Asura
Asura (Sanskrit: असुर asura adj. u. m.) geistig, unkörperlich, göttlich; Geist, Gespenst, Dämon, Widersacher der Götter im Hinduismus. Das Wort leitet sich von Asu "Lebenshauch, Leben" her und bedeutet als Adjektiv ursprünglich soviel wie "lebendig, mit dem Lebensatem versehen". Diese Bedeutung trat später im Sinne einer Bezeichnung für die Dämonen (s. auch Rakshasa) zurück und wurde somit als "a-sura", d.h. "Nicht-Gott" (a-Sura)oder "Widergott" verstanden.
Über Asura
Das, was einem Menschen durch Eitelkeit, Stolz, Prunk, Härte, Ärger und fehlendes Unterscheidungsvermögen eingeflößt wird, ist dämonisches Verhalten. In der indischen Mythologie sind die Asuras die Gegenspieler der Götter (Deva). Ursprünglich hatte "Asura" wohl genau die entgegengesetzte Bedeutung und stand für das höchste Wesen, für Gott. Danach soll "a-sura" eine falsche Deutung bekommen haben zur Bedeutung "un-göttlich". Der Kampf zwischen Göttern und Asuras taucht als Motiv immer wieder in den indischen heiligen Schriften auf. Die Asuras verfügen über gewaltige Kräfte, weil sie sich wie gefallene Engel vom Göttlichen abwandten. Diese Kräfte bringen die Götter dennoch ganz stark in Bedrängnis. Die Bhagavad Gita widmet dem Yoga der Unterscheidung zwischen dem Götllichen und dem Asurischen ein ganzes Kapitel. (Kap. 16)
In dem Rigveda steht der Begriff "Asura" für den höchsten Geist, und ist vergleichbar mit dem Ahura der zoroastrischen Lehren. In der Bezeichnung von "Gott" werden die Hauptgottheiten, wie Indra, Agni und Varupa genannt. Später formte sich eine entgegengesetzte Bedeutung und Asura hieß dann schließlich Dämon oder der Gegner der Götter. Diesem Wort wird diese Bedeutung in den später entstandenen Teilen des Rigvedas beigemessen, vor allem in dem letzten Buch, also dem Atharvaveda. Das Brahmanas hält auch an dieser Abfolge fest und zeichnet viele Kriege zwischen den Asuras und den Göttern auf. Laut dem Taittiriya Brahmana wurde der Atem (Asu) Prajapatis lebendig. Mit diesem Atem erschuf er dann die Asuras. An anderer Stelle der gleichen Schrift wird gesagt, dass Prajapati schwanger wurde. Er erschuf die Asuras aus seinem Unterleib.
Das Shatapatha Brahmana stimmt mit dieser Aussage überein, und sagt aus, dass Prajapati die Götter, die Menschen, die Väter, die Gandharvas und die Apsaras aus dem Wasser erschuf. Außerdem besagt diese Schrift, dass die Asuras, Rakshasas und Pishachas aus den Tropfen, die verschüttet wurden, gezeugt wurden. Manus Aussage ist, dass sie von den Prajapatis erschaffen wurden. Laut dem Vishnu Purana sind sie aus der Hüfte Brahmas (Prajapati) entstanden. Das Vayu Purana berichtet, dass die Asuras zuerst als die Söhne von Prajapatis Hüfte gezeugt wurden. Asu wird von den Brahmanas als Atem dargestellt. Von diesem Atem wurden diese Wesen erschaffen, also waren sie die Asuras.
Das Wort wurde lange Zeit als der allgemeine Name für die Feinde der Götter verwendet. Auch die Daityas, die Danavas und andere Nachkommen von Kashyapa gehörten dazu. Dagegen wurden die Rakshasas, die von Pulastya abstammten, nicht hinzugezählt. In diesem Sinn wurde eine andere Herleitung für dieses Wort gefunden: Die ursprüngliche Quelle ist nicht mehr Asu, also "Atem". Stattdessen bedeutet das Wort A-sura mit dem negativen Präfix a: "kein Gott". Andere Quellen sagen aus, dass das Wort Sura im Allgemeinen für Gott steht.
2. Asura: (Sanskrit: आसुर āsura adj. und m.) zu den Asura gehörig, dämonisch (älter auch "geistig, göttlich"), teuflisch, böse; eine Form der Eheschließung (Vivaha).
Sukadev über Asura
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Asura
Asura ist in der indischen Mythologie der Ausdruck für eine Kategorie von Lebewesen, die oft als gefallene Engel gelten, die manchmal machthungrig geworden sind. Asuras sind diejenigen, die intensive Energiepraktiken gemacht und diese dann für Macht benutzt haben. Man kann sagen, dass ein Asura es ursprünglich gut meint. Ein Asura ist jemand, der auch im Inneren göttlich ist, der dann aber auf die schiefe Bahn geraten ist. In diesem Sinne ist es wichtig, wenn du Yoga praktizierst, dann mache das, um Gutes zu tun.
Praktiziere Yoga nicht nur für eigene Gesundheit und mehr Kraft, Energie, Ausstrahlung. Praktiziere Yoga nicht nur, damit du erfolgreicher bist im Beruf, sondern praktiziere Yoga, um Gott zu erfahren, praktiziere Yoga, um die Einheit zu erfahren, praktiziere Yoga, um höhere Bewusstseinsebenen zu erreichen. Asura kann auch heißen, dass Eigenschaften, die in dir ursprünglich hilfreich sind, zu stark geworden und außer Proportion sind. Angst als Überlebensinstinkt, etwas Lampenfieber, ist gut. Wenn Lampenfieber so stark wird, dass du gelähmt bist, ist es nicht gut. Gerechtigkeitssinn ist gut. Wenn Gerechtigkeitssinn so stark wird, dass du ständig anderen auf die Nerven gehst, ist es nicht gut. In diesem Sinn kannst du schauen, ob du irgendwelche Fähigkeiten und Kräfte in dir hast, die eigentlich gut sind, aber die sich auf eine Weise manifestieren, die zu stark, zu starr ist.
Sorge dafür, dass in dir viele Devas sind, viele Engelswesen. Und eigentlich hast du nur Engelswesen in dir, in dir ist nur Gutes vorhanden. Und auch in jedem anderen Menschen ist nur Gutes drin. Auf der ganzen Welt sind letztlich nur Gute. Aber in dir selbst mag es manches Gute geben, das sich auf nicht so schöne Weise manifestiert, und ähnlich mag es auch überall sonst in der Welt sein. Also bedeutet Asura das Ungute. Sura ist gut und Asura heißt ungut. Asura wird oft als Dämon übersetzt, obgleich das Wort "Asura" nicht ganz dem gleich kommt, was im Deutschen und insbesondere in Fantasyfilmen als Dämon bezeichnet wird. Asuras sind Gestalten in der indischen Mythologie, die ursprünglich gut waren, vorübergehend machthungrig waren, zum Schluss wieder erlöst werden. Dies passiert oft von einer Inkarnation, einer Manifestation Gottes. Asura bedeutet ungut.
Siehe auch
- Asura guna
- Asuri shakti
- Asuri
- Mayasura
- Sura
- Shakrasura
- Böse Gedanken
- Jnana Yoga
- Hatha Yoga
- Devi
- Shiva
- Mahisha
- Apsaras
- Daitya
- Parvati
- Guru
- Vishnu
- Deva
Literatur
- Das Yoga-Lexikon von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.
- Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutschvon Martin Mittwede, ISBN 978-3-932957-02-4, Sathya Sai Vereinigung e.V.
Weblinks
- Kandar Anubhuti Vers 1 Mantra
- Kandar Anubhuti Vers 4
- Kandar Anubhuti Vers 10
- Kommentar Sukadev zur Bhagavad Gita
- 16-05 Kommentar 2 von Sukadev
- Eigenschaften des Aspiranten
- Swami Sivananda 10. Kapitel: Shanmukha
Seminare
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