Karna

Aus Yogawiki

Karna (Sanskrit: कर्ण karṇa m.) (1) Ohr; (2) Henkel, Griff; (3) Öse; (4) Steuerruder; (5) Mathematik: Hypotenuse; (6) ein Held im Mahabharata Epos, Halbbruder von Arjuna. Karna war der Sohn von Surya und Kunti. Karna war ein enger Freund Duryodhanas und kämpfte im Kurukshetra Krieg gegen die Pandavas.

Karna in Krukshetra

Geburt und Jugend

Kunti lebte als junge Frau bei ihrem Ziehvater Kuntibhoja. Eines Tages kam Durvasa zu Besuch. Kuntibhoja beauftragte Kunti, sich um das Wohlergehen des Gastes zu kümmern. Kunti erfüllte geduldig alle Wünsche Durvasas, auch den, um Mitternacht ein Mahl serviert zu bekommen. Als Dank für Kuntis Gastfreundschaft lehrte er sie Mantras aus dem Atharvaveda, durch die sie in der Lage war einen Gott ihres Wunsches anzurufen, um ein Kind zu erbeten.

Kunti entschied, ein Mantra ausprobieren, sie rief Surya an und gebar einen Sohn, Karna. Da es für eine unverheiratete Frau unmöglich war, ein Kind zu haben, setzte sie Karna am Ufer eines Flusses aus. Er wurde von Adiratha, einem Wagenlenker Dhritarashtras, gefunden. Adiratha und seine Frau Radha zogen Karna wie ihr eigenes Kind auf. Karna interessierte sich für die Kriegskunst und wollte von Drona unterrichtet werden. Er lehnte ihn jedoch ab, da er nicht zu der Kriegerkaste gehörte. Karna ging daraufhin zu Parashurama, Dronas Lehrer.

Familie

Karna hatte zwei Frauen Vrushali und Supriya und neun Söhne Vrishasena, Vrishaketu, Chitrasena, Satyasena, Sushena, Shatrunjaya, Dvipata, Banasena und Prasena. Nur Vrishakethu überlebte den Kurukshetra Krieg.

Karna wird zwei Mal verflucht

1. Da Parashurama nur Brahmanen unterrichtete, verkleidete Karna sich als solcher. Parashurama nahm ihn an. Bald war Karna seinem Lehrer ebenbürtig. Als eines Tages Parashurama den Betrug bemerkte, verfluchte er Karna, dass er eines Tages das Mantra vergessen werde, das für den Gebrauch der göttlichen Brahma Waffe notwendig ist. Drona versuchte den Fluch abzuwenden, doch das war Parashurama nicht möglich. Weil er ein solch emsiger Schüler war, übergab Parashurama ihm die Bharga Waffe. 2. Ein armer Brahmane verfluchte ihn, weil er beim Üben mit Pfeil und Bogen dessen Kuh erschossen hatte. Er würde ebenso hilflos sein wie die Kuh, wenn eines Tages ein Rad seines Wagens in der Erde stecken bleiben werde.

Karna und Krishna

Karna war Duryodhanas bester Krieger. Krishna erinnerte ihn daran, dass er als der erstgeborene Sohn von Kunti der älteste Pandava sei und die Seiten wechseln solle. Krishna versprach ihm den Thron von Indraprastha. Karna lehnte dieses Angebot ab, denn er hatte Duryodhana die Treue geschworen. Karna war bewusst, dass Yudhishthira ein rechtschaffener Mann war und ihm die Krone jederzeit überlassen würde, doch stehe er in der Schuld Duryodhanas und müsste sie ihm übergeben und das, so war seine Meinung, wäre gegen das Dharma. Krishna war enttäuscht, akzeptierte jedoch die Loyalität Karnas und versprach, dass seine Abstammung ein Geheimnis bleibe.

Kunti spricht mit Karna

Kurz vor Beginn des Krieges traf Kunti Karna und offenbarte sich als seine Mutter. Sie bat ihn, sich Sohn von Kunti zu nennen. Doch Karna wollte der Sohn von Radha bleiben. Kunti bat ihn, zu den Pandavas zu kommen, doch er lehnte ab, er machte Kunti klar, dass es zu spät sei, er könne keine Gefühle für sie als Mutter mehr entwickeln. Sie hätte sich früher zu ihm bekennen müssen. Er versprach ihr, keinen Pandava, außer Arjuna, zu töten. Karna wusste, dass Arjuna unter dem göttlichen Schutz von Krishna stand und dadurch unbesiegbar war und er im Krieg fallen werde. So sagte er zu Kunti, sie werde nach dem Krieg weiterhin fünf Söhne haben, so wie sie immer nur fünf Söhne hatte. Er bat sie, seine Abstammung bis zu seinem Tod geheim zu halten.

Im Kurukshetra Krieg

Karna Parva ist der Name des achten Buches der Mahabharata, das den 16. und 17. Tag des Kurukshetra Krieges beschreibt. Karna ist nun der Kommandant der Kaurava Armee. In Erwartung eines Kampfes auf Leben und Tod zwischen Karna und Arjuna, sprach Krishna:

"Höret, oh Söhne Pandus! Karna ist ein großer Krieger, wenn nicht sogar der größte. Tretet ihm in der Schlacht ehrenhaft entgegen. Er ist Agni gleich. Er ist Vayu gleich. Er ist die Vernichtung selbst. In seinem Körper steckt ein Löwe. Er ist von gewaltiger Statur. Seine Arme sind lang. Sein Brustkorb ist breit. Er ist unbesiegbar. Er ist wahrlich ein Held. Er ist der Held der Helden."

Karna besiegte am 16. Tag des Krieges Bhima, doch ließ er ihn am Leben, da er jünger war als er. Er besiegte Yudhishthira, ließ ihn am Leben und sprach: "Offenbar hast du alles vergessen, was dich dein Lehrer lehrte, übe erst, und dann komme zurück in den Kampf." Er besiegte Nakula und Sahadeva und ließ sie am Leben, weil er seiner Mutter versprochen hatte, keinen Pandava, außer Arjuna, zu töten.

Danach fuhr Karna mit seinem Wagenlenker Shalya dorthin, wo Arjuna im Gefecht stand. Er schoss seine göttliche Waffe Nagastra auf Arjuna, Krishna bewahrte ihn vor dem sicheren Tod, indem er mit Seinem Zeh Arjunas Wagen leicht niederdrückte und die Waffe ihn so verfehlte. Ärgerlich schoss Arjuna alle seine Pfeile ab, doch keine konnte Karna treffen. Arjuna war nun waffenlos, der Tag senkte sich und der Kampf endete. Es war eine Vereinbarung nur bei Tag zu kämpfen.

Datei:Der Tod von Karna

Am 17. Tag ging der Kampf zwischen den beiden Kontrahenten weiter. Arjunas Bogensehne riss mehrmals, doch immer war er in der Lage, sie wieder zusammenzufügen. Zu Shalya gewandt nannte Karna Arjuna den besten Bogenschützen der Welt. Der Kampf lag unentschieden, als sich die beiden Flüche erfüllten, die über Karna verhängt waren. Sein Wagenrad versank im weißen Grund, und er konnte sich nicht mehr an das Mantra für seine Göttlichen Waffen erinnern. Er sprang vom Wagen, um das Rad herauszuziehen und bat Arjuna, den Kampf aus Höflichkeit zu unterbrechen.

Krishna erinnerte Arjuna daran, dass Karna kein Recht auf Höflichkeit habe, da er zu viele Schandtaten vollbrachte, die jede Höflichkeit vermissen ließen. Er tötete Abhimanyu auf unfaire Weise, er war dabei als die Pandavas verbrannt werden sollten, er unterstützte Duryodhana beim Würfelspiel und der Demütigung Draupadis. Krishna erklärte Arjuna, dass es nicht gegen das Dharma ist, einen Mann zu töten, der sein Leben lang dem Unehrenhaften verpflichtet war. Die Aufzählung all der Taten brachte Arjuna in Rage, er nahm seine Anjalika Waffe und enthauptete Karna während dieser mit seinem Wagenrad beschäftigt war.

Nach Karnas Tod

Die Riten wurden für alle Gefallenen des Tages vollzogen. Kunti bat ihre Söhne, den Ritus für Karna durchzuführen. Als sie sich weigerten enthüllte sie ihnen, dass Karna ihr Bruder war. Sie waren schockiert, sie hatten einen Brudermord begangen. Yudhishthira war ärgerlich über seine Mutter und verfluchte alle Frauen, ab sofort sollte es ihnen unmöglich sein, ein Geheimnis zu bewahren. Krishna selbst vollzog die Sterberiten für Karna, diese Ehre erfuhr keine weitere Person der Mahabharata.

Siehe auch

Literatur

  • Bhagavad Gita, Teil der Mahabharata, mit Einführung in die Mahabharata

Weblinks

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