Hund
Der Hund (Sanskrit: अधोमुखश्वानासन "Adho Mukha Svanasana") ist eine Asana zur Stärkung und Dehnung der Rücken-, Bein-, Arm- und Schultermuskulatur. Die Handgelenke werden gekräftigt und gewinnen an Flexibilität. Der Hund ist ein Teil des Sonnengrußes (Surya Namaskar) und zählt auch als Vorübung oder Ersatzhaltung für den Kopfstand (Sirsasana).
Die Hundesprache
Hunde verfügen über ererbte und erlernte Fähigkeiten. Woher weiß ein Hund, dass ein Skorpion oder eine Schlange gefährlich sind? Haben Hunde einen sechsten Sinn? Tiere können feinste energetische Schwingungen wahrnehmen. Es gibt sehr viele Erfahrungsberichte über Hunde, die ein Erdbeben im Voraus gespürt haben und sich lange bevor ein Tornado eingetroffen ist, an einen sicheren Platz gebracht haben. 2004 flohen vierzehn elektronisch gekennzeichnete Schwarzspitzenhaie aus ihrem Revier vor der Küste Sarasotas, das sie vorher noch nie verlassen hatten. Sie konnten sich so vor dem Hurrikan Charly schützen. Vor dem Tsunami desselben Jahres auf Sri Lanka zogen sich die Tiere vorher ebenfalls auf sicheres Terrain zurück oder verkrochen sich schutzsuchend. Das sind sehr gute Beispiele dafür, wie sich die Natur energetisch austauscht.
Daraus können wir also schließen, dass die Tiere im Umfeld eines Menschen wissen, in welcher Stimmung dieser gerade ist, in welchem energetischen Zustand er sich befindet. Da wir allerdings, uns so sehr auf die Sprache als Kommunikationsmittel verlassen, vernachlässigen wir die anderen Sinne, insbesondere unseren sechsten Sinn, das Gespür für Energie. Die Tiere kommunizieren ununterbrochen energetisch miteinander, und sie nehmen auch die Menschen als energetische Wesen wahr. Die augenblickliche Energie ist für einen Hund immer entscheidend, und er reagiert darauf. Eine französische Studie fand heraus, dass Hunde die Emotionen der Menschen über ihren Geruchssinn wahrnehmen. (Hubert Montagner: L’Attachement: Les Débuts de la Tendresse. Paris: Editions Odile Jacob, 1988.)
Im Tierreich gibt es unterschiedliche Arten von Energie: Jagdenergie, entspannte Energie und die ruhige, bestimmte Energie ist die Kraft des Rudelführe. Die entspannte Energie zeigt ruhige und aktive Unterordnung und dadurch auch kooperatives Verhalten. Die ruhige und bestimmte Energie, die Rudelführer immer ausstrahlen, zeugt von Selbstbewusstsein und Ausgeglichenheit. In der Natur hat der Rudelführer die deutlichste und unanfechtbarste Energie.
Du kannst einen Hund nicht täuschen. Er weiß immer genau, wie es dir geht. Und wenn du Angst hast, sieht er sich klar im Vorteil. Also musst du auch als Mensch lernen, ein guter Rudelführer mit einer ruhigen und bestimmten Energie zu sein, damit dein Hund dich als solcher akzeptiert – ansonsten wird er deine Position immer wieder testen und versuchen, die Herrschaft zu übernehmen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die energetische Kommunikation eine emotionale Sprache ist. Die Emotionen transportieren die Energie und sind von Hunden und auch von manchen Menschen klar wahrnehmbar. Man muss einem Tier nicht sagen, dass man traurig ist, aufgeregt oder entspannt, er weiß es sowieso und wird sich dementsprechend als Spiegelbild verhalten. Wenn du ruhig bist, wird auch dein Hund ruhig sein, wenn du aufgeregt bist, wirst du auch einen aufgeregten Hund haben.
=Die Erziehungsmethode von Cesar Milan
Cesar Milan baut auf diese energetische Kommunikation. Er arbeitet mit Körpersprache und wenn nötig mit Berührung, die für den Hund nicht schmerzhaft ist, ihm aber eine klare Grenze zeigt. Er behauptet, dass ein Hund ausgeglichen und gesund ist, wenn sein Besitzer ihm genügend Bewegung verschafft, darauf achtet, dass er sich diszipliniert an bestimmte Regeln hält und ihm Zuneigung schenkt. Die Reihenfolge ist dabei von entscheidender Bedeutung. Ein Hund, der beispielsweise sehr viel Zuneigung bekommt, wenig Bewegung hat und sich nicht an Regeln halten muss, kann sich schnell zu einem sehr dominanten Hund entwickeln. Er wird denken, dass er durch die permanente Zuneigung zum Rudelführer geworden ist. Oder wenn ein Hund sehr viel Bewegung bekommt, sich jederzeit um das Haus herum frei bewegen kann, und es dabei keine Regeln gibt, wird er ein sehr territoriales Verhalten entwickeln, sich ziemlich wahrscheinlich für den Chef halten und zum Kläffer werden.
Der Hund als Lehrer
Als Hundehalter hat man die Möglichkeit mit seinem Tier zu wachsen. Wenn man nämlich Rudelführer in der Beziehung zu seinem Hund sein möchte, muss man sich auf der Ebene der Emotionen und Launen ganz schön am Riemen reißen, denn ein Hund wird nur einen ruhigen, bestimmten, selbstbewussten Anführer akzeptieren. Wenn man das als Hundehalter weiß und daran arbeitet, immer diese ruhige Energie auszustrahlen, hat das auch eine sehr positive Auswirkung auf die eigene geistige Gesundheit und auf die Beziehung zu den Menschen in seinem Umfeld. Man lernt, sein Verhalten durch die Kraft seines eigenen Geistes zu verändern, denn man wird durch den Hund immer wieder dazu aufgefordert, ruhig und bestimmt zu werden, weil er ansonsten nicht auf einen hört.
Hunde können einen also auch in der Persönlichkeitsentwicklung schulen, und wenn man auf dem spirituellen Weg ist kann man lernen diese Aufgaben auch noch auf einer anderen Ebene zu verstehen. Wieso sich Gefühlen oder Launen hingeben, wenn man von jetzt auf nachher ruhig sein kann? Im Normalfall würde man denken, dass einen eine Emotion übermannt, man Opfer der Emotion ist, aber ein Hund erinnert einen immer daran, dass man es nicht sein muss. Man kann sich immer die Ruhe im Inneren erinnern und ruhig werden – zunächst der Beziehung zum Hund gegenüber, dann gegenüber sich selbst und schließlich auch gegenüber anderen Menschen. Hunde leben im Hier und Jetzt und sie erinnern einen auch immer daran. Wenn man anfängt zu träumen, in die Vergangenheit oder in die Zukunft geht, nimmt einen ein Hund immer wieder zurück ins Hier und Jetzt. Hunde können so sehr gute Lehrer auf dem Yoga-Weg sein. Bei den meisten Menschen muss etwas Dramatisches in ihrem Leben geschehen, bevor sie sich mehr auf das Gute und auf das Schöne im Leben besinnen. Ein Hund geht immer glücklich durch den Tag und erfreut sich des Lebens. Ein Hund kann einen also aus den Tagträumen reißen und einen mehr für den Augenblick, für das Gute, für das Schöne, für die Freude öffnen und dadurch auch für Gott.
Tiere müssen nicht lernen, im Augenblick zu leben und freudvoll zu sein, sie wissen das schon von Geburt an. Wenn man mit einem Hund spielt, ist es als würde man mit einem kleinen Kind spielen, nur das der Hund in gewisser Weise immer ein kleines Kind bleibt.
Hunde fördern durch ihre Art zu sein, die Rekonvaleszenz von kranken Menschen. Durch die Lebensfreude und die bedingungslose Liebe, die sie versprühen, helfen sie Menschen, emotional stabil und ausgeglichen zu sein und sich (wieder) gut in die Gesellschaft einzugliedern. Sie helfen einem Menschen, die Einsamkeit zu besiegen. Mit einem Hund fängt man an, eine Art „Familienleben“ zu führen. Wenn man sich einem Hund wirklich nahe fühlt, ist man sich auch selbst nahe. Und ein Hund sorgt für sehr viele Kontakte: Man hat ganz schnell Kontakt zu anderen Hundehaltern, zu Menschen, die Hunde mögen und zu Menschen, die Hunde nicht mögen oder sogar Angst vor ihnen haben.
Die Geschichte vom Hund und der Liebe
Artikel von Manjari-Malati, ursprünglich erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 15, Frühjahr 2006
Die vedischen Sanskrit Schriften enthalten, oft in Form von Erzählungen, zeitlose Weisheiten, die auch noch heute ihre Gültigkeit besitzen. Unter dem Motto: "Lernen mit Liebe" möchte ich euch verschiedenste Geschichten präsentieren, die unser Herz berühren und die Liebe und die spirituelle Sicht in uns aufblühen lassen können. Wie schon Antoine de Saint Exupéry sagte: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentlich ist für die Augen unsichtbar!" Und so wünsche ich euch viel Freude mit der folgenden Geschichte. Diese Erzählung stammt aus dem indischen Epos Mahabharata, bestehend aus mehr als 100 000 Versen, und vor ca. 5000 Jahren niedergeschrieben, endet dieses gigantische Werk mit einer Erzählung über Liebe, Treue und die Kraft des Herzens:
Gegen Ende seiner Herrschaft auf Erden, tritt der mächtige Kaiser Maharaja Yudhisthira seine letzte Reise nach Norden in den Himalaya an, um in das himmlische Reich der Götter zu gelangen. Er wird von seinen vier Brüdern, den Pandavas, und ihrer gemeinsamen Frau Draupadi sowie deren Dienerschaft begleitet. Ein kleiner, struppiger Pariahund schließt sich der Reisegesellschaft an. Während des Marsches sterben nach und nach alle Angehörigen des kaiserlichen Hofstaates. Auch die vier Brüder und ihre Frau werden vom Tod ereilt. Nur Kaiser Yudhisthira setzt seinen Weg unbeirrt fort, begleitet nur noch von dem kleinen Hund, der ihm den ganzen Weg über folgt. Endlich gelangt er an das Ziel seiner Reise: Yudhisthira befindet sich an den Pforten des Himmels.
Indra, der König der Götter, erscheint in einer golden Kutsche, um Maharaja Yudhisthira zu empfangen und ihn in das himmlische Paradies zu geleiten. Als Maharaja Yudhisthira in die Kutsche steigen möchte, folgt ihm, wie schon den ganzen anstrengenden Weg über, der kleine Hund. Himmelskönig Indra winkt entsetzt ab: „Geehrter Kaiser, du bist herzlich eingeladen in das Paradies der Götter zu kommen, ist es dir doch als einzigem gelungen, diesen beschwerlichen Weg bis ans Ende zu gehen. Eine so niedrige Kreatur wie ein Hund hat im Himmel jedoch keinen Platz. Bitte kümmere dich nicht weiter um ihn."
Kaiser Yudhisthira, der auch schon auf Erden für seine Ehrlichkeit und Fürsorge bekannt war, erwiderte jedoch: „Geehrter Herr des Himmels, dieser Hund war mir ein treuer Begleiter auf diesem beschwerlichen Weg. Es geziemt sich, dass er mich auch weiterhin begleitet. Mein Herz ist voller Mitgefühl für ihn." Himmelskönig Indra sagte belehrend: Yudhisthira, ihr habt heute Unsterblichkeit erlangt und Eintritt in das himmlische Paradies. Lasst diesen Hund zurück, darin liegt keine Herzlosigkeit." Doch der großherzige Kaiser Yudhisthira bleibt beharrlich: „König des Himmels, ich strebe nicht nach Schätzen, um deretwillen ich ein Lebewesen, das mir treu und lieb ist, zurücklassen muss."
Himmelskönig Indra wird langsam ungehalten: "Für Erdenwesen, die in Gemeinschaft eines Hundes Eintritt fordern, ist das Paradies nicht der rechte Ort. Dessen ungeachtet, pflegen die Götter solche Erdenwesen aller guten Verdienste zu berauben. Lasst den Hund zurück, das ist keine Grausamkeit." Yudhisthira ist überzeugt: „Ich werde diesen Hund nicht zurücklassen, auch wenn es mir den Zugang zum Paradies verwehrt."
Ein letztes Mal versucht Indra ihn umzustimmen: „Ihr habt als einer der wenigen, den beschwerlichen Weg hierher geschafft, musstet euch von Brüdern und Frau trennen. Seid doch nicht so verwirrt und weigert euch so etwas Unwichtiges wie einen Hund zurückzulassen." Yudhisthira bleibt standhaft: „Brüder und Frau sind tot, darum musste ich sie zurücklassen, dieser kleine Hund lebt, und ich werde ihn nicht für das Paradies verlassen." In diesem Moment, nimmt der Hund seine wahre Gestalt an: In ihm hat sich niemand anderer als Yamaraja, der Gott der Rechtschaffenheit und Vater von Maharaja Yudhisthira verborgen, um die Reife des Herzens von seinem Sohn zu testen, damit er wirklich bereit sei, für das Reich der Liebe...... und die Moral von der Geschicht´: Sieh nicht nur diesen Körper, schau in die Seele hinein, sieh´ mit den Augen des Herzens, lass alles Oberflächliche sein!
Siehe auch
Literatur
- Bruce Fogle: Was geht in meinem Hund vor? Faszinierende Einblicke in das Wesen und Verhalten von Hunden. Bergisch Gladbach: Lübbe, 1993.
- Hubert Montagner: L’Attachement: Les Débuts de la Tendresse. Paris: Editions Odile Jacob, 1988.
- Das Yoga Vidya Asana Buch
- Das große illustrierte Yogabuch von Swami Vishnu Devananda
- Yogakurs Anfänger Audio CD
Weblinks
- "Der undankbare Hund" aus Inspirierende Geschichten von Swami Sivananda
- Yoga im Herbst: Lernen vom Hund
- Vegetarische Ernährung für den Hund
- Yoga-Therapie-bei-Kopfschmerzen
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