Indiens alte Kultur - Kapitel 5 - Einführung in die Epen: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Einführung in die Epen ===
=== Einführung in die Epen ===


In einer früheren Sitzung haben wir die Grundlagen der indischen Kultur sowie den inneren Inhalt und die Klassifizierung der Veden erörtert. Als Nächstes gingen wir zu einer Betrachtung der besonderen Schwerpunkte über, die im Laufe der Geschichte auf die verschiedenen Abschnitte der Veden gelegt wurden, wobei einige Gruppen oder Gemeinschaften den Schwerpunkt auf die Samhitas, andere auf die Brahmanas und wieder andere auf die Aranyakas und die Upanishaden legten.
In einer früheren Sitzung haben wir die Grundlagen der indischen Kultur sowie den inneren Inhalt und die Klassifizierung der [[Veden]] erörtert. Als Nächstes gingen wir zu einer Betrachtung der besonderen Schwerpunkte über, die im Laufe der Geschichte auf die verschiedenen Abschnitte der Veden gelegt wurden, wobei einige Gruppen oder Gemeinschaften den Schwerpunkt auf die [[Samhita]]s, andere auf die [[Brahmana]]s und wieder andere auf die [[Aranyaka]]s und die [[Upanishaden]] legten.


Die orthodoxen vedischen Gelehrten, die uns auch heute noch in geringer Zahl in Indien zur Verfügung stehen, lernen die Veda-Samhitas auswendig, und sie machen dies zu ihrem Beruf. Das Studium der Veda Samhitas erfordert die Fähigkeit, die Samhitas zu rezitieren. Der Schwerpunkt liegt auf den [[Brahmane]]n in Form der [[Mimamsa]]-Lehre des Ritualismus, [[karmakanda]], wie es im Sanskrit heißt, und der externalisierten Form der Anwendung der Veda Mantras. Die Mantras der Veden waren ursprünglich als [[Gebete]] an die [[Götter]] gedacht, die anfangs als eine Gruppe konzipiert waren, die über alle Kräfte der Natur wachte, und später in verschiedene Kategorien von herrschenden Mächten eingeteilt wurden, was schließlich in einem monotheistischen Konzept des einen Gottes und des [[Absolute]]n gipfelte. Dieser Aspekt der Veda-Mantras wurde zu Meditationszwecken in den [[Aranyaka]]s und den Upanishaden aufgegriffen.


Die orthodoxen vedischen Gelehrten, die uns auch heute noch in geringer Zahl in Indien zur Verfügung stehen, studieren die Veda-Samhitas auswendig, und sie machen dies zu ihrem Beruf. Das Studium der Veda Samhitas erfordert die Fähigkeit, die Samhitas zu rezitieren. Der Schwerpunkt liegt auf den Brahmanen in Form der Mimamsa-Lehre des Ritualismus, karma-kanda, wie es im Sanskrit heißt, und der externalisierten Form der Anwendung der VedaMantras. Die Mantras der Veden waren ursprünglich als Gebete an die Götter gedacht, die anfangs als eine Gruppe konzipiert waren, die über alle Kräfte der Natur wachte, und später in verschiedene Kategorien von herrschenden Mächten eingeteilt wurden, was schließlich in einem monotheistischen Konzept des einen Gottes und des Absoluten gipfelte. Dieser Aspekt der Veda-Mantras wurde zu Meditationszwecken in den Aranyakas und den Upanishaden aufgegriffen.
Die [[ethisch]]e und [[moralisch]]e Seite, die soziologische Seite, wurde zum Studium der [[Smriti]]s, achtzehn an der Zahl, von denen die [[Manusmriti]], die [[Yajnavalkya Smriti]] und die Parashara Smriti die wichtigsten sind. Was sagen uns die Smritis? Ich wiederhole, was ich in einer früheren Sitzung gesagt habe. Die Ziele der Existenz, die als materielle Bedürfnisse, emotionale Bedürfnisse, ethische Bedürfnisse und moralische Bedürfnisse verstanden werden, konzentrierten sich auf das Endziel des Lebens, nämlich [[Moksha]], die Befreiung des Geistes, die durch einen inneren Erziehungsprozess des tatsächlichen Lebens in der Welt über die Stufen von Brahmacharya, Grihastha, Vanaprastha und Sannyasa erreicht werden sollte. All dies haben wir bereits in einigen Details betrachtet.


So ist das [[Ziel des Lebens]], die Befreiung des Geistes, der bestimmende Faktor für ein ethisches und moralisches Leben in der Welt - [[Rechtschaffenheit]] und Gerechtigkeit. Selbst die Erlaubnis, materielle Annehmlichkeiten und emotionale Befriedigung in unserem Leben zu haben, wird durch das Gesetz des universellen Heils der [[Seele]] bestimmt.


Die ethische und moralische Seite, die soziologische Seite, wurde zum Studium der Smritis, achtzehn an der Zahl, von denen die Manusmriti, die Yajnavalkya Smriti und die Parashara Smriti die wichtigsten sind. Was sagen uns die Smritis? Ich wiederhole, was ich in einer früheren Sitzung gesagt habe. Die Ziele der Existenz, die als materielle Bedürfnisse, emotionale Bedürfnisse, ethische Bedürfnisse und moralische Bedürfnisse verstanden werden, konzentrierten sich auf das Endziel des Lebens, nämlich Moksha, die Befreiung des Geistes, die durch einen inneren Erziehungsprozess des tatsächlichen Lebens in der Welt über die Stufen von Brahmacharya, Grihastha, Vanaprastha und Sannyasa erreicht werden sollte. All dies haben wir bereits in einigen Details betrachtet.
Es ist sehr schwer vorstellbar, wie in Indien jeder Aspekt des Lebens im Hinblick auf das höchste Ziel interpretiert wurde, das die Hauptbeschäftigung der gesamten Menschheit ist. Heutzutage ist dieses weit verbreitete, gut durchdachte und präzise Lebensmuster, das uns von unseren Vorfahren in den Smritis vorgegeben wurde, in Vergessenheit geraten. Wir scheinen nicht um der endgültigen Befreiung des Geistes willen zu leben. Der [[Gedanke]] daran wurde aufgrund des starken Drucks, der durch wirtschaftliche Faktoren, physische Bedürfnisse, politische Bedingungen und Gemeinschaftswerte auf uns ausgeübt wird, aus unseren Gehirnen verdrängt. Wir leben in Gemeinschaften, wir haben nationale Schranken, wir haben politische Beschränkungen verschiedener Art, und unsere Bedürfnisse werden heute hauptsächlich fälschlicherweise als wirtschaftlich und materiell angesehen. Wir haben uns weit von dem alten Ideal entfernt und schauen nur noch auf die Wirkung und die [[Früchte]], die wir ernten und genießen wollen, ohne zu wissen, dass die Früchte nicht kommen werden, wenn der Baum nicht gut gepflanzt ist.


Wie könnten wir materiellen Komfort, emotionale Befriedigung und Sicherheit jeglicher Art erwarten, wenn es nicht ein Gesetz gibt, das uns diese Vorzüge ermöglicht? Woher werden wir unsere materiellen Bedürfnisse nehmen? Wie können wir [[geistig]]e [[Zufriedenheit]], [[Seelenfrieden]] und emotionale Sicherheit erlangen? Wie können wir vor den Angriffen der Natur und anderer Menschen in der Welt geschützt werden? Woher kommt die Notwendigkeit, ein Regelwerk und ein System von Recht und Ordnung zu schaffen? Auf welcher Grundlage werden wir das System der Verwaltung der menschlichen Gesellschaft in Betracht ziehen, wenn es nicht ein grundlegendes, allgemein akzeptables Prinzip gibt? Dieses Prinzip, auf dem alle anderen Überlegungen beruhen und beruhen müssen, ist das Prinzip der universellen Befreiung des Geistes - nicht nur des Menschen, sondern der gesamten [[Schöpfung]]. Hier liegt die Stärke der indischen Kultur, die von modernen Historikern als eine weltfremde Überlegung missverstanden wurde, was sie nicht ist. Die Befreiung des Geistes ist nicht etwas, das nach dem [[Tod]] des Körpers stattfinden soll. Dies ist eine fehlgeleitete, moderne Interpretation einer falsch geschriebenen Geschichte. Die [[Religion]] ist kein Leitfaden oder eine Landkarte, die uns in die andere Welt führen wird. Religion ist eine Betrachtung des Diesseits selbst.


So ist das Ziel des Lebens, die Befreiung des Geistes, der bestimmende Faktor für ein ethisches und moralisches Leben in der Welt - Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit. Selbst die Erlaubnis, materielle Annehmlichkeiten und emotionale Befriedigung in unserem Leben zu haben, wird durch das Gesetz des universellen Heils der Seele bestimmt.
In [[Wirklichkeit]] ist dieses so genannte Moksha nicht außerhalb der Welt; es ist innerhalb der Welt, so wie unsere Seele nicht außerhalb unseres Körpers ist. Sie ist in uns. Sie ist wir. Was wir Befreiung des Geistes nennen, ist nichts anderes als die [[Verwirklichung]] des Selbst des gesamten [[Kosmos]], der Seele des Universums, und wenn wir die Seele des Universums irgendwo weit außerhalb des Universums sehen, ist das so, als würden wir denken, dass unsere Seele außerhalb des Körpers ist, und um unsere Seele zu erreichen, müssen wir uns geographisch von unserem Körper zur Seele bewegen. Was ist die Entfernung zwischen unserem Körper und unserer Seele? Das ist die Entfernung zwischen dem Leben in dieser Welt und dem Leben in Moksha. Es gibt keinen Abstand. Diese [[Subtilität]] wird von modernen Theologen, Philosophen, Historikern und Führern der Menschheit nicht richtig verstanden, die sagen, dass Indien ein religiöses Land ist und nur an die andere Welt denkt. Vor allem christliche Fanatiker und Evangelisten, die versuchen, den [[Hinduismus]] mit Staub zu bewerfen, sind sehr daran interessiert, diesen Aspekt eines falsch interpretierten sogenannten jenseitigen Aspekts des Hinduismus zu betonen, den der Hinduismus nicht hat. Und die moderne Ausbildung an den Hochschulen und Universitäten, die praktisch christlich und westlich orientiert ist, hat diese falsche Vorstellung in die Gehirne der modernen Jugend eingepflanzt, die sogar jetzt noch fälschlicherweise denkt, dass die [[Hindu Religion]] eine jenseitige Angelegenheit ist und dass sie nichts mit dem modernen physischen, materiellen, bodenständigen Leben zu tun hat.


Andere Doktrinen wie der Kommunismus, der Sozialismus und so weiter, die die eigentliche Idee der Religion widerlegen, haben ebenfalls eine falsche Vorstellung davon, was Religion eigentlich bedeutet, denn sie denken, dass die Religion den Magen des Menschen nicht ernährt, dass sie der Seele nur ein jenseitiges Ziel verspricht, wenn es überhaupt eine Seele gibt. Dies sind die beiden Fehler, die darin bestehen, dass man die wirtschaftliche und physische Seite des Lebens überbetont, ohne die Beziehung zwischen [[Materie]] und [[Geist]] richtig zu verstehen. Kommunismus, Sozialismus, antigöttliche und atheistische Religionen, die auch eine Art von Religion sind, entstehen nicht, weil sie etwas Falsches sagen, sondern weil das, was sie sagen, auf falschen Grundlagen beruht.


Es ist sehr schwer vorstellbar, wie in Indien jeder Aspekt des Lebens im Hinblick auf das höchste Ziel interpretiert wurde, das die Hauptbeschäftigung der gesamten Menschheit ist. Heutzutage ist dieses weit verbreitete, gut durchdachte und präzise Lebensmuster, das uns von unseren Vorfahren in den Smritis vorgegeben wurde, in Vergessenheit geraten. Wir scheinen nicht um der endgültigen Befreiung des Geistes willen zu leben. Der Gedanke daran wurde aufgrund des starken Drucks, der durch wirtschaftliche Faktoren, physische Bedürfnisse, politische Bedingungen und Gemeinschaftswerte auf uns ausgeübt wird, aus unseren Gehirnen verdrängt. Wir leben in Gemeinschaften, wir haben nationale Schranken, wir haben politische Beschränkungen verschiedener Art, und unsere Bedürfnisse werden heute
Die Beziehung zwischen dieser [[Welt]] und der anderen Welt, die Beziehung zwischen Materie und Geist, die Beziehung zwischen Religion und politischer Existenz ist wie die Beziehung zwischen deinem Körper und deiner Seele, deshalb darfst du den körperlichen Aspekt deines Lebens nicht zu sehr betonen und vergessen, dass du eine Seele und ein [[Bewusstsein]] hast. Ich erzähle euch all diese Dinge, um euch von der [[Vorstellung]] zu befreien, dass Religion mit dem Leben in der anderen Welt verbunden ist und eine Tempelanbetung von Göttern ist, die nicht in dieser Welt sind. Religion ist die [[Anbetung]] von Göttern, die in dieser Welt sind - nicht nur in dieser Welt, sondern die die Leitprinzipien dieser Welt sind. So wie die Seele jede Zelle Ihres Körpers durchdringt, soll der religiöse Geist jede Aktivität Ihres Lebens durchdringen. Sogar deine Küche und dein Badezimmer müssen von diesem großen Ziel von Moksha beeinflusst werden, denn nichts, was zu deinem Körper gehört, ist außerhalb der Aktivität des Geistes oder der Seele, die du wirklich bist. Das ist etwas sehr Kompliziertes, und auch wenn dir die Tragweite von vielem noch nicht klar geworden ist, ist es gut für dich, über diesen Aspekt nachzudenken.
 
hauptsächlich fälschlicherweise als wirtschaftlich und materiell angesehen. Wir haben uns weit von dem alten Ideal entfernt und schauen nur noch auf die Wirkung und die Früchte, die wir ernten und genießen wollen, ohne zu wissen, dass die Früchte nicht kommen werden, wenn der Baum nicht gut gepflanzt ist.
 
 
Wie könnten wir materiellen Komfort, emotionale Befriedigung und Sicherheit jeglicher Art erwarten, wenn es nicht ein Gesetz gibt, das uns diese Vorzüge ermöglicht? Woher werden wir unsere materiellen Bedürfnisse nehmen? Wie können wir geistige Zufriedenheit, Seelenfrieden und emotionale Sicherheit erlangen? Wie können wir vor den Angriffen der Natur und anderer Menschen in der Welt geschützt werden? Woher kommt die Notwendigkeit, ein Regelwerk und ein System von Recht und Ordnung zu schaffen? Auf welcher Grundlage werden wir das System der Verwaltung der menschlichen Gesellschaft in Betracht ziehen, wenn es nicht ein grundlegendes, allgemein akzeptables Prinzip gibt? Dieses Prinzip, auf dem alle anderen Überlegungen beruhen und beruhen müssen, ist das Prinzip der universellen Befreiung des Geistes - nicht nur des Menschen, sondern der gesamten Schöpfung. Hier liegt die Stärke der indischen Kultur, die von modernen Historikern als eine weltfremde Überlegung missverstanden wurde, was sie nicht ist. Die Befreiung des Geistes ist nicht etwas, das nach dem Tod des Körpers stattfinden soll. Dies ist eine fehlgeleitete, moderne Interpretation einer falsch geschriebenen Geschichte. Die Religion ist kein Leitfaden oder eine Landkarte, die uns in die andere Welt führen wird. Religion ist eine Betrachtung des Diesseits selbst.
 
 
In Wirklichkeit ist dieses so genannte Moksha nicht außerhalb der Welt; es ist innerhalb der Welt, so wie unsere Seele nicht außerhalb unseres Körpers ist. Sie ist in uns. Sie ist wir. Was wir Befreiung des Geistes nennen, ist nichts anderes als die Verwirklichung des Selbst des gesamten Kosmos, der Seele des Universums, und wenn wir die Seele des Universums irgendwo weit außerhalb des Universums sehen, ist das so, als würden wir denken, dass unsere Seele außerhalb des Körpers ist, und um unsere Seele zu erreichen, müssen wir uns geographisch von unserem Körper zur Seele bewegen. Was ist die Entfernung zwischen unserem Körper und unserer Seele? Das ist die Entfernung zwischen dem Leben in dieser Welt und dem Leben in Moksha. Es gibt keinen Abstand. Diese Subtilität wird von modernen Theologen, Philosophen, Historikern und Führern der Menschheit nicht richtig verstanden, die sagen, dass Indien ein religiöses Land ist und nur an die andere Welt denkt. Vor allem christliche Fanatiker und Evangelisten, die versuchen, den Hinduismus mit Staub zu bewerfen, sind sehr daran interessiert, diesen Aspekt eines falsch interpretierten sogenannten jenseitigen Aspekts des Hinduismus zu betonen, den der Hinduismus nicht hat. Und die moderne Ausbildung an den Hochschulen und Universitäten, die praktisch christlich und westlich orientiert ist, hat diese falsche Vorstellung in die Gehirne der modernen Jugend eingepflanzt, die sogar jetzt noch fälschlicherweise denkt, dass die HinduReligion eine jenseitige Angelegenheit ist und dass sie nichts mit dem modernen physischen, materiellen, bodenständigen Leben zu tun hat.
 
 
Andere Doktrinen wie der Kommunismus, der Sozialismus usw., die die eigentliche Idee der Religion widerlegen, haben ebenfalls eine falsche Vorstellung davon, was Religion eigentlich bedeutet, denn sie denken, dass die Religion den Magen des Menschen nicht ernährt, dass sie der Seele nur ein jenseitiges Ziel verspricht, wenn es überhaupt eine Seele gibt. Dies sind die beiden Fehler, die darin bestehen, dass man die wirtschaftliche und physische Seite des Lebens überbetont, ohne die Beziehung zwischen Materie und Geist richtig zu verstehen. Kommunismus, Sozialismus, antigöttliche und atheistische Religionen, die auch eine Art von Religion sind, entstehen nicht, weil sie etwas Falsches sagen, sondern weil das, was sie sagen, auf falschen Grundlagen beruht.
 
 
Die Beziehung zwischen dieser Welt und der anderen Welt, die Beziehung zwischen Materie und Geist, die Beziehung zwischen Religion und politischer Existenz, ist wie die 
Ihr könnt also nicht den körperlichen Aspekt eures Lebens zu sehr betonen und vergessen, dass ihr eine Seele und ein Bewusstsein habt. Ich erzähle euch all diese Dinge, um euch von der Vorstellung zu befreien, dass Religion mit dem Leben in der anderen Welt verbunden ist und eine Tempelanbetung von Göttern ist, die nicht in dieser Welt sind. Religion ist die Anbetung von Göttern, die in dieser Welt sind - nicht nur in dieser Welt, sondern die die Leitprinzipien dieser Welt sind. So wie die Seele jede Zelle Ihres Körpers durchdringt, soll der religiöse Geist jede Aktivität Ihres Lebens durchdringen. Sogar deine Küche und dein Badezimmer müssen von diesem großen Ziel von Moksha beeinflusst werden, denn nichts, was zu deinem Körper gehört, ist außerhalb der Aktivität des Geistes oder der Seele, die du wirklich bist. Das ist etwas sehr Kompliziertes, und auch wenn dir die Tragweite von vielem noch nicht klar geworden ist, ist es gut für dich, über diesen Aspekt nachzudenken.
 


Dies sind also einige der Schlussfolgerungen, die wir weise aus dem Inhalt der Veden, der Brahmanas, der Aranyakas, der Upanishaden und der Smritis ziehen, die für uns das Muster des Konzepts der Ziele der Existenz - [[Dharma]], [[Artha]], [[Kama]], [[Moksha]] - festgelegt haben. Moksha ist nicht etwas, das in der Zukunft stattfinden wird; es ist eine Ewigkeit, die in Gang ist. Moksha ist identisch mit zeitloser [[Ewigkeit]], und insofern Moksha nicht in der Zeit liegt, ist es keine Frage von morgen. Moksha ist keine Angelegenheit nach dem [[Tod]]. Es gibt keine Frage von "danach", weil es dort keine Zeit gibt. Es ist ein [[Jetzt]], hier. Das ist Moksha. Das ist eine schwer zu knackende Nuss. Gewöhnliche [[Gemüt]]er können diese Subtilität des Konzepts der Freiheit des Geistes nicht begreifen, die keine Angelegenheit von morgen ist; es ist eine Angelegenheit, die nur diesen Moment betrifft, an diesem Ort, an dem du sitzt. Es ist eine Frage des [[Hier und Jetzt]], wie man sagt. So viel zu den grundlegenden Schriften, den Grundlagen der indischen Kultur, die für uns in den Veden, oder den [[Shruti]]s, wie sie genannt werden, und den Smritis aufgezeichnet sind.
   
   



Version vom 25. November 2023, 17:49 Uhr

Swami Sivananda und Swami Krishnananda in jungen Jahren

Indiens alte Kultur - Kapitel 5 - Einführung in die Epen - Eine Reihe von 21 Vorträgen wurde zu einem Buch zusammengefasst, die Sri Swami Krishnanandaji Maharaj von November 1989 bis Januar 1990 vor Studenten der Yoga Vedanta Forest Academy der Divine Life Society gehalten hat.

© Divine Life Society

Einführung in die Epen

In einer früheren Sitzung haben wir die Grundlagen der indischen Kultur sowie den inneren Inhalt und die Klassifizierung der Veden erörtert. Als Nächstes gingen wir zu einer Betrachtung der besonderen Schwerpunkte über, die im Laufe der Geschichte auf die verschiedenen Abschnitte der Veden gelegt wurden, wobei einige Gruppen oder Gemeinschaften den Schwerpunkt auf die Samhitas, andere auf die Brahmanas und wieder andere auf die Aranyakas und die Upanishaden legten.

Die orthodoxen vedischen Gelehrten, die uns auch heute noch in geringer Zahl in Indien zur Verfügung stehen, lernen die Veda-Samhitas auswendig, und sie machen dies zu ihrem Beruf. Das Studium der Veda Samhitas erfordert die Fähigkeit, die Samhitas zu rezitieren. Der Schwerpunkt liegt auf den Brahmanen in Form der Mimamsa-Lehre des Ritualismus, karmakanda, wie es im Sanskrit heißt, und der externalisierten Form der Anwendung der Veda Mantras. Die Mantras der Veden waren ursprünglich als Gebete an die Götter gedacht, die anfangs als eine Gruppe konzipiert waren, die über alle Kräfte der Natur wachte, und später in verschiedene Kategorien von herrschenden Mächten eingeteilt wurden, was schließlich in einem monotheistischen Konzept des einen Gottes und des Absoluten gipfelte. Dieser Aspekt der Veda-Mantras wurde zu Meditationszwecken in den Aranyakas und den Upanishaden aufgegriffen.

Die ethische und moralische Seite, die soziologische Seite, wurde zum Studium der Smritis, achtzehn an der Zahl, von denen die Manusmriti, die Yajnavalkya Smriti und die Parashara Smriti die wichtigsten sind. Was sagen uns die Smritis? Ich wiederhole, was ich in einer früheren Sitzung gesagt habe. Die Ziele der Existenz, die als materielle Bedürfnisse, emotionale Bedürfnisse, ethische Bedürfnisse und moralische Bedürfnisse verstanden werden, konzentrierten sich auf das Endziel des Lebens, nämlich Moksha, die Befreiung des Geistes, die durch einen inneren Erziehungsprozess des tatsächlichen Lebens in der Welt über die Stufen von Brahmacharya, Grihastha, Vanaprastha und Sannyasa erreicht werden sollte. All dies haben wir bereits in einigen Details betrachtet.

So ist das Ziel des Lebens, die Befreiung des Geistes, der bestimmende Faktor für ein ethisches und moralisches Leben in der Welt - Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit. Selbst die Erlaubnis, materielle Annehmlichkeiten und emotionale Befriedigung in unserem Leben zu haben, wird durch das Gesetz des universellen Heils der Seele bestimmt.

Es ist sehr schwer vorstellbar, wie in Indien jeder Aspekt des Lebens im Hinblick auf das höchste Ziel interpretiert wurde, das die Hauptbeschäftigung der gesamten Menschheit ist. Heutzutage ist dieses weit verbreitete, gut durchdachte und präzise Lebensmuster, das uns von unseren Vorfahren in den Smritis vorgegeben wurde, in Vergessenheit geraten. Wir scheinen nicht um der endgültigen Befreiung des Geistes willen zu leben. Der Gedanke daran wurde aufgrund des starken Drucks, der durch wirtschaftliche Faktoren, physische Bedürfnisse, politische Bedingungen und Gemeinschaftswerte auf uns ausgeübt wird, aus unseren Gehirnen verdrängt. Wir leben in Gemeinschaften, wir haben nationale Schranken, wir haben politische Beschränkungen verschiedener Art, und unsere Bedürfnisse werden heute hauptsächlich fälschlicherweise als wirtschaftlich und materiell angesehen. Wir haben uns weit von dem alten Ideal entfernt und schauen nur noch auf die Wirkung und die Früchte, die wir ernten und genießen wollen, ohne zu wissen, dass die Früchte nicht kommen werden, wenn der Baum nicht gut gepflanzt ist.

Wie könnten wir materiellen Komfort, emotionale Befriedigung und Sicherheit jeglicher Art erwarten, wenn es nicht ein Gesetz gibt, das uns diese Vorzüge ermöglicht? Woher werden wir unsere materiellen Bedürfnisse nehmen? Wie können wir geistige Zufriedenheit, Seelenfrieden und emotionale Sicherheit erlangen? Wie können wir vor den Angriffen der Natur und anderer Menschen in der Welt geschützt werden? Woher kommt die Notwendigkeit, ein Regelwerk und ein System von Recht und Ordnung zu schaffen? Auf welcher Grundlage werden wir das System der Verwaltung der menschlichen Gesellschaft in Betracht ziehen, wenn es nicht ein grundlegendes, allgemein akzeptables Prinzip gibt? Dieses Prinzip, auf dem alle anderen Überlegungen beruhen und beruhen müssen, ist das Prinzip der universellen Befreiung des Geistes - nicht nur des Menschen, sondern der gesamten Schöpfung. Hier liegt die Stärke der indischen Kultur, die von modernen Historikern als eine weltfremde Überlegung missverstanden wurde, was sie nicht ist. Die Befreiung des Geistes ist nicht etwas, das nach dem Tod des Körpers stattfinden soll. Dies ist eine fehlgeleitete, moderne Interpretation einer falsch geschriebenen Geschichte. Die Religion ist kein Leitfaden oder eine Landkarte, die uns in die andere Welt führen wird. Religion ist eine Betrachtung des Diesseits selbst.

In Wirklichkeit ist dieses so genannte Moksha nicht außerhalb der Welt; es ist innerhalb der Welt, so wie unsere Seele nicht außerhalb unseres Körpers ist. Sie ist in uns. Sie ist wir. Was wir Befreiung des Geistes nennen, ist nichts anderes als die Verwirklichung des Selbst des gesamten Kosmos, der Seele des Universums, und wenn wir die Seele des Universums irgendwo weit außerhalb des Universums sehen, ist das so, als würden wir denken, dass unsere Seele außerhalb des Körpers ist, und um unsere Seele zu erreichen, müssen wir uns geographisch von unserem Körper zur Seele bewegen. Was ist die Entfernung zwischen unserem Körper und unserer Seele? Das ist die Entfernung zwischen dem Leben in dieser Welt und dem Leben in Moksha. Es gibt keinen Abstand. Diese Subtilität wird von modernen Theologen, Philosophen, Historikern und Führern der Menschheit nicht richtig verstanden, die sagen, dass Indien ein religiöses Land ist und nur an die andere Welt denkt. Vor allem christliche Fanatiker und Evangelisten, die versuchen, den Hinduismus mit Staub zu bewerfen, sind sehr daran interessiert, diesen Aspekt eines falsch interpretierten sogenannten jenseitigen Aspekts des Hinduismus zu betonen, den der Hinduismus nicht hat. Und die moderne Ausbildung an den Hochschulen und Universitäten, die praktisch christlich und westlich orientiert ist, hat diese falsche Vorstellung in die Gehirne der modernen Jugend eingepflanzt, die sogar jetzt noch fälschlicherweise denkt, dass die Hindu Religion eine jenseitige Angelegenheit ist und dass sie nichts mit dem modernen physischen, materiellen, bodenständigen Leben zu tun hat.

Andere Doktrinen wie der Kommunismus, der Sozialismus und so weiter, die die eigentliche Idee der Religion widerlegen, haben ebenfalls eine falsche Vorstellung davon, was Religion eigentlich bedeutet, denn sie denken, dass die Religion den Magen des Menschen nicht ernährt, dass sie der Seele nur ein jenseitiges Ziel verspricht, wenn es überhaupt eine Seele gibt. Dies sind die beiden Fehler, die darin bestehen, dass man die wirtschaftliche und physische Seite des Lebens überbetont, ohne die Beziehung zwischen Materie und Geist richtig zu verstehen. Kommunismus, Sozialismus, antigöttliche und atheistische Religionen, die auch eine Art von Religion sind, entstehen nicht, weil sie etwas Falsches sagen, sondern weil das, was sie sagen, auf falschen Grundlagen beruht.

Die Beziehung zwischen dieser Welt und der anderen Welt, die Beziehung zwischen Materie und Geist, die Beziehung zwischen Religion und politischer Existenz ist wie die Beziehung zwischen deinem Körper und deiner Seele, deshalb darfst du den körperlichen Aspekt deines Lebens nicht zu sehr betonen und vergessen, dass du eine Seele und ein Bewusstsein hast. Ich erzähle euch all diese Dinge, um euch von der Vorstellung zu befreien, dass Religion mit dem Leben in der anderen Welt verbunden ist und eine Tempelanbetung von Göttern ist, die nicht in dieser Welt sind. Religion ist die Anbetung von Göttern, die in dieser Welt sind - nicht nur in dieser Welt, sondern die die Leitprinzipien dieser Welt sind. So wie die Seele jede Zelle Ihres Körpers durchdringt, soll der religiöse Geist jede Aktivität Ihres Lebens durchdringen. Sogar deine Küche und dein Badezimmer müssen von diesem großen Ziel von Moksha beeinflusst werden, denn nichts, was zu deinem Körper gehört, ist außerhalb der Aktivität des Geistes oder der Seele, die du wirklich bist. Das ist etwas sehr Kompliziertes, und auch wenn dir die Tragweite von vielem noch nicht klar geworden ist, ist es gut für dich, über diesen Aspekt nachzudenken.

Dies sind also einige der Schlussfolgerungen, die wir weise aus dem Inhalt der Veden, der Brahmanas, der Aranyakas, der Upanishaden und der Smritis ziehen, die für uns das Muster des Konzepts der Ziele der Existenz - Dharma, Artha, Kama, Moksha - festgelegt haben. Moksha ist nicht etwas, das in der Zukunft stattfinden wird; es ist eine Ewigkeit, die in Gang ist. Moksha ist identisch mit zeitloser Ewigkeit, und insofern Moksha nicht in der Zeit liegt, ist es keine Frage von morgen. Moksha ist keine Angelegenheit nach dem Tod. Es gibt keine Frage von "danach", weil es dort keine Zeit gibt. Es ist ein Jetzt, hier. Das ist Moksha. Das ist eine schwer zu knackende Nuss. Gewöhnliche Gemüter können diese Subtilität des Konzepts der Freiheit des Geistes nicht begreifen, die keine Angelegenheit von morgen ist; es ist eine Angelegenheit, die nur diesen Moment betrifft, an diesem Ort, an dem du sitzt. Es ist eine Frage des Hier und Jetzt, wie man sagt. So viel zu den grundlegenden Schriften, den Grundlagen der indischen Kultur, die für uns in den Veden, oder den Shrutis, wie sie genannt werden, und den Smritis aufgezeichnet sind.


© Divine Life Society

Siehe auch

Literatur

Seminare

Vedanta

26.07.2024 - 04.08.2024 Yogalehrer Weiterbildung Intensiv A5 - Atma Bodha - die Erkenntnis des Selbst
Jnana Yoga, Vedanta und der spirituelle Weg anhand des "Atma Bodha" (Die Erkenntnis des Selbst) von Shankaracharya. "Durch logisches Denken und Unterscheidungskraft sollte man das Wahre Selbst im Inn…
Maheshwara Mario Illgen, Ananta Heussler, Atman Shanti Hoche
26.07.2024 - 04.08.2024 Yogalehrer Weiterbildung Intensiv F5 - Atma Bodha, die Erkenntnis des Selbst
Jnana Yoga, Vedanta und der spirituelle Weg anhand des "Atma Bodha" (Die Erkenntnis des Selbst) von Shankaracharya. "Durch logisches Denken und Unterscheidungskraft sollte man das Wahre Selbst im Inn…
Maheshwara Mario Illgen, Ananta Heussler, Atman Shanti Hoche