Swami Brahmananda (Schüler von Ramakrishna)

Aus Yogawiki

Swami Brahmananda (21. Januar 1863 – 10. April 1922), geboren mit dem Namen Rakhal Chandra Ghosh, war einer der ersten Schüler von Ramakrishna und der erste Präsident von Ramakrishna Math und Ramakrishna Mission. Er ist in Sikra Kulingram geboren, in der Nähe von Basirhat, Kalkutta. Shri Ramakrishna erkannte ihn als „spirituellen Sohn“ an. Bekannt als “Raja Maharaj”, war größtenteils er für die anfängliche Entwicklung der Ramakrishna Mission verantwortlich, was wegen des Todes von Swami Vivekananda vernachlässigigt wurde.

Swami Brahmananda in Madras, 1908

Biographie

Geburt und Kindheit

Rakhal Chandra Ghosh (Swami Brahmananda) ist am 21. Januar 1963 in Sikra Kulingram geboren, ein Dorf 39 km von Kalkutta entfernt, im heutigen Nord Parganas Bezirk. Sein Vater, Ananda Mohan Ghosh, war Zamindar (freier Bauer). Seine Mutter Kailas Kamini war eine fromme Dame und eine Verehrerin von Krishna. Sie gab ihrem Sohn den Namen Rakhal („männlicher Begleiter von Krishna“). Leider starb Rakhals Mutter als er fünf Jahre alt war.

Kurz darauf heiratete sein Vater eine neue Frau, die Rakhal dann großzog. Rakhals Bildung begann auf einer Dorfschule, welche Ananda Mohan gegründet hatte, in erster Linie um ihres Sohnes Willen. Rakhal war ein bemerkenswert intelligenter Schüler. Doch bereits im Kindesalter zeigte er verschiedene Lebensinteressen. Körperlich war er viel stärker als die durchschnittlichen Jungen seines Alters. In der Nähe war ein Tempel, der Kali gewidmet war. Sehr oft haben Leute Rakhal dort gesehen, wie er still und ruhig sitzend die Zeremonie miterlebte. Oder in dunkler Stunde, während der Gottesdienst gefeiert wurde, stand Rakhal oft mit großer Hingabe vor der Göttin.

Hochschule und Treffen mit Swami Vivekananda

Nachdem Rakhal die Grundausbildung erreicht hatte, wurde er 1875 nach Kalkutta geschickt, wo er sich in die English High School einschrieb. In Kalkutta kam er in Kontakt mit Narenda Nath, später bekannt als Swami Vivekananda, welcher der damalige Leiter der Jungen der Gegend war. Narenda, mit seinem dynamischen Geist und seiner angeborenen Führungskraft, beeinflusste die anderen und trug sie den Weg entlang, der ihm richtig erschien. Rakhal – sanftmütig, ruhig und gutmütig wie er war – kam schnell in seinen Bann, und es wuchs eine enge Freundschaft zwischen ihnen heran, welche in ein gemeinsames Lehren überging und viele weitreichende Ergebnisse erzielte.

Mit Sri Ramakrishna

Einige Schüler von Ramakrishna (v.l.n.r.): Trigunatitananda, Shivananda, Vivekananda, Turiyananda, Brahmananda, vorne Saradananda

Rakhals Gleichgültigkeit gegenüber Studien und Wortdingen führten seinen Vater dazu, ihn zu verheiraten. Doch es war die Ironie des Schicksals, dass die Heirat ihn in Kontakt mit Ramakrishna führte, der in ihm seinen „spirituellen Sohn“ erkannte – eine Erkenntnis, die ihm eine Vision der Mutter Gottes gewährte. Es begann eine spirituelle Intimität und intensives Training unter der liebenden Obhut des Gurus, was zu vielen überschwänglichen mystischen Gemütszuständen und spirituellen Erfahrungen führte.

Nach dem Tod des Lehrers

Nach dem Tod von Ramakrishna, lebte Rakhal als Mönch unter dem Namen „Swami Brahmananda“. Er verbrachte viele Jahre als Wandermönch, besuchte Pilgerplätze und praktizierte strenge Askesen. Kurz vor Swami Vivekanandas Rückkehr aus dem Westen, ging er zurück nach Baranagore Math und begann dort sein Leben.

Als Ordnungspräsident

Nach Swami Vivekanandas Rückkehr aus dem Westen – nachdem die Ramakrishna Mission am 1. Mai 1897 in Baghbazar in Kalkutta als Assoziation gegründet wurde – wählte man Swami Vivekananda zu dessen Generalpräsidenten und Swami Brahmananda zum ersten und einzigen Präsidenten von Kalkutta. Nach der Gründung vom Belur Math Kloster, als Swami Vivekananda Ramakrishna Math als Vertrauten annahm, wurde Swami Brahmananda dessen Präsident. Er hielt diesen Posten bis zum Ende seines Lebens. Swamiji übergab die Verantwortung der Organisationsführung an Swami Brahmananda, weil er sich daran erinnerte, dass Ramakrishna einst bemerkte, dass Rakhal die Fähigkeit besaß, über einem Königreich zu herrschen.

Obwohl es heißt, dass Swami Brahmananda, der “spirituelle Sohn” von Ramakrishna, der erste Präsident der Ramakrishna Ordnung gewesen sei, war es in Wirklichkeit Swami Vivekananda. Swami Brahmanandas außergewöhnliche Fähigkeit, verzwickte Probleme zu lösen und seine spirituelle Eminenz mit dem Ausmaß von der des Himalaya, brachte die Organisation zu neuen Ebenen von Ruhm und Entwicklung. Durch die langjährige Leitung von Swami Brahmananda (1901-1922) harmonierten Arbeit und Anbetung bemerkenswert miteinander. Während seiner Amtszeit als Präsident, expandierte die Ramakrishna Ordnung, und es wurden viele neue Zentren in Indien und im Ausland eröffnet.

Die Ramakrishna Mission, die von Swami Vivekananda als Assoziation gegründet wurde, wurde seinerzeit wiederbelebt. Seine dem besinnlichen Leben gewidmete Aufmerksamkeit diente zum Ausgleich der Aktivitäten der Mönche. Während dieser schwierigen und prägenden Jahre stabilisierte er die Sangha (Gemeinschaft). Während seiner Zeit als Oberhaupt, begleitete er viele unerfahrene spirituell Suchende, indem er sie in seinen Schutz nahm – wieder einmal die prophetische Bemerkung bestätigend, dass Swami Brahmananda wahrhaftig ein spirituelles Dynamo war.

Die letzten Jahre

Swami Brahmananda starb am 10. April 1922. Swami Vivekananda sagte über Swami Brahmananda er wäre „eine Schatztruhe von Spiritualität“ gewesen. Sein Leben und seine Lehren wurden in einem Buch von Swami Prabhavananda verschriftlicht. Das Buch heißt „The Eternal Companion“ (Der ewige Begleiter).

Lehren

Übe etwas Japa und meditiere jeden Tag. Höre niemals auf, nicht einmal für einen Tag. Der Geist ist wie ein unruhiges Kind, das immer weglaufen will. Du musst es immer wieder zurückbringen und es an die Meditation an den Herrn heranbringen. Befolge diesen Weg für zwei bis drei Jahre und eine unbeschreibliche Freude wird deinen Geist füllen. Meditation und Japa kommen anfangs trocken vor. Doch trotzdem musst du deinen Geist in Anbetracht der Göttin anspornen – als würdest du eine bittere Medizin schlucken. Nach und nach wird spirituelle Freude in dir wachsen.

Menschen arbeiten sehr hart, um eine Prüfung zu bestehen! Um sich dessen bewusst zu werden, dass Gott noch leichter ist als das. Lass sie Ihn rufen mit einem ruhigen, fröhlichen Herzen. Die Einweihung in ein Mantra hilft, sich zu konzentrieren, sonst wird der Geist sich verändern und schwanken. Heute wirst du Kali mögen, morgen Hari und am nächsten Tag einen formlosen Aspekt Gottes. Und somit wird sich dein Geist auf keines davon konzentrieren.

Pranayama und andere Yogapraktiken sind nicht für heutige Zeiten und Gegebenheiten geeignet. Man muss den vollständigen Brahmacharya beobachten, um diese vollführen zu können. Das Essen muss absolut rein sein, Sattvika, und man muss von einem fachmännischen Lehrer geleitet werden. Praxis heißt Konzentration des Geistes - Pranayama, Atemkontrolle, gehört dazu. Außerdem braucht man nährstoffhaltiges Essen, einen guten Ort und frische, reine Luft. Um meditieren und sich konzentrieren zu können, muss man Alleinsein üben. Je mehr du übst, desto mehr wirst du erreichen. Wo auch immer du günstige Bedingungen findest, also z.B. Ruhe, setze dich nieder und meditiere.

Gott hat sowohl eine Form als auch keine, und ebenso steht er über jeder Form und keiner. Was meint Vedanta mit „Brahman ist wahr und die Welt ist falsch“? Dass die Welt, wie wir sie jetzt sehen, falsch ist. Die Welt verschwindet in Samadhi, doch du erlebst eine große Freude. Es gibt ein spirituelles Auge der Weisheit zwischen den beiden Augenbrauen. Wenn sich seine Vision öffnet, wird eine Quelle von Freude freigesetzt. Das ganze Universum läuft in Seligkeit zusammen.

Das scheinbare Universum, das du siehst, ist im Bereich des Geistes. Der Geist ist der Autor, der Geist hat es gezaubert. Es kann nicht außerhalb seines eigenen Bereiches gehen. Außerhalb des Geistes, dessen wir uns bewusst sind, gibt es einen feinen spirituellen Geist, der in Form eines Samens existiert. Durch Besinnung, Gebet und Japa entwickelt sich dieser Geist und seine Entfaltung gibt eine neue Vision frei. Auch dieser feine Geist kann Gott nicht erreichen, den höchsten Atman – doch es führt dich Ihm näher. In diesem Zustand verliert die Welt ihren ganzen Charme für das Bestreben. Er bleibt erhalten im Bewusstsein Gottes. Als nächstes kommt Samadhi. Die Erfahrung von Samadhi ist unbeschreiblich – außerhalb dessen ist und ist nicht. In diesem seligen Erlebnis gibt es weder Glück noch Trauer, weder Licht noch Dunkelheit. Alles ist unendlich, unbeschreiblich.

Der Geist ist offen für Vorschläge. Er lernt, was auch immer du ihn lehrst. Wenn du ihn durch Unterscheidung mit Freude und Lebensfülle, und weltlichen Sympathien beeindrucken kannst, dann wird sich dein Geist mehr und mehr Gott hingeben. Jeder muss ein Ideal haben, was fest in seinem Leben verankert ist. Es darf nie verkleinert werden. Das höchste Ideal eines menschlichen Lebens ist, Gott zu kennen.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
  • Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
  • Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
  • Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
  • Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8

Weblinks

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