Glaube Hoffnung Liebe

Aus Yogawiki

Glaube Hoffnung Liebe sind die beste Grundlage für ein glückliches, sinnerfülltes Leben. Glaube, Hoffnung, Liebe sind die drei Grundtugenden für ein spirituelles Leben. Das "Hohelied der Liebe" vom Apostel Paulus (1. Korintherbrief, Kapitel 13) schließt mit dem 13. Vers: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. Mehr zu "Glaube Hoffnung Liebe" findest du unter dem Stichwort "Glaube Liebe Hoffnung".

Glaube Hoffnung Liebe - im Gebet mit Gott vereint

Glaube Hoffnung Liebe als Grundlage für ein glückliches, sinnerfülltes Leben

Artikel von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya

Glaube Hoffnung Liebe sind drei Grundprinzipien für ein erfülltes Leben - und gerade heute besonders wichtig als Gegenmittel gegen [1], Stress, Leistungsdruck, ja sogar als Vorbeugung gegen Burnout. Warum sind Glaube, Hoffnung, Liebe das?

Glaube Hoffnung Liebe als drei Prinzipien für ein glückliches sinnerfülltes Leben wurden erstmals im 1. Korintherbrief des Apostel Paulus erwähnt. Glaube Hoffnung Liebe sind jedoch Prinzipien des spirituellen Lebens für jeden spirituellen Aspiranten. Der folgende Artikel beschreibt Glaube Hoffnung Liebe daher nicht von einem rein christlichen Standpunkt sondern von einem allgemein spirituellen Standpunkt aus:

Glaube

Glaube ist ein Grundvertrauen in Werte. Überlege dir: Was sind die Grundlagen meines Lebens? Was sind meine Überzeugungen?

In den meisten spirituellen Traditionen findet man folgende Grundüberzeugungen - also Glaube:

  • Es gibt eine höhere Wahrheit, die hinter allem steht. Man kann sie Gott nennen, Göttliche Mutter, Allumfassendes, Kosmische Energie, Kosmische Intelligenz - sie liegt allem anderen zugrunde
  • Das innerste jedes Menschen hat Teil an diesem Göttlichen, bzw. ist Teil dieses Göttlichen
  • Die Welt ist eine Manifestation dieses Göttlichen
  • Es ist möglich und Aufgabe des Menschen, dieses Göttliche zu erfahren, zu verwirklichen
  • Alles was auf einen zukommt, alle Ereignisse helfen, dass man spirituell wächst
  • Eigene spirituelle Praktiken helfen auf dem Weg der Erfahrung des Göttlichen
  • Letztlich kommt die Erfahrung des Göttlichen aber aus Gnade

Wenn man diese oder ähnliche Überzeugungen hat, ist sein Glaube gut verwurzelt. Ein solcher Glaube gibt Festigkeit, Vertrauen, Mut.

Hoffnung

Hoffnung, hier spirituelle Hoffnung als Teil der Dreiheit Glaube Hoffnung Liebe, ist die Hoffnung, ja die Überzeugung, dass man langfristig das Heil, die Gottesverwirklichung, die Erleuchtung erlangen wird. Hoffnung heißt davon auszugehen, dass man sich spirituell entwickeln wird. Hoffnung heißt, dass kleineres und größeres Leiden Erfahrungen geben, die dich spirituell reifen lassen werden. Deine spirituelle Praxis, der Verzicht auf kleine Annehmlichkeiten, das Annehmen dessen, was das Leben so bringt, ein ethisches Leben zu leben - all das wird in der Zukunft zu mehr Freude, Verbundenheit, schließlich zu Erleuchtung und Gotteserfahrung führen. Das ist die Hoffnung eines spirituellen Aspiranten. Eine weitere Hoffnung: Die Zivilisation und Kultur insgesamt entwickelt sich weiter. Die Welt der Zukunft kann eine bessere werden. Damit ist die Hoffnung verbunden, dass jeder einzelne etwas dazu beitragen kann:

  • Eigene Spirituelle Praxis: Die eigene spirituelle Praxis, Friedenswünsche und Gebete wirken sich auf die geistige Atmosphäre aus und schaffen eine Schwingung, die langfristig eine Energie ist für eine bessere Welt
  • Ein freundlicher Umgang mit seinen Mitmenschen prägt sich auch ins kollektive Unterbewusstsein ein und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass auch andere freundlicher miteinander umgehen
  • Aktives Engagement rentiert sich: Auch wenn es manchmal vergeblich erscheint: Was man jetzt macht, ist manchmal wie ein Same, der in Zukunft keimen wird. Und auch ein Baum wächst im Winter nicht - dafür um so stärker im Frühjahr

So ist Hoffnung eine starke Motivation für spirituelle Praktiken und für Engagement für eine gute Sache - und für ein ethisches, mitfühlendes Leben. Unter den dreien Glaube Hoffnung Liebe sollte die Hoffnung nicht unterschätzt werden. Glaube ist das Fundament, Hoffnung die Richtung.

Liebe

Die Liebe bezieht sich besonders auf die Gegenwart. Unter Glaube Liebe Hoffnung ist Liebe die wichtigste Konsequenz aus Glaube und Hoffnung. Durch Glaube hast du ein gutes Fundament und Prinzipien, an die duch ausrichten kannst. Durch Hoffnung hat dein Leben eine Richtung. Aber durch die Liebe erfährst du die Gegenwart. So ist die Empfehlung an den spirituellen Aspiranten: Lebe ein Leben mit Liebe:

  • Mache aus der Liebe zu den Menschen, mit denen du zusammenlebst und mit denen du verbunden bist, eine uneigennützige Liebe, eine bedingungslose Liebe, eine verhaftungslose Liebe - ohne dich ausznutzen zu lassen. Vaterliebe, Mutterliebe, Geschwisterliebe, erotische Liebe - all diese Formen der Liebe können Teil einer allumfassenden Liebe werden.
  • Hilf deinen Mitmenschen, wo immer du kannst - mit Liebe
  • Begegne besonders den Menschen, denen es nicht so gut geht, mit tätiger Nächstenliebe. Engagiere dich darin, weniger glückliche Menschen glücklicher zu machen
  • Begegne auch deinen Kollegen, der Kassiererin, dem Briefträger, den Nachbarn, in Liebe
  • Auch diejenigen, die nicht so freundlich zu dir sind, kannst du in deiner Liebe einschließen. Du kannst dich für eine gute Sache einsetzen, dich engagieren - und dabei deinen Gegnern dennoch mit Liebe begegnen
  • Dehne deine Liebe aus zu allen Geschöpfen, zu allen Menschen, zu allen Tieren, zu allen Pflanzen, zur Natur
  • Liebe auch das was du tust. Was auch immer du machst, mache es mit Liebe, von Herzen, mit Engagement. Und auch wenn es menschlich nicht möglich ist, alles mit Liebe zu machen, nimm dir vor, immer mehr mit Liebe zu machen

So hat die Liebe unter Glaube Hoffnung Liebe eine besondere Bedeutung. Aus Glaube kommen die Prinzipien. Aus Hoffnung die Ausrichtung des Lebens. Und Liebe ist das, wie du im Alltag lebst. Liebe ist das wichtigste Prinzip für das tägliche Leben.

Glaube Hoffnung Liebe im Hohelied der Liebe

Apostel Paulus - Gemälde von Albrecht Dürer

Der Apostel Paulus hat an die Christengemeinden, die er begründet hat, umfangreiche Lehrbriefe geschrieben, in denen er die Grundlagen des Christentums beschrieben, ja entworfen und entwickelt hat. Diese Briefe, die ursprünglich an jeweils eine Gemeinde geschrieben wurden, wurden dann in den Codex des neuen Testaments aufgenommen. Von besonderer Wichtigkeit sind dabei die Römerbriefe und die Korintherbriefe. Im ersten Korintherbrief, Kapitel 13, schreibt der Apostel Paulus über die Liebe. Im letzten Vers kommen dabei Glaube Hoffnung Liebe als die drei vor, die immer bleiben.

Hier die Originalverse aus dem Hohelied der Liebe von Apostel Paulus, die mit der Trinität Glaube Hoffnung Liebe enden:

Text des Hohenlieds der Liebe 1. Korinther - Kapitel 13

Das Hohelied der Liebe

  1. Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.
  2. Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. (Matthäus 7.22) (Matthäus 17.20)
  3. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze. (Matthäus 6.2)
  4. Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht,
  5. sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, (Philipper 2.4)
  6. sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit; (Römer 12.9)
  7. sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles. (Sprüche 10.12) (Matthäus 18.21-22) (Römer 15.1)
  1. Die Liebe höret nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören werden und die Sprachen aufhören werden und die Erkenntnis aufhören wird
  2. Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk.
  3. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.
  1. Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und war klug wie ein Kind und hatte kindische Anschläge; da ich aber ein Mann ward, tat ich ab, was kindisch war.
  2. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich's stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. (4. Mose 12.8) (1. Korinther 8.3) (2. Korinther 5.7)
  1. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. (1. Thessalonicher 1.3) (1. Johannes 4.16)

Glaube Hoffnung Liebe als drei der sieben Kardinaltugenden

Im katholischen Christentum gibt es einen Katalog von sieben Kardinaltugenden. Diese findest du genauer beschrieben unter dem Stichwort Glaube Liebe Hoffnung.

Siehe auch

Literatur

  • Tarsicius J. van Bavel, Von Liebe und Freundschaft: Augustinus über das christliche Leben (2009)
  • Uwe Birnstein u.a., Paulus: Wie der Christenverfolger die Liebe entdeckte (2012)
  • Anselm Grün, Das Hohelied der Liebe: Münsterschwarzacher Geschenkheft (2011)
  • Stephan Hachtmann, Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
  • Thich Nhat Hanh, Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
  • Franz Jalics, Der kontemplative Weg (2010)
  • Johannes XXIII., Das Herz muss voll Liebe sein (2013)
  • Ayya Khema, Das Größte ist die Liebe: Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
  • Ingrid Riedel, Stark wie der Tod ist die Liebe - Das Hohelied. Mit Bildern von Renate Gier (2013)
  • Hansjürgen Verweyen, Ist Gott die Liebe? Spurensuche in Bibel und Tradition (2014)
  • Kordula Witjes u.a., Die Liebe wählen: Frère Roger, Taizé 1915-2005 (2013)
  • Petra und Erwin Würth, Zur Liebe befreit: Szenen aus dem Leben des Franziskus von Assisi (2011)

Weblinks

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