Reise: Unterschied zwischen den Versionen
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== Reise als Freizeitgestaltung == | == Reise als Freizeitgestaltung == | ||
'''Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erzählen''' - | |||
Matthias Claudius - Deutscher Dichter – 1740 - 1815 | |||
Die Dauer einer Reise kann von einem kurzen Trip, der nur ein paar Tage dauert, bis zu einer wochenlangen Weltreise variieren. | Die Dauer einer Reise kann von einem kurzen Trip, der nur ein paar Tage dauert, bis zu einer wochenlangen Weltreise variieren. | ||
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Weiterhin wäre die schamanische Reise zu nennen, wo höhere [[Bewusstseinsebene]]n aufgesucht werden, um mit der spirituellen Welt oder Anderswelt wie es im [[Schamanismus]] heißt in Verbindung zu treten. [[Schamane]]n holen sich über die Verbindung mit der geistigen Welt [[Heilung]]s-Impulse. Im allgemeinen wird der Reisende zuerst mit Hilfe eines Räucherrituals gereinigt. Durch schamanisches [[Trommeln]] wird ein heiliger Kreis geschaffen, der die Reise unterstützt und den Teilnehmer schützt. | Weiterhin wäre die schamanische Reise zu nennen, wo höhere [[Bewusstseinsebene]]n aufgesucht werden, um mit der spirituellen Welt oder Anderswelt wie es im [[Schamanismus]] heißt in Verbindung zu treten. [[Schamane]]n holen sich über die Verbindung mit der geistigen Welt [[Heilung]]s-Impulse. Im allgemeinen wird der Reisende zuerst mit Hilfe eines Räucherrituals gereinigt. Durch schamanisches [[Trommeln]] wird ein heiliger Kreis geschaffen, der die Reise unterstützt und den Teilnehmer schützt. | ||
* [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/naturspiritualitaet-und-schamanismus/ Seminare Schamanismus und Naturspiritualität] | * [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/naturspiritualitaet-und-schamanismus/ Seminare Schamanismus und Naturspiritualität] | ||
==Reise nach innen== | |||
Erlebnisbericht von Gabriele Hammer | |||
[[Datei:Reise, Spuren im Sand.jpeg|mini|Gönne dir eine Reise nach Innen]] | |||
Auf einer bewussteren Ebene fing alles vor ca. zwei Jahren an. Mein Partner beschäftigte sich zu dieser Zeit mit [[Yoga]]-Übungen einer bestimten Richtung. Er konnte den vorgegebenen tageszeitlichen [[Rhythmus]], in dem die Übungen durchgeführt werden sollen, leicht einhalten, denn er war und ist ein Frühaufsteher. | |||
Bei mir sah das anders aus: Ich schien weder für den Rhythmus geeignet, noch konnte ich bei den am Abend sporadisch praktizierten Übungen nennenswerte Fortschritte erzielen. Also legte ich nach einigen Wochen und Versuchen die Sache erst einmal auf Eis ... | |||
In dieser Zeit schlossen wir uns, ebenfalls auf Initiative meines Partners, einer dieser Yoga-Richtung zugehörigen Gruppe an. Wir lernten bei den wöchentlichen Treffen und aus begleitendem Lernmaterial viel über Techniken und deren Theorie. Auch lasen wir privat Manches über die geistige [[Entwicklung]] und über bewusste Lebensführung - es war für mich eine Zeit des Informierens. | |||
Tage, Wochen, Monate vergingen, bis mein Partner mir eines Tages ein Buch zu lesen gab. Dieses Buch handelte von einem Mann, der seine beiläufig entdeckte Fähigkeit, außerkörperliche [[Erfahrung]]en zu machen, in wissenschaftlichen Kategorien zu fassen suchte. Der Ausgangspunkt des Verfassers war widersprüchlich - immer wieder setzte er die gemachten Erfahrungen seiner wissenschaftlichen Orientierung entgegen. Vielleicht war es dieser scheinbare Widerspruch, jedenfalls nahm ich das Meditieren wieder auf. Jedoch beschloß ich, dies in abgeänderter Form zu tun: Ich setzte mich nicht mehr dazu hin, sondern übernahm einfach die von dem Mann in dem Buch beschriebene, liegende Haltung. Genau wie er wollte ich, meinem inneren Impuls folgend, entspannen. Hauptsächlich an den Wochenenden wollte ich das tun, dann wenn genügend Zeit und Ruhe waren. Meine erste, unmittelbare Erfahrung beim Meditieren war die, daß mich das geringste Geräusch irritierte und herausriß. Ich schloß also alle Fenster und die Türe, um absolute äußere Ruhe herzustellen. Fast konnte ich ärgerlich werden, wenn jemand versehentlich das Zimmer betrat. Es fand ein Kampf zwischen der inneren und der äußeren Welt statt - beide warteten auf mich, wollten mich in ihren Bann ziehen. | |||
Nach wenigen Übungsversuchen stellte ich Veränderungen an mir fest: An meiner Stirn begann es zu arbeiten - Druck, nicht schmerzhaft oder unangenehm, entstand; mal schwächer, mal stärker. Bald entspannte sich mein physischer [[Körper]], so daß ich den Eindruck gewann, ihn ab einer bestimmten [[Entspannung]]sstufe „abgelegt“ zu haben. In anderen Momenten geriet ich unter massiven Druck, der sich um meinen Körper herum aufbaute. Es schien, als ob jemand oder etwas meinen Körper sehr fest gegen die Unterlage zu drücken schien, als Gegengewicht zu ..., ja, zu was eigentlich? | |||
Im Laufe der Zeit erkannte ich wiederkehrende Elemente, die den Ablauf meiner [[Meditation]]en bestimmten. So war die Anfangsphase immer gekennzeichnet dadurch, daß etwas, was ich als Wärmeenergie bezeichne, meinen Körper vollständig von unten nach oben durchzog. Dieser Wärmeenergie folgte schnell der Eindruck, daß mein physischer Körper nicht mehr da war. | |||
Ein erstes, besonderes [[Ereignis]], das mir in lebhafter Erinnerung ist, war das folgende: Während einer der ersten Meditationen wurde mir langsam und deutlich erkennbar eine goldene Linie, die ich sehen konnte, von der Mitte meines Hinterkopfes aus horizontal über meine rechte Hirnhälfte hinweg bis zur Mitte meiner Stirn gezogen. Dort endete der Vorgang. Etwas war meinem Kopfinneren eingeprägt worden. Aber was? Eine Art Programm? Eine Verbindung, die zwischen dem hinteren Teil und dem vorderen Teil des Kopfes bestand? Eine Art Initialisierungsritual, das stattgefunden hatte? Ich horchte, mit offenen Augen lag ich da und rührte mich einige Zeit nicht. Doch keine Antwort kam ... | |||
Gefolgt wurde dieses Ereignis schnell durch ein anderes, das meinen damaligen Horizont überstieg, auch wenn zunächst der Schrecken alles andere überwog. | |||
Den durchgeführten Meditationen lagen theoretische Kenntnisse und vor allem praktische Erfahrungen über Jahrhunderte hinweg zugrunde, mit denen wir, mein Partner und ich, uns zuvor einige Zeit beschäftigt hatten. Hinter dem gesammelten Wissen stand für uns vor allem ein bestimmter Lehrer. Der Wunsch nach einer Begegnung war offenbar stark genug, denn eine solche sollte ich haben: Beim Meditieren kam dieser Lehrer zu mir, genauer gesagt, er holte mich ab. Ich sah ein Gesicht, das sich mir näherte. So, wie man eine Maske anlegt, um hinter dieser eine andere Person zu sein, legte sich das Gesicht auf mein Gesicht. Ich spürte, wie meine physischen Begrenzungen aufgelöst wurden und ich mich weit und weiter ausdehnte, ich wuchs über alle Grenzen hinaus, die ich bislang gekannt hatte. Für einen Bruchteil von – Sekunden? – wurde ich fortgetragen, ich weiß nicht wohin, es muß das Universum gewesen sein. Die Geschwindigkeit, mit der sich alles vollzog, kann ich nicht beschreiben. Es war eine unendlich weite, grenzenlose Dimension, in die ich einen kurzen Augenblick hineingesehen hatte. Der Eindruck war so gewaltig, daß mich im gleichen Moment eine schreckliche Angst durchfuhr, die Angst, nicht mehr in meinen physischen Körper zurückkehren zu können ... Gedacht, getan – ich fand mich prompt wieder in meinem Körper. Beides war mir gezeigt worden: Eine unendliche, grenzenlose Weite, aber auch meine Angst, den physischen Körper endgültig zu verlieren. In jedem Fall bremste dieses Erlebnis meine bis dato unbefangene Haltung. | |||
Bei meinem Partner und mir gab es während dieser Zeit einige äußere Veränderungen, so hatten wir nach und nach Kontakt zu einer anderen, kleineren Gruppe aufgebaut, deren Seminare wir gelegentlich besuchen und innerhalb der wir auch bestimmte Aufgaben übernehmen. Ein weiterer, privater, inzwischen regelmäßig stattfindender Kontakt wirkte und wirkt sich auch heute stabilisierend auf uns alle aus. Beide, die Gruppe sowie der private Kontakt, beantworten aktuelle Fragen und ordnen so Vieles in einen verständlichen Bezugsrahmen ein. | |||
In den Meditationen, die ich derzeit ca. einmal pro Woche, immer aber nach Bedarf, durchführe, sah ich anfangs eher Farben, mit denen von mir vage wahrgenommene Schwingungen verbunden waren. Inzwischen bin ich von freien zu geführten Meditationen übergegangen, momentan führe ich fast nur geführte Meditationen durch. Die Energien haben sich verändert: Oftmals nimmt nun die [[Energie]] um den Kopf eine wichtige Rolle ein; es scheint, als baue sie sich in einer bestimmten Anordnung um den Kopf herum auf. Gleichzeitig durchfließt sie den Kopf aber auch und bearbeitet gezielt mal diese, mal eine andere Stelle. Ein weiteres, zentrales Element, das von Anfang an da war, jetzt aber sehr viel prägnanter geworden ist, sind die Hände. In solchen Meditationen bewege nicht ich meine Hände, sondern diese werden in eine definierte Position, die des Empfangens, regelrecht „gezogen“. In der letzten Zeit konnte ich dann, wenn dieser Prozeß eintrat, ein Energiedreieck zwischen meinen in Position gezogenen Händen und der Energie um meinen Kopf spüren. Mir scheint, daß für bestimmte Vorgänge „zwingend“ eine energetische Verbindung hergestellt werden muß. Über diese Vorgänge selbst weiß ich nichts. Auch kann ich beim Meditieren manchmal erfahren, wie mein physischer Körper so von Energie durchströmt wird, daß er nur noch aus Schwingungen besteht. Ich „weiß“ dann, daß Materie Schwingung ist. Während einer Heilmeditation sah ich, daß der Energiefluss wie zwei ineinander geschachtelte, dreieckige Energiekegel, die sich gegenseitig durchdringen, von unten nach oben und gleichzeitig von oben nach unten verlaufen. Die (Heil-)Energien selbst, die in meinem Rumpf zusammenliefen, erkannte ich als violettfarbene und silberne Energieströme, die zugleich wärmten und kühlten. | |||
Ein letztes Erlebnis fand erst kürzlich statt: Eines Morgens wachte ich auf und hatte ein präzises Lautbild aus dem Schlaf mit in den Wachzustand genommen. Zwei Dinge waren für mich erstaunlich - zum einen, daß ich überhaupt etwas aus dem [[Schlaf]] erinnern konnte, denn bis zu diesem Zeitpunkt war dies die absolute Ausnahme, und zum zweiten, daß ich ausgerechnet ein Lautbild erinnern konnte, wo ich ansonsten selten Bilderfetzen, allerhöchstens einmal eine wirre Sequenz und nur äußerst selten eine nachvollziehbare Handlung aus dem Schlaf mitnahm. Doch ich hatte mich nicht getäuscht, das Lautbild bestand in der Erinnerung aus zwei Worten, die mir allesamt gänzlich fremd waren, zumal sie in einer Sprache, die indisch anmutete, vorlagen. Mein Partner empfahl mir, diese Worte gleich zu notieren. | |||
Bei passender Gelegenheit schaute ich erst einmal im Internet nach, ob dort etwas zu finden war – erfolglos. Jedoch war die Suche nicht ganz ergebnislos, denn ich war auf einige Adressen von [[Yoga]]-Gruppen bzw. –Organisationen gestoßen, die mir vielleicht weiterhelfen konnten. Ich entschloss mich kurzerhand, einige Adressen anzumailen. | |||
Durch das Haus, für das der vorliegende Bericht nun auch entsteht, erhielt ich eine ausführliche Antwort auf meine Anfrage. Dieser Antwort konnte ich entnehmen, daß das Lautbild Bestandteil eines uralten, indischen [[Mantra]]s sei: "[[Om]] Gam Ganapataye Namaha". Mir wurde ferner erklärt, dass es sich hierbei um ein Mantra zur Anrufung von [[Ganesha]], des Aspektes Gottes, der alle Hindernisse beseitigt, handle und dass dieses Mantra typischerweise zu Beginn eines neuen Unterfangens rezitiert werde. Mir wurde auch empfohlen, dieses Mantra anzuwenden, d.h. zu sprechen. | |||
Von anderer, privater Seite hatte ich parallel erfahren, dass ein bestimmter Teil des Lautbildes mein Name sei, den ich nach einer [[Inkarnation]] erhalten habe. Von allen Seiten wurde ich dazu ermuntert, diesen Erlebnisbericht zu verfassen ... | |||
Ich bedanke mich beim Haus [[Yoga Vidya]], bei denen, die mich immer wieder auf diese Reise nach innen schicken sowie bei allen, die mich darauf begleiten und beschützen. | |||
==Unterwegs auf der Reise zum Selbst== | |||
- Teil 1 - | |||
[[Yoga Vidya Journal]] Nr. 14, Herbst 2005 | |||
Diese Etappe der Reise zum Selbst beginnt mitten in Europa in einem Land, das ideal sein sollte, um einige der Aufgaben dieser Geburt zu erfüllen. Wünsche aus vorangegangenen Etappen müssen es gewesen sein, die hierhergeführt haben; unter anderem auch der [[Wunsch]] nach gesicherten Lebensumständen und nach materiellem Wohlstand. | |||
So wurde nach dem Geburtsland auch das Elternhaus sorgfältig ausgesucht: | |||
Ein gutmütiger, gewissenhafter, im Geldwesen tätiger Vater; der das Interesse am Medium Geld und die damit verbundene Beachtung in verschiedensten Namen und Formen schon früh geweckt hat, ohne das er dies wollte. Und eine liebevolle [[Mutter]], die von Kindestagen an hart arbeiten musste, lange nicht ihr Leben leben durfte und einem vermitteln konnte, was Leben auch bedeuten kann. Unter anderem eben, Zeiträume durchzustehen und Aufgaben zu Ende zu bringen, ob diese einem nun schmecken oder nicht. Wichtige Voraussetzungen zur Erreichung von Zielen, hier materiellen Zielen. | |||
Von diesem Inkarnations-Teil-Auftrag noch nichts ahnend wurde die Schule absolviert und der Beruf erlernt, zu dem sich gerade günstig die Gelegenheit bot. [[Beruf]]ung - Fehlanzeige, wohl aber gutes Überlebenstraining im Sinne von "zu Ende bringen, was man begonnen hat". Auch gut geeignet um zu lernen, dass nichts im Grunde schlecht, und alles für irgendetwas gut ist. Wofür auch immer. | |||
Der Drang nach Wunscherfüllung sowie die erforderlichen Strategien dazu wurden früh erprobt und haben auch oft funktioniert. Zum Teil regelrecht berauschende Hochgefühle wurden alsbald abgelöst von Ernüchterung, Enttäuschung, Unverständnis und großer Unzufriedenheit. | |||
Die Zeit der Erkenntnis, dass Wunscherfüllung und Sicherheitsstreben eben nicht gleichbedeutend sind mit Glück und Zufriedenheit, war noch weit entfernt. Die Wünsche wuchsen mehr und mehr, Gelegenheiten wurden geistig angezogen, diese auch zu erreichen. Der erforderliche Preis wurde ohne zu überlegen bezahlt -geliehen. Immer deutlicher wurden die Anzeichen, in der falschen Richtung unterwegs zu sein, und das mit viel zu hohem Tempo. Rote Ampeln und blinkende Armaturen wurden ignoriert. Manch` Plattfuß führte zwar zu einem Zwangsstopp, während dessen sich eine innere [[Stimme]] versuchte durchzusetzen, um mitzuteilen doch endlich innezuhalten und hinzuhören, was sie zu sagen hätte; doch es wurde weiter Gas gegeben: aus Gewohnheit, aus Bequemlichkeit, teils aus Angst. So konnte man der inneren Auseinandersetzung entgehen. Aus „Größer - Schneller - Weiter“ wurden Enge, Prellböcke und Mauern. | |||
Die Welt stand kopf und war nicht mehr zu verstehen, weder die äußere noch die innere; waren doch alle anvisierten Wünsche und Ziele erreicht worden, und hatte man doch alles was man gewollt hatte erreicht, dennoch - oder gerade deshalb: tiefe [[Leere]], das Gefühl ausgebrannt zu sein und eine Art Einsamkeit waren entstanden, völlig aus der Mitte und ratlos stand die Frage im [[Raum]]: Und das war es nun - mit 33? | |||
Jahre der Orientierungslosigkeit, in der sich Phasen wie „was willst du eigentlich, sei zufrieden und dankbar, denk' nicht zuviel und mach' weiter“ wechselten sich ab mit Phasen, in denen völlig klar war, es kann und werde so nicht weitergehen. Doch wie? „Wahrlich, es gibt in dieser Welt keine Läuterung, die der Erkenntnis vergleichbar ist. | |||
Wer im Yoga vollkommen ist, findet sie zu rechten Zeit im Selbst“ | |||
Die rechte Zeit für eine Teilerkenntnis war da, als das Wunscherfüllungs-Ego für kurze Zeit stillstand. Gleichzeitig war die Bereitschaft und Not-Wendigkeit da, der inneren Stimme zuzuhören. Diese wollte nur eines sagen: Gib deinem Bedürfnis nach Ruhe und innerem Frieden Raum! | |||
Alle äußeren Dinge, alle Lebensumstände sind Leihgaben; in der heutigen Konsumwelt oft in mehrfacher Hinsicht, da bereits die Mittel zur Erreichung dieser Umstände Leihgaben sind. Und Leihgaben werden irgendwann, oft zu überraschenden, ungeplanten Zeitpunkten zurückgefordert. Oder die Zinsen dieser Leihgaben werden derart erhöht, dass man zum Umdenken gezwungen wird. | |||
Dieses Leben lang weiterzuhecheln um materielle Dinge anzuhäufen, aufrechtzuerhalten und abzubezahlen, gleichzeitig Angst haben zu müssen diese zu verlieren, sich zudem auch noch rechtfertigen und abstempeln lassen zu müssen, nein das kann es definitiv nicht gewesen sein. | |||
Und so beschreibt das Zitat eines norwegischen Skippers auf Bali „No more hunting für money all day long“ diesen Lebensabschnitt nur zutreffend. Schön wenn sich Wohlstand ergibt, einem zufließt und man davon unberührt bleiben kann, aber - kann man? Diese innere 180° Kehrtwende äußerlich zu vollziehen, sollte ein großer Kraftakt werden und insbesondere dem näheren Umfeld, der Familie sehr viel abfordern. Um dem Bedürfnis nach Ruhe, nach Neuorientierung, nach der innerer [[Mitte]] Raum zu geben, eröffneten sich nach Jahren der Orientierungslosigkeit gleichzeitig zwei Wege: Einer führte zu einem wunderbaren Ort der Abgeschiedenheit, der Stille, der Kontemplation, der inneren Einkehr, der Meditation. Dort durften erste Er-fahrungen in Meditation gemacht werden. Teils Rückbesinnung auf jemals Erlebtes, teils intuitive Vorschau auf Bevorstehendes. | |||
Der andere Weg führte zum Yoga. | |||
Über „Zufälle“ kam der Kontakt zu einem [[Yogalehrer]] zustande. Es folgte ein langes Telefonat, bei dem nicht nur die Apparate auf Anhieb verbunden waren. Nach weiteren Wochen des Wartens fand endlich der erste Termin, die Ein-führung in´s [[Yoga]] statt. Es war keine Einführung im eigentlichen Sinne, sondern die Abholung und Weiterführung von der Stelle an, an der zuletzt gesendet wurde. Weitere Yoga-Stunden folgten; die Inspiration war tief, die Verbindung von [[Körper]]-Geist-Seele in der täglichen Yogapraxis war oft „speziell2 und in Worten nicht auszudrücken. Das „Medium“ Yoga als Brücke, um die Reise zum Selbst fortzusetzen, war wiederhergestellt. | |||
Yoga entfaltete seine Wirkung auf vielfältige Weise. Das primäre Bedürfnis nach innerer Ruhe, der Kraftquelle im Inneren wurde dank der wohltuendsten, ja heilenden Asanas bald erreicht. Der Körper wurde beweglicher, kräftiger, vitaler. Alles funktionierte einfach wieder besser. Das Energielevel stieg deutlich an, nebenbei wurde Gewicht reduziert und die körpereigene [[Intelligenz]] war wieder da. Weltliche Äußerlichkeiten verloren ihren Reiz. Wann immer sich Zeit fand für Asanas und Meditation, entfaltete sich innere Ruhe; neue Denk- und Lösungsansätze wurden bewusst und das Bewusstsein bekam eine völlig neue Dimension, ja eine göttliche Dimension. | |||
Nach 4 Monaten intensiven Übens wuchs das Bedürfnis, mehr über Yoga, den Weg zum Selbst zu erfahren. Im Internet stöbernd führte kein Weg an [[Yoga Vidya]] vorbei. Auch hier war es einmal mehr das Gefühl, das zur 4-Wochen Yogalehrer Intensivausbildung bei Yoga Vidya, der ersten im neuen Haus in Bad Meinberg führte. | |||
Eine überaus bedeutungsvolle und richtungsweisende Zeit stand bevor. | |||
Hari Om Nilakantha<br /> | |||
von Christian Enz | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Yogareisen]] | * [[Yogareisen]] | ||
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== Seminare == | == Seminare == | ||
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yoga-ferienwochen/ Yoga Ferienwochen]=== | ===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yoga-ferienwochen/ Yoga Ferienwochen]=== | ||
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[[Kategorie:Yoga]] | [[Kategorie:Yoga]] | ||
[[Kategorie:Urlaub]] | [[Kategorie:Urlaub]] |
Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:11 Uhr
Eine Reise beschreibt im allgemeinen, die Fortbewegung über eine größere Entfernung zur Erreichung eines bestimmten Ziels oder mehrerer Ziele. Die Reise kann zu Fuß oder mit Verkehrsmitteln (zum Beispiel: per Fahrrad, Motorrad, Auto, Zug, Schiff oder Flugzeug) erfolgen.
Es gibt verschiedene Motive eine Reise anzutreten. Zum einen als Freizeitgestaltung, zur Erholung, für spirituelles Wachstum oder ganz allgemein für einen Tapetenwechsel.
Allgemein beliebt ist es seine Freizeit einer Reise, die der Erneuerung von Kraft und Vitalität dient, zu widmen. So ist es nicht verwunderlich, dass Yogareisen oder Yogaferien immer gefragter werden. Yogaurlaub mit Yoga, Meditation und Mantrasingen kann auch unterschiedliche Themen einschließen. Eine Reise, deren tieferer Sinn Yoga ist, bringt dich nach innen und lädt dich mit neuer Energie auf. Du erfährst Freude und deine Intuition wird geweckt.
Reise als Freizeitgestaltung
Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erzählen - Matthias Claudius - Deutscher Dichter – 1740 - 1815
Die Dauer einer Reise kann von einem kurzen Trip, der nur ein paar Tage dauert, bis zu einer wochenlangen Weltreise variieren.
Im allgemeinem wird darunter eine Erholungs- und Freizeitgestaltung mit einem Ortswechsel und besserem Wetter verstanden.
Eine Reise anzutreten ist immer ein kleines Abenteuer, da niemand vorher wissen kann, was genau da auf den Reisenden zukommt. Oft gelten vor allem die Besonderheiten, die sich erheblich von der Heimat unterscheiden, wie Kultur, Speisen mit ungewöhnlichen Zutaten, die Düfte und das Brauchtum oder die Tradition anderer Länder als Reise- Anreiz.
Ashram in Deutschland
Jedoch in Zeiten der Globalisierung rückt die Welt immer enger zusammen und vieles kann auch vor Ort erfahren werden. So kannst du einen Ashram ohne Visum, stundenlange Flugreise und sonstigen Unbequemlichkeiten an vier ganz wunderbaren Kraftorten in Deutschland erleben. Zu Yoga, Meditation und Mantrasingen erhältst du zweimal am Tag vegetarisch/ vegane Vollwert- Verpflegung in Buffetform. Schau dir gerne unser reichhaltiges Seminarprogramm und Ausbildungsprogramm der einzelnen Häuser an:
Bad Meinberg - Externsteine
Bei Yoga Vidya Bad Meinberg findest du Yogareisen auch in Verbindung mit Wanderungen zu attraktiven Ausflugszielen: Externsteine/Opfersteine, Velmerstot, Bellenberg, Norderteich, Silberbachtal und Teutoburger Wald. Die traumhaften Landschaften sorgen beim Anblick schon automatisch für ein entspannendes Urlaubsgefühl. Die Region ist bekannt als „Heilgarten Europas“ mit über 100 Bädern und starken Kraftorten. Die Externsteine markante Sandstein und Felsformation, Natur- und Kulturdenkmal und ihre mystische Umgebung laden dich zum verweilen ein, um in die Tiefe zu gehen.
Westerwald - Natur pur im wunderschönen Grenzbachtal
Yogaferien, von denen man nur träumen kann – fernab vom Verkehr, in absoluter Alleinlage und doch mit guter Verkehrsanbindung – mit spektakulärer Yoga-Plattform auf der grünen Wiese, einer herrlichen Sonnenterrasse und einem einladenden Wintergarten im Westerwald.
Das Haus Yoga Vidya Westerwald liegt im wunderschönen Grenzbachtal, am Rande des Naturpark Rhein-Westerwald. Umgeben von Wald und Wiesen hört man am Haus keinerlei Verkehrslärm und fühlt sich wie in einer Oase der Ruhe. Das Grenzbachtal mit dem bezaubernden Grenzbach ist vor einigen Jahren sehr aufwändig renaturiert worden und ist ein beispielhaftes Projekt für Umweltschutz durch Nutzung. Genieße die ursprüngliche Wiesenlandschaft und den Reiz der Stille. Man kann im Tal Schmetterlinge, Raubvögel, Singvögel, Rehe und vieles andere mehr entdecken.
Nordsee - Nationalpark Wattenmeer
Yogaferien am Meer – frische Seeluft, Yoga am Sand- und Wiesenstrand, Wasser, Wattwanderungen, Inselbesuche, Radfahren – ein Paradies für den Yogaurlaub am Meer. Genieße während deiner Reise das besondere Reizklima an der niedersächsischen Nordsee, die Weite und das Weltnaturerbe Wattenmeer. Erlebe die ungebremsten Naturkräfte im Spiel der Gezeiten und erfahre die Ruhe und die Kraft bei einer geführten und meditativen Wanderung durch das Wattenmeer. Während dir der Wind um die Nase weht wird dein Geist klar. Meditation geschieht fast von selbst. Du kannst dich auch in den Dünen niederlassen und der Stille lauschen.
Je nach Wetterlage finden die stehenden Atemübungen mit einer entspannenden Meeresbrise unter freiem Himmel statt.
Allgäu - Alpen
Die Abgeschiedenheit des Gebirges ist ein idealer Ort zur Kontemplation und Meditation. Darüber hinaus regen Berge zur Beschäftigung mit dem eigenen Dasein an. Im Yoga Vidya Haus Allgäu, das in 1000 m Höhe unmittelbar vor den Alpen gelegen ist, kannst du dich tief berühren lassen und so Gott auf deiner Reise näher kommen. Genieße den atemberaubenden Ausblick auf die Alpen, deine Yogapraxis in dieser kraftvollen Umgebung und erfahre eine tiefere Verbundenheit mit der Natur und allen Wesen.
Fantasiereise zur Entspannung
Eine Reise kann auch im Traum stattfinden oder bewusst als Tiefenentspannung, wie zum Beispiel die Fantasie-Reise genutzt werden. Die Fantasiereise ist eine von den Haupttechniken der Tiefenentspannung in der westlichen Medizin, Psychologie und Psychotherapie. Das heißt, du stellst dir vor in deiner Fantasie irgendwohin zu reisen was für dich besonders entspannend ist. Der "Reisende" erhält Vitalität und generiert positive Gedanken und Gefühle. Körper, Geist und Seele können sich erholen und Altes loslassen.
Pilgerreisen
Unter Europäern ist gerade das pilgern, zum Beispiel eine Reise auf dem Jakobsweg sehr populär. Hier werden tägliche Etappen zu Fuß von einer Herberge zur nächsten bestritten. Einfache Unterkünfte und dazwischen Naturwege unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade sind zu bewältigen. Der Reisende oder Pilger läuft oft alleine oder auch in einer kleinen Gruppe, um sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Im Allgemeinen handelt es sich eher um eine Reise nach innen.
Reise zu fernen Kraftorten
In orientalischen Ländern hat eine Reise oft zum Ziel einen besonderen Kraftort zu erreichen, um spirituell zu wachsen. Dies ist meist mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, die bewusst in Kauf genommen werden. Die extremen Strapazen gehören dazu, da sie den transformierenden Charakter ausmachen, um über sich selbst hinauszuwachsen. Als Beispiel kann hier die Umrundung des Berges Kailash genannt werden. Zu einer Reise unter großen Schwierigkeiten zählen auch Reisen zu heiligen Orten, zum Beispiel nach Mekka oder zum Pottala Palast nach Lhasa, die von den Einheimischen meistens zu Fuß durchgeführt werden.
Fern-Reise mit Yoga Vidya
Möchtest du beides verbinden die Reise nach innen und auf die Kultur und Kraftplätze ferner Länder nicht verzichten, findest du hier ein wunderbares Angebot zu mystischen Orten mit tiefen Erfahrungen, zum Beispiel am Urspungsort von Swami Sivananda in Rishikesh/Indien verbunden mit Yoga, Meditation und Mantrasingen in der dir gewohnten Yoga Vidya Ashram Art.
Schamanische Reise
Weiterhin wäre die schamanische Reise zu nennen, wo höhere Bewusstseinsebenen aufgesucht werden, um mit der spirituellen Welt oder Anderswelt wie es im Schamanismus heißt in Verbindung zu treten. Schamanen holen sich über die Verbindung mit der geistigen Welt Heilungs-Impulse. Im allgemeinen wird der Reisende zuerst mit Hilfe eines Räucherrituals gereinigt. Durch schamanisches Trommeln wird ein heiliger Kreis geschaffen, der die Reise unterstützt und den Teilnehmer schützt.
Reise nach innen
Erlebnisbericht von Gabriele Hammer
Auf einer bewussteren Ebene fing alles vor ca. zwei Jahren an. Mein Partner beschäftigte sich zu dieser Zeit mit Yoga-Übungen einer bestimten Richtung. Er konnte den vorgegebenen tageszeitlichen Rhythmus, in dem die Übungen durchgeführt werden sollen, leicht einhalten, denn er war und ist ein Frühaufsteher. Bei mir sah das anders aus: Ich schien weder für den Rhythmus geeignet, noch konnte ich bei den am Abend sporadisch praktizierten Übungen nennenswerte Fortschritte erzielen. Also legte ich nach einigen Wochen und Versuchen die Sache erst einmal auf Eis ...
In dieser Zeit schlossen wir uns, ebenfalls auf Initiative meines Partners, einer dieser Yoga-Richtung zugehörigen Gruppe an. Wir lernten bei den wöchentlichen Treffen und aus begleitendem Lernmaterial viel über Techniken und deren Theorie. Auch lasen wir privat Manches über die geistige Entwicklung und über bewusste Lebensführung - es war für mich eine Zeit des Informierens.
Tage, Wochen, Monate vergingen, bis mein Partner mir eines Tages ein Buch zu lesen gab. Dieses Buch handelte von einem Mann, der seine beiläufig entdeckte Fähigkeit, außerkörperliche Erfahrungen zu machen, in wissenschaftlichen Kategorien zu fassen suchte. Der Ausgangspunkt des Verfassers war widersprüchlich - immer wieder setzte er die gemachten Erfahrungen seiner wissenschaftlichen Orientierung entgegen. Vielleicht war es dieser scheinbare Widerspruch, jedenfalls nahm ich das Meditieren wieder auf. Jedoch beschloß ich, dies in abgeänderter Form zu tun: Ich setzte mich nicht mehr dazu hin, sondern übernahm einfach die von dem Mann in dem Buch beschriebene, liegende Haltung. Genau wie er wollte ich, meinem inneren Impuls folgend, entspannen. Hauptsächlich an den Wochenenden wollte ich das tun, dann wenn genügend Zeit und Ruhe waren. Meine erste, unmittelbare Erfahrung beim Meditieren war die, daß mich das geringste Geräusch irritierte und herausriß. Ich schloß also alle Fenster und die Türe, um absolute äußere Ruhe herzustellen. Fast konnte ich ärgerlich werden, wenn jemand versehentlich das Zimmer betrat. Es fand ein Kampf zwischen der inneren und der äußeren Welt statt - beide warteten auf mich, wollten mich in ihren Bann ziehen.
Nach wenigen Übungsversuchen stellte ich Veränderungen an mir fest: An meiner Stirn begann es zu arbeiten - Druck, nicht schmerzhaft oder unangenehm, entstand; mal schwächer, mal stärker. Bald entspannte sich mein physischer Körper, so daß ich den Eindruck gewann, ihn ab einer bestimmten Entspannungsstufe „abgelegt“ zu haben. In anderen Momenten geriet ich unter massiven Druck, der sich um meinen Körper herum aufbaute. Es schien, als ob jemand oder etwas meinen Körper sehr fest gegen die Unterlage zu drücken schien, als Gegengewicht zu ..., ja, zu was eigentlich?
Im Laufe der Zeit erkannte ich wiederkehrende Elemente, die den Ablauf meiner Meditationen bestimmten. So war die Anfangsphase immer gekennzeichnet dadurch, daß etwas, was ich als Wärmeenergie bezeichne, meinen Körper vollständig von unten nach oben durchzog. Dieser Wärmeenergie folgte schnell der Eindruck, daß mein physischer Körper nicht mehr da war.
Ein erstes, besonderes Ereignis, das mir in lebhafter Erinnerung ist, war das folgende: Während einer der ersten Meditationen wurde mir langsam und deutlich erkennbar eine goldene Linie, die ich sehen konnte, von der Mitte meines Hinterkopfes aus horizontal über meine rechte Hirnhälfte hinweg bis zur Mitte meiner Stirn gezogen. Dort endete der Vorgang. Etwas war meinem Kopfinneren eingeprägt worden. Aber was? Eine Art Programm? Eine Verbindung, die zwischen dem hinteren Teil und dem vorderen Teil des Kopfes bestand? Eine Art Initialisierungsritual, das stattgefunden hatte? Ich horchte, mit offenen Augen lag ich da und rührte mich einige Zeit nicht. Doch keine Antwort kam ...
Gefolgt wurde dieses Ereignis schnell durch ein anderes, das meinen damaligen Horizont überstieg, auch wenn zunächst der Schrecken alles andere überwog. Den durchgeführten Meditationen lagen theoretische Kenntnisse und vor allem praktische Erfahrungen über Jahrhunderte hinweg zugrunde, mit denen wir, mein Partner und ich, uns zuvor einige Zeit beschäftigt hatten. Hinter dem gesammelten Wissen stand für uns vor allem ein bestimmter Lehrer. Der Wunsch nach einer Begegnung war offenbar stark genug, denn eine solche sollte ich haben: Beim Meditieren kam dieser Lehrer zu mir, genauer gesagt, er holte mich ab. Ich sah ein Gesicht, das sich mir näherte. So, wie man eine Maske anlegt, um hinter dieser eine andere Person zu sein, legte sich das Gesicht auf mein Gesicht. Ich spürte, wie meine physischen Begrenzungen aufgelöst wurden und ich mich weit und weiter ausdehnte, ich wuchs über alle Grenzen hinaus, die ich bislang gekannt hatte. Für einen Bruchteil von – Sekunden? – wurde ich fortgetragen, ich weiß nicht wohin, es muß das Universum gewesen sein. Die Geschwindigkeit, mit der sich alles vollzog, kann ich nicht beschreiben. Es war eine unendlich weite, grenzenlose Dimension, in die ich einen kurzen Augenblick hineingesehen hatte. Der Eindruck war so gewaltig, daß mich im gleichen Moment eine schreckliche Angst durchfuhr, die Angst, nicht mehr in meinen physischen Körper zurückkehren zu können ... Gedacht, getan – ich fand mich prompt wieder in meinem Körper. Beides war mir gezeigt worden: Eine unendliche, grenzenlose Weite, aber auch meine Angst, den physischen Körper endgültig zu verlieren. In jedem Fall bremste dieses Erlebnis meine bis dato unbefangene Haltung.
Bei meinem Partner und mir gab es während dieser Zeit einige äußere Veränderungen, so hatten wir nach und nach Kontakt zu einer anderen, kleineren Gruppe aufgebaut, deren Seminare wir gelegentlich besuchen und innerhalb der wir auch bestimmte Aufgaben übernehmen. Ein weiterer, privater, inzwischen regelmäßig stattfindender Kontakt wirkte und wirkt sich auch heute stabilisierend auf uns alle aus. Beide, die Gruppe sowie der private Kontakt, beantworten aktuelle Fragen und ordnen so Vieles in einen verständlichen Bezugsrahmen ein.
In den Meditationen, die ich derzeit ca. einmal pro Woche, immer aber nach Bedarf, durchführe, sah ich anfangs eher Farben, mit denen von mir vage wahrgenommene Schwingungen verbunden waren. Inzwischen bin ich von freien zu geführten Meditationen übergegangen, momentan führe ich fast nur geführte Meditationen durch. Die Energien haben sich verändert: Oftmals nimmt nun die Energie um den Kopf eine wichtige Rolle ein; es scheint, als baue sie sich in einer bestimmten Anordnung um den Kopf herum auf. Gleichzeitig durchfließt sie den Kopf aber auch und bearbeitet gezielt mal diese, mal eine andere Stelle. Ein weiteres, zentrales Element, das von Anfang an da war, jetzt aber sehr viel prägnanter geworden ist, sind die Hände. In solchen Meditationen bewege nicht ich meine Hände, sondern diese werden in eine definierte Position, die des Empfangens, regelrecht „gezogen“. In der letzten Zeit konnte ich dann, wenn dieser Prozeß eintrat, ein Energiedreieck zwischen meinen in Position gezogenen Händen und der Energie um meinen Kopf spüren. Mir scheint, daß für bestimmte Vorgänge „zwingend“ eine energetische Verbindung hergestellt werden muß. Über diese Vorgänge selbst weiß ich nichts. Auch kann ich beim Meditieren manchmal erfahren, wie mein physischer Körper so von Energie durchströmt wird, daß er nur noch aus Schwingungen besteht. Ich „weiß“ dann, daß Materie Schwingung ist. Während einer Heilmeditation sah ich, daß der Energiefluss wie zwei ineinander geschachtelte, dreieckige Energiekegel, die sich gegenseitig durchdringen, von unten nach oben und gleichzeitig von oben nach unten verlaufen. Die (Heil-)Energien selbst, die in meinem Rumpf zusammenliefen, erkannte ich als violettfarbene und silberne Energieströme, die zugleich wärmten und kühlten.
Ein letztes Erlebnis fand erst kürzlich statt: Eines Morgens wachte ich auf und hatte ein präzises Lautbild aus dem Schlaf mit in den Wachzustand genommen. Zwei Dinge waren für mich erstaunlich - zum einen, daß ich überhaupt etwas aus dem Schlaf erinnern konnte, denn bis zu diesem Zeitpunkt war dies die absolute Ausnahme, und zum zweiten, daß ich ausgerechnet ein Lautbild erinnern konnte, wo ich ansonsten selten Bilderfetzen, allerhöchstens einmal eine wirre Sequenz und nur äußerst selten eine nachvollziehbare Handlung aus dem Schlaf mitnahm. Doch ich hatte mich nicht getäuscht, das Lautbild bestand in der Erinnerung aus zwei Worten, die mir allesamt gänzlich fremd waren, zumal sie in einer Sprache, die indisch anmutete, vorlagen. Mein Partner empfahl mir, diese Worte gleich zu notieren.
Bei passender Gelegenheit schaute ich erst einmal im Internet nach, ob dort etwas zu finden war – erfolglos. Jedoch war die Suche nicht ganz ergebnislos, denn ich war auf einige Adressen von Yoga-Gruppen bzw. –Organisationen gestoßen, die mir vielleicht weiterhelfen konnten. Ich entschloss mich kurzerhand, einige Adressen anzumailen. Durch das Haus, für das der vorliegende Bericht nun auch entsteht, erhielt ich eine ausführliche Antwort auf meine Anfrage. Dieser Antwort konnte ich entnehmen, daß das Lautbild Bestandteil eines uralten, indischen Mantras sei: "Om Gam Ganapataye Namaha". Mir wurde ferner erklärt, dass es sich hierbei um ein Mantra zur Anrufung von Ganesha, des Aspektes Gottes, der alle Hindernisse beseitigt, handle und dass dieses Mantra typischerweise zu Beginn eines neuen Unterfangens rezitiert werde. Mir wurde auch empfohlen, dieses Mantra anzuwenden, d.h. zu sprechen.
Von anderer, privater Seite hatte ich parallel erfahren, dass ein bestimmter Teil des Lautbildes mein Name sei, den ich nach einer Inkarnation erhalten habe. Von allen Seiten wurde ich dazu ermuntert, diesen Erlebnisbericht zu verfassen ...
Ich bedanke mich beim Haus Yoga Vidya, bei denen, die mich immer wieder auf diese Reise nach innen schicken sowie bei allen, die mich darauf begleiten und beschützen.
Unterwegs auf der Reise zum Selbst
- Teil 1 -
Yoga Vidya Journal Nr. 14, Herbst 2005
Diese Etappe der Reise zum Selbst beginnt mitten in Europa in einem Land, das ideal sein sollte, um einige der Aufgaben dieser Geburt zu erfüllen. Wünsche aus vorangegangenen Etappen müssen es gewesen sein, die hierhergeführt haben; unter anderem auch der Wunsch nach gesicherten Lebensumständen und nach materiellem Wohlstand. So wurde nach dem Geburtsland auch das Elternhaus sorgfältig ausgesucht:
Ein gutmütiger, gewissenhafter, im Geldwesen tätiger Vater; der das Interesse am Medium Geld und die damit verbundene Beachtung in verschiedensten Namen und Formen schon früh geweckt hat, ohne das er dies wollte. Und eine liebevolle Mutter, die von Kindestagen an hart arbeiten musste, lange nicht ihr Leben leben durfte und einem vermitteln konnte, was Leben auch bedeuten kann. Unter anderem eben, Zeiträume durchzustehen und Aufgaben zu Ende zu bringen, ob diese einem nun schmecken oder nicht. Wichtige Voraussetzungen zur Erreichung von Zielen, hier materiellen Zielen.
Von diesem Inkarnations-Teil-Auftrag noch nichts ahnend wurde die Schule absolviert und der Beruf erlernt, zu dem sich gerade günstig die Gelegenheit bot. Berufung - Fehlanzeige, wohl aber gutes Überlebenstraining im Sinne von "zu Ende bringen, was man begonnen hat". Auch gut geeignet um zu lernen, dass nichts im Grunde schlecht, und alles für irgendetwas gut ist. Wofür auch immer. Der Drang nach Wunscherfüllung sowie die erforderlichen Strategien dazu wurden früh erprobt und haben auch oft funktioniert. Zum Teil regelrecht berauschende Hochgefühle wurden alsbald abgelöst von Ernüchterung, Enttäuschung, Unverständnis und großer Unzufriedenheit.
Die Zeit der Erkenntnis, dass Wunscherfüllung und Sicherheitsstreben eben nicht gleichbedeutend sind mit Glück und Zufriedenheit, war noch weit entfernt. Die Wünsche wuchsen mehr und mehr, Gelegenheiten wurden geistig angezogen, diese auch zu erreichen. Der erforderliche Preis wurde ohne zu überlegen bezahlt -geliehen. Immer deutlicher wurden die Anzeichen, in der falschen Richtung unterwegs zu sein, und das mit viel zu hohem Tempo. Rote Ampeln und blinkende Armaturen wurden ignoriert. Manch` Plattfuß führte zwar zu einem Zwangsstopp, während dessen sich eine innere Stimme versuchte durchzusetzen, um mitzuteilen doch endlich innezuhalten und hinzuhören, was sie zu sagen hätte; doch es wurde weiter Gas gegeben: aus Gewohnheit, aus Bequemlichkeit, teils aus Angst. So konnte man der inneren Auseinandersetzung entgehen. Aus „Größer - Schneller - Weiter“ wurden Enge, Prellböcke und Mauern. Die Welt stand kopf und war nicht mehr zu verstehen, weder die äußere noch die innere; waren doch alle anvisierten Wünsche und Ziele erreicht worden, und hatte man doch alles was man gewollt hatte erreicht, dennoch - oder gerade deshalb: tiefe Leere, das Gefühl ausgebrannt zu sein und eine Art Einsamkeit waren entstanden, völlig aus der Mitte und ratlos stand die Frage im Raum: Und das war es nun - mit 33? Jahre der Orientierungslosigkeit, in der sich Phasen wie „was willst du eigentlich, sei zufrieden und dankbar, denk' nicht zuviel und mach' weiter“ wechselten sich ab mit Phasen, in denen völlig klar war, es kann und werde so nicht weitergehen. Doch wie? „Wahrlich, es gibt in dieser Welt keine Läuterung, die der Erkenntnis vergleichbar ist.
Wer im Yoga vollkommen ist, findet sie zu rechten Zeit im Selbst“ Die rechte Zeit für eine Teilerkenntnis war da, als das Wunscherfüllungs-Ego für kurze Zeit stillstand. Gleichzeitig war die Bereitschaft und Not-Wendigkeit da, der inneren Stimme zuzuhören. Diese wollte nur eines sagen: Gib deinem Bedürfnis nach Ruhe und innerem Frieden Raum! Alle äußeren Dinge, alle Lebensumstände sind Leihgaben; in der heutigen Konsumwelt oft in mehrfacher Hinsicht, da bereits die Mittel zur Erreichung dieser Umstände Leihgaben sind. Und Leihgaben werden irgendwann, oft zu überraschenden, ungeplanten Zeitpunkten zurückgefordert. Oder die Zinsen dieser Leihgaben werden derart erhöht, dass man zum Umdenken gezwungen wird.
Dieses Leben lang weiterzuhecheln um materielle Dinge anzuhäufen, aufrechtzuerhalten und abzubezahlen, gleichzeitig Angst haben zu müssen diese zu verlieren, sich zudem auch noch rechtfertigen und abstempeln lassen zu müssen, nein das kann es definitiv nicht gewesen sein. Und so beschreibt das Zitat eines norwegischen Skippers auf Bali „No more hunting für money all day long“ diesen Lebensabschnitt nur zutreffend. Schön wenn sich Wohlstand ergibt, einem zufließt und man davon unberührt bleiben kann, aber - kann man? Diese innere 180° Kehrtwende äußerlich zu vollziehen, sollte ein großer Kraftakt werden und insbesondere dem näheren Umfeld, der Familie sehr viel abfordern. Um dem Bedürfnis nach Ruhe, nach Neuorientierung, nach der innerer Mitte Raum zu geben, eröffneten sich nach Jahren der Orientierungslosigkeit gleichzeitig zwei Wege: Einer führte zu einem wunderbaren Ort der Abgeschiedenheit, der Stille, der Kontemplation, der inneren Einkehr, der Meditation. Dort durften erste Er-fahrungen in Meditation gemacht werden. Teils Rückbesinnung auf jemals Erlebtes, teils intuitive Vorschau auf Bevorstehendes.
Der andere Weg führte zum Yoga. Über „Zufälle“ kam der Kontakt zu einem Yogalehrer zustande. Es folgte ein langes Telefonat, bei dem nicht nur die Apparate auf Anhieb verbunden waren. Nach weiteren Wochen des Wartens fand endlich der erste Termin, die Ein-führung in´s Yoga statt. Es war keine Einführung im eigentlichen Sinne, sondern die Abholung und Weiterführung von der Stelle an, an der zuletzt gesendet wurde. Weitere Yoga-Stunden folgten; die Inspiration war tief, die Verbindung von Körper-Geist-Seele in der täglichen Yogapraxis war oft „speziell2 und in Worten nicht auszudrücken. Das „Medium“ Yoga als Brücke, um die Reise zum Selbst fortzusetzen, war wiederhergestellt. Yoga entfaltete seine Wirkung auf vielfältige Weise. Das primäre Bedürfnis nach innerer Ruhe, der Kraftquelle im Inneren wurde dank der wohltuendsten, ja heilenden Asanas bald erreicht. Der Körper wurde beweglicher, kräftiger, vitaler. Alles funktionierte einfach wieder besser. Das Energielevel stieg deutlich an, nebenbei wurde Gewicht reduziert und die körpereigene Intelligenz war wieder da. Weltliche Äußerlichkeiten verloren ihren Reiz. Wann immer sich Zeit fand für Asanas und Meditation, entfaltete sich innere Ruhe; neue Denk- und Lösungsansätze wurden bewusst und das Bewusstsein bekam eine völlig neue Dimension, ja eine göttliche Dimension. Nach 4 Monaten intensiven Übens wuchs das Bedürfnis, mehr über Yoga, den Weg zum Selbst zu erfahren. Im Internet stöbernd führte kein Weg an Yoga Vidya vorbei. Auch hier war es einmal mehr das Gefühl, das zur 4-Wochen Yogalehrer Intensivausbildung bei Yoga Vidya, der ersten im neuen Haus in Bad Meinberg führte. Eine überaus bedeutungsvolle und richtungsweisende Zeit stand bevor.
Hari Om Nilakantha
von Christian Enz
Siehe auch
Seminare
Yoga Ferienwochen
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