Durvasa
1. Durvasa , Sanskrit दुर्वस durvasa, (es ist) schwer zu wohnen. Durvasa ist ein Sanskrit Substantiv, Geschlecht Neutrum, und bedeutet (es ist) schwer zu wohnen. 2. Durvasa ( दुर्वास in Devanagari oder durvāsa in IAST, ausgesprochen [d̪urʋɑːsɐ] in klassischem Sanskrit), Durvasas, war ein Weiser und Sohn von Atri und Anasuya. Er wird als Inkarnation Shivas gesehen. Er ist für seinen schnell aufbrausenden Charakter bekannt.
Einst kamen Shiva und Brahma in einen gewaltigen Streit. Shivas Ärger war so groß, dass die Götter flüchteten und Parvati sich von Ihm trennen wollte. Als Shiva merkte, welche Konsequenzen sein Ärger hatte, übergab er ihn an Anasuya, die Frau des Weisen Atri. Aus diesem Teil Shivas wurde Durvasa geboren. Sein Name bedeutet "Der mit dem schwierig auszukommen ist". Da er aus Shivas Ärger geboren war, war das Aufbrausende seine Natur.
Durvasa und Shakuntala
Da er ein jähzorniges Temperament hatte, unterlagen viele seinem Fluch. Er verfluchte Shakuntala, da er Durvasa vor der Tür warten ließ und verursachte so eine Trennung zwischen ihr und dem König Dushyanta. In der Vishnu Purana wird beschrieben, wie er Indra mit einem Fluch belegte, da dieser die Girlande, die der Weise ihm darbot, mit Respektlosigkeit ansah. "Die drei Welten sollten unter seiner Souveränität untergraben werden". Durch Durvasa wurden Indra und auch die anderen Götter schwach und wurden von den Asuras bezwungen.
Das schäumende Milchmeer
In äußerster Not wandten sie sich an Vishnu, der sie zu dem schäumenden Milchmeer führte, um Amrita (das Wasser des Lebens) und andere kostbare Dinge zu erschaffen. In dem Mahabharata wird erzählt, dass an einem Anlass Krishna Durvasa gastfreundschaftlich unterhielt, es dann aber unterließ die Essensreste von dem Fuß des Weisen wegzuwischen. Durvasa wurde sehr verärgert und sagte voraus, wie Krishna getötet werden sollte. Die Vishnu Purana erzählt, dass Krishna der Verwünschung Durvasas unterlag. Auch wird gesagt, dass Durvasa von sich selbst behauptet, dass Gewissensbisse ihm völlig fremd waren.
Durvasa und Kunti
Doch konnte er, wenn man ihn zuvorkommend behandelte, freundlich und hilfsbereit sein. Dies zeigt das Zusammentreffen mit Kunti. Kunti lebte als junge Frau bei ihrem Ziehvater Kuntibhoja. Eines Tages kam Durvasa zu Besuch. Kuntibhoja beauftragte Kunti, sich um das Wohlergehen des Gastes zu kümmern. Kunti erfüllte geduldig alle Wünsche Durvasas, auch den, um Mitternacht ein Mahl serviert zu bekommen. Als Dank für Kuntis Gastfreundschaft lehrte er sie Mantren aus dem Atharvaveda, durch die sie in der Lage war, einen Gott ihres Wunsches anzurufen, um ein Kind zu erbeten. Diese Gabe wurde sehr wichtig in ihrem Leben.
Sukadev über Durvasa
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Durvasa
Durvasa ist jemand mit schlechtem Betragen. Durvasa ist auch der Name für einen Rishi. Das ist etwas sehr Paradoxes in den indischen Schriften. Da gibt es Rishis, die großen Seher, die großen Weisen. Und da gibt es manche, wie zum Beispiel Durvasa, die ein sehr schlechtes Betragen hatten. Durvasa war jähzornig und Durvasa, wenn ihm etwas nicht gepasst hat, dann konnte er auch Menschen verfluchen und konnte sie verfluchen, dass sie nachher ein Baum werden oder dass sie in einer bestimmten Situation sterben werden und vieles andere. Also eigentlich, wenn man sich das so durchliest, schreckliches Betragen, deshalb heißt er auch Durvasa. Da fragt man sich, warum gilt er als Rishi, als ein Weiser, als ein Seher? Durvasa war aber jemand, der sehr viele spirituelle Praktiken gemacht hatte, er hatte natürlich dann auch Prana gehabt, er hatte auch Ojas gehabt, also, er hatte viel Energie gehabt, daher hat er auch Shakti gehabt, außergewöhnliche Kraft, er hatte Siddhis gehabt, also besondere Fähigkeiten und Kräfte. Diese hat er dann aber nicht auf liebevolle Weise ausgedrückt, sondern er hat öfters dort auch Zorn durch sich wirken lassen.
Trotzdem, Durvasa blieb Rishi, er wurde nicht zum Asura, denn hat selbst seinen Zorn letztlich in den Dienst Gottes gestellt. Und so ist den Menschen doch das geschehen, was für ihr Karma vorbestimmt war. Obgleich Durvasa ein Rishi war, der, wie wir heute sagen würden, auf unethische Weise seine Siddhis eingesetzt hatte, war es doch nicht wirklich, denn Durvasa hat gespürt, was geschehen sollte. Durvasa hat innerlich gemerkt, der Mensch muss dieses Karma ernten. Und damit der Mensch dieses Karma zügiger ernten kann, hat Durvasa seinen Zorn wirken lassen und dann ist den Menschen das Karma gekommen, das sie brauchten, um sich spirituell zu entwickeln. Das solltest du nicht als Ausrede gebrauchen, dich schlecht zu betragen, sondern das kann manchmal helfen, große Meister zu verstehen, die sich unkonventionell verhalten. Das soll nicht heißen, dass du jeden Meister entschuldigen sollst und jedes schlechte Betragen entschuldigen sollst, aber manchmal hilft es, sich dessen bewusst zu sein, dass große Meister das Karma des Schülers auch beschleunigen und zum Teil ihn in Herausforderungen hineinbringen, die der Schüler erstmal ablehnen mag. So ist Durvasa also zum einen jemand mit schlechtem Betragen, zum zweiten ist es ein Rishi, Name eines Rishis in den alten Schriften, auch in den Puranas und Ithihasas taucht er immer wieder auf, auch in den Veden, einer, der bekannt ist für seinen Jähzorn und für seine intensiv wirkenden Flüche.
Siehe auch
- Arjuna
- Bhagavad Gita
- Durvasana
- Hinduismus
- Karma
- Mahabharata
- Mahabharata Personen
- Mahabharata Parvas Kapitel
- Ramayana
- Niyamas
- Yamas
Literatur
- Bhagavad Gita, Teil der Mahabharata, mit Einführung in die Mahabharata
- Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
Weblinks
- Krishna
- Bhagavad Gita Portal
- Mahabharata Nacherzählung mit spiritueller Deutung
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