Geheim
Geheim: Was nicht offen ist, ist geheim. Was niemandem bekannt ist, ist geheim. Was man vor anderen verstecken will, ist geheim. Geheim kommt ursprünglich von Heim, was also nur bei sich zuhause sein will, so wie früher der Geheimrat ein vertrauter Rat war. Geheim ist das, was man lieber zuhause behalten will.
Geheime Mantras und geheime Yogaübungen
In früheren Zeiten haben die Yoga Meister die spirituellen Yoga Praktiken und die Mantras oft geheim gehalten. Aber in der heutigen Zeit, wo alles öffentlich zugänglich ist, sind auch die Yoga Übungen] und Mantras alle öffentlich zugänglich. Man findet auch die Mantras, die die Swami Sivananda in seinen Büchern als geheim bezeichnet, heute auf YouTube und in anderen Internetverzeichnissen.
Heute ist vieles offen und das hat seine Vorteile. Geheim muss man etwas halten, wenn man Angst hat. Wenn man aber keine Angst vor Verfolgung haben muss, dann kann man es auch offen weitergeben. Es gibt bestimmte Dinge, die nicht allen Menschen zugänglich sein sollten. Kleinen Kindern z. B. sollte kein Feuerzeug zugänglich sein. Und wie es so schön heißt: „Messer, Gabel, Schere, Licht sind für kleine Kinder nicht.“ In diesem Sinne muss man darauf achten, dass Menschen das zugänglich gemacht wird, was für sie hilfreich ist, aber Menschen sind heutzutage auch mündige Bürger und so haben die Yoga Meister aus guten Gründen die Geheimhaltung aufgegeben oder reduziert und viel mehr Verantwortung den Schülern, den Yoga Übenden überlassen.
Das königliche geheime Wissen
- Abschnitt aus der Bhagavad Gita Zusammenfassung, Kapitel 9 nach James Swartz -
Die Ursache der Welt (Isvara)
Isvara ist eine Mischung von reinem ursprünglichem Bewusstsein (paraprakriti) und Maya (aparaprakriti) oder Materie. Beide sind anfangslos. Aber sie unterscheiden sich auf die folgende Weise: Bewusstsein ist eigenschaftslos aber Materie hat Eigenschaften in aktuellen und potentiellen Formen. Materie verändert sich Bewusstsein nicht. Bewusstsein ist frei von Materie aber Materie ist abhängig von Bewusstsein. Bewusstsein ist das Prinzip des nicht erfahrenden Zeugen. Es ist kein Tuender oder Genießender. Der Tuende und Genießende gehören zur materiellen Welt. Bewusstsein ist der Bildschirm für die Filme, die auf ihm dargestellt werden. Es ist wie Raum, der nicht durch die Objekte verunreinigt wird, die in ihm erscheinen. Materie ist manifest oder unmanifest. Verbunden mit Bewusstsein erschafft Isvara die fünf Elemente, die geistigen Instrumente, die physischen Körper, Ströme des Karmas, Vorlieben und Abneigungen und wiederholte Geburten. Die materielle Welt ist ein Objekt, das in Isvara (Bewusstsein) erscheint. Sie ist weder existent (wie Bewusstsein) noch nicht existent (sat-asat vilakshanam). Sie ist eine abhängige scheinbare Realität. Sie ist nicht nicht-existent aber sie ist so gut wie nicht-existent weil sie Bewusstsein nicht beeinflusst.
Die drei Stufen von Bhakti
Die drei Stufen von Bhakti, ein indirektes Mittel zur Befreiung:
- 1. Karma Yoga ist Verehrung von Isvara durch einen Beitrag zum dharma Feld, das heißt Gesellschaft, das Umfeld, etc. Es reinigt die geistigen Instrumente und macht sie bereit für das Wissen des Selbst.
- 2. Meditation (upasana) nutzt Symbole, um die geistigen Instrumente zu reinigen und vorzubereiten. Sie ist nach innen gerichtet und nicht nach außen gerichtet wie Karma Yoga.
- 3. Formlose Meditation das heißt Vedanta. Durch Schriften geleitete Erforschung von Bewusstsein und Materie.
Zwei Formen von Bhakti
- A. Durch Wunsch nach Objekten motivierte Verehrung von Isvara. (sakama bhakti)
- Diese Form der Verehrung erfordert Wissen über die Kräfte, die im Feld der Objekte aktiv sind weil die Ergebnisse der Verehrung abhängig sind von der Verfügbarkeit von Objekten im jeweiligen Feld. Jeder beginnt hier aber niemand versteht, dass sie Isvara verehren. Wenn der Tuende eine religiöse Neigung hat dann verehrt er Isvara, um die Objekte seiner weltlichen Wünsche zu bekommen.
- B. Verehrung von Isvara für Wissen von Isvara
- Das heißt moksa, Transzendierung der eigenen Vorlieben und Abneigungen. Befreiung ist die Unterscheidung zwischen dem, was real ist (ewiges Bewusstsein) und dem was scheinbar real ist (nicht dauerhafte Objekte), (nishkama bhakti). Es gibt keine Anforderungen an wunschlose Verehrung. Jedes Objekt ist geeignet: ’ein Blatt, eine Blume, ein Tropfen Wasser.’ Dies ist die zweite Stufe, auf der der Fokus des Lebens auf der Befreiung von Abhängigkeit von Objekten liegt, nicht auf den Objekten an sich. In diesem Stadium ist man auf Isvara im Umgang mit den eigenen Bedürfnissen angewiesen. Mit seiner Hilfe werden Ängste gelindert, die mit den materiellen Bedürfnissen verbunden sind. Der Verehrer ‘vertraut dem Herrn.’
Jeder kann Hingabe leben weil Liebe die Natur des Selbst ist. Aber die letzte Stufe, formlose Meditation, erfordert vorbereitete geistige Instrumente.
Geheim Video
Hier findest du ein Vortragsvideo mit dem Thema Geheim:
Informationen und Anregungen zum Wort bzw. Ausdruck Geheim in dieser Kurzabhandlung. Der Yogalehrer und spirituelle Lehrer Sukadev Bretz spricht hier über Geheim von Gesichtspunkten des klassischen Yoga aus.
Siehe auch
Weitere Begriffe im Kontext mit Geheim
Einige Wörter, die vielleicht nicht direkt in Beziehung stehen mit Geheim, aber vielleicht doch von Relevanz sein können, sind unter anderem Gehaltvoll, Gegenüber, Gegenstand, Geheimhaltung, Geisteskrankheit, Geldschein.
- Sanskrit Verbal Roots
- Schamanismus
- Sanskrit
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Geheim Ergänzungen
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Zusammenfassung
Das Adjektiv Geheim ist ein Begriff, der in Zusammenhang steht mit Menschsein an sich und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie.