Samartha Ramdas

Aus Yogawiki

Samartha Ramdas war einer der größten Heiligen der gesamten Welt. Er war der Einweiher von Shivaji. Er wurde als Sohn von Suryaji Panth und Renuka Bai im Ort Jamb, Maharashtra, im Jahre 1608 n.Chr. geboren. Sein ursprünglicher Name war Narain.

Hanuman steht für Hingabe.

Ramdas war ein Zeitgenosse des Heiligen Tukaram. Er war ein großer Verehrer von Hanuman und Gott Rama. Er hatte den Darshan (Gottesschau) von Gott Rama sogar bereits als er noch ein Junge war und so wurde er auch unmittelbar von Gott Rama selbst eingeweiht. Schon als Junge erwarb Ramdas einige Kenntnisse der heiligen Schriften und entwickelte eine Vorliebe für die Meditation und religiöse Studien. Eines Tages schloss er sich in einem Raum ein und begann damit, auf und über Gott zu meditieren. Als seine Mutter ihn dann fragte, was er dort tat, antwortete er, dass er meditieren und für das Gute in der Welt beten würde. Seine Mutter war daraufhin über die fortgeschrittene religiöse Einstellung ihres Sohnes sehr erstaunt und fühlte sich sehr glücklich.

Als Ramdas zwölf Jahre alt wurde, wurden alle Vorbereitungen zu seiner Hochzeit getroffen. Er saß seiner Braut zwar gegenüber, aber zwischen ihm und seiner zukünftigen Braut war ein Vorhang aufgehängt. Als die Priester "Sawadhan" sangen, lief Ramdas aus diesem Raum und war innerhalb eines Augenzwinkerns verschwunden.

Artikel aus dem Buch “Lives of Saints” von Swami Sivananda Divine Life Society

Studien und Entsagungen

Für die nächsten zwölf Jahre blieb Ramdas in Nasik an den Ufern des Flusses Godavari. Er stand morgens immer sehr früh auf und stieg in den Fluss. Dann stand bis zur Hälfte seines Körpers im Wasser und rezitierte das heilige Gayatri Mantra bis zur Mittagszeit. Danach begann er um Almosen zu bitten. Als erstes bot er dann diese Speisen seinem Gott Sri Rama an und nahm dann davon das Prasad. Nachdem er etwas ausgeruht hatte, nahm er an Vorträgen in den verschiedenen Tempeln von Nasik und Panchavati teil. Ramdas studierte außerdem Sanskrit und schrieb eigenhändig die gesamte Ramayana von Valmiki auf. Diese Handschrift von ihm wird bis heute in der Sammlung von Sri S.S. Dev von Dhubliah aufbewahrt.

Ramdas führte Purascharana auf das Rama Mantra der dreizehn Briefe von Sri Ram Jaya Ram Jaya Jaya Ram dreizehn mal hunderttausend Mal in Tafali, in der Nähe von Nasik, an den Ufern des Flusses Godavari. Nachdem er dann schließlich diese Purascharana vollbracht hatte, erhielt Ramdas erneut eine Gottesschau oder einen Darshan von Gott Rama. Es wird gesagt, dass Ramachandra Ramdas angewiesen hatte, die heiligen Orten wie zum Beispiel Nasik, Hardwar, Kasi zu besuchen. Ramdas erweckte auch einen Leichnam wieder zum Leben, indem er heiliges Wasser über diesen toten Körper versprengte und dabei den Namen Ramas rezitierte. Und dieser eigentlich tote Körper wurde damit wieder zum Leben erweckt. Ramdas musste dies durchführen, denn er segnete eine Frau, die gerade ihren geliebten Ehemann verloren hatte.

Pilgerreise

Ramdas war sowohl ein Advaitin als auch ein Bhakta. Und er hat die hervorragende Eigenschaft, niemals irgendeine Religion oder Nation zu hassen. Sein großes Ziel war die Verbreitung der Hindu Religion innerhalb von ganz Indien. Ramdas hatte noch nicht Pandharpur besucht, da er bisher von diesem heiligen Ort noch nicht gehört hatte. Eines Tages, so sagen es die traditionellen Überlieferungen, erschien Gott Panduranga Vittal in der Gestalt eines Brahmanen und mit einem Gefolge von etwa dreihundert Pilgern bei Ramdas und fragte diesen, ob er irgendetwas dagegen hätte, Gott Krishna zu sehen. Ramdas verneinte dies. Daraufhin nahm Panduranga Ramdas mit nach Pandharpur, und als die Bhaktas den Tempel erreichten, verschwand plötzlich der Brahmane. Ramdas erkannte dabei, dass niemand anderer als der Herr selbst ihn zu diesem heiligen Orte geleitet hatte. Er betrat den Tempel und fand dort dann zu seiner großen Überraschung Sri Rama, der alleine auf einem Felsblock stand.

Ramdas sprach die Gottheit an: "Oh Herr, was machst Du hier ganz alleine? Wo ist dein Bruder Lakshmana und wo ist deine Gefährtin Sita Mata? Wo ist Maruti und wo sind die ganzen Affenherden? Als er diese Fragen gestellt hatte, verwandelte sich das Bild in Sri Pandarinath. Ramdas dankte danach Panduranga inständig für dessen Güte, er fiel vor ihm auf die Knie und sang Lieder voller Freude darüber, dass er diese seltene Gottesschau oder Darshan erhalten durfte. Ramdas war nun noch mehr davon überzeugt, dass die verschieden Inkarnationen Gottes letztlich nur unterschiedliche Formen desselben Göttlichen sind. Und dass damit jeder der diese unterschiedlichen Formen verehrt, letztlich damit das Eine Göttliche respektieren und verehren sollte, denn diese Eine ist verantwortlich für alles und damit auch für die gesamte Welt. Ramdas verehrte danach Panduranga mit der gesamten Tiefe seines Herzens und wurde somit außerdem noch ein häufiger Besucher und Verehrer/Bhakta von Panduranga Vittal. In Pandharpur, kam Ramdas auch noch in Kontakt mit Tukaram und weiteren Heiligen aus Pandharpur. Auf seinen Pilgerreisen beobachte und studierte Ramdas auch das soziale, politische und wirtschaftliche Umfeld der Inder und auch letztlich damit auch deren heillose Hilflosigkeit im täglichen Leben.

Es wird gesagt, dass Sri Rama selbst Ramdas angewiesen hat, an die Ufer des Krishna zu gehen, um in der Streitsache mit Shivaji, einer Inkarnation von Shiva und dem Gründer des Königreiches von Maharashtra zu vermitteln. Ramdas gelangte an den Fluss Krishna und wanderte betend von Mahabaleshwar nach Kolhapur. Er entwickelte elf grundsätzliche Haltungen von Maruti, die auch die Bedeutung der körperlichen oder physischen Entwicklung und Stärkungen unterstrichen. Er errichtete zusätzlich die Schreine für Sri Ramachandra in Champavati und er führte außerdem die Rama Navami Mahotsava und die Prozession von Sri Ramas Triumpfwagen. Dies alles geschah an dem Ort, der Singanvadi genannt wird, dass Shivaji schließlich ein Schüler von Ramdas wurde.

Shivaji platzierte die Sandalen seines Gurus auf dem Thron und fungierte danach nur noch als der Verwalter des Königreiches mit Hilfe der Anweisungen von und unter der Führung seines Gurus. Als Flagge für das Königreich führte eine orangefarbene Fahne ein. Anlässlich dieser Einführung dieser sog. Gerua-Flagge und seiner Verwaltung des Königreiches im Namen des heiligen Ramdas begab sich eine wunderschöne und romantische Begebenheit:

Eines schönen Tages sah Shivaji von der Terrasse seines Palastes, wie sein Gurudev Ramdas durch die Straßen wandelte mit seinem Bettelnapf. Shivaji war darüber sehr erstaunt und konnte nicht verstehen, wieso sein Guru ihn nicht ansprach, denn er hatte ja bereits ihm sein ganzes Königreich übergeben. Aber Sadhus sind eben manchmal schwer zu verstehen. Shivaji rief deshalb seinen Vertrauten Balaji, beschrieb einen kleinen Zettel und bat ihn, diesen Zettel Guruji zu übergeben, sobald er den Palast betreten würde. Gegen Mittag erreichte Ramdas den Palast und hatte seinen Bettelnapf dabei in der Hand. Balaji warf sich zu den Füßen des Gurudevs und warf den Zettel in den Napf. In Kürze enthielt der Zettel die Nachricht, dass Shivaji sein gesamtes Königreich an Gurudev vermachte und er demütig um den Segen von Gurudev bat. Der Guru lächelte und sagte zu Balaji, dass dies so richtig wäre. Am nächsten Morgen rief Ramdas Shivaji und fragte ihn, was er denn mit ihm nun vorhätte, nachdem er ja sein Königreich abgegeben hätte.

Shivaji warf sich vor Ramdas auf den Boden und sagte, dass er überglücklich wäre, wenn er selbst sein ganzes Leben seinem Gurudev zu Diensten sein könnte. Daraufhin sagte Ramdas: "Nimm diesen Bettelnapf und lass uns gemeinsam unsere Runden gehen". Und so machten sich Ramdas und Shivaji zusammen auf ihren Weg und bettelten. Die Leute warfen sich nun ihrerseits ehrfurchtsvoll auf den Boden vor den beiden und gaben ihnen gern ihre Almosen. Als die beiden wieder zurück an den Fluss kamen, bereitete sich Ramdas ein einfaches Essen zu und danach nahm Shivaji ehrfürchtig, was sein Gurudev für ihn übriggelassen hatte. Dann fragte Shivaji - mit einem Lächeln - seinen Gurudev, was er denn nun mit ihm vorhätte, nachdem er ihn zu einem Bettler gemacht hatte. Und Ramdas wusste nun, dass jetzt die Gelegenheit sich ergeben hatte, ein erhabenes Beispiel für einen König zu gestalten.

Ramdas bat nun Shivaji, das Königreich in seinem (Ramdas) Namen zu regieren, die Gerua Chaddar als die dazugehörige Flagge einzuführen und deren Ehre mit seinem Leben zu verteidigen. Gleichzeitig sollte er immer daran denken, dass ihm das Königreich nicht gehöre, sondern lediglich nur anvertraut worden sei. Er sollte deshalb das Königreich gerecht und weise im Angesicht Gottes regieren. Und so kam letztendlich der Gerua Banner zu Shivaji.

Ramdas verbrachte noch weitere Jahre mit seiner Pilgerreise und besuchte dabei viele heilige Stätten. Er baute mehrere Hanuman Tempel in Maharashtra. Und als er von seiner Pilgerreise nach Hause zurückkehrte, sagte ihm jemand, dass sein Mutter sehr an ihm hinge. Und dass sie deshalb aus großer Sorge um ihn inzwischen ihr Augenlicht verloren hätte. Daraufhin ging Ramdas sofort zu seiner Mutter und warf sich ihr zu Füßen. Diese war sehr erfreut, ihren Sohn wieder in ihrer Nähe zu haben und durch die yogische Kraft ihres Sohnes erhielt sie dann ihre Sehkraft wieder zurück.

Seine Predigten und sein Leben

Ramdas Wege waren sehr eigentümlich und für die äußere Welt war er ein Verrückter. Er trug eine kleine Schüssel mit sich herum. Und er hatte stets eine große Anzahl an Steinen dabei, mit denen er jedes Objekt, das er erblickte, bewarf. Den Menschen, die sich wirklich für seine Lehren interessierten, gab er eine Einweihung in das Mantra Sri Ram Jaya Ram Jaya Jaya Ram.

Ramdas hatte insgesamt etwa elfhundert Schüler, davon etwa dreihundert weibliche. Diese Frauen waren hervorragende Prediger und sehr tugendhaft. Ramdas schickte seine Schüler in alle Teile Indiens, um die Hindu Religion dort überall zu verbreiten. Seine Schüler und seine sonstigen Anhänger halfen dabei im Norden Indien direkt oder indirekt Shivaji und dessen Wirken. Das Gefolge von Ramdas half dann später im Süden Indiens in der Gegend um Thanjavur dem Sohn von Shivaji mit dem Namen Rajaram nach Jinji zu gelangen und dort dann den zwanzigjährigen Krieg gegen Aurangazeb zu führen. Als Ramdas dabei Thanjavur besuchte, wurde auch Venkoji, der ein Stiefbruder von Shivaji war, ein Schüler von Ramdas. Ramdas ernannte später seinen direkten Schüler Bhimaswami als den Mahant der Thanjavur Mutt.

Die letzten Tage

Ramdas bevorzugte es, in den Wäldern zu leben, denn dort, so sagte er, hätte er eine tiefere und bessere Meditation. In seinen letzten Tagen verbrachte Ramdas seine Zeit einerseits mit literarische Aktivitäten und zum anderen mit der systematischen Schulung seiner Schüler und der Anhänger, sowohl im Norden als auch im Süden. Zu den literarischen Werken von Ramdas zählen z.B. Dasabodh, Manache Shlok (Verse, die sich an den Geist wenden), Karunashtakas (Hymnen an Gott) und Ramayana (beschreiben die Eroberung von Lanka durch Sri Rama und das Verschwinden von Ravana), und diese sind auch heute noch sehr populär. Es waren dabei die außerordentliche Geduld und sein fester Wille, die dabei halfen, dass die Hindu Religion in Indien wieder erstarkte. Die Leute benannten ihn auch als Samartha Ramdas, und diesen Namen hat er mehr als verdient.

Dieser große Guru von Maharashtra starb im Jahre 1682 in Sajjangad, nahe Satara, dies ist eine Festung, die ihm von Shivaji als Residenz überlassen wurde. Bei seinen letzten Atemzügen wiederholte Ramdas das Rama Mantra. Als dann die Zeit seines Abschieds kam, strahlte plötzlich ein gleißendes Licht aus seinem Körper und Ramdas ging in einer Erscheinung von Gott Rama auf.

Die letzten Instruktionen an seine Schüler lauteten: "Denke nicht so viel und so oft daran, was Dein Körper möchte. Nehme an Satsangs mit anderen Verehrern gemeinsam teil. Halte das Bild von Gott Rama in Deinem Herzen und wiederhole den Namen von Gott Rama immerwährend. Merze Lust, Neid, Ärger, Hass und Egoismus aus. Sehe den Gott Rama in allen Geschöpfen. Liebe alle Geschöpfe und fühle die göttliche Gegenwart überall. Lebe nur für ihn, den Gott, allein und diene ihm in allen Wesen. Zeige vollständige und uneingeschränkte Hingabe zu lhm. Und Du wirst immer nur durch und in Ihn allein leben. So wirst Du die Unsterblichkeit und die ewige Wonne erfahren.“

Siehe auch

Literatur

  • Lives of Saints by the Divine Life Society, Yoga-Vedanta Forest Academy Press, Himalayas, India, 2009

Literatur

  • Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
  • Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
  • Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
  • Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
  • Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8

Weblinks

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