Kümmern: Unterschied zwischen den Versionen

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''' Kümmern ''': Was bedeutet Kümmern? Was ist der ethymolgische Ursprung dieses Wortes? Wozu ist Kümmern gut? Was sind Begriffe mit ähnlicher Bedeutung, was Begriffe mit entgegengesetzter Bedeutung zu Kümmern? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps. Hier gleich eine Kurzdefinition: Kümmern bedeutet sich für jemanden zu interessieren bzw. jemand anderem zu helfen. Man kann sich um jemanden kümmern und um etwas kümmern. In diesem Sinn ist kümmern Sorge tragen, Verantwortung übernehmen. Liebe ist auch mit Kümmern verbunden. Rein emotionale Liebe ist zwar auch schon gut – aber tätige Nächstenliebe, ein sich Kümmern, ist das was wirklich dauerhaft das Herz öffnet.
''' Kümmern '''- Was bedeutet Kümmern? Was ist der ethymolgische Ursprung dieses Wortes? Wozu ist Kümmern gut? Was sind Begriffe mit ähnlicher [[Bedeutung]], was Begriffe mit entgegengesetzter [[Bedeutung]] zu Kümmern? Hier gleich eine Kurzdefinition: Kümmern bedeutet sich für jemanden zu interessieren bzw. jemand anderem zu helfen. Man kann sich um jemanden kümmern und um etwas kümmern. In diesem [[Sinn]] ist kümmern [[Sorge]] tragen, [[Verantwortung]] übernehmen. [[Liebe]] ist auch mit Kümmern verbunden. Rein emotionale [[Liebe]] ist zwar auch schon gut – aber tätige [[Nächstenliebe]], ein sich Kümmern, ist das was wirklich dauerhaft das [[Herz]] öffnet.
 
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==Kümmern als hilfreiche Tugend==
==Kümmern als hilfreiche Tugend==
'''Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz'''
'''Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz'''


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Kümmern ist eine wunderbare [[Eigenschaft]] des [[Mensch]]en, sich um andere zu kümmern. Der [[Mensch]] hat das große [[Bedürfnis]], sich um andere zu kümmern, für andere da zu sein. Die [[Evolutionsbiologie]] würde sagen, der [[Mensch]] ist ein geselliges Wesen, er hat immer schon in Gruppen gelebt und damit das alles funktioniert, hat der [[Mensch]] als evolutionsbiologisches Erbe das tiefe [[Bedürfnis]], sich um andere zu kümmern. Er will sich kümmern natürlich um seine [[Kinder]], er will sich kümmern um seinen [[Partner]], seine Partnerin, er will sich kümmern um die andern Mitglieder seiner [[Gemeinschaft]], der [[Mensch]] will sich kümmern um alte und kranke [[Mensch]]en, all diejenigen, die in [[Not]] sind.
 
Wenn du irgendjemanden siehst, dem es nicht so gut geht und du hilfst ihm und du siehst ihn anschließend strahlen, sofort fließt deine [[Energie]]. Wenn du siehst, da braucht jemand deine [[Hilfe]] und du gibst ihm deine Hilfe und sie bewirkt etwas, sofort geht es dir wieder besser. Also, dieses Sich-Kümmern ist etwas, was dir [[Energie]] gibt. [[Yogi]]s würden sagen, das ist nicht nur evolutionsbiologisches [[Erbe]] und das Sich-Kümmern aktiviert das innere Belohnungssystem im [[Gehirn]], sondern [[Yogi]]s würden sagen, wir sind auf der Herzensebene miteinander verbunden, es gibt nicht wirklich so ein [[Individuum]], sondern wir sind alle Ausdrücke der gleichen [[Brahman|kosmischen Seele]], der [[Weltseele]]. Es geht darum, dass wir vom [[Herz]]en her miteinander uns verbunden fühlen.
 
Und wir wollen nicht nur etwas für einen [[Körper]] tun, sondern wir wollen etwas für viele tun. Und wer auch immer da ist, dass ist der, um den man sich kümmern will. Wenn du das so machst, fließt es. Natürlich magst du [[jetzt]] einwenden: "Das ist gerade das, was mich ins [[Burnout]] führt, dass ich nämlich mich zu viele um andere gekümmert habe und deshalb mich vernachlässigt habe." Dazu möchte ich zwei weitere Tipps geben. Das erste, wenn du dich um andere kümmerst, werden sicherlich auch andere [[Mensch]]en da sein, die sich um dich kümmern. Vielleicht hast du zu häufig die [[Hilfe]] der anderen abgelehnt und vielleicht gerätst du auch deshalb ins [[Burnout]], damit du lernst, [[Hilfe]] von anderen anzunehmen.
 
Kümmern heißt eben nicht nur, dass du dich kümmerst, kümmern heißt auch, dass du das Kümmern der anderen erlaubst und willkommen heißt. Ich kann mich erinnern, das ist schon einige Jahre her, da hatte ich eine [[Krankheit]] gehabt, musste deshalb ins Krankenhaus und das war eine interessante [[Erfahrung]], auch eine sehr lehrreiche Erfahrung für mich, da waren sehr freundliche, sehr nette Krankenschwestern, Krankenpfleger, die sich rührend um mich gekümmert haben. Ich war immer gewohnt, dass ich mich um das [[Wohl]] anderer kümmere und [[jetzt]] war ich dort, ich konnte nichts machen, ich war ganz auf die Hilfe der anderen angewiesen. Und ich habe es dann auch genossen, wie andere sich um mich kümmern. Und weil ich irgendwo dann auch so eine [[Dankbarkeit]] hatte, hat das auch dazu geführt, dass sich andere noch mehr um mich gekümmert haben. Ich hatte einen anderen Zimmergenossen gehabt, der war so eine Art Griesgram, der hat immer nur gemeckert, die Krankenschwestern haben sich um ihn weniger gekümmert. Und dann gab es noch einen dritten im Zimmer, das war so eine Frohnatur, obgleich, der hatte eine viel schlimmere [[Krankheit]] als ich, aber der hat immer mit den Schwestern gesprochen und der hat sie gelobt und hat irgendwo Witze gemacht, um den wurde sich am meisten gekümmert.
 
Er hat sich um die Krankenschwestern gekümmert mit dem, was er machen konnte, durch sein [[Lächeln]], seinen [[Humor]] und die Krankenschwestern haben sich um ihn gekümmert und er war dort sehr dankbar dafür und hat ihnen immer wieder seine [[Anerkennung]] gezeigt. Und so ist er erstaunlicherweise doch gut geheilt für die [[Krankheit]], die er hatte, und für das [[Alter]], das er hatte. Auf eine gewisse Weise meine ich, das war so ein kleiner [[Heilige]]r dort gewesen. So kann man von vielem lernen. Das war also der Aspekt, wenn andere dir Hilfe anbieten, sich um dich kümmern wollen, nimm diese [[Hilfe]] an, lerne es auch, "ja" zu sagen, zur [[Hilfe]] von anderen. Und sage auch, was du brauchst, denn [[Mensch]]en wollen sich auch um dich kümmern. Du willst dich um andere kümmern, andere wollen sich um dich kümmern. Sie müssen aber [[wissen]], was du vielleicht brauchst.


Kümmern ist eine wunderbare Eigenschaft des Menschen, sich um andere zu kümmern. Der Mensch hat das große Bedürfnis, sich um andere zu kümmern, für andere da zu sein. Die Evolutionsbiologie würde sagen, der Mensch ist ein geselliges Wesen, er hat immer schon in Gruppen gelebt und damit das alles funktioniert, hat der Mensch als evolutionsbiologisches Erbe das tiefe Bedürfnis, sich um andere zu kümmern. Er will sich kümmern natürlich um seine Kinder, er will sich kümmern um seinen Partner, seine Partnerin, er will sich kümmern um die andern Mitglieder seiner Gemeinschaft, der Mensch will sich kümmern um alte und kranke Menschen, all diejenigen, die in Not sind. Wenn du irgendjemanden siehst, dem es nicht so gut geht und du hilfst ihm und du siehst ihn anschließend strahlen, sofort fließt deine Energie. Wenn du siehst, da braucht jemand deine Hilfe und du gibst ihm deine Hilfe und sie bewirkt etwas, sofort geht es dir wieder besser. Also, dieses Sich-Kümmern ist etwas, was dir Energie gibt. Yogis würden sagen, das ist nicht nur evolutionsbiologisches Erbe und das Sich-Kümmern aktiviert das innere Belohnungssystem im Gehirn, sondern Yogis würden sagen, wir sind auf der Herzensebene miteinander verbunden, es gibt nicht wirklich so ein Individuum, sondern wir sind alle Ausdrücke der gleichen kosmischen Seele, der Weltseele. Es geht darum, dass wir vom Herzen her miteinander uns verbunden fühlen. Und wir wollen nicht nur etwas für einen Körper tun, sondern wir wollen etwas für viele tun. Und wer auch immer da ist, dass ist der, um den man sich kümmern will. Wenn du das so machst, fließt es. Natürlich magst du jetzt einwenden: „Das ist gerade das, was mich ins Burnout führt, dass ich nämlich mich zu viele um andere gekümmert habe und deshalb mich vernachlässigt habe.“ Dazu möchte ich zwei weitere Tipps geben. Das erste, wenn du dich um andere kümmerst, werden sicherlich auch andere Menschen da sein, die sich um dich kümmern. Vielleicht hast du zu häufig die Hilfe der anderen abgelehnt und vielleicht gerätst du auch deshalb ins Burnout, damit du lernst, Hilfe von anderen anzunehmen. Kümmern heißt eben nicht nur, dass du dich kümmerst, kümmern heißt auch, dass du das Kümmern der anderen erlaubst und willkommen heißt. Ich kann mich erinnern, das ist schon einige Jahre her, da hatte ich eine Krankheit gehabt, musste deshalb ins Krankenhaus und das war eine interessante Erfahrung, auch eine sehr lehrreiche Erfahrung für mich, da waren sehr freundliche, sehr nette Krankenschwestern, Krankenpfleger, die sich rührend um mich gekümmert haben. Ich war immer gewohnt, dass ich mich um das Wohl anderer kümmere und jetzt war ich dort, ich konnte nichts machen, ich war ganz auf die Hilfe der anderen angewiesen. Und ich habe es dann auch genossen, wie andere sich um mich kümmern. Und weil ich irgendwo dann auch so eine Dankbarkeit hatte, hat das auch dazu geführt, dass sich andere noch mehr um mich gekümmert haben. Ich hatte einen anderen Zimmergenossen gehabt, der war so eine Art Griesgram, der hat immer nur gemeckert, die Krankenschwestern haben sich um ihn weniger gekümmert. Und dann gab es noch einen dritten im Zimmer, das war so eine Frohnatur, obgleich, der hatte eine viel schlimmere Krankheit als ich, aber der hat immer mit den Schwestern gesprochen und der hat sie gelobt und hat irgendwo Witze gemacht, um den wurde sich am meisten gekümmert. Er hat sich um die Krankenschwestern gekümmert mit dem, was er machen konnte, durch sein Lächeln, seinen Humor und die Krankenschwestern haben sich um ihn gekümmert und er war dort sehr dankbar dafür und hat ihnen immer wieder seine Anerkennung gezeigt. Und so ist er erstaunlicherweise doch gut geheilt für die Krankheit, die er hatte, und für das Alter, das er hatte. Auf eine gewisse Weise meine ich, das war so ein kleiner Heiliger dort gewesen. So kann man von vielem lernen. Das war also der Aspekt, wenn andere dir Hilfe anbieten, sich um dich kümmern wollen, nimm diese Hilfe an, lerne es auch, „ja“ zu sagen, zur Hilfe von anderen. Und sage auch, was du brauchst, denn Menschen wollen sich auch um dich kümmern. Du willst dich um andere kümmern, andere wollen sich um dich kümmern. Sie müssen aber wissen, was du vielleicht brauchst. Und dann schließlich, Kümmern heißt auch, dass du dich darum kümmerst, dass du auch langfristig dich um andere kümmern kannst. Das kann durchaus heißen, dass du auch dafür sorgst, dass du hast, was du brauchst. Dich um andere zu kümmern, heißt auch, dass du dich darum kümmerst, dass du die Energie dafür hast, dass du vielleicht deine Yoga-Übungen machst, deine Meditation machst, deine Tiefenentspannung, dass du gesund dich ernährst, dass du dir Zeit nimmst für einen Spazierganz an der frischen Luft, dass du ausreichend schläfst, gutes Wasser trinkst usw. Dich um andere zu kümmern, heißt auch, dass du dich darum kümmerst, dass du das langfristig machen kannst. Man könnte auch sagen, kümmere dich um dich, dann kannst du dich um andere kümmern. Du kannst es so herum ausdrücken oder du kannst sagen: „Ich kümmere mich darum, dass ich mich auch langfristig um andere kümmern kann. Und um mich um andere zu kümmern, werde ich jetzt zwei Tage in die Ruhe gehen, tun, was ich weiß, was meine Batterien auflädt und erlaube vielleicht auch meinem Partner, meiner Partnerin oder meinen Kindern, sich um mich zu kümmern.
Und dann schließlich, Kümmern heißt auch, dass du dich darum kümmerst, dass du auch langfristig dich um andere kümmern kannst. Das kann durchaus heißen, dass du auch dafür sorgst, dass du hast, was du brauchst. Dich um andere zu kümmern, heißt auch, dass du dich darum kümmerst, dass du die [[Energie]] dafür hast, dass du vielleicht deine [[Yoga]]-[[Übung]]en machst, deine [[Meditation]] machst, deine [[Tiefenentspannung]], dass du gesund dich ernährst, dass du dir [[Zeit]] nimmst für einen [[Spazierganz]] an der frischen [[Luft]], dass du ausreichend schläfst, gutes [[Wasser]] trinkst usw. Dich um andere zu kümmern, heißt auch, dass du dich darum kümmerst, dass du das langfristig machen kannst. Man könnte auch sagen, kümmere dich um dich, dann kannst du dich um andere kümmern. Du kannst es so herum ausdrücken oder du kannst sagen: "Ich kümmere mich darum, dass ich mich auch langfristig um andere kümmern kann. Und um mich um andere zu kümmern, werde ich [[jetzt]] zwei Tage in die [[Ruhe]] gehen, tun, was ich weiß, was meine Batterien auflädt und erlaube vielleicht auch meinem [[Partner]], meiner Partnerin oder meinen [[Kinder]]n, sich um mich zu kümmern."


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Version vom 7. Juli 2016, 13:12 Uhr

Kümmern - Was bedeutet Kümmern? Was ist der ethymolgische Ursprung dieses Wortes? Wozu ist Kümmern gut? Was sind Begriffe mit ähnlicher Bedeutung, was Begriffe mit entgegengesetzter Bedeutung zu Kümmern? Hier gleich eine Kurzdefinition: Kümmern bedeutet sich für jemanden zu interessieren bzw. jemand anderem zu helfen. Man kann sich um jemanden kümmern und um etwas kümmern. In diesem Sinn ist kümmern Sorge tragen, Verantwortung übernehmen. Liebe ist auch mit Kümmern verbunden. Rein emotionale Liebe ist zwar auch schon gut – aber tätige Nächstenliebe, ein sich Kümmern, ist das was wirklich dauerhaft das Herz öffnet.

473px-Familie-Heilige-Anna-Johannes-Täufer-Angelo Bronzino 029.jpg

Kümmern als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Hayat Gastfreundschaft Usbekistan.JPG

Kümmern ist eine wunderbare Eigenschaft des Menschen, sich um andere zu kümmern. Der Mensch hat das große Bedürfnis, sich um andere zu kümmern, für andere da zu sein. Die Evolutionsbiologie würde sagen, der Mensch ist ein geselliges Wesen, er hat immer schon in Gruppen gelebt und damit das alles funktioniert, hat der Mensch als evolutionsbiologisches Erbe das tiefe Bedürfnis, sich um andere zu kümmern. Er will sich kümmern natürlich um seine Kinder, er will sich kümmern um seinen Partner, seine Partnerin, er will sich kümmern um die andern Mitglieder seiner Gemeinschaft, der Mensch will sich kümmern um alte und kranke Menschen, all diejenigen, die in Not sind.

Wenn du irgendjemanden siehst, dem es nicht so gut geht und du hilfst ihm und du siehst ihn anschließend strahlen, sofort fließt deine Energie. Wenn du siehst, da braucht jemand deine Hilfe und du gibst ihm deine Hilfe und sie bewirkt etwas, sofort geht es dir wieder besser. Also, dieses Sich-Kümmern ist etwas, was dir Energie gibt. Yogis würden sagen, das ist nicht nur evolutionsbiologisches Erbe und das Sich-Kümmern aktiviert das innere Belohnungssystem im Gehirn, sondern Yogis würden sagen, wir sind auf der Herzensebene miteinander verbunden, es gibt nicht wirklich so ein Individuum, sondern wir sind alle Ausdrücke der gleichen kosmischen Seele, der Weltseele. Es geht darum, dass wir vom Herzen her miteinander uns verbunden fühlen.

Und wir wollen nicht nur etwas für einen Körper tun, sondern wir wollen etwas für viele tun. Und wer auch immer da ist, dass ist der, um den man sich kümmern will. Wenn du das so machst, fließt es. Natürlich magst du jetzt einwenden: "Das ist gerade das, was mich ins Burnout führt, dass ich nämlich mich zu viele um andere gekümmert habe und deshalb mich vernachlässigt habe." Dazu möchte ich zwei weitere Tipps geben. Das erste, wenn du dich um andere kümmerst, werden sicherlich auch andere Menschen da sein, die sich um dich kümmern. Vielleicht hast du zu häufig die Hilfe der anderen abgelehnt und vielleicht gerätst du auch deshalb ins Burnout, damit du lernst, Hilfe von anderen anzunehmen.

Kümmern heißt eben nicht nur, dass du dich kümmerst, kümmern heißt auch, dass du das Kümmern der anderen erlaubst und willkommen heißt. Ich kann mich erinnern, das ist schon einige Jahre her, da hatte ich eine Krankheit gehabt, musste deshalb ins Krankenhaus und das war eine interessante Erfahrung, auch eine sehr lehrreiche Erfahrung für mich, da waren sehr freundliche, sehr nette Krankenschwestern, Krankenpfleger, die sich rührend um mich gekümmert haben. Ich war immer gewohnt, dass ich mich um das Wohl anderer kümmere und jetzt war ich dort, ich konnte nichts machen, ich war ganz auf die Hilfe der anderen angewiesen. Und ich habe es dann auch genossen, wie andere sich um mich kümmern. Und weil ich irgendwo dann auch so eine Dankbarkeit hatte, hat das auch dazu geführt, dass sich andere noch mehr um mich gekümmert haben. Ich hatte einen anderen Zimmergenossen gehabt, der war so eine Art Griesgram, der hat immer nur gemeckert, die Krankenschwestern haben sich um ihn weniger gekümmert. Und dann gab es noch einen dritten im Zimmer, das war so eine Frohnatur, obgleich, der hatte eine viel schlimmere Krankheit als ich, aber der hat immer mit den Schwestern gesprochen und der hat sie gelobt und hat irgendwo Witze gemacht, um den wurde sich am meisten gekümmert.

Er hat sich um die Krankenschwestern gekümmert mit dem, was er machen konnte, durch sein Lächeln, seinen Humor und die Krankenschwestern haben sich um ihn gekümmert und er war dort sehr dankbar dafür und hat ihnen immer wieder seine Anerkennung gezeigt. Und so ist er erstaunlicherweise doch gut geheilt für die Krankheit, die er hatte, und für das Alter, das er hatte. Auf eine gewisse Weise meine ich, das war so ein kleiner Heiliger dort gewesen. So kann man von vielem lernen. Das war also der Aspekt, wenn andere dir Hilfe anbieten, sich um dich kümmern wollen, nimm diese Hilfe an, lerne es auch, "ja" zu sagen, zur Hilfe von anderen. Und sage auch, was du brauchst, denn Menschen wollen sich auch um dich kümmern. Du willst dich um andere kümmern, andere wollen sich um dich kümmern. Sie müssen aber wissen, was du vielleicht brauchst.

Und dann schließlich, Kümmern heißt auch, dass du dich darum kümmerst, dass du auch langfristig dich um andere kümmern kannst. Das kann durchaus heißen, dass du auch dafür sorgst, dass du hast, was du brauchst. Dich um andere zu kümmern, heißt auch, dass du dich darum kümmerst, dass du die Energie dafür hast, dass du vielleicht deine Yoga-Übungen machst, deine Meditation machst, deine Tiefenentspannung, dass du gesund dich ernährst, dass du dir Zeit nimmst für einen Spazierganz an der frischen Luft, dass du ausreichend schläfst, gutes Wasser trinkst usw. Dich um andere zu kümmern, heißt auch, dass du dich darum kümmerst, dass du das langfristig machen kannst. Man könnte auch sagen, kümmere dich um dich, dann kannst du dich um andere kümmern. Du kannst es so herum ausdrücken oder du kannst sagen: "Ich kümmere mich darum, dass ich mich auch langfristig um andere kümmern kann. Und um mich um andere zu kümmern, werde ich jetzt zwei Tage in die Ruhe gehen, tun, was ich weiß, was meine Batterien auflädt und erlaube vielleicht auch meinem Partner, meiner Partnerin oder meinen Kindern, sich um mich zu kümmern."

Nicht kümmern ist auch manchmal gut

Mann muss sich nicht um alles und um jeden kümmern. Manchmal kann man den Vorsatz fassen, sich nicht zu kümmern. Kinder müssen manchmal selbst lernen Verantwortung zu tragen. Auch Mitarbeiter können lernen, Verantwortung zu tragen. So müssen Eltern und Vorgesetzte lernen, sich nicht um alles zu kümmern.

Kümmern - Antonyme und Synonyme

Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden versteht man am besten in ihrer Beziehung zueinander. Hier einige Hinweise, wie man Kümmern in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Kümmern - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Kümmern, also Synonyme zu Kümmern sind z.B. nachgehen, angehen, arrangieren, sich einer Sache annehmen, sich bemühen.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Kümmern übertrieben kann ausarten z.B. in überbehüten, Kontrollsucht, Anhaftung. Daher braucht Kümmern als Gegenpol die Kultivierung von loslassen, Hingabe, Absichtslosigkeit, im Fluss sein.

Gegenteil von Kümmern - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Kümmern, Antonyme zu Kümmern:

Kümmern Antonyme auf einen Blick

Antonyme Kümmern sind, kurz zusammengefasst, loslassen, Hingabe, Absichtslosigkeit, im Fluss sein, peinigen, quälen, verunsichern, nicht kümmern, vernachlässigen.

Kümmern im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Stärkung von Kümmern

Kümmern ist eine positive Eigenschaft, die dem Charakter gut tun kann. Vielleicht willst du ja Kümmern in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Kümmern zu kultivieren. Vielleicht kannst du nicht alle guten Eigenschaften auf einmal kultivieren. Aber es ist möglich, innerhalb einer Woche oder innerhalb eines Monats eine Tugend, eine Eigenschaft, stark werden zu lassen.
  • Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Kümmern ganz besonders kultivieren. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein kümmernderer Mensch zu sein."
  • Triff den Vorsatz, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Kümmern ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend, diese Eigenschaft zum Ausdruck bringt.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Kümmern."
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin kümmernd."

Affirmationen zum Thema Kümmern

Hier einige Affirmationen für mehr Kümmern. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.

Klassische Autosuggestion für Kümmern Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin kümmernd.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin kümmernd. Om Om Om.
  • Ich bin ein Kümmerer, eine Kümmere OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Kümmern Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin kümmernd " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Kümmern.
  • Ich werde kümmernd.
  • Jeden Tag werde ich kümmernder.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Kümmern.

Dankesaffirmation für Kümmern

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag kümmernder werde.

Wunderaffirmationen Kümmern Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr kümmernd. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Kümmern entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr kümmernd zu sein.
  • Ich bin jemand, der kümmernd ist.

Gebet für Kümmern

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Kümmern:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Kümmern.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein kümmernder Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Kümmern mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Kümmern zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Kümmern zu entwickeln?
  • Wie könnte ich kümmernd werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Kümmern.
  • Angenommen, ich will kümmernd sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre kümmernd, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Kümmern kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als kümmernder Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Kümmern

Eigenschaften im Alphabet nach Kümmern

Literatur

Weblinks

Seminare

Liebe entwickeln

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Yogalehrer Ausbildung

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