Arthrose

Aus Yogawiki

Arthrose bezeichnet den Verschleiß der Gelenke, der mit zunehmendem Alter zwar normal ist, aber bei der Arthrose das normale Maß übersteigt. Arthrose kann alle Gelenke befallen. Hände, Knie (Gonarthrose) und Hüfte (Coxarthrose) sind am häufigsten betroffen. Nicht jede Arthrose ist mit Schmerzen verbunden; oft wechseln Schmerzphasen auch mit schmerzfreien Phasen. Arthrosen sind die häufigsten Gelenkerkrankungen; nach Angaben der Deutsche Arthrose-Hilfe e.V. sind in Deutschland 5 Mio. Frauen und Männer erkrankt.

Arthrose muss bewegt werden!

Yoga, Yogatherapie und Ayurveda können sanfte, aber sehr wirkungsvolle Behandlungsmethoden sein, die keine Nebenwirkungen haben.

Wie bei allen Krankheiten sollte man sich nicht mit der Krankheit identifizieren, sondern lediglich beobachten, was geschieht (siehe auch Vedanta, Beobachter, Sakshi Bhav).

Ursachen der Erkrankung

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Primäre Arthrosen können durch minderwertig ausgebildeten Knorpel entstehen, der dem Druck nicht standhält und eine Knorpelschädigung nach sich zieht; sekundäre Arthrosen durch eine Schädigung des Knorpels aufgrund zu großer oder falscher Belastung (etwa bei Hyftdysplasie oder durch das dauernde Heben schwerer Lasten, das für manche Berufe typisch ist) und folglich auch durch Übergewicht (allerdings nicht durch Übergewicht als alleiniger Auslöser), durch Fehlstellung von Gelenken; außerdem durch entzündliche Erkrankungen wie Arthritis, Knochenveränderungen und -deformierungen (Osteoporose), Blutungen im Gelenk, Verabreichung von Medikamenten (Knorpel abbauende Antibiotika, Kortison usw.). Arthrosen können auch durch Verletzungen und als Folge chirurgischer Eingriffe entstehen (sogenannte posttraumatische Arthrosen). Auch hormonelle und genetische Faktoren werden in Betracht gezogen. D. Hamacher (Aspekte bei der Enstehung und Behandlung von Arthrosen) bezeichnet als Krankheitsverursacher "das Missverhältnis zwischen mechanischer Resistenz des Knorpels und seiner mechanischen Beanspruchung" (ebenda, S.1).

Was geschieht bei der Arthrose?

In der ersten Phase entsteht zunächst ein oberflächlicher, häufig nur kleiner, lokal begrenzter Knorpelschaden. Es bilden sich vermehrt Kollagenfasern, die jedoch einen faserigen neuen Knorpel (Stützgewebe) bilden, der bei weiterer Überbelastung immer stärker degeneriert. Durch die Knorpelschädigung verdichtet sich schließlich auch der Knochen darunter, um dem vermehrten Druck standhalten zu können. Diese Veränderungen fallen noch in das Frühstadium und mittlere Stadium der Arthrose. Im Spätstadium ist der schützende Knorpel völlig verschwunden, dadurch verkleinert sich auch der Gelenkspalt und die Knochen reiben aufeinander und sind stark verdichtet; an den Rändern der Gelenkflächen entstehen knöcherne Auswüchse, die zusätzliche Schmerzen verursachen können.

Symptome

Bei fortgeschrittener Arthrose sind oft Schmerzen (auch gefolgt von schmerzfreien Phasen), Entzündungsschübe und eingeschränkte Bewegungen bis hin zur Gelenkversteifung typisch.

Diagnose

Der verkleinerte Gelenkspalt, die verformten Gelenkflächen und die Knochenauswüchse sind auf Röntgenaufnahmen gut zu erkennen; zur Abschätzung der Knorpelverletzungen und möglichen zusätzlichen Entzündungen kann man andere bildgebende Verfahren wie MRT heranziehen. Auch Geräusche des Gelenks und Gelenkergüsse sind ein Hinweis auf mögliche Arthrose.

Therapeutische Ansätze

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Ziel der Behandlung ist, die Bewegungseinschränkungen des Patienten und seine Schmerzen aufzuheben oder zumindest erheblich zu reduzieren, damit er wieder Lebensfreude gewinnen kann. Generell ist es auch bei Arthrose wichtig, das erkrankte Gelenk zu bewegen, da sonst ein weiterer Bewegungsverlust zu befürchten ist; was der Körper nicht braucht, bildet sich zurück (Regel: "use it or lose it"). Dabei sollte die Bewegung nicht mit großer Belastung für die Gelenke verbunden sein, daher sind Sportarten wie Schwimmen und sanftes Yoga sehr gut geeignet.

Bei Übergewicht ist in vielen Fällen von Arthrose (Füße, Knie (Gonarthrose), Hüfte (Coxarthrose), Wirbelsäule) auch eine Gewichtsabnahme angebracht, damit die betroffenen Gelenke entlastet werden können.

D. Hamacher nennt als Möglichkeiten der Therapie zum einen die Korrektur der mechanischen Beanspruchung von außen (durch Gehhilfen oder orthopädische Geräte), zum anderen den Eingriff in das System, und zwar entweder durch neuromuskuläre Stabilisierung oder aber notfalls durch operativen Eingriff. Sofern noch Knorpel vorhanden ist und der Patient zwar über Anlauf- und Belastungsschmerz klagt, nicht aber über Bewegungs- und Ruheschmerz, bestehen mit sanftem Sport und Yoga gute Heilungschancen. Wichtig ist, dass Fehlstellungen der Gelenke und falsche Achsen (X-Bein, O-Bein etc.) bei den Übungen berücksichtigt werden. Die Gelenkflächen sollten in ganzer Breite genutzt werden, damit die Belastung sich nicht auf einen kleinen Teil der Fläche konzentriert. In akuten Phasen und bei Entzündungsschüben sollte das Gelenk geschont werden.

Bei Arthrose ist Wärme wohltuend, aber nicht bei Entzündungsschüben, die auch bei Arthrose immer mal wieder auftreten.

Zur Beweglichkeit arthrotischer Finger können Übungen mit Qi-Gong-Kugeln beitragen.

Yoga

Für die Beweglichkeit der Gelenke ist das tägliche Praktizieren der ersten der drei Pawanmuktasana-Reihen sehr förderlich, am besten morgens und abends. Bei dieser Sequenz, die auch für Gesunde eine hervorragende Prophylaxe ist, werden konsequent alle Gelenke bewegt. Sprich mit Deinem Arzt ab, welche der Übungen Du zu Hause üben kannst.

Yogatherapie

Yogatherapie-Einzelbehandlung

Bei der Yogatherapie kann im Rahmen einer Einzeltherapie ein ganzheitliches Übungsprogramm speziell für die Arthosebeschwerden des Patienten zugeschnitten werden. Es gibt jedoch auch Gruppenkurse, die auf einen bestimmten Beschwerdetyp ausgerichtet sind (z.B. Rückenyoga bei Arthrose der Wirbelsäule).

Wie bereits weiter oben erwähnt, ist es sehr wichtig, dass bei den Übungen Gelenkfehlstellungen und körperliche Eigenheiten wie X- oder O-Beine (falsche Achse zur Hüfte) usw. berücksichtigt werden. Die Belastung sollte möglichst die kompletten Gelenkflächen beanspruchen und sich nicht auf einen kleinen Teil konzentrieren, der dann zwangsläufig überlastet und geschädigt wird. Bei akuten Schmerzen und Entzündungsschüben ist das Gelenk zu schonen.

Heilmeditationen

Auch Meditationen können die Heilung beschleunigen. Zwei schöne Heilmeditationen findest Du auf der Seite Rücken.

Visualisierung

Methoden der Visualisierung gehören nicht ins Reich der Fabel, sondern werden zunehmend wissenschaftlich erforscht und es zeigen sich verblüffende Erfolge. In seinem Buch "Das Geheimnis der Heilung" berichtet Joachim Faulstich von einem Experiment in den USA, mit dem überprüft werden sollte, ob Muskelaufbau durch die bloße Vorstellung des Trainings möglich ist. Das Ergebnis war positiv: Die Probanden, die mit der bloßen Vorstellung trainiert hatten, erreichten gut zwei Drittel der Leistung derer, die tatsächlich körperlich trainierten.

Der Kranke sollte sich mit Hilfe einer Tiefenentspannung in einen leichten Trancezustand versetzen und sich dann intensiv vorstellen, Bewegungsabläufe, bei denen er Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen hat, wieder problemlos ud unbeschwert ausführen zu können. Für diese Visualisierung sollte er sich regelmäßig Zeit nehmen.

Ayurveda

Abhyanga, die ayurvedische Ölmassage

Da Arthrose auf einen Vata-Überschuss zurückzuführen ist, sollte der Patient zunächst einmal darauf achten, dass er keiner Stress verursachenden, unruhigen Tätigkeit nachgeht; dass er nicht zu häufige Ortswechsel (Reisen) hat, genügend Schlaf bekommt, und auf jeden Fall keine kalte und trockene, sondern warme und nährende Nahrung zu sich nimmt. Auch warme Getränke (sowie Suppen, warmer Frühstücksbrei) tun gut und die Mahlzeiten sollten regelmäßig eingenommen werden. Für den Urlaub sind eher warme Länder mit höherer Luftfeuchtigkeit zu empfehlen. Vata-Konstitutionen brauchen viel Entspannung und Ruhe; regelmäßige Meditation wird eine wohltuende Wirkung entfalten.

Ayurvedische Ölmassagen (Abhyanga, siehe Seite Rücken) sind ebenso zu empfehlen wie lokale äußere Ölanwendungen (Khadivasti, siehe Seite Rücken). Diese Ölanwendungen sollten regelmäßig erfolgen; sie nähren den angegriffenen Knorpel, reduzieren Vata und bringen die nötige Schwere, Ausgeglichenheit und Ruhe.

Warme Dampfbäder (auch als lokale Anwendung für bestimmte Körperteile, siehe Ushma Sweda und Pinda Sweda auf der Seite Rücken) und warme, feuchte oder ölige Wickel mit Vata reduzierenden Kräutern (siehe Lepa, Picu etc. auf der Seite Rücken) eignen sich sehr gut zur Vata-Reduktion und können eventuelle Blockaden lösen. Starke Wärmeanwendungen sind allerdings zu vermeiden bei akuten Entzündungsschüben, die auch bei Arthrose immer wieder vorkommen (bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis sind sie ohnehin nicht angezeigt).

Als stärkere Therapie kann eine Panchakarma-Kur (siehe auch Panchakarma auf der Seite Rücken) zur Ausleitung von überschüssigem Vata in Betracht gezogen werden.

Schließlich können, auf den Patienten und seine Bedürfnisse abgestimmt, spezielle ayurvedische Kräuter (meist in Pulverform) verabreicht werden. Auch eine Rasayana-Therapie (siehe Seite Rücken) ist möglich, insbesondere im Anschluss an eine Panchakarma-Kur.

Große Heilmantren

Die Rezitation eines Heilmantras kann die Heilung beschleunigen; siehe hierzu Surya Mantra, Om Tryambakam, Maha Mrityunjaya Mantra.

Tipps von Bhajan Noam zum Thema Arthrose

Buchautor und Seminarleiter Bhajan Noam erklärt in folgendem Artikel, was Arthrose ist und wie man damit umgehen kann:

Bei Arthrose handelt es sich um eine entweder im Anfangsstadium befindliche oder mehr oder weniger fortgeschrittene Zerstörung des Knorpelgewebes eines oder mehrerer Gelenke. Zunächst gilt es zu unterscheiden, ob die Ursache der Arthrose mechanischer Natur ist, ob sie hormonelle Ursachen hat oder ob sie Folge einer Entzündung (Arthritis) ist. Nicht selten wird Arthritis mit Arthrose verwechselt oder mit ihr gleichgesetzt. Beide Krankheitsbilder können aber auch miteinander einhergehen. Eine Arthritis kann nach und nach das Gelenk zerstören und eine Arthrose kann zu einem entzündlichen Prozess führen. In selteneren Fällen können auch Unfälle mit Gelenkverletzungen eine Ursache sein. Bei einer Behandlung muss individuell vorgegangen werden.

Fast pauschal kann man sagen, wie ich es in mehreren Artikeln schon getan habe, dass zumindest begleitend ein Wassermangel im Körper besteht. Für die Verdauung und die Verstoffwechselung wie für andere Prozesse braucht der Körper ausreichend Flüssigkeit. Steht sie nicht zur Verfügung, entzieht er sie z.B. den Gelenken und den wasserreichen Bandscheiben. Infolgedessen können die Bandscheiben abflachen und es entstehen Ischiasprobleme u. ä. und den Gelenken fehlt die Synovialflüssigkeit (Gelenkschmiere), sodass Knorpel auf Knorpel zu reiben beginnt. Das führt zu einer allmählichen Zerstörung, die sich sehr schmerzhaft auswirken kann.

Auf hormonelle Ursachen werde ich hier nicht eingehen, da sie den Händen des Arztes oder Heilpraktikers überlassen bleiben.

Die häufigsten Ursachen einer Arthrose neben dem Wassermangel sind eine langfristige Überbelastung der Gelenke, aber auch Unterbelastung gepaart mit Bewegungsmangel. Mit dem Geschehen einher geht immer eine Verkürzung der die Gelenke umgebenden Muskulatur. Jede Form von Gelenken wird durch zwei Gruppen von Muskeln bewegt: Von den Beugern und von den Streckern. Beuger und Strecker arbeiten stets gemeinsam. Übt die eine Gruppe die Bewegungsfunktion aus, hat die andere Gruppe eine Haltefunktion. Das ist ein ständiges Wechselspiel.

Sowohl durch übermäßige Belastung wie durch mangelnde Bewegung verkürzen sich mit der Zeit die Muskeln. Viele Menschen haben sich auch im Laufe ihres Lebens unbewusst bestimmte Bewegungsmuster angewöhnt, die zu Spannungen führen, und jede Spannung führt auf Dauer zur Verkürzung und Verhärtung und damit Unflexibilität des Muskelgewebes. Sind die Beuger verkürzt, sind immer auch die Strecker verkürzt. Es gibt nicht den Fall, dass eine Gruppe verändert ist und die andere normal geblieben ist. Das bedeutet aber für das Gelenk, dass beide Kräfte gemeinsam (verkürzte Beuger und verkürzte Strecker) Druck ausüben – bei jeder Bewegung und nach und nach sogar in der Ruhephase. Knorpelgewebe beginnt auf Knorpelgewebe zu reiben. Normalerweise besteht kein Kontakt, weil hier die Gelenkschmiere als Schutzfilm dient. Der erhöht Druck führt aber zum Kontakt und damit zu einer fortschreitenden Zerstörung.

Wenn wir unsere Haut z.B. durch einen Schnitt verletzen, wird das Hautgewebe beim Heilungsprozess durch das festere darunterliegende Bindegewebe ersetzt, was dann später das sog. Narbengewebe ist. Beim Knorpel ist es ähnlich. Das verletzte Knorpelgewebe wird nicht durch gleiches Gewebe ersetzt, sondern der Körper baut das härtere Knochengewebe ein. Ab diesem Zeitpunkt steigern sich sowohl der Zerstörungsprozess wie auch die Schmerzen.

Bewegungsmangel führt zu einer geringeren Produktion der Gelenkschmiere, die in der Gelenkkapsel gebildet wird. So kann es auch bei Bewegungsmangel plus Wassermangel und verkürzten Muskeln zur Arthrose kommen. Da bei den meisten Menschen ernährungsbedingt auch noch eine gelenkzerstörende Übersäuerung hinzukommt, muss der Heilungsansatz breit gefächert sein. Das, womit jeder sofort und eigenständig beginnen kann, ist genügend zu trinken und seine Ernährung auf basenreiche Kost umzustellen. Am günstigsten wirkt sich eine vegane Ernährung mit genügend Rohkostanteil aus. Zucker und alle Produkte, die Zucker enthalten, sollen gänzlich gestrichen werden. Kohlenhydrate gilt es ebenfalls zu reduzieren. Sehr günstig wirkt sich das Intermittierende Fasten auf jegliche Gesundungsprozesse aus. Zu diesem Thema gibt es etliches an Literatur. Lies dazu auch den von mir verfassten Artikel ist Intermittierendes Fasten). Eine Buchempfehlung dazu: „Warum nur die Natur uns heilen kann“ von Dr. med. habil. Dr. Karl J. Probst

Eine physiotherapeutische Behandlung ist bei Arthrose unerlässlich. Auch Wärmeanwendungen, sofern kein entzündlicher Prozess vorliegt, sind sehr zu empfehlen. Es geht dabei um ein Entspannen und wieder geschmeidig machen des verkrampften Muskelgewebes wie auch um das Auflösen von Verklebungen.

Geht mit der Arthrose ein entzündlicher Prozess einher, wirkt sich zum einen schon die oben erwähnte Ernährungsumstellung günstig aus, zum anderen gibt es einfache und sehr wirksame Mittel wie MSM (organisch gebundener Schwefel) und vor allem frisch geriebener Ingwer, der in ausreichender Menge täglich dem Essen zugefügt wird. Beide Mittel dämmen die Entzündung effektiv ein.

An dieser Stelle empfehle ich mein Buch „LEBENSREZEPTE – Gesundheit, Weisheit, Liebe“, das im besten Sinne ganzheitlich über Gesundheit und Krankheit spricht und viele Rezepte parat hält. Einfach hier portofrei bestellen: bhajan-noam@gmx.de

Einige Worte zum Thema Bewegung: Hier wird oft als Erstes die Empfehlung ausgesprochen, die Muskeln zu stärken, zu trainieren. Angespannte Muskulatur ist verkürzt und verhärtet, beginnen wir hier mit kräftigenden Übungen, wird quasi die Spannung und Verhärtung immer tiefer eingebaut. Das Erste ist immer Lockerung, das Zweite ist Lockerung und das Dritte ist Lockerung. Das geschieht durch die physiotherapeutischen Anwendungen und durch lockernde Übungen, dann aber auch vermehrt durch Dehnungsübungen. Dehnungsübungen bewirken, wenn sie richtig durchgeführt werden, eine rasche Entspannung der Muskeln. Innerhalb der Muskeln befinden sich die Propriorezeptoren, nervliche Sensoren, die den aktuellen Spannungszustand registrieren und an das Gehirn weiterleiten. Das Gehirn gibt dem Muskel darauf den Befehl, sich zu entspannen. Dieser Prozess braucht jedoch etwa 12-15 Sekunden. Deshalb muss die Dehnung mindestens ebenso lange gehalten werden, wenn sie eine Wirkung erzielen soll.

Durch ein Einbeziehen des Atems kann man die Wirkung der Dehnungsübungen noch potenzieren. „Kumbhaka“, der gehaltene Einatem, ist hier wie bei Vielem das goldene Rezept. Jede Dehnung wird mit einem tiefen Einatem verbunden, das Halten der Dehnung mit dem Halten des Atems und das Lösen mit dem Ausatem. Dehnung ist Weite und in die Weite strömen Atem und Prana reflektorisch wie von einem Magnet angezogen. In der Haltephase können sich Sauerstoff und Prana in dem gedehnten Bereich ausbreiten und zur Wirkung kommen. Mit dem darauffolgenden Ausatem lässt man alle Spannungen los und auch Schlackenstoffe können dabei den Körper verlassen. Übt man mit dieser Intension, hat man tiefgehende Wirkungen. Die entsprechenden Körperbereiche werden einem dabei ganz neu oder erstmalig bewusst. Bewusstes Üben beinhaltet eine ganz andere Kraft als unbewusstes Üben. Bewusstsein ist Energie. Deswegen ist es manchen Menschen möglich, allein durch ihr Bewusstsein Veränderungen herbeizuführen.

Wenn es dann notwendig sein sollte, können zur rechten Zeit auch mild kräftigende Übungen folgen. Aber die logische Folge ist, mit Lockerungsübungen zu beginnen und mit innerlich bewusst mitverfolgten und vom Atem begleiteten Dehnungsübungen zunächst eine tiefgehende Entkrampfung des Muskelgewebes zu erreichen.

Lässt erst einmal der Druck auf das Gelenk nach, ist auch schon ein Teil des Schmerzgeschehens gelindert. Dann fallen Gehen oder auch Fahrradfahren nicht mehr so schwer, und Bewegung ist neben den anderen genannten Komponenten das A und O für eine Verbesserung des Zustands. Betroffene sollten sich nach einem guten Physiotherapeuten, wie auch nach einem erfahrenen Yogalehrer oder Yogatherapeuten umschauen. Ganzheitlicher Yoga, zu dem neben Übungen auch eine gesunde Lebensweise, eine gelassene Gemütshaltung, eine Geistesschulung und Meditation gehören, ist eine seit Jahrhunderten und Jahrtausenden bewährte Methode, den Menschen wieder in die angeborene natürliche Gesundheit zurückzubringen oder zumindest eine deutliche Linderung eintreten zu lassen.

Zum Schluss sei noch eine seit alters her bewährte Heilmethode erwähnt: ein einfaches Auflegen der Hände, der eigenen oder der eines Familienmitglieds oder eines vertrauten Freundes. Jeder Mensch kann heilende Energien abgeben, und die größte Heilkraft ist die Liebe, die wir bei allem was wir tun mitfließen lassen dürfen. OM TAT SAT.

Quellen/Literatur

Siehe auch

Seminare

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