Hospitabilität

Aus Yogawiki

Hospitabilität bedeutet die Eigenschaft der Gastfreundlichkeit. Hospitalität ist Gastfreundschaft. Jemand, der andere gerne bewirtet, andere gerne bei sich übernachten lässt, der also regelmäßig seine Hospitalität anderen zuteil werden lässt, der besitzt Hospitabilität. In vielen alten Kulturen und Religionen galt Hospitabilität als hohes Ideal, als wichtige Tugend. Auch wenn Menschen gerade in Deutschland seltener Fremde bei sich aufnehmen, ist es auch heute wichtig, auf Fremde zuzugehen, ihnen zu helfen, sich wohlzufühlen. Auch das ist eine Form der Hospitabilität.

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Hospitabilität - eine Tugend. Was versteht man unter Hospitabilität? Woher stammt das Wort? Wozu ist Hospitabilität hilfreich - oder auch nicht hilfreich? Was sind Synonyme, was sind Antonyme von Hospitabilität? Du findest hier einen umfangreichen Artikel, Videovortrag und Audiovortrag. Lass dich inspirieren!

Hospitabilität als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Hospitabilität, als Gastfreundschaft, als wichtiger Bestandteil von spirituellen Gemeinschaften. Hospitabilität klingt heute etwas veraltet, es ist ein etwas weniger gebräuchlicher Ausdruck für Gastfreundschaft. Trotzdem ist es ein schöner Ausdruck, Hospes heißt sowohl Gastgeber als auch der Gastnehmen, also der Gast. Das ist das Interessante im Lateinischen, irgendwo ist es klar, beide gehören zusammen, Gastgeber und auch Gast. Daher Hospitabilität heißt auch, es ist etwas Gutes, sowohl für den Gastgeber wie auch für den Gast.

Man findet es in nahezu allen spirituellen Traditionen, dass Hospitabilität, also Gastfreundschaft, etwas Wichtiges ist. Es ist geradezu ein Charakteristikum von Ashrams in Indien und auch von Klöstern im Westen, dass eine gewisse Gastfreundschaft da ist, man heißt andere willkommen. Als spirituelle Gemeinschaft will man nicht einfach nur für sich sein, sondern man nimmt andere auf, man heißt andere willkommen. In vielen Ländern ist das ja auch üblich, außerhalb der spirituellen Tradition, außerhalb eines Ashrams, wenn man z.B. nach Indien kommt und mit einer Familie ins Gespräch kommt, wird man ganz schnell zum Mittagessen oder Abendessen eingeladen, man wird dann richtig von der indischen Gastfreundschaft überwältigt.

Das passiert einem Inder selten, dass er jemanden im Zug trifft, am gleichen Bahnhof ausstiegt und dass er dann eingeladen wird in eine deutsche Familie. In Indien ist das nichts Außergewöhnliches. Aber auch in christlichen Klöstern war es früher üblich, dass Wanderer dort auch mal unterkommen konnten und dass Pilger auch unterkommen. Und so ist Hospitabilität, Gastfreundschaft, auch etwas Wichtiges, z.B. auch in den Yoga Vidya Lebensgemeinschaften. Wir heißen Menschen anderer Traditionen willkommen.

Wenn zu uns ein buddhistischer Mönch kommt oder ein Praktizierender einer anderen Tradition, dann ist er gerne willkommen, eins, zwei Nächte bei uns zu bleiben und wir laden auch spirituelle Menschen ein, auch mal bei uns Vorträge zu geben und im Rahmen des Satsangs, ein Mantra zu singen oder wenn es eine andere Tradition ist, auch ein spirituelles Lied zu singen. Im Haus Shanti haben wir viele Möglichkeiten, dass andere spirituelle Traditionen sich auch präsentieren können. Gastfreundschaft und damit auch Austausch mit anderen Menschen ist etwas Wichtiges.

In Indien ist es üblich, dass ein Gast dann auch eine Spende gibt, insbesondere wenn er Gast ist in einem gemeinnützigen Verein, also in einem Ashram. Also, die Gastfreundschaft, jemand wird willkommen geheißen, aber es heißt schon, dass man anschließend auch etwas zurückgibt, nicht in einer Familie, aber wenn man z.B. in einem Ashram übernachtet. Im Westen ist das nicht ganz so üblich. Angenommen, man würde in einem Ashram sagen, "ja, du kannst gerne kommen", dann wird anschließend wenig gegeben.

In Indien, wenn man irgendwo eingeladen wird in einen Ashram, weiß man, das heißt schon, es wird auch erwartet, dass man dann etwas dafür gibt. Und so haben wir es bei uns bei Yoga Vidya so gelöst, dass es feste Sätze gibt, wenn jemand hier über Nacht bleiben will. Aber man kann auch zu uns als Teil der spirituellen Gemeinschaft ein paar Tage und Wochen kommen, hilft dann mit und dann braucht man auch nichts zu bezahlen. Also, eine Gastfreundschaft, eine Hospitabilität, ist etwas Wichtiges in allen spirituellen Lebensgemeinschaften, ist wichtig in Klöstern, ist wichtig auch in indischen Ashrams und damit auch in den Yoga Vidya Ashrams.

In der indischen Tradition gibt es auch so die Aussage: "Dein erster Gott sei die Mutter. Dein zweiter Gott ist dein Vater. Der dritte Gott ist der Lehrer. Und der vierte Gott ist der Gast." Was heißen soll, Gott ist etwas Verehrungswürdiges. Und zuerst lernst du von deiner Mutter und daher solltest du deine Mutter mit Ehrerbietung betrachten. Als zweites lernst du von deinem Vater, daher solltest du deinen Vater mit Ehrerbietung behandeln. Als drittes lernst du vom Acharya, wie es heißt, also den Lehrern, und egal, was du von jemandem lernst, behandle die Menschen, die dir etwas beibringen, mit Ehrerbietung.

Etwas, was vielleicht im Westen etwas aus der Mode gekommen ist, aber in Indien ist es etwas sehr Wichtiges. Wenn du von jemandem irgendetwas lernst, egal, ob es Spirituelles ist oder Computerwissenschaft oder Handwerk oder ob du ein Kochrezept bekommst, behandle die Person, die dir etwas beibringt, mit Ehrerbietung, eben als göttliche Manifestation. Und genauso behandle dann deinen Gast mit Ehrerbietung, auch vom Gast kannst du eine Menge lernen, daher behandle auch den Gast mit Ehrerbietung.

Hospitabilität - Antonyme und Synonyme

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Hospitabilität in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Hospitabilität - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Hospitabilität, also Synonyme zu Hospitabilität sind z.B. gemeint Hospitalität???.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Hospitabilität übertrieben kann ausarten z.B. in [[]]. Daher braucht Hospitabilität als Gegenpol die Kultivierung von [[]].

Gegenteil von Hospitabilität - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Hospitabilität, Antonyme zu Hospitabilität :

  • Positive Gegenteile von Hospitabilität, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen:
  • Negative Gegenteile von Hospitabilität, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B.

Hospitabilität Antonyme

Antonyme Hospitabilität, also Gegenteile, sind.

Hospitabilität in Bezug auf Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Stärkung von Hospitabilität

Hospitabilität kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Hospitabilität in dir kultivieren. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Hospitabilität zu entwickeln, stärker zum Ausdruck zu bringen.
  • Fasse den Vorsatz: "Während der nächsten Woche will ich Hospitabilität stärken, stärker zum Ausdruck bringen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein hospitabelerer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Hospitabilität ausdrückt. Mache jeden Tag einiges oder mindestens etwas, was du sonst nicht tun würdest, und was diese Eigenschaft zum Ausdruck bringt.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Hospitabilität."
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin hospitabel."

Affirmationen zum Thema Hospitabilität

Hier einige Affirmationen für mehr Hospitabilität. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.

Klassische Autosuggestion für Hospitabilität Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin hospitabel.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin hospitabel. Om Om Om.
  • Ich bin ein Hospitabler, eine Hospitable OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Hospitabilität Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin hospitabel " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Hospitabilität.
  • Ich werde hospitabel.
  • Jeden Tag werde ich hospitabeler.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Hospitabilität.

Dankesaffirmation für Hospitabilität :

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag hospitabeler werde.

Wunderaffirmationen Hospitabilität Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr hospitabel. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Hospitabilität entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr hospitabel zu sein.
  • Ich bin jemand, der hospitabel ist.

Gebet für Hospitabilität

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Hospitabilität:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Hospitabilität.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein hospitabeler Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Hospitabilität mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Hospitabilität zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Hospitabilität zu entwickeln?
  • Wie könnte ich hospitabel werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Hospitabilität.
  • Angenommen, ich will hospitabel sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre hospitabel, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Hospitabilität kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als hospitabeler Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Hospitabilität

Eigenschaften im Alphabet nach Hospitabilität

Literatur

Weblinks

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