und Mitgefühl mit allen Lebewesen rein gehalten. Emotionale Unreinheiten wir Ärger, Hass, Stolz, Begierde oder Furcht sollten aufgegeben werden. Auch auf Klatsch und Sorgen sollte verzichtet werden. Diese schlechte Gewohnheiten zerstören unsere natürliche Geistesklarheit und unser geistiges Gleichgewicht.
Zu einem reinen Lebenstil gehören auch ein angemessener Lebensunterhalt, eine angenehme Art zu sprechen, eine harmonische Umgebung und das Vermeiden von Ablenkung, Lärm, gewaltätigen oder entwürdigenden Unterhaltungen. Die Hingabe an das Göttliche, Wahrheit, Mitgefühlt, Dienst an den Mitmenschen, Studium spiritueller Lehren und Schriften, Ehrfurcht vor spirituellen Lehrern, das Praktizieren von Yoga und Meditation gehören ebenfalls zu einem sattwigen Lebensstil.
Allerdings sollte dieses Ziel nicht durch Selbstgerechtigkeit, Übersensibilität oder Fanatismus zu einem Fehler werden. Gute Laune und Mäßigung sind hier sehr wichtig. Hier sind natürliche Harmonie und Toleranz gefragt.
Sukadev über Sattva
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sattva
Sattva heißt zunächst einmal „das Essenzielle“, „das in der Wahrheit wurzelnde“, „das zur Wahrheit führende“. Sattva ist auch eine der drei Gunas und die reine, lichtvolle, freudevolle Eigenschaft. Sattva stammt von "Sat". Sat heißt Sein, Essenz, Wirklichkeit. Sattva ist die Quintessenz, Sattva ist das, was in der Wahrheit ruht, was aus der Wahrheit kommt, ist das, was zur Wahrheit führt. Sattva ist im Kontext der drei Gunas die höchste der drei Gunas. Drei Gunas sind die drei Eigenschaften der Natur. Es gibt Sattva, Rajas und Tamas.
Sattva ist das, was aus der höchsten Wahrheit kommt und zurückführt zur höchsten Wahrheit. Sattva ist das Reine, das Lichtvolle, das Freudevolle. Wenn du die höchste Wahrheit erfahren willst, dann gilt es, ein sattviges Leben zu führen. Das heißt, deine Ernährung darauf auszurichten, sattvig dich zu ernähren, auf Tamasiges zu verzichten - auf Fleisch, Fisch, Alkohol, Drogen, Tabak usw. Es gilt, das Rajasige zu reduzieren, wie die Menge an Kaffee, Schwarztee, Schokolade, weißer Zucker und zu scharfe Gewürze. Sattvige Ernährung heißt dann, dich mit Vollkorngetreide und Hülsenfrüchten, Obst, Gemüse, Salate usw. zu ernähren.
Sattvig heißt auch, dass deine Sprache sattvig sein möge, freundlich, zuvorkommend, dass sie gefüllt ist mit freundlichen Worten. Keine tamasige Sprache mit Fluch-Ausdrücken und Fäkalien-Ausdrücken usw., keine rajasigen Ausdrücke, wo du dich über andere stellst. Mache deine Sprache so sattvig wie möglich. Mache deine Wohnung so sattvig wie möglich, was durchaus auch Helligkeit heißen kann, aber auch ökologisch, rein, gute Schwingung. Mache deine Kleidung sattvig. Umgib dich mit sattviger Umgebung, die deinen Geist erhebt und erhöht. Übe sattvige Körperübungen:Asanas und Pranayama. Singe Sattviges, wie z.B. Mantras. Habe sattvige Gedanken, und entwickle die sattvigen Eigenschaften, Wohlwollen, Mut, Begeisterung, Freude usw. All das sind Sattva-Eigenschaften.
So besteht also das spirituelle Leben zu einem Teil darin, dass du dein Leben auf Sattva ausrichtest. Wenn du nämlich dein Leben auf Sattva ausrichtest, dann bewegst du dich Richtung Sat, zur Wahrheit hin. Dann gilt es nur, dass du dich auf das Sattvige nicht zu sehr konzentrierst, dich nicht zu sehr damit identifizierst, es gilt nämlich auch, Sattva als Eigenschaft zu transzendieren, um zu Sat, zur höchsten Wahrheit, zu kommen.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya, Möglichkeit zur Mantra-Weihe und spirituellen Namensgebung
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
Seminare
Mantras und Musik
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Ernährung
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Multimedia
Sattva ist eine goldene Fessel - Bhagavad Gita XV 6
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Wenn Sattva überwiegt beim begegnen des Todes - Bhagavad Gita XV 14
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Der reine Glaube vereht das Göttliche - Bhagavad Gita XVII 4
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