Gunst: Unterschied zwischen den Versionen

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Gunst ist [[Wohlwollen]] und [[Gewogenheit]]. Gunst kann auch ein Zeichen des Wohlwollens, sowie die Erfüllung einer [[Bitte]] sein. Gunst kann auch [[Erlaubnis]] und [[Einwilligung]] heißen. Man kann anderen eine Gunst erweisen. Und man kann anderen gegenüber Missgunst empfinden. Es gibt auch das Kirchenlied "Wem Gott will rechte Gunst erweisen"...  
Gunst ist [[Wohlwollen]] und [[Gewogenheit]]. Gunst kann auch ein Zeichen des Wohlwollens, sowie die Erfüllung einer [[Bitte]] sein. Gunst kann auch [[Erlaubnis]] und [[Einwilligung]] heißen. Man kann anderen eine Gunst erweisen. Und man kann anderen gegenüber Missgunst empfinden. Es gibt auch das Kirchenlied "Wem [[Gott]] will rechte Gunst erweisen"...  
 
[[Datei:Sivananda-quad-kl-sw.jpg|thumb| Der große [[Yoga]] [[Lehrer]] und [[Meister]] [[Swami]] [[Sivananda]]]]


Gunst - eine [[Tugend]]. Was ist Gunst ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Gunst gut? Was sind ihre Grenzen? Wie kann man sie kultivieren? Was ist das Gegenteil von Gunst ?  
Gunst - eine [[Tugend]]. Was ist Gunst ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Gunst gut? Was sind ihre Grenzen? Wie kann man sie kultivieren? Was ist das Gegenteil von Gunst ?  
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'''Auszug aus einem Vortrag von Sukadev Bretz'''
'''Auszug aus einem Vortrag von Sukadev Bretz'''


Gunst, seine Gunst erweisen oder um die Gunst bitten, das sind so die Ausdrücke, in denen das Wort „Gunst“ erscheint. Gunst heißt zum einen Liebe, Gunst heißt Großzügigkeit, Gunst heißt, jemandem etwas geben wollen, einem Anliegen eines anderen Menschen dort irgendwo freundlich gegenüber zu sein. Und als Grundsatz kannst du dir überlegen oder kannst du dir vornehmen, erstmal anderen Menschen deine Gunst zu geben. Was heißen kann, wenn dich jemand um etwas bittet, die erste Reaktion kann sein: „Ja, werde ich machen.“ Oder wenn irgendjemand auf dich zukommt, als erstes, ihm zugeneigt sein. Wenn dich jemand anschaut, ihn anlächeln und zulächeln. Das sind einfache Weisen, die Gunst zu zeigen. Diese Art von Grundeinstellung ist eine Einstellung der Freundlichkeit, ist eine Einstellung der Geneigtheit, ist eine Einstellung der Herz-zu-Herz-Verbindung. Viele Menschen haben es andersrum, wenn jemand auf sie zukommt, erstmal gehen sie zurück, wenn jemand auf sie zukommen, dann erstmal: „Was will der von mir? Usw.“ Man kann es anders machen, man kann erstmal die Grundfreundlichkeit haben und kann dem anderen seine Gunst schenken. Natürlich, das Wort „Gunst“ wurde früher verwendet gegenüber Adligen, Königen, die Rangniederen, den Untertanen ihre Gunst schenkten, ihr Ohr schenkten und ihnen dann irgendetwas gegeben haben. Glücklicherweise gibt es heutzutage keine Könige mehr, die etwas zu sagen haben, mindestens nicht in Deutschland, und glücklicherweise leben wir in einem Rechtsstaat, wo es weniger darum geht, die Gunst der Oberen zu erlangen, um dann das tun zu können, was man will. Heutzutage ist Gerechtigkeit ein wichtiges Gut und es ist auch wichtig, dass es um Regeln und um Vorherberechenbarkeit gehen kann. In früheren Zeiten mussten die Armen betteln und hoffen, dass reiche Menschen ihnen die Gunst gezeigt haben und sie etwas zu essen hatten. Und wenn sie glücklich waren und die Gunst im besonderen Maße bekommen haben, dann haben sie vielleicht sogar eine einfache Arbeit bekommen oder konnten eine Weile irgendwo in einer einfachen Unterkunft unterkommen. Diese Art von Gunst ist glücklicherweise heute nicht mehr notwendig, heutzutage gibt es Arbeitslosengeld, es gibt Obdachlosenheime, es gibt Hartz IV und es gibt Sozialhilfe, Fürsorge und vieles andere. Und es besteht ein gewisser Anspruch darauf, man muss also sich nicht so klein machen, was manchmal aber auch zu einem Problem wird, weil Menschen dann irgendwo nur davon leben. Aber das ist ein anderes Thema. Glücklicherweise leben wir auch in einem Sozialstaat, in einem Rechtsstaat und man ist nicht abhängig von der Gunst von irgendwelchen Königen von Gottes Gnaden, von Fürsten von Gottes Gnaden oder einem absoluten Diktator. So hat heute das Wort „Gunst“ ein bisschen ausgedient, aber wir können trotzdem noch sagen, seine Gunst schenken, Gunst erweisen, kann so ein gewisses Grundprinzip sein, anderen gegenüber das Herz zu öffnen, als Grundstimmung haben, Liebe und Zuneigungen gegenüber jedem. Man wird nicht immer in der Lage sein, diese Gunst und Zuneigung immer aufrecht zu erhalten, denn manchmal tun Menschen Eigenartiges, aber die erste Einstellung kann eine Einstellung von Gunst und Geneigtheit sein.  
Seine Gunst erweisen, oder um die Gunst bitten, das sind so die Ausdrücke, in denen das Wort „Gunst“ erscheint. Gunst heißt zum einen [[Liebe]], Gunst heißt Großzügigkeit, Gunst heißt, jemandem etwas geben wollen, einem Anliegen eines anderen [[Mensch]]en, irgendwo freundlich gegenüber zu sein.
 
Und als Grundsatz kannst du dir überlegen, oder dir vornehmen, erstmal anderen Menschen deine Gunst zu geben. Was heißen kann, wenn dich jemand um etwas bittet, deine erste Reaktion sein kann: „Ja, werde ich machen.“ Oder wenn irgendjemand auf dich zukommt, als erstes, ihm zugeneigt sein. Wenn dich jemand anschaut, ihn anlächeln und zulächeln. Das sind einfache Weisen, die Gunst zu zeigen.
 
Diese Art von Grundeinstellung ist eine Einstellung der [[Freundlichkeit]], es ist eine Einstellung der [[Geneigtheit]], eine Einstellung der [[Herz]]-zu-Herz-[[Verbindung]]. Viele [[Mensch]]en haben es andersrum, wenn jemand auf sie zukommt, gehen sie erstmal zurück, wenn jemand auf sie zukommen, dann fragen sie erstmal: „Was will der von mir? Usw.“ Man kann es anders machen, man kann erstmal die Grundfreundlichkeit haben und dem anderen seine Gunst schenken.
 
Natürlich, das Wort „Gunst“ wurde früher verwendet gegenüber Adligen, [[König]]en, die Rangniederen, den Untertanen ihre Gunst schenkten, ihr Ohr schenkten und ihnen dann irgendetwas gegeben haben. Glücklicherweise gibt es heutzutage keine Könige mehr, die etwas zu sagen haben, zumindestens nicht in Deutschland, und glücklicherweise leben wir in einem Rechtsstaat, wo es weniger darum geht, die Gunst der Oberen zu erlangen, um dann das tun zu können, was man will.
 
Heutzutage ist [[Gerechtigkeit]] ein wichtiges Gut und es ist auch wichtig, dass es um [[Regeln]] und um Vorherberechenbarkeit gehen kann. In früheren [[Zeit]]en mussten die Armen betteln und hoffen, dass reiche Menschen ihnen die Gunst gezeigt haben und sie etwas zu [[essen]] hatten. Und wenn sie [[glücklich]] waren und die Gunst im besonderen Maße bekommen haben, dann haben sie vielleicht sogar eine einfache [[Arbeit]] bekommen, oder konnten eine Weile irgendwo in einer einfachen Unterkunft unterkommen.
 
Diese Art von Gunst ist glücklicherweise heute nicht mehr notwendig, heutzutage gibt es Arbeitslosengeld, es gibt Obdachlosenheime, es gibt Hartz IV und es gibt Sozialhilfe, Fürsorge und vieles andere. Und es besteht ein gewisser Anspruch darauf, man muss sich also nicht so klein machen, was manchmal aber auch zu einem [[Problem]] wird, weil [[Mensch]]en dann irgendwo nur davon [[leben]].
 
Aber das ist ein anderes Thema. Glücklicherweise leben wir auch in einem Sozialstaat, in einem Rechtsstaat und man ist nicht abhängig, von der Gunst von irgendwelchen Königen, von [[Gott]]es [[Gnade]]n, von Fürsten von Gottes Gnaden oder einem absoluten Diktator. So hat heute das Wort „Gunst“ ein bisschen ausgedient, aber wir können trotzdem noch sagen, "seine Gunst schenken"
 
Gunst erweisen, kann so ein gewisses Grundprinzip sein, anderen gegenüber das [[Herz]] zu öffnen, als Grundstimmung, [[Liebe]] und [[Zuneigungen]] jedem gegenüber zu haben. Man wird nicht immer in der Lage sein, diese Gunst und Zuneigung immer aufrecht zu erhalten, denn manchmal tun Menschen Eigenartiges, aber die erste Einstellung kann eine Einstellung von Gunst und [[Geneigtheit]] sein.  


==Gunst und andere Tugenden==  
==Gunst und andere Tugenden==  

Version vom 18. Januar 2016, 09:06 Uhr

Gunst ist Wohlwollen und Gewogenheit. Gunst kann auch ein Zeichen des Wohlwollens, sowie die Erfüllung einer Bitte sein. Gunst kann auch Erlaubnis und Einwilligung heißen. Man kann anderen eine Gunst erweisen. Und man kann anderen gegenüber Missgunst empfinden. Es gibt auch das Kirchenlied "Wem Gott will rechte Gunst erweisen"...

Gunst - eine Tugend. Was ist Gunst ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Gunst gut? Was sind ihre Grenzen? Wie kann man sie kultivieren? Was ist das Gegenteil von Gunst ?

Gunst als hilfreiche Tugend

Auszug aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Seine Gunst erweisen, oder um die Gunst bitten, das sind so die Ausdrücke, in denen das Wort „Gunst“ erscheint. Gunst heißt zum einen Liebe, Gunst heißt Großzügigkeit, Gunst heißt, jemandem etwas geben wollen, einem Anliegen eines anderen Menschen, irgendwo freundlich gegenüber zu sein.

Und als Grundsatz kannst du dir überlegen, oder dir vornehmen, erstmal anderen Menschen deine Gunst zu geben. Was heißen kann, wenn dich jemand um etwas bittet, deine erste Reaktion sein kann: „Ja, werde ich machen.“ Oder wenn irgendjemand auf dich zukommt, als erstes, ihm zugeneigt sein. Wenn dich jemand anschaut, ihn anlächeln und zulächeln. Das sind einfache Weisen, die Gunst zu zeigen.

Diese Art von Grundeinstellung ist eine Einstellung der Freundlichkeit, es ist eine Einstellung der Geneigtheit, eine Einstellung der Herz-zu-Herz-Verbindung. Viele Menschen haben es andersrum, wenn jemand auf sie zukommt, gehen sie erstmal zurück, wenn jemand auf sie zukommen, dann fragen sie erstmal: „Was will der von mir? Usw.“ Man kann es anders machen, man kann erstmal die Grundfreundlichkeit haben und dem anderen seine Gunst schenken.

Natürlich, das Wort „Gunst“ wurde früher verwendet gegenüber Adligen, Königen, die Rangniederen, den Untertanen ihre Gunst schenkten, ihr Ohr schenkten und ihnen dann irgendetwas gegeben haben. Glücklicherweise gibt es heutzutage keine Könige mehr, die etwas zu sagen haben, zumindestens nicht in Deutschland, und glücklicherweise leben wir in einem Rechtsstaat, wo es weniger darum geht, die Gunst der Oberen zu erlangen, um dann das tun zu können, was man will.

Heutzutage ist Gerechtigkeit ein wichtiges Gut und es ist auch wichtig, dass es um Regeln und um Vorherberechenbarkeit gehen kann. In früheren Zeiten mussten die Armen betteln und hoffen, dass reiche Menschen ihnen die Gunst gezeigt haben und sie etwas zu essen hatten. Und wenn sie glücklich waren und die Gunst im besonderen Maße bekommen haben, dann haben sie vielleicht sogar eine einfache Arbeit bekommen, oder konnten eine Weile irgendwo in einer einfachen Unterkunft unterkommen.

Diese Art von Gunst ist glücklicherweise heute nicht mehr notwendig, heutzutage gibt es Arbeitslosengeld, es gibt Obdachlosenheime, es gibt Hartz IV und es gibt Sozialhilfe, Fürsorge und vieles andere. Und es besteht ein gewisser Anspruch darauf, man muss sich also nicht so klein machen, was manchmal aber auch zu einem Problem wird, weil Menschen dann irgendwo nur davon leben.

Aber das ist ein anderes Thema. Glücklicherweise leben wir auch in einem Sozialstaat, in einem Rechtsstaat und man ist nicht abhängig, von der Gunst von irgendwelchen Königen, von Gottes Gnaden, von Fürsten von Gottes Gnaden oder einem absoluten Diktator. So hat heute das Wort „Gunst“ ein bisschen ausgedient, aber wir können trotzdem noch sagen, "seine Gunst schenken"

Gunst erweisen, kann so ein gewisses Grundprinzip sein, anderen gegenüber das Herz zu öffnen, als Grundstimmung, Liebe und Zuneigungen jedem gegenüber zu haben. Man wird nicht immer in der Lage sein, diese Gunst und Zuneigung immer aufrecht zu erhalten, denn manchmal tun Menschen Eigenartiges, aber die erste Einstellung kann eine Einstellung von Gunst und Geneigtheit sein.

Gunst und andere Tugenden

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und geistigen Eigenschaften beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Gunst in Beziehung zu anderen Tugenden und geistigen Eigenschaften sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Gunst

Ähnliche Eigenschaften wie Gunst, also Synonyme zu Gunst sind z.B. Liebe, Mitgefühl, Gewogenheit.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Gunst übertrieben kann ausarten z.B. in Parteilichkeit, Vetternwirtschaft, Willkür. Daher braucht Gunst als Gegenpol die Kultivierung von Gerechtigkeit, Disziplin, Verlässlichkeit.

Gegenteil von Gunst

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Gunst, Antonym zu Gunst :

Gunst im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Vortragsmitschnitt zu Güte - Audio zum Anhören

Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Güte, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. <mp3player> http://tugenden.podspot.de/files/Guetigkeit-Lexikon-der-Tugenden-Yoga-Vidya.mp3 </mp3player>

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Güte

Eigenschaften im Alphabet nach Güte

Seminare

Liebe entwickeln

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Bhakti Yoga

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