Arundhati

Aus Yogawiki

Arundhati (Sanskrit: अरुन्धती arundhatī f.) eine zu Heilzwecken dienende Schlingpflanze; Frau des Weisen Vasishtha und vorbildliche Ehefrau; der Morgenstern (Venus); ein Stern aus den Plejaden (Kritika); der Stern Alkor im Sternbild Großer Bär, auch Augenprüfer und Reiterlein genannt. Wer diesen Stern nicht mehr sieht, stirbt gemäß Markandeya Purana innerhalb eines Jahres. Arundhati ist auch eine Bezeichnung für die Kundalini.

Arundhati und Vasishtha bringen ein Feueropfer dar

Arundhati, die Frau des Weisen Vasishtha

Dieser ist einer der sieben Seher (Saptarishi) die als das Sternbild Ursa Major (Großer Bär) am Himmel erscheinen. Arundhati ist der Morgenstern und ebenso der Stern Alkor der mit dem Stern Mizar (welcher Vasishtha ist) einen Doppelstern im Sternbild Ursa Major bildet.

Arundhati, wenn auch die Frau eines der sieben Seher, hat denselben Status wie die sieben Seher und wird mit ihnen gleichwertig verehrt. In den Veden und den Puranas wird sie gepriesen als die Verkörperung von Keuschheit, ehelicher Freude und weiblicher Ergebenheit.

In Nachpuranischer Dichtung in Sanskrit und Hindi wird sie als ‚keusch und geehrt‘ beschrieben, ihr Charakter als ‚makellos, anregend und vorbildhaft‘. In der hinduistischen Kultur kennt man etliche Glaubensinhalte, Praktiken und Traditionen, die sich um Arundhati drehen. Dazu gehört ein Ritual während der Hochzeitszeremonie nach dem Saptapadi (das siebenmalige Umschreiten des Feuers), ein Fastengelübde, die Vorstellung des baldigen Todes und eine Maxime.

In den hinduistischen Schriften

Arundhatis Geburt und Leben werden in zahlreichen hinduistischen Schriften erwähnt. Die Geburt Arundhatis findet sich im Shiva Purana und im Bhagavata Purana. Die Belehrung Brahmas an Arundhati wird im Uttara Kanda des Ramcharitmanas beschrieben. Die Reibereien zwischen Vishvamitra und Vasishtha, die zum Tod ihrer hundert Söhne führen, werden im Balakanda in Valmikis Ramayana beschrieben. Das Mahabharata und etliche Brahmanawerke beschreiben ihre Söhne, einschließlich Shakti und den Enkel Parashara. Arundhatis Treffen mit Sita und Rama werden erwähnt im Ramayana, im Ramcharitmanas und in der Vinaya Patrika. Ihre Rolle als Befürworterin der Hochzeit zwischen Shiva und Parvati wird im Kumarasambhava, sechster Kanto, von Kalidasa beschrieben.

Leben

Nach dem Bhagavata Purana ist Arundhati die achte von neun Töchtern von Kardama und Devahuti. Sie ist die Großmutter von Parashara und die Urgroßmutter von Vyasa. Das Shiva Purana beschreibt sie als Sandhya, die in einem vorangegangenen Leben die geistgeborene Tochter von Brahma war. Auf Anweisung von Vasishtha erfreute sie Shiva mit ihrer Buße, die sie vollzog, um sich von Leidenschaft zu läutern. Und Shiva bat sie in Medhatithis (ein vedischer Seher) Feuer zu springen. Danach wurde sie als Medhatithis Tochter geboren und heiratete Vasishtha. Andere Puranas beschreiben sie als die Tochter von Kashyapa und Schwester von Narada und Parvata. Narada bot sie Vasishtha als Ehefrau an.

Die Mahabharata beschreibt Arundhati als eine Asketin die selbst die sieben Rishis belehrte. Die Frau Agnis, Svaha, konnte die Gestalt der Frauen der anderen sechs Seher unter den Saptarishis annehmen, jedoch nicht die von Arundhati. Weiterhin erzählen die Epen, wie sie einst Shiva erfreute, als es zwölf Jahre keinen Regen gab und die sieben Seher ohne Wurzeln und Früchte Hunger litten. Ihre Keuschheit und Hingabe an ihren Ehemann wird in der Mahabharata als beispiellos bezeichnet.

In Valmikis Ramayana gebar sie 100 Söhne, die alle von Vishvamitra zum Tode verflucht wurden. Dann gebar sie einen Sohn namens Shakti und später einen weiteren namens Suyagya, der mit Rama in Vasishthas Einsiedelei studierte. Einige Quellen sagen, sie habe acht Söhne einschließlich Shakti und Chitraketu gehabt. Sie war Hüterin der Linie von Raghu und der Schutzengel von Sita.

Glaubensinhalte, Praktiken und Traditionen

In einem der Rituale während der hinduistischen Hochzeit zeigt der Bräutigam der Braut den Doppelstern von Vasishtha und Arundhati als das ideale Paar, symbolisch für das Erfüllen der ehelichen Treue. In manchen Regionen Indiens fasten Frauen, deren Männer noch leben, Arundhati zu ehren am zweiten Tag des hellen Mondes im Monat Chaitra. Das Fasten ist mit dem Glauben verbunden, dass die Frauen so von der Verwitwung geschützt sind.

Da der Arundhati Stern kaum sichtbar ist, hat sich der Glaube entwickelt, dass der, der dem Tode nahe ist, den Arundhati Stern nicht sehen kann. Aufgrund seiner schwachen Leuchtkraft wird der Arundhati Stern schrittweise gezeigt. Zuerst zeigt man die helleren Sterne und geht dann von diesen zu dem kaum sichtbaren Arundhati Stern weiter. Die Maxime in Sanskrit, genannt Arundhatidarsananyaya, (IAST: अरुन्धतीदर्शनन्यायः), das Unbekannte kann vom Bekannten abgeleitet werden, ist nach Arundhati benannt.

Das Leben Arundhatis ist beschrieben in der namengebenden epischen hinduistischen Dichtung Arundhati, verfasst von Jagadguru Rambhadracharya im Jahr 1994.

Siehe auch

Literatur

  • Ramayana
  • Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005

Weblinks

Multimedia

Geschichten aus der Ramayana

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