Sanskrit Adverb: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 37: Zeile 37:
=== Deklination ===
=== Deklination ===


Zur Bildung von Adverbien können Nominalstämme ([[Pratipadika]]) bzw. Nomen ([[Naman]]), d.h. Substantive oder Adjektive ([[Visheshana]]), sowie Pronominalstämme dekliniert werden. Am häufigsten kommen hierbei der '''Akkusativ''' ([[Dvitiya]]), '''Instrumental''' ([[Tritiya]]) und '''Ablativ''' ([[Panchami]]) des Neutrums ([[Napumsaka]]) zur Anwendung.
Zur Bildung von Adverbien können auch Nominalstämme ([[Pratipadika]]) bzw. Nomen ([[Naman]]), d.h. Substantive oder Adjektive ([[Visheshana]]), sowie Pronominalstämme dekliniert werden. Am häufigsten kommen hierbei der '''Akkusativ''' ([[Dvitiya]]), '''Instrumental''' ([[Tritiya]]) und '''Ablativ''' ([[Panchami]]) des Neutrums ([[Napumsaka]]) zur Anwendung.


==== Deklinierter Pronominalstamm ====
==== Deklinierter Pronominalstamm ====
Zeile 65: Zeile 65:
| '''ciram''' || lange || [[Chira]] || '''cireṇa''' || lange || [[Chira]] || '''cirāt''' || nach langer Zeit || [[Chira]]
| '''ciram''' || lange || [[Chira]] || '''cireṇa''' || lange || [[Chira]] || '''cirāt''' || nach langer Zeit || [[Chira]]
|}
|}
=== Komposition ===
Zur Bildung von Adverbien können auch adverbiellen Komposita ([[Avyayibhava]]) dienen. Ein solches '''adverbiales Kompositum''' wird auch als '''Indeklinabile''' ([[Avyaya]]) bezeichnet, d.h. es verändert seine Form nicht bzw. ist nicht deklinierbar. Formal ist ein '''Avyayibhava''' ein erstarrter '''Akkusativ''' ([[Dvitiya]]), gelegentlich auch ein '''Instrumental''' ([[Tritiya]]).
*'''upakumbham''' aus [[Upa]] + [[Kumbha]] "nahe beim Topf"
*'''upanadi''' aus [[Upa]] + [[Nadi]] "nahe beim Fluss"
*'''pratidinam''' aus [[Prati]] + [[Dina]] "Tag für Tag, täglich"
*'''pratiniśam''' aus [[Prati]] + [[Nish]] "Nacht für Nacht, jede Nacht"
*'''pratyagni''' aus [[Prati]] + [[Agni]] "zum Feuer hin"
*'''yathāṅgam''' aus [[Yatha]] + [[Anga]] "Glied für Glied"
*'''yathākṛtam''' aus [[Yatha]] + [[Krita]] "wie gewöhnlich, wie (üblicherweise) getan"
*'''yathāśaktyā''' aus [[Yatha]] + [[Shakti]] "nach Vermögen, nach Kräften"


==Siehe auch==   
==Siehe auch==   

Version vom 11. April 2015, 15:33 Uhr

Funktion des Adverbs

Das Adverb bzw. Umstandswort (Kriyavisheshana) zählt in der traditionellen indischen Grammatik (Vyakarana) zur den Indeklinablen (Avyaya), d.h. es ist im Gegensatz zu Nomen (Naman), also Substantiven oder Adjektiven, nicht flektierbar. Wie seine Sanskritbezeichnung zum Ausdruck bringt, dient es dazu, ein Verb (Akhyata) bzw. eine Verbalhandlung (Kriya) näher zu bestimmen (Visheshana).


Bildungsmöglichkeiten

Adverbien können im Sanskrit auf verschiedene Weise gebildet bzw. abgeleitet werden. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten:

  1. Suffigierung, das ist das Hinzufügen von Suffixen (Pratyaya)
  2. Deklination von Nomen, das ist das Hinzufügen von Kasusendungen (Vibhakti)
  3. Komposition, das ist das Bilden eines adverbiellen Kompositums (Avyayibhava)

Suffigierung

Zur Bildung von Adverbien können bestimmte Suffixe (Pratyaya) an Substantive, Pronominalstämme oder Präpositionen (Upasarga) treten:

Pronominalstamm plus Suffix

  • Suffix -tra: atra "hier" (Atra), tatra "dort" (Tatra), yatra "wo" (Yatra)
  • Suffix -thā: tathā "so" (Tatha), yathā "wie" (Yatha)
  • Suffix -dā: tadā "dann" (Tada), yadā "wenn" (Yada)
  • Suffix -dhā: ekadhā "einfach" (Ekadha), dvidhā "zweifach" (Dvidha), bahudhā "vielfach" (Bahudha)
  • Suffix -tas: atas "von hier", tatas "von da", yatas "von wo", kutas "woher, warum, weswegen" (Kutas)

Nominalstamm (Substantiv und Adjektiv) plus Suffix

  • Suffix -tas: mukhatas "vom Munde her, vorn, an der Spitze" (Mukha), janmatas "der Geburt nach" (Janman), anyatas "anderswo(her, -hin)" (Anya)
  • Suffix -vat: pūrvavat "wie früher, wie zuvor" Purva, aśvavat "wie ein Pferd" (Ashva)

Präposition plus Suffix

  • Suffix -tas: abhitas "herbei, nahebei, zu beiden Seiten", paritas "ringsum, von allen Seiten"

Deklination

Zur Bildung von Adverbien können auch Nominalstämme (Pratipadika) bzw. Nomen (Naman), d.h. Substantive oder Adjektive (Visheshana), sowie Pronominalstämme dekliniert werden. Am häufigsten kommen hierbei der Akkusativ (Dvitiya), Instrumental (Tritiya) und Ablativ (Panchami) des Neutrums (Napumsaka) zur Anwendung.

Deklinierter Pronominalstamm

  • Akkusativ: tad "da, dort, dahin, dann, damals, deshalb" (Tad), yad "falls, wenn, weil" (Yad), kim "warum, weshalb, woher, wozu" (Kim), idam "nun, hier" (Idam)
  • Ablativ: kasmāt "woher, weshalb, warum" (Kasmat), akasmāt "zufälligerweise, unerwarteterweise, ohne ersichtlichen Grund" (Akasmat)

Deklinierter Nominalstamm (Substantiv und Adjektiv)

Akkusativ Übersetzung siehe Instrumental Übersetzung siehe Ablativ Übersetzung siehe
satyam wahrlich Satya kṣaṇena augenblicklich Kshana balāt mit Gewalt Bala
sukham glücklich Sukha viśeṣeṇa besonders Vishesha kutūhalāt aus Neugier Kutuhala
kāmam nach Belieben Kama divā tags Dyo paścāt hinten, westlich, nach Pashchat
naktam nachts Nakta sahasā plötzlich Sahas sākṣāt unmittelbar, in Wirklichkeit Sakshat
nityam stets Nitya prāyeṇa meistens Praya samantāt von allen Seiten, vollständig Samanta
pūrvam früher Purva dakṣiṇena südwärts Dakshina dūrat aus der Ferne, fern Dura
ciram lange Chira cireṇa lange Chira cirāt nach langer Zeit Chira

Komposition

Zur Bildung von Adverbien können auch adverbiellen Komposita (Avyayibhava) dienen. Ein solches adverbiales Kompositum wird auch als Indeklinabile (Avyaya) bezeichnet, d.h. es verändert seine Form nicht bzw. ist nicht deklinierbar. Formal ist ein Avyayibhava ein erstarrter Akkusativ (Dvitiya), gelegentlich auch ein Instrumental (Tritiya).

  • upanadi aus Upa + Nadi "nahe beim Fluss"
  • pratidinam aus Prati + Dina "Tag für Tag, täglich"
  • pratiniśam aus Prati + Nish "Nacht für Nacht, jede Nacht"
  • yathāṅgam aus Yatha + Anga "Glied für Glied"
  • yathākṛtam aus Yatha + Krita "wie gewöhnlich, wie (üblicherweise) getan"
  • yathāśaktyā aus Yatha + Shakti "nach Vermögen, nach Kräften"


Siehe auch