Höhle

Aus Yogawiki
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Eine Höhle ist eine von der Natur geschaffene Öffnung oder ein Hohlraum im Felsgestein. Hridaya Guha ist die Höhle des Herzens, in der das Selbst wohnt.

In einer Höhle meditieren

Falkensteiner Höhle

- Auszug aus dem Buch "Konzentration und Meditation" von Swami Sivananda -

Die alten Rishis und Seher Indiens lebten in den Höhlen des Himalaya und übten intensive Praktiken (tapascharya). In Höhlen ist die Temperatur ziemlich gleichmäßig. Es ist kühl, da die Hitze des Sommers nicht eindringen kann und im Winter relativ warm. Äußere Geräusche werden abgehalten, sodass man in der Einsamkeit dieser Höhlen wunderbar meditieren kann. Man ist allein, ohne weltliche Atmosphäre und moderne Zivilisation. Spirituelle Ströme erheben die Seele.

Nicht für alle ist das Leben in einer Höhle angebracht. Es ist nichts für ängstliche, kränkliche oder verweichlichte Aspiranten. Es passt nur, wenn man einen starken, widerstandsfähigen Körper hat, keine Furcht kennt und sehr belastbar ist. Manche bekommen Hautausschläge oder Blutarmut wegen mangelnder Luftzirkulation.

Im Grunde eignet es sich nur:

In manchen jungen Aspiranten dämmert durch das Studium spiritueller Lektüre oder auch durch Unglücksfälle oder Schwierigkeiten im Leben ein Strahl von Unterscheidungskraft und Wunschlosigkeit auf. Unvorbereitet, ohne körperliche und geistige Disziplin, fliehen sie in eine Höhle im Himalaya. So wie ein Thermometer bei hohem Fieber schnell nach oben steigt, so steigt auch diese emotional aufwallende Begeisterung ihnen zu Kopf. Sie kühlt sich schnell ab und nach ein paar Tagen gehen sie wieder.

Man kann auch künstliche Höhlen mit guter Ventilation schaffen, sogar auf deinem eigenen Grundstück. Zwei Schächte, die frische Luft herein lassen und verbrauchte ableiten, machen die Höhle benutzbar. Eine solche Höhle ist zum Beispiel die Kaivalya Guha. Wer sehr ernsthaft ist und in der normalen Alltagsumgebung bleibt, könnte versuchen, sich eine solche Höhle zu schaffen. Das kann sehr unterstützen.

Es gibt aber auch einige Nachteile. Wer sich lange Zeit in eine Höhle zurückzieht, wird unter Umständen tamasig. Er ist nicht mehr in der Lage, irgendetwas zu tun und hat Angst davor, wieder mit Menschen zusammen zu sein. Sein Geist wird sofort abgelenkt, wenn er mit ein paar Leuten zusammentrifft oder das geringste Geräusch hört. Das ist kein ausgeglichenes Leben. Es ist eine einseitige Entwicklung. Wer in einer Höhle lebt, muss in der Lage sein, sein Gleichgewicht auch im geschäftigen Treiben einer Stadt zu behalten. Das ist ein Zeichen echten spirituellen Wachstums.

Die wirkliche geschützte, komfortable und berührende Höhle ist in deinem Herzen. Es ist Hridaya Guha, die Höhle des Herzens der Upanishaden, in der die alten Meister wie Dattatreya, Shankara, Yajnavalkya lebten. Und das gilt bis heute. Rishis und Weise, die ihre nach außen gerichteten Sinne und den Geist zurückziehen, wohnen dort und trinken dort in unvergänglicher Wonne den Nektar der Unsterblichkeit.

Möget ihr alle in dieser geheimnisvollen wunderbaren Höhle des Herzens leben, einzig und allein in Verbindung mit eurem innersten Selbst, brahman, dem Absoluten ohne ein Zweites, dem Ziel, der einzigen Zuflucht!

Das Leben in den Höhlen

Der indische Weise und Yoga Meister Swami Sivananda schreibt über das Leben in Höhlen:

Im alten Indien wurden Höhlen für die Meditation sehr empfohlen. Aspiranten haben manchmal einige Wochen und Monate in Höhlen meditiert. Swami Sivananda schreibt über das Leben in Höhlen:

Die alten Rishis und Seher Indiens lebten in den Höhlen des Himalaya und legten sich schwerste Entbehrungen (Tapascharya) auf. In diesen Höhlen ist die Temperatur gleichmäßig kühl, da die Hitze des Sommers nicht eindringen kann und es im Winter warm genug ist. Äußere Geräusche werden abgehalten, so dass man in der Einsamkeit dieser Höhlen wunderbar Meditation üben kann. Geistige Ströme erheben die Seele. Weltliche Atmosphäre und moderne Zivilisation vermögen nicht in diese Höhlen einzudringen.

Schüler mit zarter Gesundheit, die eine moderne Erziehung genossen haben, werden für ein solches Leben wenig geeignet sein. Es sagt mehr jenen zu, die einen starken Körper, große Zähigkeit und Furchtlosigkeit besitzen. Nur Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten (Divya Siddhis) können dort leben, Menschen, die Bhutis, nur im Himalaya wachsende Kräuter, kennen und ihren Körper durch bestimmte Übungen (Kayakalpas) gekräftigt haben, die durch eine Kur mit Rimikalpa, gereinigte Brechnuss, gefeit sind gegen die giftigen Bisse der Insekten, die wilde Tiere zähmen können und die innere Gelassenheit besitzen für eine lange Meditation.

Angehende Schüler mit schwachem Körper und mittelmäßiger Gesundheit, in denen durch das Studium religiöser Bücher, durch Unglück oder Schwierigkeiten im Leben ein Strahl von Unterscheidung und Gelassenheit aufdämmert, und die ohne Vorbereitung, ohne körperliche oder geistige Schulung aus jugendlicher Begeisterung zu den Höhlen des Himalaya wandern, werden sich schwer eingewöhnen und nach wenigen Tagen die Höhlen wieder verlassen. Sie bekommen bisweilen eine Art Hautausschlag oder leiden an Blutarmut, die auf Mangel an Luftzufuhr zurückzuführen ist.

Künstliche Höhlen mit guter Ventilation können an einsamen Orten unter der Erde in unseren Gegenden erbaut werden. Zwei Schächte, die frische Luft hineinlassen und verbrauchte herausführen, werden die Höhle bewohnbar machen. Alle ernsthaften Schüler, die in der Welt leben, sollten sich für ihre Meditation eine solche Höhle erbauen, die von größter Wohltat ist.

Wer lange Zeit ein Höhlenleben führt, wird auch seine Nachteile erfahren. Er wird träge (Tamas) und unfähig werden für jede Arbeit. Er wird nicht unter Menschen gehen und hat Angst vor der Menge. Seine Gedanken verwirren sich, wenn er mit Menschen zusammentrifft oder den geringsten Lärm vernimmt, ein Zeichen, dass sein Leben nicht ausgewichtet, sondern einseitig wurde. Ein Höhlenbewohner sollte auch im geschäftigen Treiben einer Stadt sein Gleichgewicht behalten. Nur das wäre ein Zeichen seiner geistigen Entwicklung.

Die wirkliche, bequemste, wunderbarste, Ehrfurcht einflößendste Höhle ist im Herzen des Schülers. Es ist Hridaya Guha, von der die Upanishaden sprechen, in der einst Dattatreya, Shankara, Yajnavalkya lebten. In ihr wohnen auch heute noch Rishis und Weise, die ihre Sinne und Gedanken von der äußeren Welt befreit haben, trinken den Nektar der Unsterblichkeit und bleiben in ewiger Glückseligkeit. Möge jeder Schüler in dieser geheimnisvollen, wunderbaren Höhle des Herzens leben, allein, in Kommunion mit seinem Selbst, dem Absoluten, Brahman, dem einmaligen Einen, der einzigen Zuflucht aller!

Copyright Divine Life Society

Siehe auch

Literatur

Seminare

Raja Yoga, Positives Denken, Gedankenkraft

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