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Mit der Ausbreitung des Buddhismus im 8. Jahrhundert n. Chr. aufwärts wurden die meditativen Praktiken auch nach [[Japan]] gebracht und dort weiterentwickelt. Der japanische [[Mönch]] | Mit der Ausbreitung des Buddhismus im 8. Jahrhundert n. Chr. aufwärts wurden die meditativen Praktiken auch nach [[Japan]] gebracht und dort weiterentwickelt. Der japanische [[Mönch]] Dosho lernte bei einem Besuch in China im Jahre 653 n. Chr. den Zen-Buddhismus kennen und eröffnete nach seiner Rückkehr in Nara die erste Meditationshalle in Japan. Mehr und mehr hielten von China her neue Meditationspraktiken in Japan Einzug und unterlagen dort etlichen Modifikationen. Als Dögen um das Jahr 1227 n. Chr. von China nach Japan zurückkehrte, schrieb er die ersten Anweisungen für Zazen, einer sitzenden Meditation, nieder und gründete eine klösterliche Gemeinschaft, die hauptsächlich auf Zazen basierte. | ||
Die frühen Praktiken der jüdischen Meditation prägten sich weiter aus und wandelten sich zum Mittelalter hin. Später wurden auch chassidische Variationen entwickelt. Die jüdische Meditation ist eine tiefreligiöse Methode, welche kabbalistische Praktiken einschließt, die aus [[Gebet]], | Die frühen Praktiken der jüdischen Meditation prägten sich weiter aus und wandelten sich zum Mittelalter hin. Später wurden auch chassidische Variationen entwickelt. Die jüdische Meditation ist eine tiefreligiöse Methode, welche kabbalistische Praktiken einschließt, die aus [[Gebet]], Mitsvah (religiöse Kulthandlung) und [[Studium]] bestehen. | ||
Auch der [[Sufismus]] oder islamische [[Mystizismus]] beinhaltet meditative Praktiken. [[Gott]]esandacht, die im [[Islam]] [[Dhikr]] genannt wird, wird im Sufismus mit verschiedenen Techniken der Meditation gehalten. Sie wurde eine der wesentlichen Elemente des Sufismus und wurde im 11. und 12. Jahrhundert n. Chr. als Methode systematisch aufbereitet. Sie wird in etwa dem Fikr ([[Denken]]) gleichgestellt, welches zu ultimativem Wissen führt. Mit Beginn des 12. Jahrhunderts n. Chr. schließt die Praxis des Sufismus letztendlich bestimmte besondere Meditationstechniken ein, und Sufis begannen, [[Atem]]kontrolle und die Rezitation von [[heilig]]en [[Wort|Wörtern]] und Silben zu praktizieren. | Auch der [[Sufismus]] oder islamische [[Mystizismus]] beinhaltet meditative Praktiken. [[Gott]]esandacht, die im [[Islam]] [[Dhikr]] genannt wird, wird im Sufismus mit verschiedenen Techniken der Meditation gehalten. Sie wurde eine der wesentlichen Elemente des Sufismus und wurde im 11. und 12. Jahrhundert n. Chr. als Methode systematisch aufbereitet. Sie wird in etwa dem Fikr ([[Denken]]) gleichgestellt, welches zu ultimativem Wissen führt. Mit Beginn des 12. Jahrhunderts n. Chr. schließt die Praxis des Sufismus letztendlich bestimmte besondere Meditationstechniken ein, und Sufis begannen, [[Atem]]kontrolle und die Rezitation von [[heilig]]en [[Wort|Wörtern]] und Silben zu praktizieren. | ||
Die Meditation im Christentum des Ostens beinhaltet gewöhnlich auch die Wiederholung bestimmter Wörter in einer bestimmten [[Körper|körperlichen]] Stellung. Sie kann bis in den byzantinischen Zeitabschnitt zurückverfolgt werden. Zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert n. Chr. wurde der Hesychasmus entwickelt, besonders in den Klöstern vom [[Berg]] | Die Meditation im Christentum des Ostens beinhaltet gewöhnlich auch die Wiederholung bestimmter Wörter in einer bestimmten [[Körper|körperlichen]] Stellung. Sie kann bis in den byzantinischen Zeitabschnitt zurückverfolgt werden. Zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert n. Chr. wurde der Hesychasmus entwickelt, besonders in den Klöstern vom [[Berg]] Athos in Griechenland. Er wird da auch heute noch praktiziert und beinhaltet als wesentliches [[Element]] das Wiederholen des [[Jesus]]-[[Gebet]]s. Möglicherweise kann es zu Interaktionen von [[Hesychast]]en, [[Sufi]]s und indischen Traditionen gekommen sein, was allerdings nicht als erwiesen gilt. | ||
Die Art der Meditation im Christentum des Westens ist nicht mit den Ansätzen der anderen Richtungen zu vergleichen, da sie weder eine Rezitation von heiligen Wörtern beinhaltet noch spezielle Stellungen erfordert. Sie nahm ihren Anfang im 6. Jahrhundert n. Chr., als Mönche des [[Benediktiner]] [[Orden]]s [[Bibel]]lesungen praktizierten, welche '''Lectio Divina''' (lat.: göttliche Lesung) genannt werden. Ihre vier formellen Schritte wurden von dem Kartäuser Mönch Guigo II. im 12. Jahrhundert n. Chr. in seinem Werk "Leiter der Mönche" beschrieben. Die christliche Meditation wurde in der westlichen [[Welt]] von [[Heiliger|Heiligen]] wie Ignatius von Loyola und [[Teresa]] von Avila im 16. Jahrhundert n. Chr. weiterentwickelt. | Die Art der Meditation im Christentum des Westens ist nicht mit den Ansätzen der anderen Richtungen zu vergleichen, da sie weder eine Rezitation von heiligen Wörtern beinhaltet noch spezielle Stellungen erfordert. Sie nahm ihren Anfang im 6. Jahrhundert n. Chr., als Mönche des [[Benediktiner]] [[Orden]]s [[Bibel]]lesungen praktizierten, welche '''Lectio Divina''' (lat.: göttliche Lesung) genannt werden. Ihre vier formellen Schritte wurden von dem Kartäuser Mönch Guigo II. im 12. Jahrhundert n. Chr. in seinem Werk "Leiter der Mönche" beschrieben. Die christliche Meditation wurde in der westlichen [[Welt]] von [[Heiliger|Heiligen]] wie Ignatius von Loyola und [[Teresa]] von Avila im 16. Jahrhundert n. Chr. weiterentwickelt. |
Version vom 19. April 2014, 09:25 Uhr
Geschichte: Untersuchung, Wissen, das durch Nachforschungen gewonnen werden kann. Die Geschichte ist das Studium der Vergangenheit, die an erster Stelle die Menschen beleuchtet. Sie ist ein Sammelbegriff für vergangene Ereignisse, die durch schriftliche oder stoffliche Funde nachgewiesen werden können. Der Ausdruck beinhaltet die kosmische, geologische und organische Geschichte, aber im Allgemeinen wird die Menschheitsgeschichte aufgedeckt. Gelehrte, die über Geschichte schreiben, werden auch Historiker genannt.
Geschichte der Meditation
Die Praxis von Meditation ist prähistorischen Ursprungs und taucht in der Geschichte immer wieder auf, besonders in religiösen Zusammenhängen. In allen frühgeschichtlichen Religionen waren rhythmische, sich wiederholende Chants (Gesänge) gebräuchlich, welche heutzutage allgemein Mantras genannt werden.
Altertum oder Antike
Einige der frühsten schriftlichen Aufzeichnungen die Meditation (Dhyana) betreffend sind um 1500 v. Chr. in der Hindu Tradition des Vedismus zu finden. In den Veden werden meditationsbezogene Traditionen des Alten Indien behandelt. Um das 6. bis 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung entwickelten sich noch andere Formen der Meditation, besonders im China des Taoismus und im Indien des Buddhismus. Dhyana hatte im frühen Buddhismus um das 4. Jahrhundert v. Chr. wiederum Einfluss auf die Veden.
Über den genauen Ursprung der buddhistischen Meditation gibt es unter den Gelehrten immer wieder Meinungsverschiedenheiten. Frühe schriftlichen Aufzeichnungen der verschiedenartigen Ebenen und Zustände von Meditation im indischen Buddhismus werden in den Sutras (Lehrsätze) von Pali-Kanon gefunden, die auf das 1. Jahrhundert v. Chr. zurückdatieren. Der Pali-Kanon (in der Sprache Pali verfasste, älteste, schriftliche Sammlung der Lehrreden des Buddha Siddhartha Gautama) protokolliert den viergliedrigen Weg zum Heil mit der grundsätzlichen Beachtung der Regeln von Ethik (Moral), kontemplativer Konzentration, Wissen und Befreiung und stellt die Meditation insofern als einen Schritt auf dem Weg zur Erlösung dar. Zu der Zeit, als sich der Buddhismus in China ausbreitete, enthielt das Vimalakirti Sutra, welches auf das Jahr 100 v. Chr. datiert, eine Vielzahl von Passagen, die sich mit Meditation und Wissen über Erleuchtung befassten und deutlich in Richtung Zen-Buddhismus tendierten.
Mit den Jahren 20 - 10 v. Chr. hatte Philo von Alexandria (Denker des hellenistischen Judentums) Schriften über Methoden spiritueller Übungen verfasst, welche Achtsamkeit und Konzentration in den Vordergrund stellten. Im 3. Jahrhundert n. Chr. dann hatte Plotin gewisse Meditationstechniken entwickelt, die jedoch keine große Anhängerschaft unter den christlichen Meditierenden finden konnten. Der Hl. Augustinus soll mit den Methoden von Plotin experimentiert haben und nicht unbedingt in Freudentaumel ausgebrochen sein.
Über die berühmte Seidenstraße wurde der Buddhismus und mit ihm die Meditation in andere orientalische Länder getragen. Traditonell wird Bodhidharma als Überbringer des Zen-Konzepts nach China betrachtet. Die erste Ursprungsschule des Zen in Ostasien wurde jedoch von seinem Zeitgenossen Zhiyi im 6. Jahrhundert n. Chr. in der Mitte Chinas gegründet. Zhiyi brachte es fertig, die verschiedenen Lehren, welche von Indien her eingeführt worden waren, in ein System zu organisieren, sodass ihre Verwandtschaft miteinander Sinn machte. Im 7. Jahrhundert n. Chr. waren es Wonhyo und Uisang, die den koreanischen Buddhismus förderten und weiter voran brachten.
Es gilt als erwiesen, dass meditative Praktiken von vorangegangenen Traditionen des israelitischen Altertums ins Judentum eingeflossen waren. In der Thora z. B. wird beschrieben, wie der Alt- oder Erzvater Isaak hinaus in die Felder ging, um "Lasuach" auszuüben - ein Begriff, der von allen Kommentatoren als eine Art von meditativer Praxis verstanden wird (Genesis 24/63). Es gibt des öfteren im Tanach (hebräische Bibel) Andeutungen, die den Rückschluss zulassen, dass das Judentum schon von jeher eine zentrale meditative Tradition enthielt.
Mittelalter
Mit der Ausbreitung des Buddhismus im 8. Jahrhundert n. Chr. aufwärts wurden die meditativen Praktiken auch nach Japan gebracht und dort weiterentwickelt. Der japanische Mönch Dosho lernte bei einem Besuch in China im Jahre 653 n. Chr. den Zen-Buddhismus kennen und eröffnete nach seiner Rückkehr in Nara die erste Meditationshalle in Japan. Mehr und mehr hielten von China her neue Meditationspraktiken in Japan Einzug und unterlagen dort etlichen Modifikationen. Als Dögen um das Jahr 1227 n. Chr. von China nach Japan zurückkehrte, schrieb er die ersten Anweisungen für Zazen, einer sitzenden Meditation, nieder und gründete eine klösterliche Gemeinschaft, die hauptsächlich auf Zazen basierte.
Die frühen Praktiken der jüdischen Meditation prägten sich weiter aus und wandelten sich zum Mittelalter hin. Später wurden auch chassidische Variationen entwickelt. Die jüdische Meditation ist eine tiefreligiöse Methode, welche kabbalistische Praktiken einschließt, die aus Gebet, Mitsvah (religiöse Kulthandlung) und Studium bestehen.
Auch der Sufismus oder islamische Mystizismus beinhaltet meditative Praktiken. Gottesandacht, die im Islam Dhikr genannt wird, wird im Sufismus mit verschiedenen Techniken der Meditation gehalten. Sie wurde eine der wesentlichen Elemente des Sufismus und wurde im 11. und 12. Jahrhundert n. Chr. als Methode systematisch aufbereitet. Sie wird in etwa dem Fikr (Denken) gleichgestellt, welches zu ultimativem Wissen führt. Mit Beginn des 12. Jahrhunderts n. Chr. schließt die Praxis des Sufismus letztendlich bestimmte besondere Meditationstechniken ein, und Sufis begannen, Atemkontrolle und die Rezitation von heiligen Wörtern und Silben zu praktizieren.
Die Meditation im Christentum des Ostens beinhaltet gewöhnlich auch die Wiederholung bestimmter Wörter in einer bestimmten körperlichen Stellung. Sie kann bis in den byzantinischen Zeitabschnitt zurückverfolgt werden. Zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert n. Chr. wurde der Hesychasmus entwickelt, besonders in den Klöstern vom Berg Athos in Griechenland. Er wird da auch heute noch praktiziert und beinhaltet als wesentliches Element das Wiederholen des Jesus-Gebets. Möglicherweise kann es zu Interaktionen von Hesychasten, Sufis und indischen Traditionen gekommen sein, was allerdings nicht als erwiesen gilt.
Die Art der Meditation im Christentum des Westens ist nicht mit den Ansätzen der anderen Richtungen zu vergleichen, da sie weder eine Rezitation von heiligen Wörtern beinhaltet noch spezielle Stellungen erfordert. Sie nahm ihren Anfang im 6. Jahrhundert n. Chr., als Mönche des Benediktiner Ordens Bibellesungen praktizierten, welche Lectio Divina (lat.: göttliche Lesung) genannt werden. Ihre vier formellen Schritte wurden von dem Kartäuser Mönch Guigo II. im 12. Jahrhundert n. Chr. in seinem Werk "Leiter der Mönche" beschrieben. Die christliche Meditation wurde in der westlichen Welt von Heiligen wie Ignatius von Loyola und Teresa von Avila im 16. Jahrhundert n. Chr. weiterentwickelt.
Geschichte der Neuzeit
Um das 18. Jahrhundert war in der westlichen Welt das Studium von Buddhismus nur ein Thema für Intellektuelle. Es wurde von Philosophen wie Schopenhauer behandelt, und Voltaire bat öffentlich für mehr Toleranz dem Buddhismus gegenüber. Die erste englische Übersetzung des Tibetischen Totenbuches wurde 1927 veröffentlicht.
In einer Wiederbelebung des Hinduismus entstanden von den Jahren 1890 an neue Yoga-Arten in Indien. Einige dieser Schulungswege wurden auch in den Westen eingeführt, von Lehrern wie Vivekananda und späteren Gurus (Lehrmeister). Es wurden auch neue Yoga-Schulungswege erfunden, sozusagen weltliche Varianten, welche von Nicht-Hindus genutzt werden konnten. Da gibt es z. B. die in den 1960er Jahren populär gewordene Tradition der Transzendentalen Meditation (TM) sowie zahlreiche Arten von Hatha Yoga, die alle aus der Ashtanga Vinyasa Yoga Schule kommen. Heute werden all diese verschiedenen Arten einfach unter dem Begriff "Yoga" zusammengefasst.
Die sogenannte weltliche Meditation zielt heutzutage weniger auf spirituelles Wachstum ab. Sie legt mehr Wert auf Verminderung von Stress, auf Entspannung und Verbesserung körperlicher Fähigkeiten. Sowohl spirituelle als auch weltliche Methoden der Meditation waren schon Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Dennoch scheint auch nach sechzigjährigen Anstrengungen ungeklärt, was genau bei der Ausübung von Meditation wissenschaftlich gesehen abläuft.