Havan
Havan (Sanskrit: havana हवन n. "Anrufung, Opferung") Opferzeremonie. In einem Havan wird ein Heiliges Feuer entzündet und Gaben in das Feuer gegeben. Havans sind wichtige religiöse und spirituelle Praktiken in Indien, in Tibet und Japan, im Hinduismus, Buddhismus und Jainismus.
Wirkung eines Havans
Ein Havan ist ein machtvolles archaisches Ritual mit starker Wirkung auf Psyche, Energiekörper, Astralebene, die ganze Umgebung. Während eines Havans wird ein Feuer entzündet. Man gibt Gaben ins Feuer. Während des ganzen Havans werden Mantras wiederholt.
Klassische Nutzen
- Subtile Energien in der Feinstoffebene werden angerufen
- Heilung
- Reinigung der Atmosphäre
- Anrufung von Engelswesen und Meistern
- Erweiterung des Bewußtseins
- Aufladen der Atmosphäre mit Lichtkraft
- Verbindung mit Gott
Ein Havan hat eine starke energetische Wirkung. Die Mantras wirken auf die Psyche, auf die Nadis, auf die Chakren. In einem Havan wird eine Verbindung hergestellt zwischen der menschlichen und der göttlichen Welt. Agni, die Wesenheit des Feuers wird angerufen und gebeten, als Mittler zwischen der menschlichen und der göttlichen Welt zu dienen. Feuer öffnet im Menschen die Intuition und das subtile Wahrnehmungsvermögen. Wenn die Gaben ins Feuer gegeben werden, löst sich ihr Prana (Energie) vom Stofflichen - und das Prana verbindet sich mit den teilnehmenden Menschen, mit den Gedanken, den Gebeten. Beim Havan sammelt sich auch die feinstoffliche Energie als spirituelle Kraft im Raum.
Symbolik von Havan
Ein Havan hat auch eine tiefe symbolische Bedeutung. Diese wird vom Unterbewusstsein verstanden - denn Havan wendet sich an die Tiefenschichten der Psyche. Das Unterbewusstsein versteht intuitiv, wozu Havan gut ist. Und durch den Zugang zum Überbewusstsein kommt ein besonders tiefes Verständnis von Mensch, Welt und Gott.
Havan kann man als Symbol für Yoga sehen:
- Transformation: In einem Havan werden Ghee (z.B. Kokosfett), Holz und gereinigter Kuhdung ins ins Feuer gegeben und transformiert: Yoga ist Transformation – Umwandlung der Persönlichkeit, des Bewusstseins
- Auflösung von Begrenzungen: Im Havan wird festes Holz zu Rauch, der überall ist: Wie im Havan soll auch im Yoga die Getrenntheit überwunden werden. Das grobstoffliche, identifizierte Bewusstsein wird frei und kann sich ausdehnen. Es kommt das Gefühl der Weite und Verbundenheit: Wir sind alle eins. Yoga und Meditation geben Zugang zu subtileren Ebenen, zu Ausdehnung und Weite.
- Opfer: Havan ist ein Opferritual. In früheren Zeiten war Brennstoff etwas Wertvolles. Dieses wird im Havan ins Feuer gegeben. Indem man etwas gibt, bekommt man etwas. So ist letztlich das ganze Leben ist ein Opfer, ein immerwährendes Havan. Wir verbrennen: In jedem Moment brennt ein Teil unseres Lebens ab. Und man kann sagen: Um irgendetwas zu bekommen, muß man etwas anderes aufgeben. Es beginnt schon damit: Zum Einatmen müssen wir erst ausatmen.
Man muss selbst etwas tun: Opfer, Übung, Disziplin. Yoga ist auch ein Opfer: Tägliche Yoga Praxis ist notwendig, um die vielen Nutzen des Yoga zu erfahren.
- Licht und Liebe: Das Feuer im Havan ist leuchtend und wärmend. Dies symbolisiert Licht und Liebe. So gehört zum Yoga Liebe, Enthusiasmus, Einsicht. Yoga ist keine starre, kalte Disziplin. Schon etwas Übung und man fühlt Zugang zum inneren Licht – Intuition, Liebe. Es kommt inneres Feuer – Enthusiasmus, Begeisterung. Licht und Wärme des Havan stehen für Klarheit und Liebe im Alltag.
- Archaisch-mystisch: Nicht alles, was im Havan geschieht, versteht man sofort. Wer an einem Havan mit offenem Geist und großer Bewusstheit teilnimmt, wird tief ergriffen, ohne genau zu verstehen warum. So ist es auch im Yoga: Yoga ist Jahrtausende alt – wirkt auf Ebenen, die wir jetzt noch gar nicht kennen. Es gibt zwar viele Wissenschaftliche Studien in die Wirkung des Yoga. Aber wissenschaftliche Studien können nicht die Wirkung des Yoga ganz erklären.
- Anbetung und Demut: Ein Havan ist auch eine Anbetung Gottes, eine demutsvolle Verehrung. Diese Einstellung der Demut und der Anbetung, also Bhakti (Hingabe) kann auch zur Einstellung zum Leben werden. Und selbst ans Hatha Yoga kannst du mit einer Einstellung der Demut ran gehen.
- Gedankenkraft: Es wird angenommen, dass ein Havan die Kraft der Gedanken, die ein Teilnehmender hat während des Rituals, verstärkt. Gebete werden erhöht, Vorsätze leichter umgesetzt. Im Raja Yoga heißt es: Gedanken schaffen unsere Wirklichkeit. Was Du denkst, das wirst Du. Gedanken sind die stärksten Kräfte im Universum. Durch Yoga-Praxis wird die Lebensenergie, das Prana erhöht, die Gedanken konzentrierter. So heißt es: Gedanken/Wünsche während eines Havans erfüllen sich. Daher sollte man die Kraft eines Havans nutzen, gute Gedanken, Wünsche, Gebete, Vorsätze zu haben
- Anrufung der Meister und von Devatas, Engelswesen: In einem Havan werden verschiedene Aspekte Gottes angerufen. Die Gurus, die Meister werden angerufen. Man kann sich auch an Devas bzw. Devatas, Engel, wenden. Symbolisch steht Havan dafür: Wir sind nicht allein. Wir können Hilfe von subtileren Ebenen bekommen. Und diese Hilfe kommt nicht nur während des Havans, sondern auch sonst am ganzen Tag.
Anlässe für Havan
Havan kann man allgemein als Bhakti-Praxis üben, also als Ritual um Hingabe zu entwickeln, Gott zu spüren, das Herz zu öffnen. Das gilt als Nishkamya Karma, also als Ritual ([Karma]) ohne (Nish) Wünsche (Kama).
Im alten Indien wurden Havans bzw. Yajnas geübt, um etwas Konkretes zu bekommen, für spezielle Wirkungen. Je nach dem gewünschten Resultat wurde die Yajna bzw. das Ritual anders aufgebaut, es wurden andere Materialien verwendet, andere Mantras. Die Veden sind voller Ausführungen zu Yajnas bzw. Havans.
Auch heutzutage kann man Havan zu speziellen Zwecken üben. Im Grunde genommen könnte man für jeden beliebigen Zweck ein Havan praktizieren.
Sattwige, rajassige und tamassige Zwecke für Havan
Man kann sattwige, rajassige und tamassige Zwecke für Havan unterscheiden:
- Sattwige Zwecke: Man übt Havan, um spirituell voran zu kommen, für Heilung von sich selbst und anderen, um Gott zu erfahren
- Rajassige Zwecke: Man zelebriert Havan, um etwas zu bekommen, z.B. Geld, einen Job, ein Kind, einen Vertragsabschluss, etc.
- Tamassige Zwecke bzw. tamassige Havans: Man übt Havan um jemanden zu schaden bzw. übt Havan in Verbindung mit Drogen oder praktiziert Homa mit Materialien, die gegen Ahimsa verstoßen (Tieropfer; heutzutage auch Butter-Ghee, da Milchprodukte mit Tierquälerei einher gehen)
Ein spiritueller Aspirant sollte sich auf sattwige Havans zu sattwigen Zwecken beschränken, auch wenn die Veden eine Fülle von Yajnas beschreiben für die Erfüllung auch und gerade von rajassigen Wünschen. Die Veden, die Puranas, Mahabharata und Ramayana sind voll von Geschichten, wie Menschen Yajnas bzw. Havans ausgeführt hatten, um ihre Wünsche bzw. Herzensanliegen zu erreichen.
Krishna in der Bhagavad Gita empfiehlt, vom Tamas zum Rajas zu gehen, vom Rajas zum Sattwa, und schließlich sogar Sattwa zu transzendieren. Das heißt: Auf Selbstzerstörerisches und Schadendes verzichten (Tamas), dann auch auf alles Egoistische (Rajas). Schließlich gilt es, sogar sattwige Wünsche zu transzendieren und damit Gott in allem zu sehen und fühlen, einfach mit einem Havan Gott zu verehren.
Anliegen, für die Havan besonders geeignet ist
Havan für Loslassen
Wenn du einen Verlust erlitten hast, kannst du mit einem Havan die Verhaftung loslassen, um dich für Neues zu öffnen. Du kannst das Alte bewusst in Feuer geben, um die für Neues zu öffnen. Feuer verbrennt - daher ist ein Havan geeignet, dir die Fähigkeit zu geben loszulassen.
Havan zum Loslassen schlechter Gewohnheiten sowie für Vorsätze
Wenn du eine schlechte Gewohnheit ablegen willst und/oder gute Vorsätze fassen willst, kannst du das in den Havan geben: Havan verbrennt das Alte und gibt dir Kraft für das Neue.
Havan für Neues
Wenn du etwas Neues beginnen willst, kannst du mit einem Havan darum bitten, dass du dafür Kraft und Energie bekommst. Feuer ist Wärme, Feuer ist Energie. Mit einem Havan kannst du dich mit dieser Energie, Kraft und Begeisterung verbinden.
Havan für Vergebung
Wenn dir übel mitgespielt wurde und du guten Grund dafür hast, wütend zu sein, kannst du nach einer Weile mit einem Havan darum bitten, vergeben zu können.
Umgekehrt, wenn du das Gefühl hast, dich falsch verhalten zu haben, kannst du deine Schuld in das Feuer geben, Reue ausdrücken, um Vergebung bitten.
Havan für Entscheidungsfindung
Wenn du vor einer wichtigen Entscheidung stehst, kannst du um Führung für die Entscheidung bitten. Wenn du vor einer Entscheidung stehst, eine Entscheidung getroffen hast, aber nicht sicher bist, kannst du die Entscheidung ins Feuer geben.
Havan für Heilung
Wenn du eine Krankheit hast, kannst du mit einem Havan Heilenergie aufnehmen. Wenn du jemanden kennst, der Heilung brauchen kann, kannst du den Havan für die Persön ausführen oder beim Havan um Heilung für die Person bitten. Für Heilung ist besonders das Maha Mrityunjaya Mantra geeignet.
Havan für Verstorbene
Feuerrituale wie Havan, Yajna und Homa werden auch für Verstorbene gemacht. Havan kann Teil der Todesrituals sein nachdem jemand gestorben ist. Auch wenn jemand schon beerdigt worden ist, kann man ein Havan zelebrieren, um dem Verstorbenen Kraft und Segen zu schicken für seinen weiteren Weg in die höheren Welten und für die Hinterbliebenen Kraft und Trost.
Havan als Reinigung für Räume
Wenn du das Gefühl hast, dass in einem Raum Energien sind, die nicht nur positiv sind, bzw. dass da noch alte Energien sind, kannst du mit einem Havan den Raum reinigen und neu Aufladen.
Havan für neue Lebensenergie
Wenn du neue Energie brauchst, kannst du den Havan dafür zelebrieren. In einem Havan entsteht eine machtvolle Kraft und Schwingung, mit der du dich gut aufladen kannst.
Havan für Jahreszeit-Rituale
Havan eignet sich als Ritual für Jahreszeit-Feste. Bei Yoga Vidya wird z.B. an Neujahr eine Homa bzw. ein Havan in den Ashrams zelebriert, ebenso an Shivaratri, manchmal auch an anderen Feiertagen.
Havan für Lebensabschnitte
Wenn ein alter Lebensabschnitt abgeschlossen ist und ein neuer beginnt, ist es gut, den Übergang mit einem Havan zu zelebrieren. Zu den Lebensabschnitten, die mit Havan abgeschlossen/begonnen werden können, gehören:
- Geburt (einige Wochen/Monate nach der Geburt)
- Einschulung
- Abschluss der Grundschule
- Schulabschluss
- Abschluss der Berufsausbildung/Studium
- Hochzeit
- (Evtl. Scheidung)
- Beginn einer neuen Arbeit
- Beginn des Rentenalters
- Tod...
Havan zur Einweihung
Für viele Einweihungen wird ein Havan bzw. eine Homa zelebriert:
- Brahmacharya Diksha (Noviziat)
- Hochzeit
- Sannyasa Diksha (Mönchsweihe, Nonnenweihe)
- Einweihung von Räumen, von Tempeln, Yoga Zentren, Häusern etc.
- Spirituelle Namensgebung
- Einweihung des neuen Jahrs zu Neujahr
- Einweihung einer Zeit von Intensivem Sadhana, intensiver spiritueller Praxis
Ablauf eines Havan
Ein Havan kann ausgefeilter oder auch einfacher sein. Hier der Ablauf eines einfachen Havans:
- Alle Ingredienten des Havans werden vorbereitet:
- Der Homa Kund (z.B. eine umgekehrte Kupferpyramide)
- Brenn-Material (z.B. getrocknetes Holz oder getrockneter Kuhdung
- Altar mit Öl-Lampe, Räucherstäbchen, Kerze, Bilder, Murtis etc.
- Ghee als wichtigste Gabe (in früheren Zeiten Butter-Ghee, heute wird eher pflanzliches Ghee verwendet, also z.B. Kokosfett, was aus Mitgefühl zu den Tieren empfehlenswerter ist)
- Eventuell andere Opfergaben, die während des Havans ins Feuer geopfert werden
- Prassad (Obst oder andere Süßspeisen), welches am Ende des Havans unter den Anwesenden verteilt wird
- Zu Anfang des Havans werden die Kerzen/Öllampen und ein oder mehrere Räucherstäbchen entzündet
- Wie bei allen Zeremonien wird auch beim Havan OM drei Mal gesungen. Falls vorhanden, wird ein Muschelhorn geblasen und/oder eine Klingel geläutet
- Achmanyam: Reinigung mittels Wasser und Mantra. Für ein Havan gilt es innerlich und äußerlich ganz rein zu sein, um so den Segen erfahren zu können
- Tilaka: Auftragen der Heiligen Pulver auf Trikuti, das dritte Auge auf der Stirn. Der tiefe Sinn eines Havans wird erfahren durch die Intuition und die Tiefe des Herzens - das wird symbolisiert durch Tilaka
- Avahana: Anrufen der Göttlichen Gegenwart. Bei einem Havan ruft man göttlichen Segen an
- Agnim Pratishthapya: Anrufung von Agni, dem Feuergott
- Entzündung des Feuers
- Ehrerbietung vor Agni
- Rezitation der Haupt-Mantras und Opferung ins Feuer (dies ist der Haupt-Teil des Havans)
- Verabschiedung von Agni
- Kshama Mantras (Bitte um Vergebung für Fehler)
- Eventuell Nivedanam, Mangalam, Prassad, Arati
Ablauf eines Havans bei Yoga Vidya
Bei Yoga Vidya Bad Meinberg wird jeden Morgen um 5h eine Yajna/Homa, Havan zelebriert.
Hier ist der vollständige Ablauf zusammen mit den Mantras. Dies ist gedacht als Gedächtnisstütze für diejenigen, die schon ein Havan bei Yoga Vidya mitgemacht haben und eingewiesen wurden, das selbst zu zelebrieren. Diese Havan-Anleitung kann auch für andere interessant sein, um zu sehen, wie der Ablauf eines Havans sein kann.
Einleitende Worte durch den Havan-Leiter
Ein Havan hat starke Wirkung auf Psyche, Energiekörper, Astralebene, die ganze Umgebung.
Ein Havan hilft, ungeklärte Schwierigkeiten aufzulösen, längst Vergangenes, das uns immer noch anhängt, abzulegen.) Symbol: Verbrennen. Alte Wünsche und Begierden, Verhaftungen. Asche bleibt übrig: Alles auf der Welt ist vergänglich. Umwandeln des Groben ins Feine. Schlafende, potentielle Energie wird in aktive Energie umgewandelt. Licht und Wärme: Klarheit und Liebe. Prana und Kraft.
- Om, Om, Om
- Om Gam Ganapataye Namaha
- Om Sharavanabhavaya Namaha
- Om Aim Saraswatyai Namaha
- Om Gum Gurubhyo Namaha
- Om Namo Bhagavate Sivanandaya
- Om Namo Bhagavate Vishnu-devanandaya
- Om Adishaktiye Namaha
Klingeln – um Altes Loszulassen, um für Havan bereit zu sein.
1 Minute Stille – um sich für Energie des Havans ganz zu öffnen
- Svasti Vachana – Shanti Mantren
- (Shanti Mantras beruhigen die Atmosphäre)
- Om svasti na indro vriddha shravah
- Svasti nah pusha vishva vedah
- Svasti nas tarkshyo arishtanemih
- Svasti no brihapatir dadhatu
- (oder und Seite 49 Kirtanheft)
Tilaka auf die Stirn – zur Öffnung des dritten Auges, um die Tiefe des Havans zu erfassen
- Sarva mangala mangalye
- Shive sarvartha sadhike
- Sharanye tryambake gauri
- Narayani namo stu te
Asche, Sandelholzpaste und Kumkum auftragen
- Matsya Mudra über Kalasha mit dem Samanya Mantra
(um das Wasser aufzuladen): Linke und rechte Hand über dem Gefäß, Daumen gespreizt:
- Om gange ca yamune,
- caiva godavari sarasvati
- narmade sindhu kaveri
- -jale asmin sanniddhim kuru- oder
- - namastubhyam Namo Namah-
- vam
- Marjana Mantra
(Wasser mit Hilfe eines kleinen Löffels in die linke Hand geben und mit den Fingern der rechten Hand nehmen).
Zuerst Wasser in alle Himmelsrichtungen mit:
- Om apavitra pavitro va
- Saravasthan gatopi va
- Yah smaret pundarikaksham
- Sa bahya bhyantarah shuchih
Über die rechte Schulter mit:
- Om amritam kuru svaha
Achmaniyam Mantra (zur Reinigung und Klärung der inneren Ebene, um offen zu sein für die Energie und den Segen des Havans) Bei jedem Vers Wasser in die rechte Hand und nach namah trinken
- Om keshavaya namah
- Om narayanaya namah
- Om madhavaya namah
Wasser über die Hand laufen lassen oder Abschütteln und Reinigung der „Geräte“
- Om hastau prakshalya
- Agnim pratishthapya Mantra
(Dabei Wasser in kleiner Schale vor den Kund stellen)
- Om bhur bhuvah svah
- Iti agnim pratishthapya
Ehrerbietung zum Feuer mit
- Hrim vahni murttaye namah
Bewusstsein mit dem Feuer neben dem Kund verbinden
- Vam vahni chaitanyaya namah
Jetzt Kuhdung mit Ghee tränken Konzentration auf das noch schlafende Feuer, Erweckung mit Agnis Bija Mantra – so beginnt der Hauptteil des Havans
- Ram
(Feuer mit Hölzchen am Yajna-Licht entzünden).
Mit dem erweckten Feuer 3x über Homa-Kund kreisen und hineinlegen. Die Kraft des Feuers mit folgendem Mantra erhöhen:
- Om chit pingala hana hana, daha daha,
- pacha pacha, sarvam jnapaya svaha
Hände vor der Brust zusammenlegen und Agni verehrungsvoll begrüßen mit dem Mantra
- Om agnim prajvalitam vande jatavedam hutashanam
- Suvarna varnam samiddham vishvato mukham.
Ab jetzt bei jedem svaha eine Opferung in Feuer (Ghee)
- Om agnaye svaha, (rechtes Auge von Agni)
- Om somaya svaha, (linkes Auge von Agni)
- Om agni-shomabhyam svaha
- Om agnaye-svishtakrite svaha
- Om bhuh svaha
- Om buvah svaha
- Om svah svaha
- Om vaishvanara jataveda, iha vaha, lohitaksha Sarva karmani sadhaya svaha (2x)
- Om maha-ganapataye svaha (3x)
Konzentration auf das Haupt-Mantra des Havans
- Om Bhur Bhuva Swaha
- Tat Savitur Varenyam
- Bhargo Devasya Dhimahi
- Dhiyo Yo Nah Prachodayat (27x)
Zum Abschluss der Opferungen des Havans
- Agni-samarpamam
- Om agnaye namah
Fehler während der Havan-Zeremonie werden mit folgenden Mantren behoben:
- Yadaksharam paribhrashtam
- Matrahinancha yad bhavet
- Purnam bhavatu tat sarvam
- Tvatprasadan maheshvari
- Mantra-hinam kriya-hinam bhakti-hinam sureshvari
- Yat-pujitam maya-devi paripurnam tadastu me
Beendigung mit Mangalam (Segenswünsche)
- Loka samasta sukhino bhavantu (3x)
- Om Shanti
- Om Bolo Sadguru Sivananda Maharaj Ji Ki – Jaya!
Haupt-Mantras für Havan
Während des mittleren Teils eines Havans wird ein Haupt-Mantra 27, 54 oder 108 Mal rezitiert.
Dafür mögliche Mantras sind:
- Gayatri Mantra: Das wird bei Yoga Vidya Bad Meinberg immer für den täglichen Havan um 5h morgens verwendet
- Maha Mrityunjaya Mantra: Dieses Mantra wird gerne rezitiert bei den großen Havans am Donnerstagabend ein Mal pro Monat
Grundsätzlich können die meisten Mantras auch während des Hauptteils eines Havans rezitiert werden.
Homa, Havan und Yajna
Homa, Havan und Yajna sind drei verschiedene Namen für die Feuerzeremonien als Opfer-Rituale. Meist werden die Ausdrücke Homa, Havan und Yajna gleichbedeutend verwendet. Manchmal wird als Homa das einfachere Feuerritual bezeichnet. Und als Yajna wird das komplexere Ritual bezeichnet, bei dem man auch die Reinheitsgebote genauer beachten muss. Der Ausdruck Havan wird sowohl für kleinere wie auch komplexere Feuerzeremonien verwendet.
Im Sivananda Ashram Rishikesh wird meist von Havan gesprochen. Häufig finden dort morgens Maha Mrityunjaya Havans statt, also ein Havan, bei der das Om Tryambakam Mantra, also das Maha Mrityunjaya Mantra, rezitiert wird.
Bei Yoga Vidya hat sich Homa als Begriff für die einfacheren Feuerrituale und Yajna als Begriff für die komplexeren und längeren Feuerrituale etabliert.