Tönsberg
Tönsberg : Der Tönsberg ist ein Bergrücken im Teutoburger Wald im Kreis Lippe. Tönsberg gehört zum Stadtgebiet von Oerlinghausen, das die westliche Stadt vom Kreis Lippe ist. Tönsberg ist auch einer der Teile, wo der Hermannsweg hindurchführt. Dieser führt von Rheine über die Sparrenburg Bielefeld, vorbei am Hermannsdenkmal bis hin zur Lippischen Velmerstot und in der Erweiterung über die Egge. Somit führt der Hermannsweg noch über den Tönsberg hinaus.
Der Tönsberg
Tönsberg stammt vermutlich von einer Kapelle, die dem heiligen Antonius gewidmet war, Antonius Töns. Gerade in Lippe wird der Antonius manchmal als Töns bezeichnet. Es gibt auch weitere niederdeutsche Variationen zu Antonius, wie z.B. Tönnies und Tüns – und so wurde daraus der Töns. Der heilige Antonius war ein Asket, ein Mönch und er gilt als Schutzheiliger der Einsiedler.
Der Tönsberg liegt im mittleren der drei parallelen Höhenzüge des Teutoburger Waldes. Die Anhöhe befindet sich geografisch in der Mitte zwischen den Städten Bielefeld im Nordwesten und Detmold im Südosten. Tönsberg ist 333 m hoch und etwas weiter westlich von ihm befindet sich die Senne und im Norden ist das Lippische Bergland. Um den Nordwesthang herum liegt die Stadt Oerlinghausen, die rund 17.000 Einwohner hat. Tönsberg gehört auch zum Naturpark Eggegebirge und zum südlichen Teutoburger Wald.
Es gibt noch viel über den Tönsberg und Umgebung zu sagen. Insbesondere ist das Kohlebergwerk am Tönsberg und Umgebung zu erwähnen. Seit dem 16. Und 17. Jahrhundert wurde dort Kohle abgebaut. Allerdings war die Kohle qualitativ nicht so gut. Durch zahlreiche Versuche der Kohleförderung gibt es aber einige abgebaute Flötze. Und wann immer in der Gegend die Erde durchwühlt wird, entstehen dort auch kleine Stollen, in die man hineingehen kann. Es gibt zum Beispiel einen Stollen aus dem Jahr 1800, der 15 m tief in den Berg hinein führt. Dort ist auch eine schöne Energie zu spüren.
Interessant für den Tönsberg ist aber auch, dass die Besiedlung schon uralt ist. Man weiß zum Beispiel, dass es dort eine recht mächtige Ringwallanlage gab, die vermutlich im 4. Jhd. v. Chr. geschaffen wurde. Sie wurde später auch als `Sachsenlager´ bezeichnet. Man nimmt an, dass diese Ringwallanlage bis ins frühe Mittelalter Schutz und Zuflucht bei Angriffen von feindlichen Horden gegeben hat. Aber es ist nicht sicher, ob es rein um den Schutz bzw. die Zuflucht ging, oder ob es sich auch um einen spirituellen Kraftort handelte. Viele sagen eben auch, dass die Wallburg auf dem Tönsberg auch spirituellen Ritualen gedient hat, und dass Menschen dort hinaufgekommen sind, um dort spirituell zu praktizieren.
Auch gab es einen Handelsweg, der die Wistinghauser Schlucht entlangführte. Darüber hinaus gab es dort mehrere Terrassierungen mit einem sehr komplizierten System aus Erdwällen, Holzaufbauten, Trockenmauern und gemörtelten Mauern. Die Anlage wurde immer wieder zerstört und neu aufgebaut. Das Sachsenlager hat ja insgesamt eine Fläche von 15 ha umfasst, die Hauptwallanlage 7 ha. – also ziemlich groß und genug Raum, dass viele Menschen dort leben konnten. So gab es dort auch die sogenannte Sachsenquelle, die die Wasserversorgung gesichert hat. Manche sagen der Sachsenquelle auch heilende Wirkung nach. Die Hünenkapelle – auch `Antoniuskapelle´ genannt - aus dem späten Mittelalter ist ein weiterer Besichtigungspunkt des Tönsbergs, wo eine besondere Energie zu erfahren ist. Sie war früher auch eine Wallfahrtskapelle. Man nimmt an, dass früher an dieser Stelle Einsiedler Visionen erlangt haben und so wurde es zu einer Wallfahrtskapelle, wo Menschen hingegangen sin. Man weiß, dass bis mindestens 1548 von dort aus Wallfahrten nach Dortmund stattfanden zu dieser Antoniuskapelle auf dem Tönsberg.
Es wurde später 1850 eine sogenannte `Kumsttonne´ hergestellt, das ist ein Bruchstein-Rundbau einer ehemaligen Windmühle. Diese steht sichtbar am Westhang des Tönsbergs und gilt als Wahrzeichen der Stadt Oerlinghausen. 1753 wurde die Windmühle wahrscheinlich errichtet und vom 1. Pächter in Betrieb genommen. Über 62 Jahre hatte die Mühle insgesamt 10 Pächter. 1813 ging sie in den Besitz des Gutes Niederbarkhausen über und wurde noch 30 Jahre weiter betrieben. 1850 wurde die Mühle nicht mehr instand gesetzt, weil der Gutsherr eine neue Windmühle in der Nähe seines eigenen Gutes Niederbarkhausen errichtete. 1936 übergab der Gutsherr Major Lentzcke den Windmühlenstumpf in den Besitz der Stadt Oerlinghausen. 1945 beschossen die Amerikaner das Wahrzeichen von Oerlinghausen, aber sie richteten dort keinen nennenswerten Schaden an.
Interessant zu erwähnen ist auch die Wanderung des Schriftstellers von 1898 über den Tönsberg. Er schilderte seine Eindrücke in dem Band „Da draußen vor dem Tore“ mit dem Zitat: „... So stieg ich bergauf, an der Hünenkapelle auf dem Tönsberg vorüber, durch Buchenwald, in dessen Schatten die Bickbeersträucher strotzten ...“. Später errichtete man ihm aus Granitfindlingen vom lippischen Jägerverein ein Denkmal, das 1928 eingeweiht wurde. Tönsberg ist auch ein beliebtes Ziel für den Naturschutz und die Naherholung. Es gibt mehrere Wanderwege, z.B. auf die Wallburg, die Teil des Hermannswegs ist. Der Hermannsweg ist ein schöner Weg, der an vielen spirituellen Kraftorten vorbeiführt.
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Siehe auch
Tönsberg ist ein Kraftort in Ostwestfalen-Lippe, ein Ausflugsziel in Ostwestfalen-Lippe. Weitere Kraftorte in Ostwestfalen-Lippe, Ausflugsziele in Ostwestfalen-Lippe:
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