Upanishad

Aus Yogawiki

Die Upanishaden (Sanskrit: उपनिषद् upaniṣad f.) sind Teile der Veda genannten indischen Heiligen Schriften. Sie bilden den letzten und philosphischen Teil dieser Schriften. Die ältesten der 108 Upanishaden wurden etwa 800 v.Chr. verfasst. Sie beschäftgen sich mit der Essenz der vier Veden und bilden so die Grundlage des Vedanta. Aus den Upanishaden stammen die Mahavakyas (»Große Aussprüche«). Jüngeren Datums sind die Yoga Upanishaden (Sanskrit: yogopaniṣad), die sich speziell mit dem Yogaweg beschäftigen.


Die Upanishaden – von Swami Sivananda

Swami Sivananda schreibt über die Upanishaden wie folgt:

Die philosophische Schule des Vedanta ist auch bekannt als “Uttara Mimamsa“. Der Begründer des Vedanta Philosopie-Systems war Badarayana Vyasa. Und der Begründer der Purva Mimamsa Schule war Jaimini, ein Schüler von Shri Vyasa.Von diesen beiden Schulen wird die Purva-mimamsa im allgemeinen verstanden als die Erkundung in den Mantra-Teil der Veden, während hingegen die Uttara-mimamsa angesehen wird als die Erkundung des Upanishaden-Teils der Veden. Mit anderen Worten: Purva-mimamsa behandelt die Karma Kanda, während die Uttara-mimamsa sich der Jnana Kanda widmet. Die Brahma Sutras werden sowohl von Badarayana als auch von Sri Vyasa als Vedanta Darshana (Schau) bezeichnet. Sie werden mit diesem Namen versehen, da sie auf die Upanishaden, also dem Ende oder dem abschießenden Teil der Veden, beziehen. Diese Brahma Sutras sind das Ergebnis der Harmonisierung der sich scheinbar widersprechenden Upanishaden Texte von Badarayana. Die Bhashya, die geschrieben wurde von Shankaracharya, und die sich auf die Brahma Sutras bezieht, ist auch bekannt als Sariraka Bhashya.

Upanishaden als Teil der Veden

Die Veden, von denen jede eine Samhita, Brahmana, Aranyaka und Upanishade haben, sind selbst wieder unterteilt in zwei Teile, d.h. in die Karma Kanda oder den „Arbeitsteil“ und die Jnana Kanda oder den „Wissensteil“. Dieser erste Teil führt den Menschen zur Glückseligkeit und dem Genuß des Svarga oder des Himmels. Der zweite Teil führt den Menschen zu Moksha oder der Befreiung. Die Samhita und die Brahmana Teile machen dies Karma Kanda aus, während die Aranyaka und die Upanishaden Sektionen die Jnana Kanda bilden. Brahma Vidya oder das Wissen, durch das man Brahman erreicht, wird in den Upanishaden besprochen. Die Upanishaden, die den letzten Teil der Veden ausmachen sind Vedanta, wörtlich „das Ende der Veden“. Durch die Einteilung in die Rig-Veden u.a. heißt es, daß es vier Veden gibt mit jeweils vielen Verästelungen. Ebenso sind die Upanishaden weit verzweigt. Im Rig Veda gibt es einundzwanzig Unterteile. Und die Yajur Veda hat einhundertund acht Teile. Die Sama Veda besteht aus tausend Teilen, und die Atharva Veda hat fünfzig Teile. In jedem Teil gibt es eine Upanishade.

Das Wort Upanishad

Das Wort “Upanishad” besteht aus der Vorsilben “Upa” und “Ni” und der Nachsilbe “Krip” an dem Wortstamm “Shad”, dieser bedeutet (1) erschüttern oder töten, (2) erreichen und (3) lockern oder lösen. Durch das Wort Upanishade wird damit ausgedrückt, daß das Wissen über die zu verstehende Einheit über das Werk, welches kommentiert wird, eingeschärft wird. Durch welchen etymologischen Prozeß dieses Wissen nun schrachlich mit dem Begriff “Upanishad“ gekennzechnet ist, ist nun damit erklärt. Dieses Wissen wird auch die “Kraft der Upanishade” genannt, denn dank dieser Kraft erschüttert oder tötet sie die Samen der Samsara (Wiedergeburt), z.B. die Ignoranz. Und die Ruhe, in der sich alle Suchenden befinden, nachdem sie sich befreit haben und frei sind von allen Wünschen nach Objekten, die sie gesehen oder von denen sie gehört haben, kommt durch das Wissen, welches als Upanishaden bezeichnet wird. Dieses Wissen wird nachfolgend erklärt. Wer auf dieses Wissen sich konzentriert und fest meditiert, von dem wird auch gesagt, daß er sich damit auch aus dem Klauen des Todes befreit. Ebenfalls wird auch gesagt, daß das Wissen um und von Brahman Upanishade genannt wird, denn es führt zu Brahman. Es führt den Suchenden, nachdem er entsagt hat, sicher zum höchsten Brahman. Es wird auch später ausgeführt, daß wenn Brahman erreicht wird, damit ebenfalls die Unsterblichkeit und die Unberührtheit erreicht wird.

Auch wird das Wissen um und von Agni mit dem Ausdruck Upanishade bezeichnet aufgrund der Bedeutung des Wortstammes „loslassen“. Denn durch die Kenntnis von Agni, des Erstgeborenen oder des Kenners, der aus Brahman geboren wurde, kommt es zur Befreiung. So fragte auch der zweite Booons (wörtl. Wohltaten) nach Wegen, um den Himmel zu erreichen, um so sich von vielen Übeln befreien zu können oder diese zumindest zu lindern, wie z.B. das Verweilen im Mutterleib, die Geburt/das Gebären oder das Altern – Geschehnisse oder Erlebnisse, die sich immer wieder ereignen werden. Es wird später gesagt werden, das mit dem erreichen des Himmels auch die Unsterblichkeit erreicht wird. Es mag angemerkt werden, dass auch sogar Studenten den Ausdruck Upanishaden sogar für das Buch verwenden, wenn sie sagen, wir studieren oder lehren die Upanishaden. Dies ist kein Fehler, denn so wie die Bedeutung des Wortstammes “Shad”, d.h. das Töten der Ursachen der Samsara (Wiedergeburt), usw., sich nicht allein auf die Arbeit daran bezieht, sondern auf das Wissen darüber.

Uns selbst die Arbeit daran kann ebenfalls mit diesem Wort Upanishade betitelt werden. Denn sie dient demselben Zweck, so wie man sagen könnte: „Ghee ist wahrlich Leben“. Das Wort Upanishade wird deshalb im primären Sinne benutzt, um Wissen zu kennzeichnen. Es mag jedoch auch aus Entgegenkommen oder Höflichkeit benutzt werden, um die Arbeit daran oder damit zu beschreiben. Deshalb ist es denen, die kompetent sind, möglich allein durch die analytische Beschreibung des Wortes Upanishade, Wissen zu erlangen. Das gesamte Wissen darüber steckt auch in der sorgfältigen und umfassenden Aufgabe aller Bindungen an Samsara und damit das Erreichen von Brahman.

Die Bedeutung des Begriffs Upanishade kann deshalb verschiedene Interpretationen haben: Einmal, da sie die unzähligen Übel, wie Empfängnis, Geburt, Alter, Krankheit verringert bei Personen, die sich mit der Kenntnis von Brhman beschäftigen und daran mit Glaube und Hingabe arbeiten oder weil sie ihnen ermöglicht, Brahman zu erreichen. Ebenso zerstört sie die Ursachen der Samsara wie z.B. die Ignoranz. Dies sind die Bedeutungen des Wortstammes “Shad“ mit der Vorsilbe „Upani“.

Rama und die Upanishaden

Sri Rama sagt zu Hanuman: “ Das einzige Mittel, durch das die letzendliche Befreiung erreicht werden kann, ist allein die Mandukya Upanishad. Diese ist ausreichend für die Befreiung aller Aspiranten. Falls Dein Verständnis oder Dein Wissen (Jnana) nicht dadurch erlangt wird, dann wirst durch das Studium von zehn Upanishaden dies schaffen. Falls das Wissen jedoch auch dann immer noch ausreichend ist, dann studiere die 32 Upanishaden sorgfältig. Dann erlangst Du die Befreiung. Und wenn Du nach Videha Mukti strebst, dann studiere alle 108 Upanishaden.

Die Upanishaden sind die mystischen Erfahrungen der Weisen (Rishis). Die Upanishaden, die Bhagavad Gita und die Brahma Sutras warden auch klassifiziert als die Prasthanatraya. Diese sind die drei Grundlagenwerke der Hinduistischen Philosophie. Jeder Lehrer, der sich selbst als Meister (Acharya) bezeichnet und der eine neue Glaubensrichtung begründen möchte, muß jeweils einen Kommentar zu jedem der drei Bücher verfassen. Alle bisherigen Meister (Acharyas): Sri Sankara, Ramanuja und Madhva haben ihre Kommentare zu diesen Büchern verfasst.

Copyright dieses Artikels von Swami Sivananda über die Upanishaden http://www.sivanandaonline.org


Andere Schreibweisen für Upanishad

Im Deutschen gibt es viele Schreibweisen für Upanishad. Dazu gehören: Upanishade, Upanischad, Upanischaden, Upanisad, Upanisade.

Plural, also die Mehrzahl von Upanishad, ist Upanishaden bzw. Upanischaden bzw. Upanisaden. Anglisiert auch Upanishads bzw. Upanisads.

Siehe auch

Weblinks